Stutzen

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@Bärentöter: Wichtiger als geringes Gewicht (aber nicht über 3,4kg) ist mir die kürzere Waffenlänge (einsteigen ins Auto, aussteigen etc.). Wenn ich geringes Gewicht für den Berg benötige, dann nehme ich meinen Blockstutzten (in Deinem ungeliebten 8*68S. Dank guter Schäftung ist hier der Rückstoß erträglich 2,9kg ohne Glas!).

"Bad Goisern" ist eine Ortschaft in Oberösterreich, gelegen beim Hallstädter See (wird den Tauchern bekannt sein, da es hier sehr gefährlich zu tauchen ist, es gibt hier jedes Jahr einige Tote).
Der "Goiserer" ist ein hier früher erfundener Bergschuh (mit mehrfach genagelter Sohle), der sehr beliebt war (Monarchie, wie könnte es bei uns anders sein). Daher der Name "Goiserer" für ein bergtaugliches Gewehr.

Weihei, at

[ 04. April 2006: Beitrag editiert von: Alaskatom ]
 
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Ich reihe mich ein als ein Stutzenschütze (ehemaliger), der mit der Sauer 90 in .30/06 nie Präzisionsprobleme hatte. Streukreise von 16-30 mm auf dem Schießstand und never ever Probleme mit Treffpunktverlagerung bei welcher Witterung auch immer. Der Lauf konnte aber frei schwingen, nachdem ich in die vordere Systembettung ein kleines Stückchen Papier gelegt hatte.
icon_wink.gif


Wolfgang
 
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Eigentliche Stutzen sind nur die Steyr SBS und die Sauer 90.

Die R93, Sauer 202 und viele mehr haben geteilte Schäfte, da Schäfte von dieser Länge verdamt teuer sind. Drei kleine Teile sind zu einem Bruchteil zu haben (unter ½). Die kurzen 50cm Läufe kommen auch daher. Schaftrohlingen sind bis ca 115cm zu haben und die kosten dann entsprechend, vorallen wenn sie noch schön sein müssen (Maserung auf der gangzen Länge).

Nur Banausen kaufen einen solchen unechten Stutzen (Sauer202 oder R93 usw). Die echten liegen im Preis auch höher (die SBS geht noch, jedoch ist der Schaft nicht einmal standard Holz - heutige Produktion, bei der 202 sieht es auch nicht besser aus, für besseres Holz muss man sehr tief in die Tasche greiffen).

Wenn einer mit einem solchen Ding (Blaser) ankommt, weiss der Kenner, dass wieder einmal ein Unwissender über den Tisch gezogen wurde.

Darum mein Tipp. Standard Steyr SBS (oder auch ein anderes, beim 202 wie die Montage des einteiligen Schaftes jedoch schierig) kaufen und langen Schaft anfertigen lassen, wird dann auf ab ca E 3500 kommen. Für die, die das nicht auslegen konnen, besser das Gewehr kaufen und so lessen wie es ist. Man will ja schliesslich nicht ausgelacht werden.
 
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Ich hab' mich neulich als leichte Buesche ein 'Sako Finnlight' 6.5x55mm angeschafft. Diese sieht haeBlich aus, aber sollte im Schottischen Unwetter, mit rostfreien Stahl und Kunststoffschaft, ziemlich praktisch seien. LaeBt sich natuerlich auch mit Schalldaempfer versehen.

Uebrings habe ich auch einen schoenen Stuetzen 6.5x54mm Mannlicher-Schoenauer (etwa 1930 gebaut) beim Buechsenmacher angesehen, noch mit original Lederkoffer auf den mehere Bahnfrachtaufkleber Manchester-Inverness zusehen sind.

Habe mich aber eventuell unromantisch aber gescheit entschieden. Meine ich, jedenfalls!

[ 10. April 2006: Beitrag editiert von: Dalua ]
 
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@semi: Bin bezüglich des Holzpreises ganz Deiner Meinung, jedoch ist dies nicht der einzige Grund. Wie Bärentöter richtig sagt, ist die Schußgenauigkeit entscheidend, weshalb Stutzen mit einteiligem Schaft mit gleich dickem Lauf wie Stutzen mit mehrteiligem Schaft bei einer Änderung der Luftfeuchtigkeit i.d.R. größere Treffpunktverlagerungen haben werden.
Wie ich schon geschrieben habe, habe ich 2 Stutzen in .243Win., einen mit einteiligem Schaft und einen mit 2-teiligem Schaft (jedoch durchgehender Holzmaserung). Das Gewehr mit dem einteiligen Schaft hat aber einen dickeren Lauf (grösseres Trägheitsmoment) als das mit dem 2-teiligen Schaft (kleineres Trägheitsmoment), wodurch beide ungefähr gleich gut schiessen. Würde mir aber heute nur mehr einen Stutzen mit 2-teiligem Schaft bauen lassen (habe das Holz schon dazu auf Lager), da die Sicherheit größer ist. Preislich ist die 2-teilige Variante teurer, da die genaue Ausarbeitung der Trennfuge (eine Seite mit Horn ausarbeiten) aufwendig ist und es nur dann schön ist, wenn die Holzmaserung durchgeht (gleicher Holzpreis)!

weihei, at
 
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Ich führe seit 5 Jahren einen Sauer90-Stutzen in 30-06. Bislang hatte ich (nur)einmal eine Abweichung von rd. 10 Zentimetern, verursacht durch Anliegen des Schaftes am Lauf. Mit etwas Schmirgelpapier war das Problem schnell gelöst.
Mit der Waffe bin ich was Präzision und Führigkeit angeht sehr zufrieden. Die von Kabe einmal gepostete Ausssage "Blitz & Donner" mit Mords-Rückstoß kann ich nicht bestätigen. Würde ich mir als Allround-Waffe jederzeit wieder (gebbraucht) kaufen.
WMH, Jörg
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Medicus:
Hier noch ein Wort zu Tobisch. Logischerweise fühlte ich mich bei Deiner Äusserung angesprochen. Ich halte die Steyr Stutzen Modell M für wesentlich eleganter als die Ausführung Sauer 202 oder R93.<HR></BLOCKQUOTE>

Als elegant empfinde ich die Linienführung des alten Schönauers , der ja als der klassische "Stutzen" gilt. Ich habe gerade mein altes Sammlerstück ( Baujahr 1918, 6,5x54 M.Sch.) auf der 100m-Bahn geschossen, neben einem Ruger Stutzen No1 (.30-06 ), 4x Kahles gegen 3-9x40, über den Ausgang dieses Wettbewerbs werde ich noch berichten. Wenn ich aber den alten Schönauer repetiere, dann überkommt mich immer wieder Ärger: Wieso können die heute produzierenden Waffenhersteller diese Qualität nicht mehr bieten ? Der Schlossgang des Schönauers ist nicht zu überbieten! Wenn es aber um die Lagermaße dieser Waffe geht, dann wird man wieder in die Realität zurückgeholt.

WTO
 
O

oryx0

Guest
Hallo,
ich finde Stutzen auch wunderschön und wollte mir auch direkt einen kaufen. Ich war bei zwei Büchsenmachern, die haben mir zwar nicht davon abgeraten, aber davor gewarnt (wegen Treffpunktveränderung bei schlechtem Wetter und schneller Schussfolge). Ich habe mir dann eine normale Sauer 202 (30.06) gekauft und habe mir diese etwas kürzen lassen, weil ich eine kurze führige Waffe haben wollte. LL 55cm. Die Präzision ist geblieben, nur der Rückstoß ist etwas mehr geworden.
Würde Dir bzw. deinem Bruder raten, dass wenn er die kleinen Probleme des Stutzens umgehen will das genauso zu machen.

WMH
oryx0
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bärentöter:
@ Tom:
Einige Jahre später folgte Steyr mit dem "Goiserer".
(Hab bis heute nicht begriffen, was dieses Wort bedeutet.)
P.
<HR></BLOCKQUOTE>

= Bad Goisern im Salzkammergut. Geburtsort von Jörg Haider und Hubert von Goisern.

Der Ort hat eine lange Wilderertradition.
 
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Ist doch leicht zu erklären:
Der Goiserer ist ein Halbschuh, aus dem die mit Wadlstutzen geschmückten nackten Storchenbeine der Gebirgler weiter rausgucken, als aus Bergstiefeln.

Nachdem beim Steyr der dünne Lauf ebenfalls aus dem Schaft spitzt, lag der Begriff "Goiserer" doch sehr nahe, odrrrrrrr
icon_cool.gif
 
A

anonym

Guest
@ Sir

Dann sind also alle Goiserer Halbschuhe und nur die mit Storchenwadln Gebirgler ?
Aha.
Da ist mir Stadtmenschen doch Wesentliches bis jetzt entgangen.
Krippenstein schau oba.......

SERVUS
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von +steinerirg+:
@ Sir

Dann sind also alle Goiserer Halbschuhe und nur die mit Storchenwadln Gebirgler ?
Aha.
Da ist mir Stadtmenschen doch Wesentliches bis jetzt entgangen.
Krippenstein schau oba.......

<HR></BLOCKQUOTE>

Stellt Euch mal den "Herrn Heini" in echten Goiserern und auf einem wirklichen Berg vor !

Piefkesage die Zweite .....
 
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Der "Goiserer" ist kein Halbschuh, sondern ein hoher Schuh, eben ein alter Bergschuh.
Ein fester Halbschuh heisst in Ö "Haferlschuh".

Weihei, at
 

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