Am 29.11. erschien in der Märkischen Allgemeinen wörtlich der folgende Leserbrief, an wirklich guter Stelle plaziert:
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Zu "Vogelschützer machen ... mobil", 5.11., S. 6
Vorwürfe sind falsch
Am 2. November, war ich mit vier Jagdfreunden zur Gänsejagd im Großraum
Gülper See. Unsere Gruppe bestand aus drei ost- und zwei westdeutschen Jägern. Wir jagten an einer Stelle, die im Rahmen des "Gänsemanagements" als Bejagungsfläche festgelegt ist.
In einem Schreiben vom 16. Oktober 2002 hatte die Untere Jagdbehörde die Pächter gebeten, bei der Minimierung der Schäden durch Wildgänse im Rahmen der geltenden Vorschriften (Gänsemanagement, Naturschutz) behilflich zu sein. Als Hintergrund muss man wissen, dass das Gebiet durch die Flutkatastrophe betroffen ist.
Durch die Flutung von Poldern haben die betroffenen Landwirte derart erhebliche Schäden hinnehmen müssen, dass einige in ihrer Existenz bedroht sind. Da das gesamte Grünland dort vernichtet ist, ziehen die wenigen aufgehenden Saaten die Gänse wie ein Magnet an. Wir haben genau an einer solchen gefährdeten Winterkultur gejagt.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir im Rahmen der geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien gehandelt haben.
Kurz nach Beginn der Jagd sahen wir zwei Fußgänger nahen, die in einiger Entfernung stehen blieben. Eine halbe Stunde später hielt dort ein Streifenwagen. Zwei Polizeibeamte stiegen aus, kamen zu uns und sagten, wir seien angezeigt worden wegen Jagens im Vogelschutzgebiet und weil das Gänsemanagement aufgehoben worden sei. Deswegen müssten unsere Personalien festgestellt werden. Wir begegneten auch den Anzeigenerstattern. Sie fragen einen von uns "Dürfen wir Sie mit der Gans fotografieren?" Mein Freund lehnte ab. Darauf sagte einer der selbst ernannten Vogelschützer: "Bis zum nächsten Mal"... Der Polizei sicherten wir zu, die Jagd nicht wieder aufzunehmen, um weitere Konflikte zu vermeiden.
Am 5. November erschien in der MAZ der dpa-Beitrag "Vogelschützer machen gegen Jagdtouristen mobil / Jäger aus Nordrhein-Westfalen waren illegal im Naturschutzgebiet Gülper See auf Pirsch": Im Bildtext heißt es: "Auch ein Kranich wurde von den Jagdtouristen verletzt." Am 2. November war von einem Kranich keine Rede. Da wir nur fünf Jäger waren und auf engstem Raum standen, war es jedem von uns möglich, alle anderen Teilnehmer zu beobachten. Ich weiß genau, dass niemand von uns einen Kranich beschossen hat. -
Dann brachten die Vogelschützer eine angebliche übernommene DDR-Richtlinie ins Gespräch, wonach das Jagen in einem größeren Gebiet als dem eigentlichen Naturschutzgebiet verboten sei. Diese Richtlinie trifft auf unseren Fall nicht zu. Doch selbst wenn es eine solche Richtlinie gäbe - warum hat das Komitee sie nicht vor Beginn der Jagdzeit bei den zuständigen Stellen bekannt gemacht, statt einige Jäger in ein Fehlverhalten laufen zu lassen und dann
anzuzeigen? Schützt man auf diese Weise Vögel oder jagt man ungeliebte Jäger?
Zusammengefasst: Alle gegen uns erhobenen Vorwürfe sind falsch. - Die Untere Naturschutzbehörde hat den Vorgang inzwischen in rechtlicher Hinsicht geprüft und festgestellt, dass es nach derzeitigem Kenntnisstand bei unserer Jagd am Gülper See keine vorwerfbaren Handlungen gegeben habe."
[ 07. Dezember 2002: Beitrag editiert von: Falkenauge ]