Verhalten von Standschützen gegenüber Hunden bei Drückjagden

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In meinem Jagdkurs war einer, der mir mit Pfefferspray für den Hund drohte, falls er noch ein weiteres Mal an seinem Bein schnüffeln sollte. Der Typ hat dann aber dermaßen miserabel geschossen, dass er aufgegeben hat. Wir waren alle froh, als er sich verabschiedete.

Wir lernten aber auch, dass jeder Schütze einen Strick im Rucksack haben sollte, um nach der Jagd evtl. rumlaufende Hunde mitnehmen zu können.

Ansonsten kann das mit den Hunden schon chaotisch sein... z.B. in absoluten Funklöchern oder wenn der Hund die Halsung verloren hat. Oder wenn ein Nachbarjäger den Hund im Auto hat, aber nicht über Ortskenntnis verfügt und man sich über eine Stunde lang auf kleinen Landsträßchen sucht.

Oder wenn die Nachbarjäger Lösegeld verlangen. Oder wenn man zwei Tage lang den Hund sucht und man am dritten Tag angerufen wird und einer sagt am anderen Ende, dass sie ihn gerade einbuddeln.
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Servus,

ich habe z.B. immer ein 1. Hilfe Pack im
Rucksack für Mensch und Hund und mir mal
von der Tierärztin zeigen lassen, wie man
richtig desinfiziert und einen Druckverband
anlegt...und seids mir nicht bös` ich will
ja keinen Hund verhätscheln oder hörig machen, aber ein Stückerl Wurst tut Wunder,
wenn man so einen Kerl "einfangen" muss oder
soll.

Mein Hund wird nie auf einer DJ
zu sehen sein, zumindest nicht geschnallt,
groß, schwarz, pfeilschnell und nur sichtlaut, ist er genau das, was man da nicht brauchen kann, aber mir liegen halt
alle Hunderl am Herzen.

Grüße,

Michi

[ 14. Februar 2007: Beitrag editiert von: Murmel Michi ]
 
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@Michi: Sollte mein Hund verschütt gehen, hoffe ich, dass er an jemanden wie Dich gerät!

Von wegen "Hund lässt sich nicht anfassen":
Bei einer der letzten DJen klingelt nach Abblasen mein Handy. Mein Kumpel: "Versuch' meinen Wachtel zu kriegen, dann komm zurück mit Schanzzeug, der Terrier ist eingeschlieft...".
Der Wachtel war ausnahmsweise schnell gefunden. Da meiner auch da war, tüdelte ich dessen Leine an die Warnhalsung des Wachtels. Ich musste noch 1 Treiber und 2 Schützen in meinem Auto mit zurücknehmen und drückte einem der Schützen die Leine in die Hand, während ich meinen Hund und die Waffe im Auto verstaute. "Ladet noch den Hund ein und dann gehts los", so nahm ich am Volant Platz.
"Geh' rein, mach schon, Hopp, los doch, vorwärts, verdammt...".
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Also wieder aussteigen. Die Warnhalsung hatten sie dem Hund, der ohne seinen Führer etwas verstört war, schon halb über die Rübe gezogen, der Hund war auf "@rschbremse-Mode".
Ich habe den Hund hochgenommen und ins Auto gesetzt. "Können wir jetzt?"
Staunende Antwort: "Das hätten wir uns nie getraut!"
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(Nach dem Motto: hinten scheißen sie, vorne...)

PS: Erwähnte ich, dass der Wachtel nass war und stank?
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von frodo:
@PS: Erwähnte ich, dass der Wachtel nass war und stank?
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<HR></BLOCKQUOTE>

Nein aber zumindest über den Geruch hätte es eh keine Zweifel gegeben.

WH
Amadeus
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@Oryx.. das mit den blauen Halsbändern ist aber schon eine Weile out für Junghunde

Fall 1. Standschütze ( FA-Leiter) bringt Hund mit, erzählt quasi nebenbei : Hund hat krnken Überläufer-Keiler gestellt und sich ne Weile " mit ihm gekabbelt", dann konnte er das Schwein erlegen, Hund würde " ein bischen bluten".

Ergebnis bei Dress Inderwiesen Hann. Münden: Linke Schulter bis auf Blatt aufgeschnitten, Linke Wange tiefes Loch, Hodensack aufgeschnitten, rechte Keule tiefer Schnitt.

Fall 2. HF und Förster aus LDK geht Standlaut an 30 m neben dem Stand einens schützen wird Hund von einem alten Keiler ( nicht frei) schwer angegangen, auf das Hopp hopp des HF trollt sich der Basse, den HF bleibt nur noch seinen Hund zu erlösen , weil Bauchdecke total geöffent und Hund in den letzten Zügen. Standschütze hat noch nicht mal versucht zu helfen.. und sei es nur ducrh schuß in den boden, aber überall rum erzählt wie der basse den Hund durch die gegend geschecuht hat

Fall 3. HF sucht seinen Hund im Reinhardswald. Standschütze meldet das Hund eine stunde nach anblsen seinen Stand angelaufen hätte und sich nur darum gedrückt hat. Als HF zum Stand kam, war der Hund schon steif.


drei von dokumentieren 15 wo ich dabei oder betroffen war..


und ohne die netten Jägers.. die zwar ein schwein oder Rotwild von gebracht bekommen haben, aber hund nach der jagd vom auto verjagt haben o.ä

Olaf

[ 15. Februar 2007: Beitrag editiert von: OlafDu ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafDu:
wird Hund von einem alten Keiler ( nicht frei) schwer angegangen, auf das Hopp hopp des HF trollt sich der Basse,...<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn eine Sau meinen Hund schlägt, ists mir doch grad egal, ob sie frei ist, oder nicht?!
 
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Jahre her; Drückjagd in Benachbartem Forst ( ohne die eigentlich wünchendswerte information der Nachbarreviere..), trotzdem haben wir " zum Abstauben" mit angesesen...

kurz vor Ende der Jagd ein Dackel ( der Forstamtsleiter schwört auf Dackel...) müde und Abgekämpft bei meinem Kollegen; der erbarmt sich und lockt den Hund, dieser legt sich dankend der Zuwendungen bei ihm ab; beißt 5 Minuten später kurzerhand die Leine durch und wech...

Nach der Jagd dann die Handynummer der Halsung angerufen; ( die hatte sich mein Kollege notiert um zum Ende der Jagd den Hundeführer zu informieren..), Hund nicht aufgetaucht.

Der Forstamtsleiter hat den Hund kurzerhand abgeschrieben :" ... mir Verlusten ist immer zu Rechnen.." ) danach mit dem Hundführer unser Revier abgesucht, nichts...

2 Tage später auf Nachtansitz den Dackel hinter Rehwild kurz im Anblick; den Hundeführer sofort angerufen ( 50 km anfahrt !), die Suchen Nachts brachte nichts.

Wir haben den Dackel noch tage später mit gesucht; als der Hundehalter selber nach 5 Tagen jegliche zuversicht verloren hatte...

so saß er bei mir; fix und Fertig mit den Nerven, den Tränen nahe; nippte er an seinem Kaffee, als mein Telefon klingelte : Unser Mitjagender Tierarzt war gerade im Nachbarort auf einem Betrieb, den gerade ein Dackel zugelaufen währe....

ich mit den Worten " so, Herr xxxx nun fahren wir in den Nachbarort und holen ihren Hund..") ihn geschnappt, ins Auto verfrachtet und den total aufgelösten Menschen auf den Bauernhof in der Nachbarschaft gefahren. Hier aussteigen, den Hund einmal mit Namen gefrufen, als der wie ein Blitz um die Ecke kam und Freude über alle..

Mit Tränen in den Augen ist er dann mit seinem Hund über den Horrizont gefahren;

allerdings ein Danke habe ich nicht bekommen.

Wenigsten waren Hund, Kinder und Familie glücklich;


Andreas
 
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hi allerseits,


wenn ich das von olaf so lese, bedauere ich nur eins, nämlich das ich viel zu lange für die herrenjäger auf den djständen meine hunde riskiert habe!

der ganze thread zeichnet doch ein deutliches bild von der ganzen drückjagd-jagerei!

hund dreckig
keiler nicht frei
abbaumen verboten............

ohne die hunde käme keiner von den dj schützen zum erfolg, und der dank ist ein waidmannsheil und der ärger den der hf mit nach hause nimmt. ob nun sein hund geschlagen ist oder tot, interessieren tuts keinen.

ARME JAGD!
 
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@ OlafDu

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Zitat OlafDu: das mit den blauen Halsbändern ist aber schon eine Weile out für Junghunde

Nein, war in der letzten Jagdsaison (06/07) noch aktuell - mehr oder weniger.

Und ob der Keiler frei ist oder nicht, schert mich in dem Augenblick "nen feuchten Kericht"...

[ 15. Februar 2007: Beitrag editiert von: oryx ]
 
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Aber es muss doch irgendeine Handhabe geben! Sind das Defizite in der Jägerausbildung? In meinen Kursen, sowohl Kreisgruppe als auch Jagdschule, waren die Dozenten ausnahmslos Hundenarren und haben uns mehrmals darauf hingewiesen, wie wichtig der Hund für den Jäger ist und dass es ohne Hund keinen Jagderfolg gibt. Sollten sich hier nicht auch die Redaktionen der Jagdzeitschriften mehr einsetzen und um Verständnis für Hunde und ihre Führer werben?

Hikä
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


Wenn eine Sau meinen Hund schlägt, ists mir doch grad egal, ob sie frei ist, oder nicht?!
<HR></BLOCKQUOTE>

Ob der eigene oder ein fremder Hund, wer hier tatenlos zuschaut ist einfach nur ein...
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hikä, kennst du den spruch, nen alten baum verpflanzt man nicht?
den angehenden jägern kannst du sowas noch beibringen, aber den langjährigen ?
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Murmel Michi:
Servus,

die Beispiele von OlafDu sind ja schon hart.

Trotzdem möchte ich es nicht so komplett negativ sehen wie Gerhard, denn es gibt
sícherlich auch genügend positive Beispiele.
Für mich zählt aber, dass es anscheinend
ein mehr oder weniger großes Wissensdefizit
gibt (jep, bei mir auch).
<HR></BLOCKQUOTE>In den von Olaf geschilderten Fällen lag kein Wissensdefizit zu Grunde. Das hätte jeder, der über einigen Anstand und etwas @rsch in der Hose verfügt, intuitiv lösen können.

Wer natürlich die Mentalität hat "Ich hab 1xx Euro gelatzt, was gehen mich da dreckige und blutende Hunde an, dafür sind andere zuständig.", dem nützt die schönste Broschüre nichts. Der ist einfach nur ein Drecksack! (und ich benutze nicht oft solche Ausdrücke)
 
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Um etwas positives zu berichten:

Des öfteren wird mein Terrier-Rüde (der Stinkstiefel, dessen Ausbildung nicht mir angelastet werden darf!) brav von Schützen (meist auf dem Schoß sitzend) zum Sammelplatz gefahren! [Wenn wenig im Trieb los ist, setzt der sich zu nem Schützen, mit dem Blick: Hey, machst du Pause? Ich mach auch bissl mit..."]

Des öfteren erlebt und furchtbar dankbar darüber!!!

[ 15. Februar 2007: Beitrag editiert von: RoteZora ]
 

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