Grosso, zu Deiner an mich gerichteten Antwort … auch um wieder auf das Thema VJP zu kommen und ein Grundübel anzusprechen:
Ich stelle aus folgenden Gründen mein Revier nicht zur Verfügung.
Wer fragt an? Doch nur Jäger / Verband aus der Region. Bei uns vor Ort wird im JGHV-Verein Dressur abgerichtet wie zu Zeiten WW II. Neben deren Trainingsgelände ist ein Übungsplatz eines Rassehunde-Sportvereins, der offen für alle Rassen ist. Hier wird völlig anders gearbeitet. Ich sah über Jahre zu, war bei beiden, aber man ist trotz der Erfolge der "Anderen" beratungsresistent. Starkzwangmittel, Hand in den Fang, down, strafkriechen …. immer und immer wieder das alte Programm von Leuten, die es öffentlich propagieren und morgen Sporthundeführer maßregeln. Ich sehe darin keine Zukunft für die Jagd. Das fördere ich nicht. Es gibt aber auch andere uns sehr gute Vereine aus dem Jagdhunde-Bereich - nur eben nicht bei mir vor Ort.
Gleiches bei der Arbeit im Feld, Ausbildung am Hasen oder beim Vorstehen. Es gibt doch für den, der ernsthaft sucht, derart viele gute Anlaufstellen, derart gute Videos, immer noch gute Trainingsmöglichkeiten. Muß ich dann ohne Vorausbildung immer wieder Hunde von 0 auf 100 beim Vorstehen bringen wollen? Also Hund raus aus dem Auto und Feld für Feld suchen lassen um zu sehen, was er macht. Muß ich den Hund, der nie eine Hasenspur gesehen hat, immer wieder aus dem Auto raus ansetzen und frei arbeiten lassen - in der schwachen Hoffnung, dass er weiter und weiter geht? Muß ich mein Revier für Leute öffnen, die nie oder kaum aktiv mit dem Hund jagen werden? Die ein völlig überzogenes Anspruchsdenken haben und von Spur und Suche keine Ahnung haben? Ich denke, das muß ich mir nicht antun.
Und egal was manch einer in seiner eingeschränkten Sichtweise zu meiner Orientierung an Neuem und an sehr guten Hunden schreibt - lernen kann und sollte man von den Besten. Das mag für viele nicht gelten, ich konnte davon in allen Bereichen des Lebens nur profitieren, und es macht Spaß, immer wieder mal einen Aha-Effekt zu haben. Auch, wenn meine Hunde immer noch genügend Fehler haben ;-) Wer seine Vorarbeit leistet, dessen Hund steht nach Arbeit im fußballfeldgroßen Trainingsgelände genau so gut im Feld vor. Er wird meist richtig wenden, wissen, was er tun muß, und er wird die Hasenspur frei so gut wie an der Feldleine machen. Doch diese Vor-Trainingsstunden, bevor es in`s Feld geht, die macht kaum noch einer. Warum dann auf meinem Rücken?
Ich sehe jeden von uns als Repräsentanten der Jagd vor Ort. Und damit in der Verantwortung, gewisses Tun zu begünstigen / fortzuführen oder eben nicht.
Und genau deshalb stelle ich mein Revier für solche Sachen nicht zur Verfügung. Ich lasse mir die letzten Bestände nicht "durchtreten". Gerne aber bin ich behilflich, was ich zigfach auch für "belächelte" Rassen gemacht habe, wenn gute Vorarbeit geleistet wurde oder sich jemand diese zeigen lassen möchte. Doch, und das ist der Knackpunkt, dazu ist kaum mehr einer willens. Mangelhafte Vorbereitung, überzogenes Anspruchsdenken, Beurteilungs-Inkompetenz mangels Wissen, nicht sattelfest sein und Obrigkeitshörigkeit (Ausgegeben wurde …) sind die Grundursache für realitätsfremde Beurteilungen.
Was die genannte FH anbelangt.. . Wirklich dummes Zeug, was hier geschrieben wurde. Auf so einer Meisterschaftsprüfung findet man zu 95% nur disziplinierte sehr gut vorbereitete Hunde und ebenso korrekte Richter, die exakt die Zuschauer einweisen, die - und darum geht`s - nach der Preisverleihung bei den Bauern vorbei fahren und sich bedanken. Sie ließen sich von mir genau beschreiben, wem welches Feld gehört! Da muß nicht zwingend etwas fließen. Ein ehrliches "Danke" an den Landwirt ist aber etwas völlig Anderes, als in grün mit einer Herde von Zuschauern über die Felder zu latschen und dann die Bauern, wenn sie vorbei fahren, nicht mal zu grüßen.
Das Verhalten oder gar den Prüfungswahnsinn ändert man aber nicht, wie hier propagiert, durch wahlloses öffnen, sondern durch strikte Vorgaben oder Ablehnung. Da braucht`s dann am Ende auch kein schamhaftes Schuldeingeständnis und Verantwortungsabgabe wie "ist doch egal, ob 5 Punkte mehr oder weniger", "angewiesen wurde …" oder "ich will ja nur jagen mit meinen Hunden". Ach Gotterle :lol: heute nur jagen und gestern und morgen mit Zucht Geld verdienen wollen?
Die Entscheidung liegt bei jedem von uns, ob Pächter, HF oder Richter - macht er den Zirkus wie bisher mit oder eben nicht. Und ich mache nicht mehr mit.