Überdruck-Comic

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anonym

Guest
Die Waffentechniker zerbrechen sich den Kopf nicht primär über die Sicherheit der Waffe bei einer Sprengung. Es geht um Ökonomie.

Nimm die oben von mir genannten Gewehre einmal in die Hand und du wirst mir beipflichten, dass der Hausverstand manchmal doch ausreichend sein kann.
 
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@ Mr Magnum

Der Anschein ist kein stichhaltiger Beweis. Durch den Einsatz modernster Materialien, Verbund- und Leichtbauweise sowie entsprechender Fertigungstechnik können heute Produkte durchaus leichter, handlicher und fester sein als ihre Vorgänger. Ein gutes Beispiel bietet die Flugzeugindustrie: Mit den heutigen Werkstoffen und Fertigungsverfahren wird eine Zähigkeit und Festigkeit erreicht, die man durch Nieten wie anno Tobak niemals erreicht hätte. Außerdem kommt der außerordentliche Vorteil des geringern Gewichtes hinzu. Also so einfach ist das mit dem Anschauungsvergleich nicht.
Zu glauben, daß sich die Waffentechniker schon die optimalen Gedanken gemacht und richtig gerechnet haben, ist nett aber auch ein wenig naiv. Wenn man alles durch Simulation und Berechnung lösen könnte, bräuchte man aufwändigen und teueren Tests bzw. Testreihen. Comuptersimulationen zeigen nur Richtungen auf, d.h. ob dieser oder jener Weg besser ist und ob dieses oder jenes Verfahren mehr erwarten läßt. Es gibt heute nach wie vor ein nicht unerhebliches Delta zwischen Simulation/Berechung und der Wirklichkeit. Mag sein, daß dieses Delta in ferner Zukunft mit dem Einsatz noch größer Computerpower und mathematischen Modellen weiter schmilzt bzw. gen Null tendiert, aber soweit sind wir auf absehbare Zeit nicht.
Es bleibt als durchaus die berechtigte Frage, was gegen eine Bauartprüfung spricht. Das wäre sicherlich eine gute Idee, könnte man doch zeigen, daß die Waffe im Falle eines worst case einem Schützen ein Höchstmaß an Sicherheit bringt. Ein Gefühl für das wahrscheinlich viele auch einen gewissen Mehrbetrag bezahlen würden.
Es genügt ja am Anfang 2-3 Waffen einer zerstörenden Bauartprüfung zu unterziehen. Das kostet den Hersteller kaum Geld, bringt ein hohes Sicherheitsrenomée im Markt und stellt auch ein wirksames Intrument in einer juristischen Auseinandersetzung dar, wenn man auf erwiesene und geprüfte Qualität verweisen kann. Aber da sind sich wohl heute noch auch die Hersteller ihrer eigenen Sache nicht wirklich sicher. Ich würde heute schon eine Wette darauf abschließen, daß das Nachfolgemodell der R 93 all die Forderungen, die wir heute diskutieren erfüllen wird incl. einer solchen Bauartprüfung und daß dies dann marketingtechnisch geschickt kommuniziert wird, damit der teutsche Waidmann erneut sein Sparschwein leert, um Blaser resp. Herrn Lücke die Kassen zu füllen. Wenn es so läuft sei's ihm auch gegönnt.
Habe die Ehre!

[ 19. August 2004: Beitrag editiert von: Benchrest ]
 
A

anonym

Guest
Zugegeben, es gibt in der Tat auch einige Waffen im Bereich zwischen R 93 und Mark V, die ich nicht so easy einordnen könnte.

Die ab und an zu vernehmenden Berichte über Waffensprengungen liefern Informationen. Ebenso der eine oder andere Test.

Ob man aber eine Bauartzulassung befürworten sollte, bezweifle ich nach wie vor. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man nicht jedes Restrisiko mit weiteren Prüfungen, Zulassungspflichten etc. minimieren sollte. Solche Maßnahmen erfordern noch mehr Vorschriften, noch mehr Verwaltungsaufwand, noch mehr Kosten und bringen im Ergebnis nur eine Risikoreduktion, die sich - wenn überhaupt - kaum bemerkbar machen wird.

Wenn man das trotzdem befürwortet, dann muss man auch so konsequent sein, dass man andere Lebensrisiken auch minimiert: Jedes Los wiedergeladener Patronen müsste geprüft werden, Tempolimit auf Autobahnen....
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mister Magnum:
Die ab und an zu vernehmenden Berichte über Waffensprengungen liefern Informationen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, dann ist das Einschubfach für das dritte Auge aber leider bereits vorhanden.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mister Magnum:

Ob man aber eine Bauartzulassung befürworten sollte, bezweifle ich nach wie vor. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man nicht jedes Restrisiko mit weiteren Prüfungen, Zulassungspflichten etc. minimieren sollte. Solche Maßnahmen erfordern noch mehr Vorschriften, noch mehr Verwaltungsaufwand, noch mehr Kosten und bringen im Ergebnis nur eine Risikoreduktion, die sich - wenn überhaupt - kaum bemerkbar machen wird.
<HR></BLOCKQUOTE>
Auch das sehe ich etwas anders. Die Kosten und der Verwaltungsaufwand dürften sich in Grenzen halten. Eine Bauartzulassung würde in heutigen Zeiten angesichts der minimalen Fertigungstoleranzen und dadurch, daß durch moderne Technik weitgehend gewährleistet ist, daß die Ausgangsmaterialien immer von gleicher Güte sind, bei in großer Serie gefertigten Waffen uU mehr Sinn machen als ein Einzelbeschuß.
Nochmal: ich persönlich reagiere besonders allergisch, nachdem mir meine geliebte Brenneke fast um die Ohren geflogen wäre. Hätte ich nicht zufällig einen 98er mit FN-System, sondern eine Blaser R93 in der Hand gehabt, würde ich ähnlich aussehen wie der arme Wikinger, den LM auf seiner homepage zeigt.
WH, Bo
 
A

anonym

Guest
Selbstverständlich kann man auch den Einzelbeschuss in Frage stellen: Andere Staaten kommen auch gut ohne ihn aus, allen voran die USA.

Wenn man wegen hohem Gasdruck wirklich Bedenken hat, dann sollte man eben zu einer Waffe greifen, deren Sicherheit bekannt ist. Eine solche ist z.B. die Mark V, die selbst härteste Tests erstaunlich gut überstanden hat. Sobald eine Nachfrage nach besonders robusten/sicheren Waffen besteht, werden die Hersteller aus ökonomischen Gründen auch ohne Bauartzulassung reagieren.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Grenadiere:



Grüß Dich! Nochmal Blödsinn. Überleg wieviel Gewehre 10.000 bar aushalten. BYE BYE KIPPLAUFBÜCHSEN, DRILLINGE, ALT 98er etc.
Glaubst, wenn Mercedes Auto baut das Crash mit 500km/h aushält, werden deshalb deutschen Trabis und Uralt-Golfs das aushalten?
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Grenadiere
<HR></BLOCKQUOTE>


Das mit dem Blödsinn kann ich gleich zurückgeben! Wir reden im Moment ausschließlich von Repetierbüchsen. Der amtliche Beschuß mit 25% mehr Druck ist längst nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen uns doch an der Realität messen und nicht an Wunschdenken. Wie der Unfall in Boppard gezeigt hat, ist ein Druck von ca. 10.000 bar möglich und wird wahrscheinlich irgendwann wieder vorkommen. Da liegt die Messlatte.
Wenn Du eine S-Klasse mit einem Trabi vergleichst, dein Problem. Es kommt auch niemand auf die Idee eine Crash-Test mit einem Trabi oder alten Golf zu machen und die Ergebnisse mit einer S-Klasse zu vergleichen.

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen und darauf werden sich die Hersteller einstellen, da es ein wichtiges Verkaufargument ist. Wer in Zukunft eine "echten Sicherheitsrepetierer" anbieten kann, der hat einen deutlichen Vorsprung gegenüber denen, die einen "unechten Sicherheitsrepetieren" anbieten. Der Kunde wird schließlich entscheiden welches Produkt er kauft. Heym hat hier den ersten Schritt gemacht und ich vermute weitere Hersteller werden folgen und damit werben.

Gruß
L.

Gruß
L.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von boris0815:


.
Und auf eben diese Fragen hat das DEVA-Gutachten keine Antworten gegeben, weil eine Waffe als sicher gilt, wenn sie eben diese popeligen 25% aushält.
[ 19. August 2004: Beitrag editiert von: boris0815 ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Hast du das Gutachten gelesen oder woher weißt du, dass das keine Antworten gegeben hat?
Gruß
L.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Grenadiere:


Grüß Dich! Super! 300.000 Teutsche Jäger werden ihre Kanonen verschrotten und was kaufen, was 10.000 bar verdaut! Bist noch zu retten?
icon_biggrin.gif
Oder... verkaufst DU sowas? Schau .30-06 an: ist im Rep. und in sehr vielen Kipplauf/Kombinierten drinnen. Nun ZWEI Maximalgasdrücke erlauben?
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Weil 96% der Altwaffen werden KEINE 10.000 bar aushalten. Wozu soll das hinführen?
Grenadiere
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich versuch es noch mal.
Wir reden von Neuwaffen und nicht von altem Kram. Beim Auto werden die Crashtest doch auch nur an neuen Modelle gemacht, oder? Es besteht natürlich die Gefahr, dass der Gesetzgeber reagiert und am Beschußrecht dreht, dann wird es lustig, dann kann man sich den alten Hahndrilling über den Kamin hängen.
Die Kaminbauer freuen sich, 120.000 R93 brauchen viele Kamine. :)))

Gruß
L.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ron:


Aber es freut mich, dass sich Lutz wieder offen blaserkritisch äussert.
<HR></BLOCKQUOTE>


Hat er nicht.

Er hat lediglich Bildchen einer verschmauchten Waffe gezeigt uns sich darüber wie ein kleines Kind gefreut. *achselzuck*

Und seine Bemerkungen über frei fliegende Verschlüsse bezogen sich ganz sicher auf das sog. "Dominowarzenversagen" bei Weatherby-Systemen.
icon_cool.gif



basti
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mister Magnum:
Tempolimit auf Autobahnen....<HR></BLOCKQUOTE>

...erhöht erwiesener Maßen die Unfallzahlen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ron:

Ich glaube das Problem liegt woanders. Sowohl die Weatherby als auch die Blaser hat es richtiggehend zerrissen. Die Vermutung liegt da schon eher bei einem SEE, und nicht bei einer überladenen Patrone.
gruss
ron
<HR></BLOCKQUOTE>


Genau da liegt das Problem nicht! Bei diesen extrem seltenen Detonationen zerreißt es eben jede Waffe!


Darum geht es aber eben nicht, sondern nur um überhöhte Drücke mit der Folge nach hinten austretender Gase, die bei gewissen Produkten eben den Verschluss entriegeln könnten( so wie bei dem Norweger, es bei einer HEym SR 30 aber nicht tun!

icon_cool.gif
 
A

anonym

Guest
Wie gesagt, sehr fraglich, ob der SEE eine Detonation ist.

Dagegen spricht übrigens auch die Zündung des Pulvers mittels Zündhütchen. Ein Zündhütchen ist an sich viel zu schwach, um eine Detonation einleiten zu können. Manche Treibladungspulver lassen sich selbst von einem Sprengzünder nicht zur Detonation bringen, und der enthält immerhin 0,3g Primärladung (Bleiazid/Trizinat) und 0,8g Sekundärladung (Tetryl oder Nitropenta), ist also mit einem Zündhütchen überhaupt nicht zu vergleichen.
 
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20 Feb 2003
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mister Magnum:
...
Dagegen spricht übrigens auch die Zündung des Pulvers mittels Zündhütchen. Ein Zündhütchen ist an sich viel zu schwach, um eine Detonation einleiten zu können. Manche Treibladungspulver lassen sich selbst von einem Sprengzünder nicht zur Detonation bringen, und der enthält immerhin 0,3g Primärladung (Bleiazid/Trizinat) und 0,8g Sekundärladung (Tetryl oder Nitropenta), ist also mit einem Zündhütchen überhaupt nicht zu vergleichen.
<HR></BLOCKQUOTE>


Du verwechselts hier verbrennende und zerfallende Sprengstoffe (zB TNT).
Eine Detonation kannst man sehr wohl mit Zündhütchen auslösen. Sogar auch ohne Zündhütchen. Spiel einfach mal ein bischen mit Nitroglycerin.

Grundsätzlich hatte ich mal gelernt, daß verbrennende Sprengstoffe explodieren und zerfallende detonieren. Heute sieht man aber eher die Einteilung nach der Wirkung. Da kann Nitropulver unverdämt wedeer explodieren noch detonieren, da seine Abbgrandgeschindigkeit im Gegensatz zu Schwarzpulver unter der Schallgeschwindigkeit liegt und somit jeder Druckanstieg über Schallwellen abgeleitet werden kann. Nimmst du aber genügend Nitropulver und eine Verdämmung die gerade den maximalen möglichen Druck der gespeicherten Energie nicht mehr halten kann, bekommst man auch damit nach der Wirkungsdefinition eine schöne Detonation hin - ganz ohne Zündhütchen, nur mit Glühdraht.

[ 20. August 2004: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
A

anonym

Guest
TB, was du gerade geschrieben hast, ist schlicht falsch.

Nitropulver detoniert bei adäquater Zündung mittels Sprengzünder und nötigenfalls Booster mit mehreren tausend m/s. Und zwar zerfallend. Ähnlich kräftig wie TNT, Nitroglycerin etc.

Nitroglycerin lässt sich ohne Sprengzünder ebenfalls kaum zur Detonation bringen. Ich hatte in der Sprengstofffabrik übrigens mal eine Flasche reines Nitroglycerin in der Hand. Schlägt man mit einem Hammer kräftig drauf, detoniert nur der unmittelbar getroffene Teil.

Was du mit dem Glühdraht meinst, ist keine Detonation, sondern eine Deflagration.

Ein Zündhütchen reicht nur bei Zündstoffen aus, um eine Detonation auszulösen.

Im Gegensatz zu dir befinde ich mich in der Sprengausbildung.
 

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