Urteil zum Thema Abpraller/ Querschläger

N

nick sarre

Guest
war doch soldat mit gefechtserfahrung, der muß es doch wissen. (wenns zischt). kundige person!!!

bei uns sagt man der hat nicht alle latten am zaun.

soll mal ein zischke trinken. gutes bier. zischt auch
 
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Eine kleine Geschichte zum Thema. Wenn ich das einem von euch vor Ort zeigen würde, würde er nur den Kopf schütteln und mir einen Vogel zeigen. Leider ist es aber wahr und hat sich genau so zugetragen:

Ich habe vor vielen Jahren mal des Abends mit meinem Pächter angesessen. Wir saßen beide am Fuße eines Hügels. Der Pächter saß 90° nach rechts versetzt, quasi um den Hügel rum, am Fuße des Hügels. Luftlinie ca. 1,5 km entfernt. Wir hatten durch die Anordnung um den Hügel natürlich keine Sichtverbindung. Vor mir stieg das Gelände stetig, sogar recht steil, an. Erst Wiese, dann Ackerland. Bis zum Brechpunkt waren es locker 300m, wie gesagt stetig recht steil steigend. Wie es der Zufall wollte kam ich auf ein Stück Rehwild zum Schuß. Ca. 70m Entfernung. Direkt gerade vor mir. Der Ausschuß lag mutmaßlich noch ungefähr Wiesenmitte im Hang, darüber war noch das Feld, ebenfalls Hang.
Der Knall war noch nicht verhallt, ging das Handy. Der Pächter. Ihm sei gerade ein Geschoß um die Ohren geflogen, er hätte es pfeifen gehört. Und ob ich wieder bleifrei verwendet hätte.
Ich war fassungslos. Dann musste das Geschoss nach dem Wildkörper direkt 90° nach rechts abgelenkt worden sein. Obwohl von dort keine Sichtverbindung zur Kanzel des Pächters war. Das Geschoss, oder auch Teile davon, muss also an „irgendwas“ abgelenkt worden sein, ist einen Bogen geflogen, sonst hätte es den Hügel nicht überwinden können, und dann dem Pächter so gekommen sein das er es Pfeifen gehört hat. Ich habe die Stelle vom vermeintlichen Eintritt in die Erde untersucht, habe aber keinen z.B. Stein gefunden. Ist mir/uns heute noch ein Rätsel. Das muss so vor gut 10 Jahren gewesen sein. Es war mein letzter Versuch mit bleifrei damals. Der Pächter hat mir weitere Versuche verboten, nach dem Motto „Du immer mit deinem neumodischem Kram“.
Das Stück Rehwild indes lag sofort mit sehr moderater Wildbretzerstörung.
Sorry, die letzten Sätze sind OT, gehören aber zu der Geschichte.
 
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Moin Fuchsjäger,
das habe ich fast genauso auch schon erlebt in Bezug auf die räumliche Anordnung.
Damals lenkte jedoch ein A-Mast aus Beton die Kugel ab. Zumindest ist das unsere Erklärung.
Die Flugbahn war kaum vorstellbar; die Situation aber eindeutig.
Das Geschoß schlug unter der Kanzel in einen Brombeerbusch ein.
Bleifrei war nicht im Spiel.
 
A

anonym

Guest
Ich bin heute überland an 50 Ansitzeinrichtungen im Flachland gefahren (200 km). Aus keiner konnte ein, der Zuverlässigkeit entsprechender Schuss, abgegeben werden. Mit Bleifrei, ohne dass ich da viel Ahnung habe, schon mal gar nicht.
Ich bin da ratlos, Ihr nicht?
dorn
 
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Schnickschnack,

wir leben hier auf dem flachen Lande, da braucht es nicht mal einen Hund, da man den Rehen bis zum Horizont hinterherschauen kann... Spaziergänger, Straßenverkehr, Landwirtschaft und NABU inclusive.

Und trotzdem ist noch niemand zu Schaden oder jemandem der Schein abhanden gekommen. Und trotzdem werden die Pläne erfüllt. Woran das wohl liegt?

Wenn ich mich auch bei dem Einen oder Anderen unbeliebt mache, jemand der nicht mal in der Lage ist, zum Einschiessen einen adequaten Kugelfang zu schaffen, ist unzuverlässig.

Jagd im Flachland braucht halt ein gewisses Maß an Disziplin. Wer diese nicht aufzubringen vermag, sollte es besser bleiben lassen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Rumpel
 
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Schnickschnack,

wir leben hier auf dem flachen Lande, da braucht es nicht mal einen Hund, da man den Rehen bis zum Horizont hinterherschauen kann... Spaziergänger, Straßenverkehr, Landwirtschaft und NABU inclusive.

Gut, wenn man den Röntgenblick hat und durch Wald und Bodenwellen hindurchsehen kann...
 
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Ich bin heute überland an 50 Ansitzeinrichtungen im Flachland gefahren (200 km). Aus keiner konnte ein, der Zuverlässigkeit entsprechender Schuss, abgegeben werden.

Das ist genau das, was ich hier in der Gegend auch beobachte. Flaches Land, bessere Drückjagdböcke und zwischen ein paar hundert Metern und 2-3km kommt die nächste Ortschaft, von Straßen und Wegen nicht zu reden.
 
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Ist OT, aber zu meine jungendlichen Treiberzeiten gab es noch einen regen Austausch über die Termine der Entenjagd an einem
Grenzfluss zwischen D und NL. ; Hatten die "Holländer" in der Kaserne Übung waren die Enten weg, jagten wir hatten die Holländer Hagel - man hat sich dann gütlich geeinigt ;-)
Undenkbar heute.

Ein Jäger den ich sehr schätze hat mir die "Andenken" von 50 Jahren DJ gezeigt - seit dem Schiesse ich bedachter (als nötig vieleicht)...

Eingeschossen wird im Revier meines Jagdherren, ins "Tal" auf Sand oder wassergefüllte Kanister/Fässer auf 50 bis 200m in der Sohle oder am Gegenhang - halte ich für vertretbar.

WmH,
Bernd
 
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Moin,

das wurde u.a. von der Deva eingehend studiert, siehe z.B. Abprallverhalten von Jagdmunition.

Kurzfazit für die kleine Auswahl an behandelten Geschossen:
* Zwischen bleifreien und bleihaltigen Geschossen gibt es keine signifikanten Unterschiede im Abgangs- und im Seitenwinkel.
* Bleifreie Geschosse haben nach dem Abprallen eine signifikant größere Masse und eine signifikant größere Energie als bleihaltige Geschosse.
* Bleifreie Geschosse fliegen nach dem Abprallen signifikant weiter als bleihaltige Geschosse.

Wobei natürlich immer die eigentliche Geschosskonstruktion und deren Zielverhalten ausschlaggebend ist und weniger, ob "bleifrei" oder nicht.

Sonnige Grüße,
Schnepfenschreck.

Hab mir die Mühe gemacht das Deva Papier zu lesen. Das kann man unter jedem wissenschaftlichen Aspekt in die Tonne treten meiner Meinung nach.
 
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So langsam geht mir die Doppelmoral in diesem Land echt auf die ....

Ich habe in meinem Revier einen U-förmigen Kugelfang aus Erde aufgeschüttet und einen Anschusstisch plus Scheibenhalterung installiert. Damit ist definitiv sichergestellt, dass es keine Abpraller gibt oder Geschosse über das Ziel hinausfliegen. Soweit so gut, sollte man denken. Aber die liebe Dame auf dem Amt hat mich jetzt angeschrieben, dass ich das alles wieder abbauen soll, da es sich hier um eine Schießstätte handeln soll und ich dafür keine Erlaubnis habe. Auf meinen Hinweis, dass ich als Jäger im Revier einschießen, anschießen und probeschießene darf, entgegnete sie mir, dass ich das darf, aber nur auf temporär aufgestellte Ziele.
 

Fex

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... Auf meinen Hinweis, dass ich als Jäger im Revier einschießen, anschießen und probeschießene darf, entgegnete sie mir, dass ich das darf, aber nur auf temporär aufgestellte Ziele.

Wo gibt es dazu ein entsprechendes Gesetz, DVO oder ähnliches?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Man könnte fast der Meinung sein , dass da jemand regelmäßig mit der Schaufel geweckt wird:twisted:
Da macht sich jemand die Mühe und baut sich zum Ein/Anschießen einen sicheren Kugelfang und soll ihn jetzt wieder abbauen :no:
Sowas bescheuertes!
 
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Das Amt vertritt die Meinung, dass es sich um eine genehmigungspflichtige Schießstätte handelt.
Und das schöne an der Geschichte ist, dass der ganze Ärger auf der Anzeige eines Jägers aus dem Dorf beruht, der sich mal wieder wichtig machen will. Ist ein frustriertes NABU Mitglied und seiner Aussage nach Naturschutzwart, der das Revier damals nicht bekommen hat. Der hat auch schon die Polizei gerufen, weil der Traktor des Landwirtes Erde auf der Strasse hinterlassen hat. Aber das nur am Rande...
 
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