- Registriert
- 17 Dez 2008
- Beiträge
- 377
Ein paar Gedanken dazu , was ein paar fehlende 1/10 mm an der falschen Stelle anrichten können
Im Fachhandel und auch in den Internetauktionsplattformen werden sehr oft Flinten angeboten, deren Materialdicke/Wandstärken der Laufbündel längst nicht mehr das bieten, was bei Auslieferung mal vorhanden war.
Ich habe immer wieder mal Flinten von Bekannten auch hinsichtlich der Materialstärken der Läufe vermessen. Guter Laufstahl (kein Damast) vorrausgesetzt , beträgt die durchschnittliche Materialdicke rund einen Millimeter ca 25cm von der Mündung entfernt.
Eine Flinte im Kaliber 12 hat meist um 18,4 oder 18,5mm Laufdurchmesser , so in Millimetern oder als "12" gestempelt oder <> .729 "
Ist eine Flinte älter und hat schon viel gelitten , ist sie vielleicht schon mal nicht nur poliert, sondern auch gehohnt worden , um die tiefsten Fraßkrater verschwinden zu lassen , die Läufe zu glätten , eine stärkere Chokung herbei zu führen oder wieder eine zu schaffen, nachdem Läufe abgesägt = gekürzt worden sind. Die Wirkung der Chokung ergibt sich aus dem Verhältnis von Laufdurchmesser zur Einschnürung.
Beim Aufweiten um ein paar 1/10 mm bekommt man nebenbei auch die meist gewünschte "grössere Laufweite" , auch Back-Bored genannt: bei reinen Sportflinten unter Verwendung von Plastikschrotbechern als rückstoßmindernd und garbenverbessernd beliebt. Hierzu wird der Lauf auf .735 <> 18,7mm oder .739 <> ca. 18,8 mm aufgeweitet.
Hat man nun eine alte Flinte mit objektiv verrotteten Läufen , kommen Gedanken auf, ob diese noch beschußsicher oder beschußtauglich ist oder nur noch als Wallhanger, neudeutsch Kaminschmuck, taugt.
Nehmen wir mal an, an einer Stelle beträgt die Materialdicke 1mm. Durch eine nicht bekannte Aufweit/hohnmaßnahme ohne den danach zwingend vorgeschriebenen Neubeschuß sind 2/10 o der 3/10 abgetragen worden, dann beträgt die Restwandungsdicke an dieser Stelle nur von .8 oder .7mm.
Oder es sind einzelne Rostnester innen im Lauf vorhanden , die aber niemand vermessen hat, und zwar am jewaligen tiefsten Punkt jedes Kraters. Wie oft hört man , die Läufe seien rauh oder leicht narbig , vermessen sind die Krater "nur" .2 oder .3mm tief. Rein zufällig sind aber auch außen am Lauf Rostnarben zu erkennen, auch nur .2 oder .3mm tief , aber schlimmstenfalls an der gleichen Stelle von innen und außen ?
Übereinstimmend hört man, daß bei .025" <> .635 mm das Mindestmaß an Laufdicke an der dünnsten Stelle im ganzen Lauf erreicht sei und keinesfalls unterschritten werden darf.
Ein nicht vollständig ausgebeulter Knick im Lauf , ein Fremdkörper von aussen oder steckengebliebene Trennmittel der letzten Patrone , und der Laufplatzer ist vorprogrammiert.
Was macht man nun mit mehr oder weniger verrotteten Läufen bei Flinten ?
> professionell penibel vermessen lassen , bei Anschaffung einer fraglichen Gebrauchtflinte vor Kauf
> auf Neubeschuß bestehen
> die Gier zähmen und im Zweifel nicht kaufen
und wenn man dauerhaften Spaß an einer Flinte haben will für Sport oder Jagd ? Regelmäßig nach jeder Benutzung sorgfältig reinigen , auch wenn nur ein Schuß angegeben worden ist. Mit der Boresnake nur mal trocken durchziehen reicht nicht. Am Besten zusätzlich mit kommerziellem chemischem Laufreiniger und danach ölen. Wohl dem, der verchromte Läufe besitzt , die den Wartungaufwand deutlich minimieren.
Hat man eine gute Flinte, als DF oder BDF , kann man diese für eine künftige Verwendung auch optimieren oder ihr ein 2. Leben zukommen lassen :
> Läufe , Patronenlager und den Übergang polieren lassen, den Übergang auch gasdruckmindernd verlängern lassen
>viele Flinten sind wahlweise ab Werk bei identischer Bauart mit 70er oder 76er Patronenlager zu erwerben z.B. Beretta/Browning , somit die 70er auf 76 geschnitten und Magnum-beschossen werden können falls erwünscht
> Chokung durch schleifen oder schneiden aufweiten lassen , auch hinsichtlich jagdpraktischer Verwendung oder für künftige Weicheisenschrotverwendung ( meist 1/4 und 1/2 völlig ausreichend)
>Einbau von Wechselchokes auf Briley ThinWall oder fast unsichtbar auf Teague
>bei richtig guten Flinten lohnt sich der Aufwand eines komplett neuen Laufbündels oder neuer Futterläufe (sleeven) , wie in GB sehr beliebt. Letztere pro Laufpaar deutlich günstiger mit rund 1000 GBP , wo ein neues Laufbündel je nach Typus auch 3 - 5.000 GBP kosten kann
>es werden sogar verschlissene Chokungen bei Festchokes mit neuen dauerhaft eingeschraubten und hart verlöteten Chokehülsen wiederher gestellt
Das alles nur als kleine Gedankenanregung , was zumindest theoretisch machbar ist . Was sinnvoll ist , den zwingend notwendigen Neubeschuß übersteht , ob es sich in anbetracht des Zeitwertes der Flinte rechnet, muß im Einzelfall bewertet werden.
Schrotflinte ja, Schrottflinte besser nicht !
Den rustikalen Rußlandfreak mit der Balalaika (lautenähnliches Zupfinstrument) und Baller-Baikal (lautgemächtiges Rupfinstrument) wirds nicht jucken.
Im Fachhandel und auch in den Internetauktionsplattformen werden sehr oft Flinten angeboten, deren Materialdicke/Wandstärken der Laufbündel längst nicht mehr das bieten, was bei Auslieferung mal vorhanden war.
Ich habe immer wieder mal Flinten von Bekannten auch hinsichtlich der Materialstärken der Läufe vermessen. Guter Laufstahl (kein Damast) vorrausgesetzt , beträgt die durchschnittliche Materialdicke rund einen Millimeter ca 25cm von der Mündung entfernt.
Eine Flinte im Kaliber 12 hat meist um 18,4 oder 18,5mm Laufdurchmesser , so in Millimetern oder als "12" gestempelt oder <> .729 "
Ist eine Flinte älter und hat schon viel gelitten , ist sie vielleicht schon mal nicht nur poliert, sondern auch gehohnt worden , um die tiefsten Fraßkrater verschwinden zu lassen , die Läufe zu glätten , eine stärkere Chokung herbei zu führen oder wieder eine zu schaffen, nachdem Läufe abgesägt = gekürzt worden sind. Die Wirkung der Chokung ergibt sich aus dem Verhältnis von Laufdurchmesser zur Einschnürung.
Beim Aufweiten um ein paar 1/10 mm bekommt man nebenbei auch die meist gewünschte "grössere Laufweite" , auch Back-Bored genannt: bei reinen Sportflinten unter Verwendung von Plastikschrotbechern als rückstoßmindernd und garbenverbessernd beliebt. Hierzu wird der Lauf auf .735 <> 18,7mm oder .739 <> ca. 18,8 mm aufgeweitet.
Hat man nun eine alte Flinte mit objektiv verrotteten Läufen , kommen Gedanken auf, ob diese noch beschußsicher oder beschußtauglich ist oder nur noch als Wallhanger, neudeutsch Kaminschmuck, taugt.
Nehmen wir mal an, an einer Stelle beträgt die Materialdicke 1mm. Durch eine nicht bekannte Aufweit/hohnmaßnahme ohne den danach zwingend vorgeschriebenen Neubeschuß sind 2/10 o der 3/10 abgetragen worden, dann beträgt die Restwandungsdicke an dieser Stelle nur von .8 oder .7mm.
Oder es sind einzelne Rostnester innen im Lauf vorhanden , die aber niemand vermessen hat, und zwar am jewaligen tiefsten Punkt jedes Kraters. Wie oft hört man , die Läufe seien rauh oder leicht narbig , vermessen sind die Krater "nur" .2 oder .3mm tief. Rein zufällig sind aber auch außen am Lauf Rostnarben zu erkennen, auch nur .2 oder .3mm tief , aber schlimmstenfalls an der gleichen Stelle von innen und außen ?
Übereinstimmend hört man, daß bei .025" <> .635 mm das Mindestmaß an Laufdicke an der dünnsten Stelle im ganzen Lauf erreicht sei und keinesfalls unterschritten werden darf.
Ein nicht vollständig ausgebeulter Knick im Lauf , ein Fremdkörper von aussen oder steckengebliebene Trennmittel der letzten Patrone , und der Laufplatzer ist vorprogrammiert.
Was macht man nun mit mehr oder weniger verrotteten Läufen bei Flinten ?
> professionell penibel vermessen lassen , bei Anschaffung einer fraglichen Gebrauchtflinte vor Kauf
> auf Neubeschuß bestehen
> die Gier zähmen und im Zweifel nicht kaufen
und wenn man dauerhaften Spaß an einer Flinte haben will für Sport oder Jagd ? Regelmäßig nach jeder Benutzung sorgfältig reinigen , auch wenn nur ein Schuß angegeben worden ist. Mit der Boresnake nur mal trocken durchziehen reicht nicht. Am Besten zusätzlich mit kommerziellem chemischem Laufreiniger und danach ölen. Wohl dem, der verchromte Läufe besitzt , die den Wartungaufwand deutlich minimieren.
Hat man eine gute Flinte, als DF oder BDF , kann man diese für eine künftige Verwendung auch optimieren oder ihr ein 2. Leben zukommen lassen :
> Läufe , Patronenlager und den Übergang polieren lassen, den Übergang auch gasdruckmindernd verlängern lassen
>viele Flinten sind wahlweise ab Werk bei identischer Bauart mit 70er oder 76er Patronenlager zu erwerben z.B. Beretta/Browning , somit die 70er auf 76 geschnitten und Magnum-beschossen werden können falls erwünscht
> Chokung durch schleifen oder schneiden aufweiten lassen , auch hinsichtlich jagdpraktischer Verwendung oder für künftige Weicheisenschrotverwendung ( meist 1/4 und 1/2 völlig ausreichend)
>Einbau von Wechselchokes auf Briley ThinWall oder fast unsichtbar auf Teague
>bei richtig guten Flinten lohnt sich der Aufwand eines komplett neuen Laufbündels oder neuer Futterläufe (sleeven) , wie in GB sehr beliebt. Letztere pro Laufpaar deutlich günstiger mit rund 1000 GBP , wo ein neues Laufbündel je nach Typus auch 3 - 5.000 GBP kosten kann
>es werden sogar verschlissene Chokungen bei Festchokes mit neuen dauerhaft eingeschraubten und hart verlöteten Chokehülsen wiederher gestellt
Das alles nur als kleine Gedankenanregung , was zumindest theoretisch machbar ist . Was sinnvoll ist , den zwingend notwendigen Neubeschuß übersteht , ob es sich in anbetracht des Zeitwertes der Flinte rechnet, muß im Einzelfall bewertet werden.
Schrotflinte ja, Schrottflinte besser nicht !
Den rustikalen Rußlandfreak mit der Balalaika (lautenähnliches Zupfinstrument) und Baller-Baikal (lautgemächtiges Rupfinstrument) wirds nicht jucken.