Urteil zum Thema Abpraller/ Querschläger

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Man stelle sich vorn fährt mit der Familie auf einem Fahradausflug und hört das "zischen" über sich und den Kindern und dann den Schuss....vielleicht wird man dann froh sein und diesen "Jäger" zum Teufel jagen! Immer beide Seiten beachten :roll:

Wieviel Zischen vor dem Schuss hört man und wie lange, wenn der Hochsitz in 260 Meter Entfernung steht? Die Schallgeschwindigkeit ist ja bekannt. Mit welcher Geschwindigkeit soll die Kugel nach mehreren Abprallern und taumeln noch geflogen sein, damit ein Zischen vor dem Schussknall noch wahrnehmbar war? Das klingt alles konstruiert. Meine Erfahrung sagt mir: Der männliche Radfahrer war ein sog. Knallzeuge, der seine Begleiterin mit seinem Fachwissen und seiner "Gefechtserfahrung" beeindrucken wollte...

Das eigentlich Erschreckende ist die Urteilsbegründung: Jeder Schuss muss so abgegeben werden, dass auch bei Abprallern keine Hinterlandgefährdung besteht. Und zwar objektiv besteht!
 
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Man stelle sich sich diese Situation in folgender Konstellation vor.

Die Familie auf den Rädern unterwegs und Nebenerwerbslandwirt Franz X. komt auf diesem Weg mit seinem schweren Fendt entgegen, bekommt einen Herzinfarkt und der Traktor bewegt sich führerlos auf diese Gruppe zu.

Was bleibt: es gibt Restrisiken im Leben durch Mitmenschen, die der risikoaverse Deutsche durch keine Versicherung aufheben kann.
 
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Man stelle sich sich diese Situation in folgender Konstellation vor.

Die Familie auf den Rädern unterwegs und Nebenerwerbslandwirt Franz X. komt auf diesem Weg mit seinem schweren Fendt entgegen, bekommt einen Herzinfarkt und der Traktor bewegt sich führerlos auf diese Gruppe zu.

Was bleibt: es gibt Restrisiken im Leben durch Mitmenschen, die der risikoaverse Deutsche durch keine Versicherung aufheben kann.

... die Gruppe hört nur das Tuckern eines Traktors in unbekannter Entfernung und dann das Geräusch des Aufschlags von Franz X. auf den Boden.
 
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Wieviel Zischen vor dem Schuss hört man und wie lange, wenn der Hochsitz in 260 Meter Entfernung steht? Die Schallgeschwindigkeit ist ja bekannt. Mit welcher Geschwindigkeit soll die Kugel nach mehreren Abprallern und taumeln noch geflogen sein, damit ein Zischen vor dem Schussknall noch wahrnehmbar war? Das klingt alles konstruiert. Meine Erfahrung sagt mir: Der männliche Radfahrer war ein sog. Knallzeuge, der seine Begleiterin mit seinem Fachwissen und seiner "Gefechtserfahrung" beeindrucken wollte...

Das eigentlich Erschreckende ist die Urteilsbegründung: Jeder Schuss muss so abgegeben werden, dass auch bei Abprallern keine Hinterlandgefährdung besteht. Und zwar objektiv besteht!

Da haben Gerichte in Fällen, in denen tatsächlich jemand von Abprallern getroffen wurde, auch schon anders geurteilt. Damals hieß es glaube ich, er reiche ein Winkel von 30 Grad zwischen Ziel und dritter Person zur Sicherheit aus (Aufprallwinkel auf den Boden außen vor).
 
G

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Das eigentlich Erschreckende ist die Urteilsbegründung: Jeder Schuss muss so abgegeben werden, dass auch bei Abprallern keine Hinterlandgefährdung besteht. Und zwar objektiv besteht!

Denkunmöglicher Beweis von mangelnder Lebenserfahrung bzw. cognitiver Verarbeitung eben dieser wie auch mangelhafter Durchdringung der Fakten, die unser Leben mit sich bringt und von denen eben äußerst viele nicht beeinflussbar sind.
 
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In vielen Gegenden gibt es ziemlich viel Steine knapp unter der Oberfläche. Man sieht sie nicht, dennoch können sie herrliche Abpraller verursachen. Da bleibt nur: Ein konsequentes Jagdverbot im Pfälzer Wald, auf der schwäbischen Alb, ...:cool:
 
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In vielen Gegenden gibt es ziemlich viel Steine knapp unter der Oberfläche. Man sieht sie nicht, dennoch können sie herrliche Abpraller verursachen. Da bleibt nur: Ein konsequentes Jagdverbot im Pfälzer Wald, auf der schwäbischen Alb, ...:cool:

oder Bogenjagd, wobei Pfeile natürlich auch zischen...
 
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Wir stimmen aber schon alle überein daß ein Schuss zu unterbleiben hat, wenn sich im Hinterland des Zieles Personen aufhalten? Oder? Oder bin ich da übervorsichtig und eine Memme?
 
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Denkunmöglicher Beweis von mangelnder Lebenserfahrung bzw. cognitiver Verarbeitung eben dieser wie auch mangelhafter Durchdringung der Fakten, die unser Leben mit sich bringt und von denen eben äußerst viele nicht beeinflussbar sind.

Die Kammer bestand aus 5 Richterinnen, die offenbar weder Jägerinnen waren noch sonst Erfahrung im Gebrauch von Schusswaffen hatten...
 
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Wir stimmen aber schon alle überein daß ein Schuss zu unterbleiben hat, wenn sich im Hinterland des Zieles Personen aufhalten? Oder? Oder bin ich da übervorsichtig und eine Memme?

aber was ist das Hinterland des Ziels? alles was in Reichweite eines Büchsengeschosses (5000 - 6000 Meter) hinter dem Ziel ist? Darauf läuft das Urteil hinaus. Bisher galt, dass das Hintergelände frei sein muss, also der Raum zwischen Ziel und gewachsenem Boden.

Dem Urteil ist auch nicht zu entnehmen, dass der Schütze die Radfahrer sehen konnte...
 
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Wir stimmen aber schon alle überein daß ein Schuss zu unterbleiben hat, wenn sich im Hinterland des Zieles Personen aufhalten? Oder? Oder bin ich da übervorsichtig und eine Memme?
Es geht eher um die wenig realistischen Anforderungen, die das Gericht an einen sicheren Schuß stellt und mit denen es den Wegfall der Zuverlässigkeit begründet.

Deine Hochsitze sind alle 20 m hoch? Oder du schiesst nur maximal 30 m weit? Und du kannst immer mindestens 5km weit alles überblicken?

Na dann ist ja gut.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Die Kammer bestand aus 5 Richterinnen, die offenbar weder Jägerinnen waren noch sonst Erfahrung im Gebrauch von Schusswaffen hatten...

Tja auch Du als Mann hast Deinen Wagen so zu fahren, dass auch bei einer durch plötzliches Gasgeben ausgelösten Mure dadurch getötete Menschen unmöglich(niemals nicht) das Ergebnis sein können.:biggrin:
 
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Das eigentlich Erschreckende ist die Urteilsbegründung: Jeder Schuss muss so abgegeben werden, dass auch bei Abprallern keine Hinterlandgefährdung besteht. Und zwar objektiv besteht!

es war so, es ist so und es bleibt so - du bist für deinen schuss verantwortlich ! ich persönlich würde nicht auf die idee kommen richtung strasse zu schiessen um etwas zu überprüfen was auch auf dem schiesstand geht. ich persönlich würde auch auf kein tier an der waldkante schiessen, aus dem extrem unwahrscheinlichen gedanken dass ich nicht sehen kann ob dahinter nicht jemand pilze sucht.

wir werden nicht und wir wollen nicht erreichen dass die gerichte von uns ausgehend ein restrisiko für dritte "akzeptieren" . wir wollen erreichen dass den behörden klar ist dass von uns keinerlei risiko ausgeht ! dass ist der einzige weg damit wir in ruhe gelassen werden dr fuchs.
 
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wir werden nicht und wir wollen nicht erreichen dass die gerichte von uns ausgehend ein restrisiko für dritte "akzeptieren" . wir wollen erreichen dass den behörden klar ist dass von uns keinerlei risiko ausgeht ! dass ist der einzige weg damit wir in ruhe gelassen werden dr fuchs.

Dieser Gedanke ist hübsch, beruht aber auf der Annahme, dass man uns in Ruhe lässt und die Behörden und Gerichte vorurteilsfrei entscheiden. Dies ist nicht der Fall. Auch hier war das Vorurteil am Werke: Außer einem angeblichen Zischen ist nichts passiert, gleichwohl wird der Jäger als unzuverlässig bezeichnet. Er mag einen Fehler gemacht haben, ja. Aber deswegen "unzuverlässig"? Wie ist es denn mit Richtern, die das Grundrecht auf rechtliches Gehör verletzen? Werden sie aus dem Amt entfernt, weil sie die verfassungsmäßige Ordnung gefährden?

Das nächste Mal fällt so ein Urteil mit gleicher Begründung bei einem Schuss auf Wild, was dann? Nehmen wir das dann auch hin, nur weil es gezischt hat? Wir müssen aufpassen, dass wir bei der Abschaffung der Jagd nicht auch noch mithelfen, indem wir uns selbst unerfüllbare Sorgfaltspflichten aufbürden.
 
A

anonym

Guest
es wäre schön, wenn noch mehr Bürger sich in Centerparks vergnügen würden, als im Wald rum zu hampeln. Aber das wäre zu schön um wahr zu sein. Wenn aber alle Centerparkbürger in den Wald gingen, dann wäre die Jagd jetzt schon vorbei. Ich bin immer mehr Freund massiver Wolfsprobleme in den Wäldern, besser Wölfe als Menschen, die auf Pfeifen mit Jagdverbot reagieren. Es kann ja nicht jeder nach Schweden oder Alaska abhauen - zur Jagd. Schweden hab ich schon. :bye:Das Urteil macht die Jagd wirklich zum Pokerspiel: Einsatz ist der Jagdschein.
dorn
 

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