Gute Wahl! Unser Kurzhaariger ist Zuhause immer gut gelaunt, witzig und sehr liebevoll mit uns und seinem Rauhaarkumpel. Im Revier ist er wildscharf, sicht- und spurlaut und findewillig. Er zeigt mir zuverlässig jegliches Wild, welches unseren Weg gekreuzt hat an. Der Rauhaarige ist im Revier zurückhaltender und stürzt sich nicht auf das gefundene Wild. Bei totgesuchten Sauen ist er vorsichtig und überlegt. Wie da der Kurzhaarige ist, weiß ich noch nicht, weil seit seinem Einzug bei uns noch nichts derartiges nachzusuchen war.
Der Rauhaarige geht sehr gerne auf Tour und glänzt dann stundenlang durch seine Abwesenheit. Die längste Wartezeit betrug 11 Stunden, bis ich ihn, unter meinem abgestellten Wagen liegend, wiederfand. Kein gutes Gefühl, mit dem Wissen, dass der Graue hier ständig durchzieht. Deshalb haben beide jetzt Ausgehverbot. Der Rauhaarige ist Zuhause meist freundlich, mag jedoch keinen Körperkontakt. Er fordert seine Streicheleinheiten ein, ohne auf die Pelle zu rücken. Der Kurzhaarige springt mit Anlauf zu mir in den Fernsehsessel und wir schauen gemeinsam den Abend über fern. Der Rauhaarige schläft unter meinem Bett, der Kurzhaarige kommt meist mitten in der Nacht und legt sich ans Fußende. Soll er, mich stört's nicht.
Beide Hunde sind ohne Papiere. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht veranlagt sind. Wir haben jeweils 500,00 bezahlt. Der Kurzhaarige lebt seit Ostern '23 bei uns und hat sich bestens integriert. Er kam als Einjähriger zu uns und hat eine wirklich schlechte Vorgeschichte. Was genau alles ihm widerfahren ist, können wir nur ahnen. Er reagiert zurückweichend auf Männer, die etwas langes in der Hand halten.... Als er mich erstmals sah, löste er sich schlagartig. Jetzt sind wir beste Kumpels. Die Schussfestigkeit übe ich mit ihm bei jedem Stück Wild, welches ich erlege. Erst dachte ich, das wird nie was, doch mittlerweile ist das schon recht gut geworden, schließlich wird jeder Schuss mit einem Erfolgserlebnis gekrönt.
Um den Kreis zu schließen, hier noch meine Erfahrung zu den Wesenszügen meiner beiden Kumpels:
Der Rauhaarige ist vom Wesen her eher robust. Draußen ist er mir treu ergeben und gehorsam, solange kein Wild vor ihm abgeht, denn dann geht er hinterher und interessiert sich einen Scheiß darum, ob mir das passt. Er sucht zuverlässig und findet verendetes Wild. Für Lebendsuchen rufe ich ein Suchengespann, immer! Zuhause ist er der Liebling meiner Frau und ich hab's zuweilen schwer mit ihm.
Der Kurzhaarige ist vom Wesen her eher feinfühlig. Schlechte Laune kennt er nicht. Er sucht den Körperkontakt und kuschelt, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Draußen im Revier ist er ganz Jagdhund. Seine Potentiale konnte ich bisher noch nicht ausschöpfen, weiß aber, das diese seinem Kumpel in nichts nachstehen. Er ist ein sprintstarker Sportler, der aus dem Stand durchaus 60 cm überwindet. Wenn ich den Kuga öffne, springt er allein in den Kofferraum, sofern ich nicht schnell genug bin und ihn rein hebe. Großen Hunden gegenüber ist er unerschrocken, allerdings nicht immer gut gesonnen. Da muss ich aufpassen, was wahrscheinlich Teil seiner Vorgeschichte ist. Zuhause ist auch er der Liebling meiner Frau, sucht aber immer auch meine Nähe, was ich sehr genieße.