Vielleicht mal anders:
Einer will sein Leben durch das Mitführen einer Schusswaffe schützen, der nächste vielleicht sein Eigentum mit Selbstschussanlagen oder Sprengfallen. Andere wiederum sehen ihre Gesundheit / Leben durch die hohen Schadstoffe in der Luft oder durch die Auswirkungen des Klimawandels gefährdet. Die wollen Maßnahmen zur Senkung der Schadstoffe und des CO2 Austoßes, wie Tempolimits, kurzfristiger Ausstieg aus der Kohleverstromung usw.
Während die ersten mit ihren Wünschen nichtmal in die Freiheit der Gesellschaft eingreifen, fordern die letztgenannten Maßnahmen welche in Freiheitsrechte der Mitmenschen eingreifen. Diese haben aber ganz sicher den Vorteil, dass tatsächlich jedes Jahr viele Menschen an den Folgen erkranken oder sterben.
Nun versuche mal Argumente für oder gegen einen der Wünsche anzubringen.
Da bringt die persönliche Freiheit als Argument nach meiner Meinung ebenso wenig wie der Wunsch zum Schutz des eigenen Lebens durch das Mitführen einer Schusswaffe.
Wie wiederholt geschrieben bin ich gegen eine Verschärfung des Waffenrechts, da es im Wesentlichen die falschen Adressaten trifft. Um daran etwas zu ändern müssten wir aber bessere Argumente vorbringen, die dann vielleicht mehrheitsfähig sind.
wipi
Zum Gruße,
d a s ist der Punkt - mehrheitsfähig ist so ziemlich der wundeste Punkt in der sog. Demokratie - wenn die Mehrheit in ihrer Beherrschungsfunktion als Maß der Dinge gesehen wird.
Es k ö n n t e ja sein, dass die Mehrheit mal nicht recht hat.
Und ich kenne eine verhältnismäßig hohe Zahl von Menschen, die gerne eine Waffe zur Verteidigung hätten und nur deshalb keine haben, weil sie nicht in den Schützenverein wollen, keine Jägerprüfung ablegen wollen usw. .
Nur jener, der etwa noch nicht überfallen, bestohlen, ausgeraubt wurde, macht sich da weniger Gedanken - aber es wird ja alsbald so sein, dass diese dann in der Minderheit sind (kleine Provokation am Rande).
Der Witz bei der ganzen Sache ist doch, dass keine Waffe dieser Welt, nicht einmal ein Atomsprengkopf, an sich böse ist, dass aber hierzulande viele Menschen denken, dass das so sei.
Vor ein paar Jahren hat in einer Kleinstadt ein Täter seine Freundin mit einem Tennisschläger fast totgeschlagen. Und was so alles mit dem Werkzeug Hammer geschah, füllt Bücher...
A l l e (??) wollen keinen Polizeistaat, jaulen aber auf, wenn die Polizei nach einem Telefonanruf dort mehr als eine halbe Stunde braucht, um zu erscheinen... . Niemand (?)so scheint es, will sich mal mit dem Übel eines Überfalls gedanklich befassen, das sollen die tun, die was davon verstehen - also etwa die Räuber?
Natürlich die Polizei - aber die kann im Grunde nur effektiv Videoüberwachung betreiben, denn sie ist personell einfach zu dünn aufgestellt...
W a s ist denn - beispielsweise - am Argument der Selbstverteidigung falsch oder schlecht ? Nichts - außer, dass niemand sich damit befassen will, der sich "Mehrheit" nennt.
Warum? Weil es so einfach ist, nach einem zu rufen, der einem die Verantwortung abnimmt.
Freiheit ist niemals umsonst, je mehr man sich von ihr abkehrt, um so billiger wird das Leben, nicht besser - aber billiger !
Und v o r 1972 hat aber auch keine Sau danach gefragt, wer wo und wie zu Hause eine Waffe hat oder haben will. Und seltsamerweise hat es Hauseinbrüchen mit Konfrontationen der widerstreitenden Parteien kaum Tote gegeben, obgleich damals der Jagdschein sogar dem Waffenschein gleichkam.
Soll heißen, damals war die Gesellschaft offenbar noch nicht so dekadent, dass man "sich wehren" so weit von sich schob, es anderen zu übertragen.
"Sich wehren" hat n i c h t s mit "Selbstjustiz" zu tun !
Die, die im Volk gegen privaten Waffenbesitz aussprechen, sind oft schnell dabei, harte Strafen, mehr Gesetze, härtere Strafdrohungen zu fordern... .
Beispiel: In einer Großstadt geht ein Mann spazieren und des kurzärmeligen Hemdes wegen kann man seine goldene Uhr gut sehen. Da erhält er von einem netten Polizisten den nachdrücklichen Hinweis, er möge die Uhr doch besser im Hotel lassen, sie ziehe nur Räuber an... .
Und was tut der Mann - er folgt diesem Rat.
W a r u m ? Klar, wer will schon überfallen werden - aber im Grunde ist das doch schon die Bankrotterklärung einer Gesellschaft.
Ich bin gerne überall und immer wehrhaft und auf der Hut, sehe zwar nicht hinter jedem Baum einen Indianer, habe aber kein Problem damit, für mich und die Meinige in jeder Hinsicht zu sorgen, so gut ich das kann - auch im defensiven Bereich.
Und genau d a s muss wieder jeder Mensch in seinen Kopf kriegen in diesem Land.