Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Dann ist es ja nichtmal durch Napoleon, der Franken zu Bayern brachte, besser geworden.
 

z/7

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Waldbilder aus einer solchen Nesterbegründung hab ich noch keine gesehen, wär mal interessant, solche zu sehen...
In der oben verlinkten Studie kam man zu dem Ergebnis, daß es nicht funktioniert. Es überleben aufgrund der heftigen innerartlichen Konkurrenz auf kleinem Raum die falschen (Randbäume) mit grusliger Qualität. Das als Lückenfüller gedachte selbstangesamte Weichlaubholz kann den Eichennachbar auch in diesem Stadium anscheinend nicht wirkungsvoll ersetzen. Oder es blieb halt aus oder kam zu spät. Interessanterweise waren die Nester nur auf einem Heidestandort (Unterlüß) mit den verglichenen Trupps gleichauf. Würde die von @Mohawk angeführte ursprüngliche Stärke dieses Verfahrens bei der Begründung von Hauptsache Waldbäume auf Grenzstandorten untermauern. Siehe auch Rottenstruktur im Hochgebirge.
 
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Wäre eine Untersuchung Wert.

Was Pflanzen ihren Freßfeinden entgegnen können zeigt folgendes Bsb.:

1986 wurde in Afrika natürliche Baumsavanne eingezäunt um Kuduantilpoen zu züchten.Nach einiger Zeit verendeten über 2000 Tiere.Obwohl die Mägen voller Akazienblätter waren sind sie dennoch verhungert
.Der Grund war daß Die Laubbäume (hier Akazien) durch den permanenten Verbiß den Tanningehalt in den Blättern hochfuhren und durch die große Kududichte(Gehege) hatten die Bäume keine Zeit mehr die Giftproduktion herunterzufahren.
 
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Das es mit Kudus auch "funktioniert" wusste ich noch nicht. Beim Biber aber bekann. Unsere Gänseinsel die im letzten Jahr komplett auf den Stock gesetzt wurde, steht heuer wie eine Eins..
 
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Die sogenannte Nesterpflanzung wurde bei uns nach Lothar bis so gegen 2014 auf Teufel komm raus in allen möglichen Varianten (vorallem mit der Eiche) angewandt. Das Ergebnis spricht für sich, wenn Pflanzen dann richtig oder lassen. Abgesehen davon ist die Idee Eichen in vorhandene Naturverjüngung zu Pflanzen nicht besonders clever. Bei uns wurde mit dem Thema Unmengen Geld zum Fenster raus geworfen .
 
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Die Eiche kommt bei den meisten anderen Baumarten schlecht bis garnicht hinterher, d.h. man hat einen hohen Pflegeaufwand, um die durchzubringen. Die Idee mit der Trupppflanzung war ja eben, der Eiche im Trupp (nicht: Nest!) in den ersten Jahren eine rein innerartliche Konkurrenz zu sichern. In bunter Einzelbaummischung hat es die Eiche schwer.
 
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Die sogenannte Nesterpflanzung wurde bei uns nach Lothar bis so gegen 2014 auf Teufel komm raus in allen möglichen Varianten (vorallem mit der Eiche) angewandt. Das Ergebnis spricht für sich, wenn Pflanzen dann richtig oder lassen. Abgesehen davon ist die Idee Eichen in vorhandene Naturverjüngung zu Pflanzen nicht besonders clever. Bei uns wurde mit dem Thema Unmengen Geld zum Fenster raus geworfen .

Ohne die örtliche Gegebenheiten zu kennen, ist es für uns schwer dazu eine seriöse Meinung abzugeben.

Fakt ist:
Mit Nesterpflanzungen (ca. 20Stk auf engem Raum) kann man mit minimaler Pflanzzahl Laubwertholz erreichen.
Umso weniger Pflanzen gesetzt werden desto mehr Pflege muss man für ein gutes Ergebnis investieren.
 
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Du meinst doch die TRUPPpflanzung, nicht die NESTERpflanzung im engeren Sinn? Sorry für die Korinthenk...erei, aber können wir bitte sauber differenzieren? Gerade die NESTERpflanzung im engeren, ursprünglichen Sinn mit einem Nest von 1qm erzielt nur dann Wertholz, wenn man davon sehr viele Nester pro Hektar anlegt. Wenn man wenig Pflanzen und Wertholz zusammenbringen will, dann ist das mit der TRUPPpflanzung (sensu Gockel) möglich.

Dummerweise wurde gerade nach den Stürmen nicht sauber differenziert und Nester- und Trupppflanzung gleichgesetzt. Aus waldbaulicher Sicht ist das allerdings falsch und gefährlich.
 
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Ich hab schon Nester (ja, Nester, nach Szymanski) gesehen, die waren ganz ok. War aber auch hoher Pflegeaufwand drin, und die Eichen aus NVJ, die in den zwischenfeldern standen waren auch nicht schlechter...
 
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Du meinst doch die TRUPPpflanzung, nicht die NESTERpflanzung im engeren Sinn? Sorry für die Korinthenk...erei, aber können wir bitte sauber differenzieren?
... und wenn wir grad schon dabei sind: ich habe immer Horst-Pflanzung mit TRUPPpflanzung gleichgesetzt. Jetzt hab ich das grad mal gegoogelt: die Bezeichnung "Horst" scheint forstfachlich auch nicht so gebräuchlich?
 
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"Horst" ist eine Angabe für eine flächige Beimischung von anderen Baumarten als der Hauptbaumart. Die Reihenfolge ist IIRC Einzelbaum < Trupp < Gruppe < Horst. Die exakten Quadratmeterzahlen sind unterschiedlich, jedes Bundesland definiert das im Zweifel in der Forsteinrichtung anders. Weiter oben hat jemand die Einteilung nach Teilen bzw. Vielfachem der Baumhöhe im "Erwachsenenalter" eingestellt. Horstweise beimischen wird nach meiner Erfahrung seltener gemacht, weil man dann eher kleine Reinbestände nebeneinander hat und die positiven Mischungseffekte geringer zum tragen kommen als bei kleinräumikgerer Mischung.

@hypsilon :
Die Qualität muss ja nicht schlecht sein, aber wenn Du die Nester in einem Abstand anlegst, der später in der Qualifizierungsphase für den nötigen innerartlichen Konkurrenzdruck sorgt, dann wirds wieder sehr teuer. Oder man muss auf die Sukzession zwischen den Nestern setzen, aber das ist m.E. auch riskant.
 
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Ich habe mir mal eine Eichen Nesteraufforstung mit Fichte als Zeitmischung angesehen. Fichte 2x2m. Eiche 20 Stk auf 1 m2 im Endstand (10-12m).
Das ganze auf sehr frischem Braunerdestandort. Neigend zu Pseudovergleyung.

Bei der Begutachtung war das eine dickubg mit knapp 10m OH.

Fazit : eine wirkungsvolle Möglichkeit einen Eichenbestand zu erhalten. Das Risiko ist aber groß, dass das regelmäßige entfernen der Bedränger ausbleibt und so das Eichennest untergeht!
Erklär mal einem Bauer, dass er die 10m hohe Fichte entfernen soll und die dünnere Eiche mit gleicher Höhe stehen lassen soll!


Sicherer sind für mich Aufforstungen zu Gruppen oder Horsten!
Hier sind die Flächen einfach größer.
Wir sind ja schließlich keine Apotheker 😉
 

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