Utrecht / Niederlande Kinder von Wolf angegriffen

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So hört sich ein städtischer Grüner an, der den Wolf bis ins Grab hinein verteidigt. Und in seinem Habitat nie gefährdet ist. Und die Anderen haben schlicht Pech gehabt.
Von diesem Feindbild bin ich Lichtjahre entfernt !

Nur hab ich mit unserer Natur hier in diesem Lande seit mehr als 50 Jahren engste Berührungen.

Was ist der potentielle Zusammenstoß eines Menschen mit einem Bären oder Wolf in D denn bitte anders, als ein Unfall ?

Es gibt hier keine gerichteten Überfälle großer Beutegreifer auf Menschen !

Wenn ich eine führende Wölfin im Frühjahr am Bau in die Enge treibe, mit der Mistgabel oder Knüppel meine Schafe schützen will oder einem Bär auf schmalem Pfad im Steilhang überrasche, da werd ich eine Reaktion herausfordern, die sehr unangenehm wird.

Was auf Spaniens Müllkippen, an Dorfrändern Indiens passiert, ist eine andere Nummer.

Und andersherum: Angriffslustige Keiler haben schon Menschen verletzt oder auf Bäume gejagt, in diesem Land...die Wahrscheinlichkeit dazu ist höher.

Ein mir bekannter Hundemann hat seine Hündin gerettet, indem er unbewaffnet, nackt und schreiend über seinen Gartenzaun sprang, als der Wolf sie schon unter sich und mit schweren Bissen verletzt hatte...der Graue suchte das Weite.
 
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Hier wird wieder pauschaliert, daß es nur so kracht ! Es gibt genügend Fotodokumentationen die zeigen, daß besonders junge Wölfe beim Zusammentreffen mit Menschen durchaus über Gebühr Interesse zeigen. Für ein Appetenzverhalten beim Wolf , lieber @Mohawk, möchte ich nicht unbedingt meine Hand in`s Feuer legen. Schick doch mal Deine kleine Schwägerin (nehmen wir mal an ein 4jähriges Mädchen) nachts allein durch`s Wolfskerngebiet. Die flüchtet garantiert, wenn da plötzlich ein Rudel vor ihr steht und schwups ändert sich das Appetenzverhalten, wenn das Rudel Hunger hat. Darauf kannste einen lassen. Nur gut, daß sowas nicht passiert und passieren wird. Es ist richtig, es muß schon viel passieren, bevor ein Mensch von Wölfen angefallen wird, nur ist das nie auszuschließen. Und daß das auch vorgekommen ist, hat die Historie (Frankreich bis Polen in vielen , vor allen kirchlichen Niederschriften) und die Gegenwart schon bewiesen (Stichwort Indien/ Pakistan/Nordamerika )
Grade das Verhalten von jungen Wildtieren ist bekanntermaßen untypisch für die jeweilige Art.
Sie haben wenige Lebenserfahrungen, egal ob negativ oder positiv.
Und dennoch eine natürliche Vorsicht.

Ich filmte schon Jungwölfe im Herbst, die bis 30 m an den Sitz kamen, beim Mäuseln.
Das Zoom-Geräusch der Cam war ihnen dann fremdartig und sie zogen beunruhigt ab, ohne von mir selbst etwas gemerkt zu haben.
Wahrscheinlich hätten sie mich angefallen, wenn sie meinen appetiterregenden Duft in die Nase bekommen hätten...
 
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Wenn man sich die Einwohner Dichte so anschaut, dann stellt man fest wie dicht bevölkert Deutschland eigentlich ist, mehr Einwohner auf der Fläche als China.

USA liegt bei ca 40, Kanada bei 4 und Russland bei 8

Freilich geht noch mehr, wie man an der Liste sieht.

Die Wolfspopulation wächst exponentiell, eine Verdopplung alle 3-4 Jahre.

Wie das mit der Bevölkerung verträglich funktionieren soll, ohne eine sinnvolle "Bewirtschaftung" der großen Beutegreifer ist mir daher ein technisches Rätsel.

Es gibt Rotwild freie Zonen um die Wälder/Landwirtschaft zu schützen, warum also nicht auch Wolfs freie Zonen??

Mit waidmännischen Mitteln kann man die europäische Wolfspopulation nicht mehr grundsätzlich "ausrotten" dazu ist er viel zu intelligent, aber muss er den "überall" sein dürfen in unserer Kulturlandschaft? Wir haben in Mitteleuropa so gut wie keine Wildnis mehr wie in Nordamerika oder Russland.

Grüße
dingolino
 

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nur so nebenbei erwähnt.... meine Großmutter hat ihre ersten Lebensjahre im Tschechisch/Polnischen Grenzgebiet, nicht weit von der Slovakischen Grenze entfernt verbracht. Sie hatte immer davon erzählt dass im Winter die Kinder die etwas abgelegener gewohnt haben nicht allein in die Schule gehen durften, zu viel Angst (Gefahr) vor Wölfen. Aber gut, das ist jetzt über 100 Jahre her.
 
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nur so nebenbei erwähnt.... meine Großmutter hat ihre ersten Lebensjahre im Tschechisch/Polnischen Grenzgebiet, nicht weit von der Slovakischen Grenze entfernt verbracht. Sie hatte immer davon erzählt dass im Winter die Kinder die etwas abgelegener gewohnt haben nicht allein in die Schule gehen durften, zu viel Angst (Gefahr) vor Wölfen. Aber gut, das ist jetzt über 100 Jahre her.
Und heute wieder in Amersfoort, den Niederlanden.
 
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Ein mir bekannter Hundemann hat seine Hündin gerettet, indem er unbewaffnet, nackt und schreiend über seinen Gartenzaun sprang, als der Wolf sie schon unter sich und mit schweren Bissen verletzt hatte...der Graue suchte das Weite.
Sorry, das Auge isst mit... Je nach Anblick wird wohl jeder ausreißen. 😏
Das unterschiedliche Verhalten in Holland und Deutschland zeigt das Potential dieser Tierart.
Daß der Wolf in Sachsen gesteigertes Interesse an Haustieren zeigt, war schon Thema. Ausnahmsweise bei Freigängerkatzen will ich das gern tolerieren.
Irgendwann sind aber die Katzen verbraucht und das Geflügel weggesperrt. Bis dahin muß sich der Rehbestand erholt haben...
 
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Ja, Du scheinst mehr von Statistik und Mathematik zu verstehen als von Wildtierökologie...
sorry, der musste sein.;)

Alles gut, ich bin kein Wildtierökologe... Sind die Förster aber auch nicht 😉 Und übrigens Populationsdynamik und evolutionäre Optimierungs-Strategien werden heutzutage gerne mal durch Algorithmen beschrieben. Aber sorry, der musste auch sein!

Selbstverständlich nimmt theoretisch das Risiko zu, betr. Unfällen mit Großraubtieren, je mehr es gibt. Aber es bleiben eben Unfälle...
Aber nachdem allmählich Bewegung im Thema Vollschutz der Art, hab ich Hoffnung, wir erleben noch eine Veränderung. Ein paar Jahre wirds aber noch dauern, fürchte ich...
Bis dahin nutze ich die Landschaft genauso, wie seit meiner Kindheit und ich führe auch jagdlich meinen Hund wie bisher...
Durchaus Zustimmung, nur das das Risiko nicht nur theoretisch zunimmt.... und eine schnellere, logische und pragmatische Entscheidungsfindung würde dem ganzen Prozess gut tuen. So wie es mit den Indikator-/Weiserflächen im Forst auch ist. Deuten die auf lokal signifikanten Verbiss, soll bitte schön auch gejagt werden.

So sollte das bei den "Indikatoren" zum Wolf in Holland dann auch der Fall sein. Da gibt es auch einige Wildtierbiologen die genau das befürworten (Prof. Pfannenstiel, und beim Jagdcast war mal einer, dessen Name mir gerade nicht einfällt).
 
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Ich renne ja nun auch schon viele Jahre im Wald und Feld rum, deshalb mache ich mir auch immer so meine Grdanken zu natürlichen Zusammenhängen.
Die werden aus Sicht der großen Experten und Biologen garantiert falsch sein.
Früher gab es hier bei mir in der Gegend Hasen ,so das wir die gefangen haben und nach Frankreich exportiert haben. Heute gibt es hier keine vier oder fünf Stück mehr auf 100ha.
Früher gab es hier Fasane ohne Ende und wir haben die noch durch tausend Stück im Jahr durch Auswilderungen gestützt.
Rebhuhn und co wollen wir gar nicht davon reden. Das war früher.😁😁
Da hat weder der Fuchs noch der Habicht vom Bauer ein Huhn oder eine Ente geholt , auf jedem Dach saßen x Tauben.
Heute habe ich nur noch mit Eigentümern zu kämpfen die ihre letzten Tiere vor den Beutegreifern retten wollen.
Für die Kleinen Beutegreifer ( nicht Bär und Wolf) 😁hier im weiten Umfeld gibt es nix mehr, achso doch Mäuse.😁😁
Hier reden immer viele nicht alle in DE gibt es Unmengen Wild, Ja stimmt , noch. Laßt die Wölfe sich so weiter entwickeln und laßt uns den Wald als Jäger auch weiterhin retten, irgendwann wird das auch weniger dann schauen wir weiter. Der eine oder andere hat das ja für sich schon festgestellt, bei den anderen herrschen noch gewaltige Wildbestände vor. Schauen wir mal wie es sich entwickelt.
Jetzt kommt garantiert gleich einer mit dem Spruch um die Ecke ein Beutegreifer passt die Fortpflanzung an seine Beutetiere an . Da dürften sich bei mir die Füchse gar nicht mehr vermehren.
Vielleicht aber nur vielleicht erlebe ich es noch.

Gruß Seppel
 
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Wenn Wölfe grundsätzlich Menschen als "praktische Beute" betrachteten wäre z.B. meine Schwägerin längst aufgefressen worden. :rolleyes:

Ja. Und oft allein bzw. mit Sofahunden draussen im Wolfsgebiet unterwegs und hatte schon Wolfssichtungen "dicht dran". Die sind immer abgehauen, keiner hat Appetenzverhalten bzw. Neugier gezeigt.

Manche Dinge sind auch einfach Geschmackssache, da kann man den Grauen auch nix vorschreiben.

Wie hat sich denn oben das "grundsätzlich" statt "grundsätzlich nicht" eingeschlichen?


rechy😜
 
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So, ich habe mich jetzt mal mit der KI versucht und ChatGPT für die Fragestellung bemüht, mit der Ergänzung "besiedelbare Fläche", weil bei den Alpenländern Österreich und Schweiz ist die Bevölkerungsdichte auf dem Matterhorn oder dem Großglockner doch eher mäßig und diese Flächen machen bei diesen Ländern einen Unterschied, vor allem bei der Schweiz. Wie gut nun ChatGPT die "besiedelbare Fläche schätzt kann ich nicht beurteilen.

Auf jeden Fall sollte es deutlich machen, dass die Schweiz vergleichsweise sehr, sehr dicht besiedelt ist - die Täler sind wie "Trichter", die Besiedelung muss immer weiter "nach oben wandern mit der Gesamten Problematik dass Bereiche erschlossen, bewohnt werden, die man früher nicht erschlossen hätte, was den Druck auf Schutzwälder, Wildstand (Gams im Schutzwald) verschärft.

Bezogen auf Deutschland kann man feststellen, dass es da auch große Unterschiede gibt, die Bevölkerungsdichte in Nordrhein Westfalen ist erheblich größer als zum Beispiel in Mecklenburg.

Wobei man ggf bei dem Begriff "besiedelbare" Fläche noch Bedenken kann, dass dies für den "Menschen" gilt. Für die Tierwelt ist dieser Bereich sicherlich noch sehr viel Größer und es bleibt ggf "Wildnis" für die Tierwelt übrig, wobei man da dann aber wiederum die Lebensraum Tragfähigkeit für die einzelnen Tierpopulationen berücksichtigen muss. Der Feldhase kommt ursprünglich aus dem Bereich der Steppe, zum Beispiel der Mongolei. Eine "natürliche" Besatzstärke in diesem Umfeld ist 2-3 Hasen auf 100ha (nach Hackländer, wenn ich mich richtig erinnere)!!! Die Besatzstärken die wir uns für die Niederwild Jagd wünschen sind nur durch die intensive Landwirtschaft in unserer Kulturlandschaft möglich. Je karger die Landschaft desto geringer die Wilddichte, eigentlich logisch

Auf den Wolf bezogen würde ich schon meinen, dass das Konfliktpotential um so größer wird, je dichter die Besiedelung bzw die Landnutzung durch den Menschen ist.

Als "technisch" orientierter Mensch kann ich mir daher nicht Vorstellen, dass der derzeitige unreflektierte Wolfs Kuschelkurs, funktionieren kann. Ich will den Wolf nicht "ausrotten" aber dass ich dabei zusehen soll, wie er meinen Hund, mein Schaft oder das Fohlen frisst (von Kindern ganz zu schweigen), das geht auch nicht. Und "wolfssichere" Zäune sperren auch das restliche Schalenwild von Äsungsflächen aus, wie soll das also "auf der Fläche" funktionieren?

Vor einigen Jahren habe ich den Spruch gehört: "Die Arroganz der Städter vor der Bevölkerung auf dem Land". Da ist was dran ...

Ich würde mir viel mehr Pragmatismus und Faktenorientierung nach ALLEN Seiten bei vielen Fragestellungen (nicht nur Jagd oder Wolf) wünschen als Dogmatismus und Wunschdenken ...

In diesem Sinne

dingolino

Unabhängig von der Thematik "Wolf" ist die Bevölkerungsdichte aber auch für andere Fragestellungen interessant:

Man stelle sich vor, wir würden in Deutschland oder Österreich so pirschen wie unsere Kollegen in den USA oder Canada, ich denke, wir würden gar kein Wild mehr sehen. 10 Stücke "vertrittst du bevor du 1 Stück siehst"

Kann jeder selber ausprobieren, wobei die Antwort je nach Tagesform von ChatGPT leicht anders ausfallen kann, wie ich gemerkt habe
Frage in ChatGPT:
Erstelle Liste Einwohner pro Quadrat Kilometer Gesamtfläche, besiedelbare Fläche für Austria, Germany, United States, Switzerland, France, Czech Republic, Netherland, China, India, Canada, Belgium, Italy, Russia, United Kingdom, Poland, Sweden, Denmark, Norway, sortiere nach höchster Einwohnerzahl pro Quadrat Kilometer besiedelbarer Fläche

Hier ist die sortierte Liste der Länder nach der höchsten Einwohnerzahl pro Quadratkilometer auf besiedelbarer Fläche (Daten 2023, geschätzt):

RangCountryPopulation per km² (total area)Estimated habitable area (km²)Population per km² (habitable area)
1Netherlands525~30,000~700
2Belgium382~25,000~670
3Switzerland213~13,000~677
4India423~2,800,000~550
5United Kingdom281~200,000~440
6Italy200~240,000~350
7Germany233~280,000~325
8Czech Republic138~60,000~300
9France123~450,000~165
10Austria109~50,000~190
11China153~6,500,000~190
12Poland124~260,000~180
13Denmark137~35,000~140
14United States36~8,000,000~110
15Sweden25~150,000~55
16Norway16~100,000~40
17Russia9~3,000,000~50
18Canada4~3,500,000~35

Beobachtungen:​

  1. Netherlands, Belgium, and Switzerland: Spitzenreiter mit einer sehr hohen Dichte auf besiedelbaren Flächen aufgrund intensiver Landnutzung.
  2. India and UK: Hohe Bevölkerungsdichte, da ein großer Anteil der Fläche für Besiedelung genutzt wird.
  3. Germany, Italy, and Czech Republic: Ebenfalls hohe Dichte in besiedelbaren Regionen, geprägt durch Urbanisierung und wenig unbewohnbare Flächen.
  4. Russia and Canada: Trotz großer Gesamtfläche geringe Dichte, da große Gebiete (z. B. Sibirien oder die Arktis) nicht bewohnbar sind.
  5. Sweden and Norway: Große unbewohnbare Flächen (Wälder, Berge) führen zu niedriger Dichte auf besiedelbaren Gebieten.
Die Rangfolge betont, wie effizient die Länder ihre bewohnbaren Flächen nutzen, wobei geografische und klimatische Einschränkungen eine große Rolle spielen.
 
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wobei man da dann aber wiederum die Lebensraum Tragfähigkeit für die einzelnen Tierpopulationen berücksichtigen muss. Der Feldhase kommt ursprünglich aus dem Bereich der Steppe, zum Beispiel der Mongolei. Eine "natürliche" Besatzstärke in diesem Umfeld ist 2-3 Hasen auf 100ha (nach Hackländer, wenn ich mich richtig erinnere)!!! Die Besatzstärken die wir uns für die Niederwild Jagd wünschen sind nur durch die intensive Landwirtschaft in unserer Kulturlandschaft möglich. Je karger die Landschaft desto geringer die Wilddichte, eigentlich logisch
Tut mir leid diese Hypothese ist leider falsch, zudem kommt der Hase nicht aus der Mongolei sondern ist hier schon immer vorhanden gewesen.

Gerade das verschwinden der glazialen und Interglazialen Strukturen sowie die Eutrophierung der Landschaft sind ja der Grund für das verschwinden vieler Tiere.
 

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