Tips zur Blattjagd

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9 Dez 2000
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Nachdem es seit ein paar Tagen keine Postings mehr zu diesem Thema gegeben hat ziehe ich mal sowas wie eine Zwischenbilanz.
Bis heute haben 19 Foristis geantwortet. Von den insgesamt laecherlichen 30 Antworten waren aber nur 14 brauchbar.
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Trotzdem habe ich keine Antwort (auszer Wipi's auszugsweiser Wiedergabe des Blattjagdseminars) zu Wetter, Platz, Zeit bekommen.
Manchmal habe ich den Eindruck, das Forum dient nur als Plattform fuer den Wettbewerb: Wer schafft die meisten Postings in der kuerzesten Zeit.
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Das nicht mehr geantwortet haben hat mich schon etwas erstaunt, wo doch in anderen Threads immer so viele Rehexperten tummeln. Anscheinend sind hier im Forum aber mehr Kenner denn Koenner vertreten.
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Mit
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Grusz
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brackenjäger:
Ich arbeite nur mit dem Sprengruf, ... <HR></BLOCKQUOTE>

Warum schickst Du nicht eine Viertelstunde vorher 3-5 einfache "Fieps" voraus? Die schwachen Nebenböcke kommen auf den Sprengruf nicht mehr, weil sie zu diesem Zeitpunkt schon genug auf die Kappe gekriegt haben. Wenn ich es aber von vornherein ausschließlich auf die territorialen Platzherren angelegt habe, wäre doch Weisskirchens Wiehern die stringentere Hardcore-Methode, oder?

Fürs Eifersuchtsblatten empfehle ich übrigens =Blatten&VID=Jv59IfIeqDZO7bxe]diese Seite. Den zu Anfang stehenden modifizierten Buttolo-Spezialblatter aber bitte nur nur anwenden, wenn man sich die folgende Videokassette mindestens fünfmal probend angeschaut hat. Ansonsten ist im Umkreis von einem halben Kilometer kein Reh mehr am Start. Die VC habe ich mir von einem Forumskameraden geliehen, gekauft habe ich mir neben dem Blatter nur die untenstehende MC. Mit Weißkirchen - er hat vor 3 Jahren einmal bei unserer KJS einen Vortrag gehalten - versuche ich es dieses Jahr das erste Mal, bisher habe ich nur mit der einfachen Buttolo-Gummipumpe konventionellen Unsinn getrieben.
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Hat mit dem Eifersuchtsblatten schon jemand nähere Erfahrung mitgemacht? Bisher habe ich hier im Forum nur diesen recht euphorischen Bericht aus dem Jahre 2001 gefunden.

Grüße
Reineke
 
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Sorry, hinsichtlich des ersten Links bekomme ich keine Rahmenverknüpfung hin. Also bitte ggf. einfach auf www.jagdexperte.de gehen und in der linken Menueleiste "Blatten" auswählen.

Reineke
 
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Welch harsches Urteil.

Aber um meinen guten Willen zu bekunden, will ich kurz darlegen, wie ich die Blattjagd praktiziere:

Sobald die - beschlagenen - Ricken versuchen den Böcken wieder auszuweichen, schlägt die Stunde des Blattjägers. Wann das ist, kannst du nur durch Beobachtungen im Revier feststellen.

Ich versuche mein Glück dann vorzugsweise Morgens, im Bestand, also nicht auf den Wiesen, meistens erhält man von den Böcken hier keine Gelegenheit zum sauberen Schuß. Ansitzstühlchen oder Bodensitz sind vorzuziehen, zur Not geht auch ein niedriger Ansitz, aber keine Kanzel. Die Waffe muß griffbereit liegen.

Ich arbeite nur mit dem Sprengruf, das ist ein zweisilbriger schriller Ton in abfallender Tonhöhe (pii-ä), diesen gebe ich ca. 5x in kurzer Folge ab, warte 10-15Min und wiederhole das Ganze. Danach warte ich nochmals 30 Min. und wechsel den Platz. Am Morgen gehe ich nicht mehr als 2 Plätze an.

Im Bestand kommen die Böcke zügig, lassen sich aber durch anpfeifen zum Verhoffen bewegen.

Ich beginne mit dem Blatten Morgens erst, wenn ausreichend Büchsenlich vorhanden ist. Da man in der Regel keine Zeit bekommt das Stück lange anzusprechen, lohnt sich das Blatten nur in Revieren in denen man "seinen" Rehwildbestand kennt - es sei denn man Jagd beim Staat, da ist es eh egal -, häufig bekommt man aber auch Gesellen zu Anblick die völlig unbekannt sind.

Bewährt hat sich auch zu zweit die Blattjagd auszuüben. Einer der blattet und der andere ist schußbereit. Vier Augen sehen auch mehr als zwei, gerade im dichten Bestand ein großer Vorteil.

Welche Instrument Verwendung findet ist reine Geschmackssache, ich persönlich verwende seit Jahren den Buttolo-Universal-Mund-Blatter. Habe aber auch einige Jäger kennengelernt, die die Blattjagd ohne Instrument oder Buchenblatt beherrschen.

Gruß und Waidmannsheil

Brackenjäger
 
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Zu dem Herrn Weißkirchen möchte ich noch was loswerden. Vor zwei (oder waren es drei?) Jahren hat der bei Mayen seine Verkaufveranstaltung als getarntes Wild&Hund-Seminar durchgeführt. Ein Kollege hat sich diesen Blatter (der von Herrn Demmel ist der gleiche, nur etwas zünftiger aus der Stange eines Bockes gefräst) und die Videokassette gekauft, die ich mir auch mal ausgeliehen habe.
Sowohl im Vortrag wie im Video preist er seine Ausrüstung, vom Hocker über den Hut mit Mückenschleier, Autan, den leisen Rucksack bis zu dem von ihm entwickelten Gewehrriemen. Dann hält er Vorträge über die Situation des Rehwildes in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Staatsforstes, wo ein Bock nicht alt wird, weil der LD50-Wert für Blei schnell überschritten wird, die Großwetterlage zur Blattzeit während der letzten 30 Jahre und überhaupt.
Anschließend führt er den Blatter vor und zelebriert das Angstgeschrei, dem zwei, drei normale Fieptöne vorweg gehen. Dabei schlägt er noch mit einem Ast auf den Boden, um die bei der Verfolgung entstehenden Geräusche zu simulieren. Angeblich käme der alte Bock unverzüglich wie auf Schienen angezogen, um sich vom Musiker in die ewigen Jagdgründe schicken zu lassen. Das hätte er schon tausendfach, wenn nicht hundertmal so vollzogen.
Im Live-Vortrag erzählte er dann noch, dass so mancher aler Bock von ihm aus dem benachbarten Staatswald über die Grenze zur Exekution gelockt worden sei (dabei sagte er vorher, im Staat gäbe es keinen alten Böcke, das merkten auch einige, die im Vortrag eingeschlummert waren).
Wenn das wirklich so einfach geht, dann frage ich mich (und die Frage hatte ich auch Rolf Kröger per Emil gestellt, denn er spricht das Vorwort oder neudeutsch Editorial zum Video, leider ohne Antwort), warum hat der Herr Weißkirchen sich nicht 20 m vor einen Hochsitz in einen Busch gesetzt und hat sein Musical aufgeführt, während auf dem Sitz ein oder zwei Begleiter mit Videokameras bewaffnet das ganze filmen. Dürfte ja in Echtzeit kein Problem sein.
Er demonstiert auch noch, wie man mit dem Gummi-Buttoloblatter Habichte anlocken kann, wie man mit dem grünen Buttolo die Hasenklage nachmacht usw. Er zeigt sogar, wie man von einer Leiter aus blattet. Nur, die Leiter ist dermaßen dilletantisch zwischen zwei Bäume gebaut, dass ich gewundert habe, dass W&H dass nicht moniert hat.
Dieses Angstgeschrei habe ich übrigens dieses jahr zum ersten Mal in natura gehört und ich bin seit 1987 in Sachen Jagd unterwegs.

Das wichtigste wird sein, dass genügend Böcke da sind, nur haben seit 1. Mai meistens schon ettliche ihr Leben gelassen. Andererseits tauchen auch zur Blattzeit noch genügend Böcke auf, die kein Mensch vorher kannte.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
Das wichtigste wird sein, dass genügend Böcke da sind, nur haben seit 1. Mai meistens schon ettliche ihr Leben gelassen.<HR></BLOCKQUOTE>

Das stimmt auf den Punkt, Blaserr93.

Genau aus diesem Grund ist es mancher Orts eine vergebliche Liebesmüh, die hart erworbenen höheren Weihen der angewandten Lockjagd ans reichlich vorhandene weibliche Rehwild zu verschleudern.
 
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16 Jun 2001
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von MGauckler:
Trotzdem habe ich keine Antwort (auszer Wipi's auszugsweiser Wiedergabe des Blattjagdseminars) zu Wetter, Platz, Zeit bekommen.<HR></BLOCKQUOTE>

Wetter: Nur bei gutem Wetter! (bei Regen bin ich selbst daheim
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und das Wild steckt auch in den Dickungen und rührt sich wenig)

Platz: Erfolg hatte ich fast ausschließlich vom Boden aus oder in stark hügeligem Gelände, wobei mir bisher zu 90% Geissen und Jährlinge zugestanden sind

Zeit: Bei sehr gutem Büchsenlicht, weil es mit dem Ansprechen oft sehr schnell gehen muß. Meistens bleib ich am letzten Platz dann sitzen bis es später Abend ist.


wh

Lindy
 
A

anonym

Guest
ich bin kein rehwildexperte.
besonders deutlich führen mir die böcke das in der blattzeit vor.
mit meinen fiepversuchen habe ich schon mehr sommerfü chse geschossen als rehwild.
ich habe die blatterei aufgegeben. unser standwild kenne ich. grenzböcke so lala. deshalb
ich setze mich einfach an und harre der dinge.
wenn´s paßt, dann paßt´s....
auf diese weise kriege ich zwar nie einen bock über die grenze, aber ich vergraule auch keinen in die andere richtung.....
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außerdem bleibe ich nach dem abendlichen bockansitz immer sitzen, weil häufig hinterher die sauen kommen.
na ja, die wahrscheinlichkeit, daß die sauen noch kommen ist sehr viel größer, wenn ich sie mit meinen untauglichen blattversuchen nicht auch noch vergräme....

waidmannsheil
gerd w.

[ 24. Juli 2003: Beitrag editiert von: kabe ]
 
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Original erstellt von Highländer:
[QB]

Eines der besten Blattinstrumente die ich in deen letzten Jahren getestet habe ist ein 10&#8364; Schein (kein Witz) v.a. hat man in der Regel immer Geld dabei, den Blatter nicht.

Wenn ich einen 10&#8364;-Schein in der Tasche habe, brauch ich doch nicht in den Wald um mir was zum Essen zu schießen
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Also im Augenblick springen die Böcke wohl ganz gut, weil ich diese Woche schon 3 (erfolgreiche) Nachsuchen auf Rehböcke hatte und alle Schützen sagten, das sie vor dem Schuss geblattet hätten. Wie der Brunfthirsch ist der Bock in der Blattzeit wohl sehr schusshart! 2 Fluchtstrecken waren trotz bestem Schuss und zerstörtem Maschinenraum und Fahrgestell über 100m!

Meine paar Erfolge habe ich immer beim Einsatz des Sprengfieptons erzielt, sowohl bei alten auch bei jungen Böcken. Wenn der Bock sich kurz zeigte aber dann doch nicht schußmäßig zu sehen war, habe ich es auch schonmal geschafft ihn zur Rückkehr aus der Deckung zu bewegen, indem ich die Plätz- und Fegegeräusche nachahmte. Am Besten eignet sich ein Laubholzzweig, an dem die Blätter richtig klatschen! (Aspe oder Ahorn hat schöne große Blätter)

So, jetzt bitte weiterblatten, es ist (Hoch-)zeit!
Leo
 
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Als Blattinstrument kann man auch die Papierabfälle von MAOAM verwenden.
Das hat gegeüber den Geldscheinen einen eindeutigen Vorteil in bezug auf Hygiene
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und den Inhalt vorher oder nachher aufzuessen vertreibt die Wartezeit.

Lindy
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kabe:

...außerdem bleibe ich nach dem abendlichen bockansitz immer sitzen, weil häufig hinterher die sauen kommen.
na ja, die wahrscheinlichkeit, daß die sauen noch kommen ist sehr viel größer, wenn ich sie mit meinen untauglichen blattversuchen nicht auch noch vergräme....

waidmannsheil
gerd w.

[ 24. Juli 2003: Beitrag editiert von: kabe ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich hatte bisher immer den Eindruck, die Sauen kämen auf den Kitzruf hin eher etwas früher raus, weil sie sich ein lecker Abendessen erhoffen...Versuch's doch auch mal.

Gruss und WeiHei
Dilddapp
 
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5 Aug 2002
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lindy2:


Wetter: Nur bei gutem Wetter! (bei Regen bin ich selbst daheim
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und das Wild steckt auch in den Dickungen und rührt sich wenig)

<HR></BLOCKQUOTE>

So ein leichter warmer Landregen ist ideal für einen bewaffneten Spaziergang. Tarnklamtten an, Gehwer auf den Buckel und spazierengehen, nicht pirschen. Der regen übertönt die Gehgeräusche und den Bambis wirds in der Dickung zu nass, die sind viel unterwegs, auch weil die Fliegen sie nicht so belästigen.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


So ein leichter warmer Landregen ist ideal für einen bewaffneten Spaziergang. Tarnklamtten an, Gehwer auf den Buckel und spazierengehen, nicht pirschen. Der regen übertönt die Gehgeräusche und den Bambis wirds in der Dickung zu nass, die sind viel unterwegs, auch weil die Fliegen sie nicht so belästigen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Völlig korrekt!- gestern sahen wir zu zweit 8 Rehe bei Schmuddelwetter, 1 Gabler war heranzublatten-bei mir tat sich aber gar nix auf mein Gefiepe. Also übertrieb ich s nicht und ziehe bei besserem Wetter wieder los. Blatten bei Regen: schon deshalb eigentlich Quatsch, weil Du nichts hörst. Ergo schleichen sich die Böcke nur in den Wind und ich krieg das Schrecken ab.
Arme Gegend, in der klassische Rehterritorien nicht (nach-) besetzt sein sollen wegen paar kümmerlicher Bockabschüsse. Sowas darf es eigentlich nur in Grenznähe geben
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4 Jun 2002
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Bilanz meiner Blattversuche:

3 Geißen sind aufs Blatt gesprungen, eine davon hochflüchtig - war wohl der falsche Ton - haben leider keinen Bock mitgebracht.

Ton geändert, am nächsten Abend wieder von einem Hochstand:

Ein 6er ist gesprungen, leider nicht der den ich erlegen wollte. Er ist sogar zweimal aufs Blatten gesprungen (Abstand 15 min) und hat jeweils den Hochstand umrundet um dann wieder zu verschwinden,

werde es heute wieder versuchen,

marchfelder
 

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