Unpräzise gefertigte Barnes

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Was ich noch immer nicht verstehe: warum werden manche Geschosse als Teilzerleger bezeichnet und manche wie das Barnes als Deformator.
Sogar bei diesem Test von dem Herrn Gremse zerlegte sich das Barnes und verlor Gewicht.


Bei Barnes ist ein Abbrechen der Fahnen im Zielmedium nicht intendiert, passiert in Wirklichkeit aber gelegentlich dennoch.
In der Jagdpraxis habe ich allerdings bisher nur in einem einzigen Fall einen Teil einer abgebrochenen Fahne im Wildkörper in der Nähe des Schusskanals gefunden.

Viele Grüße,
Schnepfenschreck.

Nachtrag: gefundene Geschosse (hier TTSX) sahen nach Austritt und Kontakt mit Kugelfang meistens wie das Zweite (TSX) von oben in der Abb. aus.
 
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Bei Barnes ist ein Abbrechen der Fahnen im Zielmedium nicht intendiert, passiert in Wirklichkeit aber gelegentlich dennoch.


Bei dem Gremse Test auf ballistische Seife verlor das Barnes quasi alle Fahnen bei 900 m/s. Es dürfte also bei schnellen Kalibern und den bei uns in Deutschland üblichen Jagddistanzen also öfters als gelegentlich zu erwarten sein weshalb mich das alles etwas verwirrt.
Gibt es eigentlich ein bleifreies Hohlspitzgeschoss das garantiert keine Fahnen verliert bei so hohen Auftreffgeschwindigkeiten ?
 
A

anonym

Guest
Was soll das ganze Gejammere?

Ich find`s direkt kindisch, was hier für ein Hype gemacht wird. Wenn die Geschosse schlecht gefertigt wurden - email an Barnes und Geschosse nachgesandt oder zurück an Verkäufer. Fertig.
 
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Bei dem Gremse Test auf ballistische Seife verlor das Barnes quasi alle Fahnen bei 900 m/s. Es dürfte also bei schnellen Kalibern und den bei uns in Deutschland üblichen Jagddistanzen also öfters als gelegentlich zu erwarten sein weshalb mich das alles etwas verwirrt.


Ui, 900 m/s V(Ziel) sind deutlich mehr als meine handgeladenen erreichen (sollen). Ich lade so, daß etwa 820 m/s V(100m) erreicht werden.

M.W. ist die erhältliche Fabrikmunition noch schwächer geladen.

Beste Grüße,
Schnepfenschreck.
 
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Ui, 900 m/s V(Ziel) sind deutlich mehr als meine handgeladenen erreichen (sollen). Ich lade so, daß etwa 820 m/s V(100m) erreicht werden.

M.W. ist die erhältliche Fabrikmunition noch schwächer geladen.


Ich habe in der Wiederladedatenbank gestöbert. Die meisten Barnes Patronen werden dort mit Anfangsgeschwindigkeiten von 900 - 1000 m/s angegeben.
 
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Finde das auch irritierend. Hatte eigentlich eine schnelle, leichte Ladung im Sin, für blitzartiges Verenden der Rehleins, ohne allzuviel Schaden und doch genug Bums, um auch mittlere Schweine sicher von den Schalen zu hauen. So wie es das das 6g Stahlmantel von RWS laut der Altforderen angeblich kann. Das wird werksmäßig ab 950m/s verladen.
Zamhalten bei hohen Geschwindigkeiten die Stärke und diese essentiell für die gute Wirkung der Bleifreien.
 
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Zumal sie ihre Stahlmäntel inzwischen ja auch mit Tombak panieren. :no:
 
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Ich habe in der Wiederladedatenbank gestöbert. Die meisten Barnes Patronen werden dort mit Anfangsgeschwindigkeiten von 900 - 1000 m/s angegeben.
Mädels, ich predige schon seit Jahren: Nehmt ein Standardkaliber mit Anfangsgeschwindigkeiten zwischen > 800 bis 900 m/s und ordentlichem BC.
Damit habt ihr selbst auf 300 m noch ausreichend Speed (> 600 m/s, besser > 650 m/s), um von einem Deformationsgeschoss noch ausreichend Wirkung zu erwarten und das Kupfergeschoss wird sich auch auf kurze Entfernungen nicht (das Bleigeschoss nicht übermäßig) zerlegen.

Ein guter BC sorgt für einen möglichst gleichmäßigen Flug, ohne viel Geschwindigkeitsverlust. Ein geringer Geschwindigkeitsverlust ist der Garant für eine möglichst gleichbleibende, ausgewogene Wirkung auf unterschiedliche Entfernungen.
Einen Geschwindigkeitsverlust von 200 m/s auf 300 m ist hinzunehmen, 300 m/s wäre mir bereits zu viel. Das Ergebnis ist häufig suboptimal: Entweder zu viel Speed auf kurze Entfernungen (die Geschosse werden häufig überfordert) oder, bei moderaten Anfangsgeschwindigkeiten, zu wenig Speed auf größere Entfernungen - die Wirkung bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Es ist normal, dass auch ein auf Deformation konstruiertes Geschoss ab ca. 900 m/s (in Gelatine oder ballistischer Seife) die Fahnen verliert.

Der Unterschied zwischen den sogenannten bleifreien Zerlegungsgeschossen und den Deformationsgeschossen ist folgender: Die Zerlegungsgeschossen sind härter und somit spröder, sie lassen sich leichter mit spanabtragende Verfahren bearbeiten. Demzufolge zersplittern sich auch viel früher. Genaugenommen haben einige Pillendreher (nach dem Motto: It's not a bug it's a feature) aus der Not eine Tugend gemacht und konstruieren diese Geschosse sogar mit einer definierten Sollbruchstelle (was, wenn schon Splittergeschoss, keine schlechte Idee ist).
 
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Mädels, ich predige schon seit Jahren: Nehmt ein Standardkaliber mit Anfangsgeschwindigkeiten zwischen > 800 bis 900 m/s und ordentlichem BC.
Damit habt ihr selbst auf 300 m noch ausreichend Speed (> 600 m/s, besser > 650 m/s), um von einem Deformationsgeschoss noch ausreichend Wirkung zu erwarten und das Kupfergeschoss wird sich auch auf kurze Entfernungen nicht (das Bleigeschoss nicht übermäßig) zerlegen.

Ein guter BC sorgt für einen möglichst gleichmäßigen Flug, ohne viel Geschwindigkeitsverlust...

Ein guter Rat, auch wenn er einem jahrelang gepredigt wurde und es Hinweise für gute Wirkungsentfaltung von Geschossen mit ungünstigerem BC, wie etwa dem Impala, gibt.


...und konstruieren diese Geschosse sogar mit einer definierten Sollbruchstelle (was, wenn schon Splittergeschoss, keine schlechte Idee ist).

Dafür wurde das HMK über Jahrzehnte wegen seiner zuverlässigen Wirkung gelobt und dessen Restbolzen unterscheidet sich kaum von einem Restbolzen splitternder Kupfer-/Messinggeschosse mit Sollbruchstelle. Nur die Art der Splitterabgabe ist sehr unterschiedlich.
 
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... und es Hinweise für gute Wirkungsentfaltung von Geschossen mit ungünstigerem BC, wie etwa dem Impala, gibt.
Ja diese Hinweise gibt es beim Impala. Aber dafür gibt es auch Nachteile, wie etwa, dass das Taumeln bzw. der Geschossüberschlag - geschwindigkeitsabhängig - teilweise in Gelatine erst bei über 20 cm stattfindet.
Auf Wild geschossen, könnte - abhängig vom Treffer - dies zwar auch früher, aber auch noch später auftreten. Dann ist auch noch die deutlich erhöhte Richtungsinstabilität. Ecobrass würde ich, wegen seiner Härte, auch nicht andauernd aus meinem Lieblingswaffe verschiessen wollen.

Keine Frage: Das Wild wir auch verenden, wenn sich das Geschoss überhaupt nicht überschlägt bzw. nur sehr wenig Energie im Wildkörper lässt - es wird oft sogar schlagartig verenden. Aber eine statistische Aufbereitung vieler Abschüsse, wie die Gremse-Studie beweist, wird die Schwächen dieser Konstruktion im Vergleich zu einem Deformations- oder Zerlegungsgeschoss aufdecken.
 
A

anonym

Guest
Das Barnes TTSX vernickelt brachte 20m/s mehr V0 mit dem gleichen Gasdruck. Für Sportschützen sind vernickelte Geschosse ausgeschlossen, genau wie jede andere Beschichtung das ist meine eigene Erfahrung. Meine Kupfergeschosse sind 38cm in Tonerde eingedrungen mit V100 gemessen über 900m/s ; 99,85% Restgewicht und aufgepilzt bis 12mm Ø im Kaliber 6,5mm. Es kommt auf die Kupferlegierung an was man nimmt ( gezogenes oder gepresstes Kupfer und auch die Härte des Materials spielt eine grosse Rolle ) auch durch Tanneholz hatte ich das Restgewicht ( gleiche V100 )

WmH - 8,5mm M.M.
 
A

anonym

Guest
..... Ecobrass würde ich, wegen seiner Härte, auch nicht andauernd aus meinem Lieblingswaffe verschiessen wollen.

Na ja - kenn ja den Abschussplan deiner Jagdreviere und damit deine erlegte Anzahl Wild nicht.
Bei den zwei Dutzend Schalenwild p.a. mit dem Impalabolzen mach ich mir da keine Gedanken um meine drei Lieblingswaffen - der überwiegende Anteil trifft sowieso auf das Accubond ....

:thumbup:

Impala aus Ecobrass klingt aber gut - wo kann man diese beziehen .......?

:cool:
 
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... Für Sportschützen sind vernickelte Geschosse ausgeschlossen, genau wie jede andere Beschichtung das ist meine eigene Erfahrung...

Ja, meine auch.

Was ich nicht verstehe, ist die immer wieder geäußerte Hypothese, dass hohe Schusszahlen für Jäger nicht von Bedeutung seien. Wird denn nun schon unterstellt, dass Jäger mit ihrer Jagdmunition ausschließlich auf ihre paar Stück Schalenwild im Jahr schießen und nie damit am Stand oder im Schießkino mit höheren Schusszahlen üben?
 

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