Waffenverbot NZ, wie schnell es gehen kann

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Weil ja in Deutschland demnächst das Waffengesetz verbessert werden soll habe ich mal geschaut, was die letzte Änderung des WaffG in Neuseeland bewirkt hat:

Total spannend.
Aber was ist jetzt die Aussage?
Wäre die Rate nicht gestiegen, wenn es das Verbot nicht gegeben hätte?

Das nicht die Verfügbarkeit von Waffen alleine Unheil anrichtet, ist eine Binse.
Problematisch wird es, wenn gesellschaftliche Probleme, die gibt es auch im gelobten NZ nicht zu knapp, auf eine bewaffnete Bevölkerung treffen.
 
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Wenn der Anteil von Straftaten mit legalen Waffen bei unter 1% liegt, Gesetze wegen dann einzelner dramatischer Ereignisse verschärft werden, zeigt es zwar, die Politik tut etwas. Auf die Gesamtstatistik hat sowas aber keine Einfluss.

Solche Aussagen können ganz böse nach hinten losgehen.

Hinter jedem "Einzelfall" steckt nämlich ein Mensch - ob er die "Gesamtstatistik" beeinflusst oder nicht.

Vllt. vertrete ich hier eine Minderheitenmeinung, aber dieses Argument ist (für mich) komplett daneben.

Edit:
Es gibt gute Argumente gegen weitere Einschränkungen, gerade in DE. Fehlende statistische Relevanz ist keines.
 
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BAL

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Die Verschärfung des Gesetzes hat die Situation in NZ ganz sicher nicht verschlechtert. Offensichtlich wurde sie aber auch nicht verbessert.

Mit Deinem zweiten Absatz triffst Du meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf. Nicht die (legale) Verfügbarkeit von Waffen ist das Problem, sondern die gesellschaftlichen Probleme. Weil man die aber nicht mit einem Federstreich beseitigen kann wird halt das WaffG verschärft. Nutzt zwar nix, aber macht sich gut im Wahlkampf. Warum hat Frau Faeser denn wohl noch nicht mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Evaluierung des WaffG begonnen, hat aber trotzdem schon tolle Ideen wie man es verbessern kann?


Solche Aussagen können ganz böse nach hinten losgehen.

Hinter jedem "Einzelfall" steckt nämlich ein Mensch - ob er die "Gesamtstatistik" beeinflusst oder nicht.
Stimmt. Ist übrigens auch so bei den "Einzelfällen", bei denen in Deutschland Menschen durch polizeibekannte Gäste zu Tode kommen. Nur, daß das ja anscheinend nicht so schlimm ist, als daß man etwas dagegen tun müsste. Ganz im Gegenteil: Die Abschiebung solcher Menschen wird von Frau Faeser untersagt. Siehe beispielsweise Illerkirchberg.

Nach nochmaligem Überdenken dieser Aussage stelle ich übrigens kein "whataboutism" meinerseits, sondern ein Handeln mit zweierlei Maß durch das Innenministerium fest.
 
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Offensichtlich wurde sie aber auch nicht verbessert.

Was dadurch verhindert/oder auch nicht verhindert wurde, kann niemand wissen. Das ist die Krux an der Geschichte.

Viele der Straftaten in DE hätten bei Vollzug der bestehenden Gesetze verhindert werden können - damit ist eine Verschärfung wahrscheinlich unnötig.

Ich wollte lediglich meine Meinung darstellen, dass in diesem Kontext "fehlende statistische Relevanz" kein Argument ist.

Zum Rest:
Jeder "Einzelfall" der hätte verhindert werden können und nicht verhindert wurde ist schlimm - da stimme ich dir zu.
Und mache auch keinen Unterschied.
 
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Hinter jedem "Einzelfall" steckt nämlich ein Mensch - ob er die "Gesamtstatistik" beeinflusst oder nicht.
Natürlich. Ich wollte damit die Dramatik der Schicksale auch nicht herunter spielen. Mir ging es darum, wenn die Fälle eh schon wenige in der Gesamtstatistik sind, sich dann zu wundern, wenn ein Verbot bestimmter Waffentypen dann keinen Einfluss haben.
Legale EWB-pflichtige Langwaffen sind in den Statistiken nicht auffällig. Ggf. gibt es leider Zahlen von Jagdunfällen, teilweise auch leider tödliche. Selbstladewaffen hierbei sind auch nicht auffällig und die seit 2003 freien Anscheinswaffen auch nicht. Ich kann mich persönlich nicht an einen einzigen Fall in den Medien erinnern den letzten 10 Jahre.
Wenn ich dann daraus schlussfolgere, verbiete ich den Besitz von ggf. 135.000 SLBs dieser Kategorie. Wird der Anteil der Straftaten mit legalen Schußwaffen generell nicht sinken. Schon weil ja die Zahlen der Straftaten mit den legalen SSW höher sind.
Und um allem die Krone auf zu setzen, werden ja Straftaten mit SLBs aus anderen Ländern hinzu gezogen . Ein Fall in NZ, ein Fall in Norway. Und natürlich die bösrn USA.....
 
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Solche Aussagen können ganz böse nach hinten losgehen.

Hinter jedem "Einzelfall" steckt nämlich ein Mensch - ob er die "Gesamtstatistik" beeinflusst oder nicht.

Jedes Einzelschicksal ist tragisch, aber wenn man sich in einer Gesellschaft bewegt muss man abwägen zwischen Einzelschicksalen und den Interessen der Massen. Und man muss damit leben, dass auch Dinge schiefgehen. Wir erlauben uns ja auch über 2000 Verkehrstote im Jahr weil der Gewinn durch Individualverkehr für die Gesellschaft das aufwiegt.


Edit:
Es gibt gute Argumente gegen weitere Einschränkungen, gerade in DE. Fehlende statistische Relevanz ist keines.

Natürlich ist es das. Wenn etwas statistisch nicht relevant ist bringt die Änderung keinen Vorteil bei dem, was man anstrebt, belastet aber die, die eingeschränkt werden. Das ist typische "emotionale irrationale Politik" und bringt nur Frust bei den Eingeschränkten und da man glaubt, damit das Problem angegangen zu haben ohne dass das wirklich passiert macht man sich an den Leuten schuldig, die weiterhin unter dem Problem leiden. Bezüglich z.B. der Silvesterkravalle würde es mehr bringen, bei den entsprechenden Gruppen mit mehr Justiz und mehr Ausbildung und Arbeitschancen / Sozialarbeitern tätig zu werden statt z.B. Dir und mir die SLB wegzunehmen.
 
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Jedes Einzelschicksal ist tragisch, aber wenn man sich in einer Gesellschaft bewegt muss man abwägen zwischen Einzelschicksalen und den Interessen der Massen. Und man muss damit leben, dass auch Dinge schiefgehen. Wir erlauben uns ja auch über 2000 Verkehrstote im Jahr weil der Gewinn durch Individualverkehr für die Gesellschaft das aufwiegt.

Nochmal, es gibt in DE hervorragende Gründe gegen eine weitere Verschärfung.

Ich würde mich argumentativ davor hüten als Waffenbesitzer mit "den Interessen der Massen" zu argumentieren und ich würde auch nicht den gesellschaftlichen Nutzen des Individualverkehrs mit dem des Waffenbesitzes auch nur in einem Satz erwähnen.

Der Rest ist auch eine Abwägung verschiedener Rechtsgüter - die mitnichten gleichwertig sind.

Trotzdem braucht es das hier alles nicht - unsere Gesetzt angewandt und alles ist okay.
 
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