Waffenhandhabung

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von JMB:
Was passiert denn, wenn ich bei einer zwar gesicherten (Sicherung aber defekt), aber eingestochenen Kipplaufwaffe den Oberhebel betätige und sich bei dann unverriegelter Waffe ein Schuß löst?
<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn Du jetzt noch sämtliche Evantualitäten von defekten Waffen und vielleicht defekter Munition einbauen willst, dann können wir gleich die Diskussion um den doppelnden Nachbrenner wiederbeleben.

Prof Dr. Rugen bitte an die Front.

WH
Amadeus
 
A

anonym

Guest
Die Sicherung einer älteren Kipplaufwaffe geht nur auf die Abzüge - sollten eigendlich als UN-sicherungen bezeichnet werden.
Beim Abkippen der Läufe drücken die Spannstangen die Schlagstücke nach hinten - bzw. wenn diese bereits hinten sind, wirken sie als eine Art "Schlagstücksicherung".
(wie das Hochnehmen des Kammerstängels beim 98er)
Neuere Waffen entstechen z.T. automatisch bei Betätigung des Öffnunghebels.
Nachdem ich mir so etliche Waffen auch von innen angesehen habe, würde ich NIE bei geladener Waffe an den Abzügen rumfummeln.
P.
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Was haltet ihr denn von der Methode Max Wiegand gezeigt im Lehrfilm "Bockbüchsflinte" auf der DJZ DvD 10/06?

Beschreibung Methode 1:
Die eingestochene (Rückstecher) und entsicherte Waffe wird
- gesichert
- in eine sicher Richtung gehalten und
- durch abdrücken entstochen.

Beschreibung Methode 2:
Die eingestochene (Rückstecher) und entsicherte Waffe wird
- gesichert,
- geöffnet,
- die Patronen werden entnommen,
- die Waffe wird geschlossen und
- durch abdrücken entstochen.

WH
Amadeus

[ 17. Februar 2007: Beitrag editiert von: Amadeus ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:
Was haltet ihr denn von der Methode Max Wiegand gezeigt im Lehrfilm "Bockbüchsflinte" auf der DJZ DvD 10/06?

Beschreibung Methode 1:
Die eingestochene (Rückstecher) und entsicherte Waffe wird
- gesichert
- in eine sicher Richtung gehalten und
- durch abdrücken entstochen.

Beschreibung Methode 2:
Die eingestochene (Rückstecher) und entsicherte Waffe wird
- gesichert,
- geöffnet,
- die Patronen werden entnommen,
- die Waffe wird geschlossen und
- durch abdrücken entstochen.

WH
Amadeus

[ 17. Februar 2007: Beitrag editiert von: Amadeus ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich habe die DVD nicht gesehen und unterstelle einen herkömmlichen Selbstspanner.

Bei Methode eins besteht potenziell die Gefahr, dass es rummst, wenn die Sicherung defekt ist. Methode zwei ist supersicher - dieser Effekt wird auch mit dem Brechen der Waffe erreicht und das Schließen der entladenen Waffe ist bringt für's Entstechen nichts, mann erfährt aber etwas über den technischen Zustand der Waffe (s.u.).

Der Vorteil der beiden Methoden: Man bekommt mit, wenn die Sicherung nicht funktioniert - im ersten Fall leider mit Schußknall.

Der Kolkrabe

[ 17. Februar 2007: Beitrag editiert von: Der Kolkrabe ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Der Kolkrabe:

Der Vorteil der beiden Methoden: Man bekommt mit, wenn die Sicherung nicht funktioniert - im ersten Fall sogar mit Schußknall.
<HR></BLOCKQUOTE>

So passt es besser. Motto lieber entstochen als gar nicht zu Schuß gekommen.
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Ja, es war eine herkömmliche BBF Selbstspanner mit verlöteten Läufen.

WH
Amadeus
P.S. Der Satz mit "dreifach gemoppelt" hat mir besser gefallen.
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[ 17. Februar 2007: Beitrag editiert von: Amadeus ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:

Motto: lieber entstochen als gar nicht zu Schuß gekommen.
<HR></BLOCKQUOTE>

AMADEUS! Solch Wort aus Deiner Feder - ich bin entsetzt!
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:

P.S. Der Satz mit "dreifach gemoppelt" hat mir besser gefallen.
icon_wink.gif

<HR></BLOCKQUOTE>

Mir auch, aber dreifach gemoppelt ist eigentlich nur im Hinblick auf die Anzahl der Handgriffe passend gewesen. Für die Sicherheit, und auf die kam's mir an, bringt's ab Moppel #2 (Patronen herausnehmen) nichts mehr.

Der Kolkrabe
 
F

Frischling.308

Guest
Ich mache grade in NRW meinen Jagschein und die wollen das in der Prüfung von uns wie folgt sehen:

Repetierer: im Anschlag sichern, entstechen, abstellen. Zustand somit geladen, gespannt, gesichert, entstochen

Drilling: im Anschlag sichern, absetzen, öffnen, entstechen, Umstellschieber auf Schrot, schließen, abstellen.


Ob das in der Praxis auch so gemacht wird, lass ich mal dahingestellt.
 
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Offensicht war der Repetierer geladen.

Beim Drilling blieb dies für mich offen, denn es erfolgte keine Ausgangssituation.
Falls ungeladen, alles o.K.

was soll sonst noch sein
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Frischling.308:Repetierer: im Anschlag sichern, entstechen, abstellen. Zustand somit geladen, gespannt, gesichert, entstochen.
Tja - und wenn du Glück hast - die Waffe gewisse Verschleißerscheinungen zeigt- , macht es dann
BUMM
wenn du die Waffe entsicherst.
alles schon erlebt.
Für mich gilt:
Finger von den Abzügen, solange eine Patrone im Lauf ist -
es sei denn, ich will wirklich schießen.
P.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von frodo:
"Was wollen sie mit der Sicherung, haben sie eine Ahnung was für 'ne labbrige Sicherung so'n Drilling hat? Aufmachen das Ding, Aufmachen!"
<HR></BLOCKQUOTE>

Ein Idiot von Prüfer. Wenn ich sowas lese freue ich mich über die standardisierte Waffenhandhabung in Bayern.

WH
Amadeus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Der Kolkrabe:

AMADEUS! Solch Wort aus Deiner Feder - ich bin entsetzt!
<HR></BLOCKQUOTE>

Gell da schaugst.
icon_wink.gif


In Bayern würden beide Methoden von Max Wiegand zweimal zum durchfallen führen. Ein Rückstecher wird entstochen indem man mit Daumen (hinten) und Zeigefinger (vorn) das Abzugszüngel anfast und gerade nach hinten zieht. Korrekt gehandhabt bricht dabei auch bei einer ungesicherten Waffe kein Schuss, die Sicherung ist dann das zweite Sicherheitsglied.

Bei Methode Max Wiegand 2 kann zwar kein Schuss brechen, jedoch zeigt der Prüfling eine verbotene Art des Entstechens.

Der aufmerksame Leser mag sich fragen warum diese Methode des Entstechens gefordert ist, wenn doch die Methode sichern-brechen-entstechen in der Prüfung verlangt wird. Nun erstens gibt es auch Repetierwaffen mit Rückstecher und bei den wird nur gesichert und dann entstochen und zweitens sind wir uns wohl bewußt dass später die Methode sichern-entstechen vielfach praktiziert werden wird. Dann soll zumindest eine sicherere Methode des entstechens benutzt werden.

WH
Amadeus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:
Gelernt habe ich die Variante 2. Bedingt durch waffentechnische Unterschiede zur beschriebenen Situation praktiziere ich weder Variant 1 noch2.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich muss mich leider korrigieren, bei meinem Drilling mit Schlagstücksicherung praktiziere ich bei kleiner Kugel (EL rechts) die Variante 2 also sichern-entstechen.

WH
Amadeus
 
A

anonym

Guest
@ Amadeus:
da bin ich völlig anderer meinung als du.
Bei einem Deutschen Jäge ist es im Gegensatz zu England nicht üblich, die Waffe am Ende der Saison vom BüMa warten zu lassen.
so lange sie überhaupt noch funktioniert, wird weiter damit geschossen.
Und die Methode des Entstechens eines Rückstechers mit einer Patrone im Lauf muß sehr , sehr intensiv geübt werden - um im Ernstfall doch nicht zu funktionieren.
BUMM.
und die Un-Sicherungen (Abzug-Sicherungen) der normalen Kipplaufwaffen sind einfach ein Witz - wesentlich gefährlicher als jeder R 93 - bei dem nach dem TÜV gerufen wird.
Selbst Fangstangen bei Seitenschlossen können versagen - mein Mittelfinger weiß ein Lied davon zu singen....
P.
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Um wieder auf die Ausgangslage zurückzukommen:

Kipplaufwaffe ist im Anschlag entsichert und auch schon eingestochen als der Bock abspringt.

Noch im Anschlag sichern
Waffe von der Auflage nehmen (oder aufstehen)
um den Lauf überhaupt abkippen zu können.
WIchtig: Beim Öffnen darf sich kein Finger im Abzugsbügel befinden, was bei schwergängigen (neuen) Waffen immer wieder zu sehen ist. Selbst wenn gesichert ist kann es bei "schwacher" Sicherung noch vor dem Öffnen des Verschlusses knallen.
An den Rückstecher wird immer zuerst der Daumen und dann erst der Zeigefinger an den Abzug gelegt. Das Öffnen des Verschlusses erfolgt als Vorsorge gegen das mögliche "unrichtige" Entstechen.

Unter starkem seitlichen Druck einen Rst. abzuziehen kann dazu führen dass nur entstochen wird. Der Jäger hat danach eine ungesicherte Waffe in der Hand und fragt sich, warum es nicht geknallt hat. Nach einem (tödlichen) Unfall ist es dann schwer den Grund dafür zu finden.

Wer näheres wissen will, kann mich anmehlen.
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[ 18. Februar 2007: Beitrag editiert von: Sir Henry ]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Sir Henry:. Nach einem (tödlichen) Unfall ist es dann schwer den Grund dafür zu finden.

Na, der Spruch:
"ich dachte, es wäre gesichert",
fällt doch bei fast jedem Prozeß nach "Wild-West-Spielen" bei Uniformträgern.
Alles Todesfälle mit LEGALEN WAFFEN:
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P.
 

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