Guten Morgen in die Runde,
ich hole diesen etwas älteren Faden wieder hoch.
Ich habe kürzlich einen äußerliche ziemlich verranzten Wechsellauf für meine M03 für lächerliches Geld in 6,5x57 erworben - wohl auch deshalb so günstig, da es sich um ein sagen wir mal strebendes Kaliber mit reduzierter Munitionsauswahl handelt. Egal, als WL nicht so relevant (dachte ich mir). Also hab ich eine Matrize gekauft (die genauso teuer war wie der Lauf), dazu 100 Hülsen von S&B (RWS sind bestellt, bezahlt aber nicht lieferbar/seit 8 Wochen im Zulauf).
Am Montag habe ich dann die ersten (dezente) Ladung über den Chrono geschossen (wg. Hülsenvolumen und V0 Bestimmung - Streuung interessiert mich zunächst noch nicht). Bei der Begutachtung der Hülsen habe ich anschließend festgestellt, dass die Zündhütchen nach dem Schuss 0,33 mm hervorstehen. Also entweder sind die Hülsen zu kurz (habe wie gesagt nur S&B bekommen) oder, was Wahrscheinlicher ist, der Verschlussabstand zu groß.
Also Test gemacht mit neuer Hülse und herausstehendem ZH - gleiches Ergebnis, das ZH steht nach dem Schließen des Verschlusses noch 0,33 mm über.
Der Verschlussabstand an meiner M98 ist bei Gebrauch von fabrikneuen Huelsen mit cirka 0.2mm zu gross. Ersichtlich dadurch das bei mittelmaessigem Druck der selbstgeladenen Patronen das Zuendhuetchen aus der Huelse heraussteht. Normalerweise habe ich im Laufe meiner Wiederladezeit solches...
forum.wildundhund.de
Ist das im Eingangspost beschriebene Vorgehen praktikabel - Hülsenhals z.B. auf .284 aufziehen und dann mit der Kalibriermatrize so zurücksetzen, dass der Verschluss sich eben schleißen lässt, aber der Verschlussabstand durch die neue Anlagefläche an der Schulter kompensiert wird. (Headspace Comperator Kit zur Messung ist vorhanden). Wenn ich die Ausführungen richtig verstanden habe bildet sich dann beim Schuss eine „neue“ Hülsenschulter, welche dann dauerhaft den zu großen Verschlussabstand ausgleicht.
Alternativ könnte man (wie schon mehrfach im Forum beschrieben) versuchen aus einer 8x57IS die Hülse umformen. Dort ist L1 zumindest geringfügig länger (L2 leider etwas Kürzer), so dass sich eine neue Anlagefläche ergeben könnte, wenn man die Schulter nicht zu weit zurück drückt. Ich vermute aber dass man dann den Hülsenhals abdrehen muss, damit er nicht zu dick wird (irgendwo muss das Material ja hin, wenn man Halsdurchmesser von 8 mm auf 6,5 reduziert ) - Wofür mir aber das Werkzeug fehlt.
Habe ich einen Denkfehler, ist es Harakiri oder ein praktikabler Weg. In Literatur habe ich nichts gefunden.
Beste Grüße