Verschlussabstand zu gross

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An Alle,

Nochmals herzlichen Dank fuer alle Anregungen / Vorschlaege. Und ja, unsere BueMa haben auch Verschlusslehren, nur eben kann ich keinen lokalen BueMa auftreiben der welche in diesem etwas ausgefallenem Kaliber hat. Verschicken der Buechse kommt nicht in Frage.

Bis die Tage mal,

Klaus
 
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Guten Morgen in die Runde,


ich hole diesen etwas älteren Faden wieder hoch.

Ich habe kürzlich einen äußerliche ziemlich verranzten Wechsellauf für meine M03 für lächerliches Geld in 6,5x57 erworben - wohl auch deshalb so günstig, da es sich um ein sagen wir mal strebendes Kaliber mit reduzierter Munitionsauswahl handelt. Egal, als WL nicht so relevant (dachte ich mir). Also hab ich eine Matrize gekauft (die genauso teuer war wie der Lauf), dazu 100 Hülsen von S&B (RWS sind bestellt, bezahlt aber nicht lieferbar/seit 8 Wochen im Zulauf).

Am Montag habe ich dann die ersten (dezente) Ladung über den Chrono geschossen (wg. Hülsenvolumen und V0 Bestimmung - Streuung interessiert mich zunächst noch nicht). Bei der Begutachtung der Hülsen habe ich anschließend festgestellt, dass die Zündhütchen nach dem Schuss 0,33 mm hervorstehen. Also entweder sind die Hülsen zu kurz (habe wie gesagt nur S&B bekommen) oder, was Wahrscheinlicher ist, der Verschlussabstand zu groß.

Also Test gemacht mit neuer Hülse und herausstehendem ZH - gleiches Ergebnis, das ZH steht nach dem Schließen des Verschlusses noch 0,33 mm über.


Ist das im Eingangspost beschriebene Vorgehen praktikabel - Hülsenhals z.B. auf .284 aufziehen und dann mit der Kalibriermatrize so zurücksetzen, dass der Verschluss sich eben schleißen lässt, aber der Verschlussabstand durch die neue Anlagefläche an der Schulter kompensiert wird. (Headspace Comperator Kit zur Messung ist vorhanden). Wenn ich die Ausführungen richtig verstanden habe bildet sich dann beim Schuss eine „neue“ Hülsenschulter, welche dann dauerhaft den zu großen Verschlussabstand ausgleicht.



Alternativ könnte man (wie schon mehrfach im Forum beschrieben) versuchen aus einer 8x57IS die Hülse umformen. Dort ist L1 zumindest geringfügig länger (L2 leider etwas Kürzer), so dass sich eine neue Anlagefläche ergeben könnte, wenn man die Schulter nicht zu weit zurück drückt. Ich vermute aber dass man dann den Hülsenhals abdrehen muss, damit er nicht zu dick wird (irgendwo muss das Material ja hin, wenn man Halsdurchmesser von 8 mm auf 6,5 reduziert ) - Wofür mir aber das Werkzeug fehlt.



Habe ich einen Denkfehler, ist es Harakiri oder ein praktikabler Weg. In Literatur habe ich nichts gefunden.



Beste Grüße
 
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Am Montag habe ich dann die ersten (dezente) Ladung über den Chrono geschossen
Wenn dass ZH hervortritt ist der Widerstand (Kraft) aus der Liderung größer als die Rückstoßkomponente auf den Hülsenboden. Zuvor hatte der Schlagbolzen die Hülse um die besagten mind. 0,3mm (eher mehr) nach vorn geschoben, bis im Schuss die Liderung zu stark „gebremst“ hat und das Zündhütchen bis zum Stoßboden austreten konnte.

Versuch also doch erstmal, eine stärkere (Gebrauchs-)Laborierung, die die Hülse trotz Liderung genügend gegen den Stoßboden treibt und die Hülse vernünftig aufbläst.
Problem für später wird sein, dass man entweder sich den Abstand zur Matritze über die Matrizenringe hinfummelt oder schaut, dass man höhere, gestufte Hülsenhalter (Redding #1) bekommt.
Wmh
 
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Wenn dass ZH hervortritt ist der Widerstand (Kraft) aus der Liderung größer als die Rückstoßkomponente auf den Hülsenboden. Zuvor hatte der Schlagbolzen die Hülse um die besagten mind. 0,3mm (eher mehr) nach vorn geschoben, bis im Schuss die Liderung zu stark „gebremst“ hat und das Zündhütchen bis zum Stoßboden austreten konnte.

Versuch also doch erstmal, eine stärkere (Gebrauchs-)Laborierung, die die Hülse trotz Liderung genügend gegen den Stoßboden treibt und die Hülse vernünftig aufbläst.
Problem für später wird sein, dass man entweder sich den Abstand zur Matritze über die Matrizenringe hinfummelt oder schaut, dass man höhere, gestufte Hülsenhalter (Redding #1) bekommt.
Wmh

Danke für die Rückmeldung!

Hatte zunächst die 123 grain Fox mit 43 grain N160 (niedriger Druck ca. 3.200 Bar) geschossen um die Werte der Simulation mit den gemessene Geschwindigkeiten zu vergleichen. Nachdem die Abweichungen nun im einstelligen Bereich waren habe ich eine mittelharte Ladung mit 44,5 Grain mit ca 3.560 Bar geschossen um ebenfalls die Simulation zu überprüfen. (War mir für oben zu viel Text, deshalb hab ich’s weggelassen).

Alle Hülsen sahen gleich aus, sprich die Hülsen wand hat schön angeliedert (kontaktspuren), das ZH stand 0,33 mm vor. Äußere Abmessungen für beide Ladungen identisch (sind u.a. gegenüber den Ausgangswerten um 0,1 mm kürzer geworden, die Messung derSchulterlänge ergab keine Streckung zwischen neuen und abgeschossenen Hülsen wie man es vermuten könnte.

Das mit dem Kalibrieren macht mir eigentlich keine Sorgenfalten, bei meinen sonstigen Kalibern mache ich bei FL Matrizen immer nur einen „Neck Bump“ um ca 0,002 Inch. Das ist zwar ein wenig fummelig beim einstellen, lässt sich aber gut Messen, normalerweise streckt sich der Abstand Hülsenboden zur Schulter auch.
 

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Bei zu großem Verschlußabstand bekommst schöne Hülsenbodenabrisse.

Rausstehendes ZH eher bei zu schwacher Ladung.

Mal Fabrikmun getestet?
 
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Bei zu großem Verschlußabstand bekommst schöne Hülsenbodenabrisse.

Rausstehendes ZH eher bei zu schwacher Ladung.

Mal Fabrikmun getestet?

Nein, Fabrikmun konnte ich noch nicht testen, da bei meinem Büma nix unter 6 Monaten lieferbar war, ist halt keine 308. online müsste ich mal nach Restposten suchen - kann mit 100 Schuss Blei nicht so viel anfangen.

Hülsenbodenriss ist genau das was ich vermeiden möchte. Der Test mit der Präparierten Hülse (herausstehendes ZH) ergab die selben Werte wie bei den abgeschossenen Patronen.

Gemessene 805 m/sek (50 cm Lauf) bei simulierten 3.600 bar finde ich jetzt nicht unbedingt als schwache Ladung (P max bei 3.900). Daher meine sagen wir mal Verwunderung.

Ich vermute genau wie zuvor beschrieben, der Schlagbolzen schiebt die Hülse vor, dann liedert sie an und dort bleibt sie dann. So entsteht der Freiraum, dass der Hülsenboden, der sich nicht gegen den Verschluss abstützen kann, abreißt.

Nach meinem Verständnis kann der Schlabo sie nur nach vorne schieben, wenn der Verschlussabstand zu groß ist. Daher die im Eingangspost beschriebenen Vorgehensweise mit einer geänderten Anlagefläche.
 
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Ohne Lehrensatz ist das alles nicht so einfach.
Für Randpatronen drehen ich mir immer selber was, da bekommt man schon ein Gefühl, was los ist. Randlos ist das zu diffiziel und übersteigt meine Möglichkeiten in der Kellerwerkstatt.
 
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Ohne Lehrensatz ist das alles nicht so einfach.
Für Randpatronen drehen ich mir immer selber was, da bekommt man schon ein Gefühl, was los ist. Randlos ist das zu diffiziel und übersteigt meine Möglichkeiten in der Kellerwerkstatt.

Muss mal meinen büma fragen, ob er eine Lehre in dem Kaliber hat.


P.S. Geht das mit der veränderten Länge dann schon als Wild Cat durch? 😅
 
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Wen das ZH nach dem Schuß aus der Zündglocke schielt; muss es nicht zwangsläufug mit übermässigem Verschlußabstand einherr gehen.

Das können auch Anzeichen von überhötem Gasdruck ( bei Selbstgedrehten in grösseren Kalibern z B zu geringer Freiflug; ablagerungen im Übergangkonus..) sein.

Andreas
.....steht das ZH nach dem Schuss aus der Hülse raus, so IST es UNWEIGERLICH (die eine, bzw. die andere Art von) Verschlussabstand!

Bloß fraglich, ob aus falsch dimensioniertem Patronenlager (echter VA - waffenseitig) oder zu klein dimensionierter Munition (kreierter VA - munitionsseitig) resultierend.....

Ich würde bei dieser 350-Rigby-Büchse (welche offensichtlich einen nicht unwesentlichen Wert darstellen dürfte) die ganz exakten Lagermaße fachmännisch feststellen lassen und in der Folge - auf die nun tatsächlich vorliegenden Gegebenheiten/Dimensionierungen - eigens Matrizen anfertigen lassen (sofern der VA nicht durch "zu weiche Verschlusswarzen" oder sonstige Materialschwächen der Waffe entstanden ist).
 
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das ist etwas was ich auch nicht verstehe. wenn ich vermute dass der Verschlußabstand zu groß ist dann wandert die Waffe ins Beschußamt und wird dort überprüft.

Bei meiner .243 win hatte ich bei wiedergeladener Munition immer wieder einen Hülsenbodenabriss. Zündhütchen stand nicht vor, aber der Boden ist fein säuberlich abgerissen. Waffe ins Beschußamt, kam zurück mit dem Vermerk dass alles im Grünen Bereich bzw. alles in der Toleranz ist.

Gut, die Waffe wird jetzt wieder verwendet, allerdings nur mehr mit Fabrikslabo. Da merkt man zwar leichte Verformungen an der Hülse aber wedern ein Ein- noch ein Abriß bisher.

Mir wäre es um mein erstes "Rauchscheit" auch extrem leid. Die begleitet mich doch schon seit über 30 Jahren und war doch 20 Jahre meine einzige Büchse. Gams-, Rot-, Muffel- und Rehwild ist unsere Beute geworden und ich konnte mich immer auf sie verlassen.
 
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Ich hatte das Problem auch.
Die 243 neigt in besonderem Maße dazu, Hülsenhals-Innenwulste zu bilden.Wenn der nicht entfernt wird. gibt es schnell Überdruck. Das führt dann zu dem geschildertem Problem und hat mit Verschlussabstand nichts zu tun.
 
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...
Bei meiner .243 win hatte ich bei wiedergeladener Munition immer wieder einen Hülsenbodenabriss. Zündhütchen stand nicht vor, aber der Boden ist fein säuberlich abgerissen. Waffe ins Beschußamt, kam zurück mit dem Vermerk dass alles im Grünen Bereich bzw. alles in der Toleranz ist.
...

Hast du schon versucht das Problem über die Einstellung der Matrize zu beheben – also die Hülse weniger stark zu rekalibrieren?
 
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Hast du schon versucht das Problem über die Einstellung der Matrize zu beheben – also die Hülse weniger stark zu rekalibrieren?
komischerweise tauchte das Problem erst auf als ich die .243 ein Jahr nicht geführt habe. und ja, gereinigt wurde sie bevor sie ihre Pause hatte. sind die gleichen Patronen gewesen die vorher funktioniert haben. 3. mal wiedergeladene Normahülsen.

Egal, bleib ich bei der halt bei den Fabrikspatronen.
 

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