Territorialen Rehbock durch Schrecken herbeilocken

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Hat jemand Jagdpraxis - nur Erfahrungen BITTE - mit dem Heranlocken eines territorialen Rehbocks durch Schrecken????
Ein befreundeter Bogenjäger zeigte mir soeben sein Handyvideo, wo er einen Rehbock durch Schrecken auf 60 m heranlockte.
Er stößt dabei einen kurzen, tiefen - ganz hinten aus der Kehle kommenden Schrecklaut aus, gefolgt von drei leichteren Schrecklauten - das wiederholt mehrfach in Minutenabstand....
 
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13 Sep 2012
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Besser klapte bei mir Angeln.

In Sichtweite deines Ansitzes an einem Solitär stehen Busch einen Zweig an eine Angelschnur binden. Diese dann gedeckt ( also die Schnur verborgen) an deinen Sitz führen; wichtig : die Schnur nicht auf geraden Weg über Freie Fläche zu dir sondern über Umlenkung an einer Hecke dann zu dir... Wen du an der Schnur ziehst darf sich nur der Angebundene Ast Bewegen; sonst nichts !

Auf dem Ansitz; nachdem durch das Angehen Ruhe eingezogen ist; leicht an der Schnur ziehen... der Busch wird sich dann an einem Ast leicht bewegen... für den Einstandsbock sieht es so aus als ob ein Fremder Bock in seinem Revier fegt....
 
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24 Mai 2016
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Erfahrung nicht. Habs aber gerade gestern gelesen. Schick Dir die Auszüge per PN.
 
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Hatte vor zwei Jahren im Mai beim angehen der Kanzel eine Geiß hoch geschreckt... kurioserweise kam sie einige Zeit später wieder auf die Fläche und hat ausdauernd geschreckt, was tatsächlich einen Bock dazu gebracht hat "nach dem Rechten zu sehen".

Selbst "zu schrecken" habe ich jedoch noch nie versucht.
 
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@Doc-Holiday: Wozu schrecken, wenn man blatten kann? @Teufelsmoorer: Die Weiterentwicklung von mittels Angelschnüren bewegtem Buschwerk ist dann die „ferngesteuerte“ Schmalreh-Attrappe… 🤣 Blatten, Schrecken, an diversen Angelschnüren ziehen und die Reh-Attrappe fernsteuern… da brauchts mehr wie zwei Hände und dann noch im richtigen Moment den Abzug betätigen. Früher waren in manchen Kreisen Flintenspanner unverzichtbar. Heute brauchts bei der Blattjagd versierte Regie-Assistenten - oder eine gut programmierte App.😂😉
 
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Schrecken zum Anlocken? Ich weiß nicht, ob ich mich das trauen würde. Schrecken ist immerhin auch ein Warnruf unter Rehen. Aber ich versteh schon, worauf Du hinaus willst.
Versuchen würd ich es aber wenn, dann eher im Frühjahr, wenn die Territorialität hoch ist. Zur Blattzeit würd ich Blatten. Nach der Blattzeit würd ich es schon garnicht mit Schrecken versuchen - da endet die Territorialität bei Böcken recht schnell. Ich hab auch nach Mitte August noch nie einen Bock gesehen, der einen anderen vertreibt.

Was ich schon zwei drei mal erfolglreich praktiziert hab: Wenn ich einen Bock in der Nähe sehe, oder seine Anwesenheit wahrnehme, z.B. weil in der Dickung ein Bäumchen wackelt (gefegt wird) dann versuch ich vom Sitz aus einen unterarmlangen Zweig zu brocken und ahme damit die Fegegeräusche eines Bockes nach. (geht mit Laubholz besser als mit Nadelholz). Die Chancen, dass der Bock mal ein paar Meter näher kommt und den Träger lang macht sind so etwa 50:50. Aber das wird bei Dir in den Gegenhang über einen rauschenden Gebirgsbach hinweg kaum funktionieren.

Bei entsprechender Situation (Gegenhang, über 200m, Geräuschkulisse, die das zarte Fiepen (Blatten) übertönt, könnte das Schrecken funktionieren. Der Bock wird Dir nicht auf die Bergschuh springen, aber nachschauen, auf eine freie Lücke ziehen, um Blick auf den Kontrahenten im Gegenhang zu werfen? Warum nicht...

Pobier es aus und lass uns bitte teil haben.
Wenn ich es neulich richtig mitbekommen hab, steht auch noch ein Erlebnisbericht aus...
 
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@Busch hats haargenau auf den Punkt gebracht.
Todfluchten sind bei Rehwild in der Überzahl. Hund gehört zum Jäger.
Gestern wieder, Schuß auf 150 m, Bock leicht schräg stehend. Einschuß daher zwei Handbreit hinter dem Blatt, Ausschuß genau im Knick Vorderlauf zu Schulterblatt . .270 Win, 110 grn Barnes TTSX, heiß geladen. Satter Kugelschlag, Flucht hangab 50 m, dann in kleiner Kieferngruppe verschwunden. Dahinter geht eine nicht einsehbare Rinne abwärts.
Nach 25 Minuten runter in den Bachgrund, mühsam auf der anderen Seite hangauf durch hohen Ginster über Steinbrocken zur Kieferngruppe gekeucht, um den Anschuß zu suchen und den Hund anzusetzen.. Bis man am Wild steht sind es immer bange Momente...
Hund zog schon wie verrückt, gutes Zeichen.
Nach den oberen zwei Kiefern dann nach oben geschaut, Hund zog plötzlich einen Meter zurück und unter die bis auf den Boden tief beastete Kiefer.
Blöder Hund, komm -
Denkste!, dort lag unsichtbar für mich der verendete Bock.
Wieder mal: Danke, Hundchen!
Beim Aufbrechen: Herz nur noch genau zur Hälfte vorhanden, Leber zu zwei Dritteln pulverisiert. Schockwirkung muß ungeheuer gewesen sein, Fluchtwille und Vitalität des ca. achtjährigen Bocks auch (Nasenscheidewand bis vorn verknöchert, sehr starker Zahnabschliff, Stirnnaht verschmolzen, Dachrosen, ganz kurze dicke Rosenstöcke, Rosen sitzen fast auf Schädelknochen auf...
Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte: Bitte wieder einen so fesselnden Bericht und bitte auch mit Bildern.
 
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Hat jemand Jagdpraxis - nur Erfahrungen BITTE - mit dem Heranlocken eines territorialen Rehbocks durch Schrecken????
Ein befreundeter Bogenjäger zeigte mir soeben sein Handyvideo, wo er einen Rehbock durch Schrecken auf 60 m heranlockte.
Er stößt dabei einen kurzen, tiefen - ganz hinten aus der Kehle kommenden Schrecklaut aus, gefolgt von drei leichteren Schrecklauten - das wiederholt mehrfach in Minutenabstand....
das funktioniert am besten wenn die "Revierstreitigkeiten" im Frühjahr noch im Gange sind. d.h. so lange die Reviergrenzen noch nicht 100 %ig gefestigt sind. So hab ich das jedenfalls wahrgenommen. In der Brunft bringt das nicht unbedingt so viel, aber vorher sehr wohl.
 
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Ich zitieren mal (keine eigenen Erfahrungen):

"Einem Jäger, der das Schrecken nachahmt, wird es nicht selten gelingen das "Rückschrecken" eines anderen Rehs zu provozieren. Vereinzelt wird sich auch ein Bock zum Zustehen bewegen lassen - in der Annahme, das imitierte Schrecken können von einem Eindringling stammen"

Quelle: Auf Rehe jagen, Konstantin Börner

Aus Unsicherheit bzgl. Urheberrecht etc. habe ich die Buchseiten jetzt nich einfach hier reinkopiert. Bei Interesse gerne PN.
 
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Am 1. Juni 2019 machte im Erlenbruch ein Bock richtig Rabatz. Ständig hat er junge Stücke verjagt und rumgeschreckt. Allerdings habe ich auf der anderen Seite des Bruchs gesessen und den Unruhestifter selbst nie zu Gesicht bekommen.

Irgendwann habe ich mich dazu entschieden selbst aktiv zu werden und habe immer, wenn der Bock der im Bruch oder dahinter stand, geschreckt hat selbst auch geschreckt. Eine Antwort kam prompt. So ging es einige Minuten hin und her. Und dann trat er tatsächlich aus und zog relativ zielstrebig auf mich zu und ich konnte ihn erlegen. Eines meiner tollsten Erlebnisse.

Screenshot_20240724_085340_iHunt Journal.jpg
 
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Bei mir funktionierte nur die Verbindung mit Blatten.

Der Bock kam auf knapp 10m, konnte mich wohl aber nicht recht zuordnen und sprang ab. Er fing im Bestand an zu schrecken. Dieses erwiderte ich und er zog schreckend im Halbkreis näher, sodass ich ich ihn einwandfrei ansprechen konnte. Ich reizte es aus: sobald er wieder wegzog - erneutes Schrecken und der kam 3-4 mal zurück. In diesem Sinne nicht durch "reines" Schrecken zum Zustehen bewegt.
 
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Am 1. Juni 2019 machte im Erlenbruch ein Bock richtig Rabatz. Ständig hat er junge Stücke verjagt und rumgeschreckt. Allerdings habe ich auf der anderen Seite des Bruchs gesessen und den Unruhestifter selbst nie zu Gesicht bekommen.

Irgendwann habe ich mich dazu entschieden selbst aktiv zu werden und habe immer, wenn der Bock der im Bruch oder dahinter stand, geschreckt hat selbst auch geschreckt. Eine Antwort kam prompt. So ging es einige Minuten hin und her. Und dann trat er tatsächlich aus und zog relativ zielstrebig auf mich zu und ich konnte ihn erlegen. Eines meiner tollsten Erlebnisse.
Bei mir war es Mitte Mai, die Böcke noch zu. Da hat einer auf der anderen Grabenseite geschreckt, ich hab zurückgeschreckt, er hat geantwortet. So ging es zwei- dreimal hin und her. gleich darauf sah ich ein Stück durch den Hochwald herunterwechseln. Ich schreckte nochmals, er antwortete, auf einmal schreckte dann ein zweiter Bock links von mir auch noch. Ich hielt mich dann raus und ca 50 m vor mir kam dann das ganze Prozedere... Drohen und zeigen der Geweihe, Plätzen etc. nach ein paar Minuten drehten beide wieder um und gingen kampflos ihrer Wege.

Damals schreckte ich einfach aus Langeweile zurück, jetzt mache ich es des öfteren, aber eigentlich nur bis Beginn der Brunftzeit, danach bringt es, meiner Meinung nach, nichts mehr.
 
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27 Jun 2024
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Ich habs mit Schrecken ein paar mal versucht, aber der Effekt war leider nur der wortwörtliche.

rechy
 

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