Stress in der Jagdgruppe - Bock zu stark?!

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Vielen Dank für die Kritik aber auch den Zuspruch. Ein paar Punkt haben mich doch etwas nachdenklich gestimmt. Ich hatte nicht das Gefühl dass ich meine Kompetenz überschritten habe, da es ja hieß ein Auge auf Jährlinge, was für mich eben nicht hieß nicht auch einen etwas älteren - Das hieß für mich bestenfalls, also wenn 2 Böcke auf der Wiese stehen, dann hätte ich sicher den schwächeren erlegt. Habe was dazu gelernt. Auf Wunsch setze ich das Gehörn noch von vorne fotografiert rein, ändert aber nichts, dass es wohl (sicher) KEIN Jährling ist und selbst wenn (was ich nicht denke) dann wäre er wohl sehr stark gewesen. Also ich soll nach Rücksprache auch solche Jährlinge laufen lassen, daher nur bis knapp Lauscher +-. Eine Trophäen und Kieferbeschauung gibt es bei uns nicht, aber beim nächsten Bock werde ich den Kiefer mit machen lassen.

Ganz so stark wie jetzt auf dem Foto sah der Bock übrigens auch gar nicht aus, das verzerrt es auch ein wenig und macht eine nachträgliche Beurteilung auch nicht einfacher!
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Ich habe das jetzt heute Morgen bei einem Kaffee alles mal gelesen. Entweder bist du total unsicher oder du willst uns komplett verarschen.

Ein Auge auf Jährlinge heißt interpretationsfrei alles in der Kategorie im Verhalten wie ein junges Stück, eher schwächer und wenig drauf. Ein Blick durchs Fernglas und noch ein zweiter und dritter und du hättest gesehen, dass das ein durchaus etwas kapitalerer Bock ist. All deine Begründungen sind Ausreden. Du hast das Stück zu schnell angesprochen und wolltest es erlegen. Wird schon irgendwie passen….

Ich gebe sehr großzügig frei. (glaube ich wenigstens). Bei mir heißt es im Mai eigentlich nur, bitte keine kapitalen Böcke, denn ich will, dass sie sich vererben. Das mache ich über das Gehörn mit Sechser und über Lauscher hoch, denn das Gewicht kann keiner einschätzen. Wenn ich starke Stücke kenne, beschreibe ich die sogar. Noch nie hat ein Gast oder Begeher das falsch verstanden. Genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn der Satz „ich war mir unsicher“ fällt, zeigt das Verantwortungsbewusstsein. Die wenigen Grenzfälle, die es dann gibt, muss man als Pächter akzeptieren, wenn man Leute dabei hat, die wenig Erfahrung haben oder selten zu Jagd gehen.

Als Du das Stück erlegt hattest, hättest du sofort sehen müssen, dass da was falsch gelaufen ist. Ein Blick ins Mundwerk des Bockes hätte da gereicht. Und ich kenne kein Bild, dass einen solchen Bock als starken Jährling irgendwie eingestuft hätte.

Und ab dem Punkt hättest du deinen Fehler zugeben können. All deine Erklärungsversuche sind Ausreden.

Ich kenne jetzt die Gegebenheiten im Revier und die handelnden Personen dort nicht. Aber bei mir hättest du sehr schlechte Karten.
 
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Servus,

Ich habe den ersten Beitrag nochmal durchgelesen und tatsächlich sehe ich hier auch das Fehlverhalten bei dir. Warum,
Hier geht es nicht um Wildbiologische Fragen also ob man im April / Mai schon einen solchen Bock erlegen soll oder nicht.
Oder ob ein Jungjäger einen 6er schießen soll.


Die Freigabe "Auge auf Jährlinge werfen" lässt in der Tat ein wenig ( imo nur sehr wenig) Interpretationsspielraum.
1. "Fehler" du hättest bei der Ansage schon mal nachfragen können.
2. Den genannten interpretationsspielraum kann man zu seinen Gunsten oder zu Gunsten des anderen auslegen. "Ich halte mich eher zurück"🤗 oder "Er hat starke 6er nicht explizit ausgeschlossen" 😈
3. So wie du geschrieben hast war der Finger recht schnell....Bock, Bumm, oh...kein Jährling. Klingt tatsächlich ein wenig nach Bockfieber. ( oder du musst das Ansprechen wirklich noch üben)

Aber jetzt der für mich eigentliche Fehler.
Du merkst die Stimmung ist ein wenig gedrückt und jetzt willst erstmal noch ein paar Böcke schießen weil du Angst hast zu kurz zu kommen.......REDE MIT DEN LEUTEN!
Fehler können immer passieren die Frage ist wie gehe ich damit um. Srich es aktiv und offen an und dann sprecht iht es aus. Alles andere bringt überhaupt nichts.

Ja. Auch der Pächter könnte als Erster was sagen. Aber hier sind wir schon auch ein wenig beimThema Holschuld Bringschuld.

Würdest du auf mich in der Situation nicht aktiv zukommen wäre das ein dicker Minuspunkt.

Gruß und Wmh
 
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Keine Ahnung was du meinst, bei uns gehört die Trophäenschau zur Hegeringversammlung und auch zur Versammlung der Kreisjägerschaft. Niemand wird gezwungen, seine Trophäen zu zeigen und sicher hängen von keinem alle zur Schau. Für mich gehört die Schau zur Jagd dazu. Einen Abschussplan haben wir schon lange nicht mehr. Trotzdem hängt die Wand jedes Jahr recht voll. Eine fachmännische Bewertung der Altersklassen kann nicht schaden.
Eine fachmännische Bewertung, so, so!
Wie wird denn so etwas gemacht? ein "fachmännischer" Blick auf die Zähne, aha! Dann noch ein "fachmännischer" Blick auf's Geweih, hmmm!
Am Schluss weiß der "Fachmann" gar nichts. Er tut aber so.
Zum TS: In erster Linie ist der Pächter nicht unschuldig an der für Ihn gesehen, Misere. "Nach den Jährlingen schauen", ist keine klare Vorgabe, sondern Gewäsch (Unterstellt vielleicht sogar mit Absicht um eine Vormachtstellung zu demonstrieren).
Auch sein weiteres- das des Pächters, Verhalten, zeigt, dass er charakterlich nicht besonders gut drauf ist.
Wenn der Bock nach seiner Ansicht ein Fehlabschuss war (Fehlabschüsse bei Böcken gibt es nicht), dann hat er das in einem ruhigen, durchaus ernstem Gespräch mit dem Jungjäger zu klären.
Im Übrigen ist das ja nun wirklich ein Allerweltsbock, den man auch ohne Neid einem Jungjäger als erste Erlegung mehr als gönnen kann.
 
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Grade den Thread durchgelesen und etliche Male lauthals gelacht. Solche Fäden machen das Forum unterhaltsam. :)

Der Bock ist natürlich hinten und vorne kein Jährling, was wohl ein Blinder mit Krückstock sehen müsste. Dass in den letzten Postings des Delinquenten jetzt immer noch so relativierende Wörter wie "wohl" vorkommen, zeigt mir das Problem: Es fehlt einfach extrem an einem Minimalmaß von Erfahrung, was man aber auch nur gewinnen kann, wenn man nicht gleich selbstbewusst alles umlegt. Für mich schreibt hier der spätberufene, im Wirtschaftsleben erfolgreiche Mittfünfziger, der Schwierigkeiten damit hat, mal der Befehlsempfänger zu sein.

Ich selbst tat meine ersten jagdlichen Schritte bei einem absoluten ÖJV-Freak, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mit fast religiösem Eifer JJ zu erziehen. In ersten Jahr durften wir im Mai ausschließlich Schmalrehe erlegen. Da kam ich ganz schön ins Schwitzen, mein lieber Herr Gesangsverein! Er hatte uns aber auch nochmal explizit geschult, sogar mit Schulungsmaterialien. Ich schwöre: Ein Fehler ist mir dabei nie unterlaufen, toitoitoi.

Im zweiten Jahr dann durften wir auch Jährlinge erlegen. Allein, es waren kaum welche da, da das Revier so scharf bejagt wurde, dass die Reproduktion eher weiblich ausfiel. Begründung: Alte, starke Böcke halten Ruhe im Revier. Nicht wegen der Freigaben, die für mich völlig OK waren (wes' Brot ich ess', des Lied ich sing!), sondern aus anderen Gründen, ging es dann weiter in ein anderes, traditionelles Revier. Trotz der traditionellen Ausrichtung war die Freigabe großzügig gab es bei 2-3-jährigen Böcken höchstens mal einen Spruch, aber keinen Ärger. Diese Sozialisation begleitet mich bis heute: Bei Böcken bin ich relativ "flexibel" und strebe nicht an, im Handtuchrevier mit ausschließlich grenznahen Einständen einen wirklich alten Bock heranzuhegen. Diese Hirsch-des-kleinen-Mannes-Philosophien sind eher nix für mich - und ich wünsche jedem JJ, das ähnlich zu erfahren, weil es wirklich viel Stress rausnimmt. Trotzdem sind natürlich auch anders gelagerte Freigaben zwingend einzuhalten!
 
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Mhh schwierig, bei uns wäre man dafür definitiv nicht abgefeiert worden. Und das hätte nichts mit unnötiger Hege zu tun sondern dass man einfach nicht den erst besten Bock umlegt der den Kopf zeigt.
Ich weiß dass an vielen Orten das Rehwild schärfer bejagt wird, auch das ist legitim aber hier geht es auch um Respekt der Mitjäger/Pächter gegenüber.
In meinem Lehrrevier sind die Spielregeln für Jungjäger wie folgt. Erstmal alles was das Gesetz erlaubt aber das erste Stück Wild im Beisein einer der Pächter, das hat mir unglaublich geholfen, erstens beim Ansprechen und Einschätzen der Situation und zweitens nach dem Schuss um das Jagdfieber etwas im Zaum zu halten.
Liegt das erste Stück darf man alleine los. Böcke sind erstmal nur Jährlinge frei, auch das finde ich sinnvoll. Ich habe mein erstes Dutzend Bockansitze nur damit verbracht zu beobachten, Fotos zu schießen und mir bestimmte Merkmale der Böcke zu merken. Nach dem Ansitz wurde dann bei dem ein oder anderen Bierchen die gesehenen Böcke analysiert und diskutiert. So lernt man ansprechen. Irgendwann war es dann auch soweit und ich habe meinen ersten Jährling erlegt, und kurz danach den zweiten.
Ich saß sehr oft an der selben Stelle Und kannte die Böcke irgendwann auswendig, erlegt habe ich unterm Strich von schwach nach stark auch wenn mir gesagt wurde ich könnte an der Stelle nicht viel falsch machen, es machte mir unglaublich viel Spaß und erfüllte mich mit Stolz wenn ich zB. mehrmals versucht habe nur den schwachen Jährling zu erwischen und es schlussendlich geklappt Hat, auch wenn ich öfters einen Anderen hätte erlegen können.
Ich würde auch von mir behaupten dass ich nach einem Jahr schon ziemlich fit bin was Ansprechen von Rehwild angeht.
Beim Rotwild wird es ähnlich gehandhabt, die Jungjäger haben auch in der Brunft Rotwild frei mit der Einschränkung es darf kein Kronenhirsch sein und beim Kahlwild soll nicht aus einem größeren Rudel geschossen werden, nicht dass man es uns nicht gönnt, eher im Gegenteil. Wir sollen uns einfach angewöhnen genau hinzuschauen und erstmal zu beobachten, nur so lernt man und wird besser.
Wenn man sich hier an diese Spielregeln hält wird einem schon recht früh sehr viel Freiraum gegeben, nach kurzem Bescheidgeben darf ich eigentlich alleine raus, auch zB. Auf Sauenpirsch.
Wenn ich etwas erlege kann ich mir auch immer einen Teil der Beute unentgeltlich mitnehmen. Es soll einfach immer fair von beiden Seiten ablaufen, wenn Zweifel bestehen bleibt der Finger gerade und es wird nochmal nachgefragt.
 
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Also „ein Auge auf Jährlinge werfen" ist für mich keine klare, sondern eine potenziell missverständliche Ansage. Da kann der Jungjäger sich war reininterpretieren, und genau das hat der ja auch getan.

Klare Ansage geht so:
„Freigabe: Nur Jährlinge. WMH!“

Unterm Strich könnten alle Beteiligten da mal was draus lernen.
 
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Der Bock ist natürlich hinten und vorne kein Jährling, was wohl ein Blinder mit Krückstock sehen müsste. Dass in den letzten Postings des Delinquenten jetzt immer noch so relativierende Wörter wie "wohl" vorkommen, zeigt mir das Problem: Es fehlt einfach extrem an einem Minimalmaß von Erfahrung, was man aber auch nur gewinnen kann, wenn man nicht gleich selbstbewusst alles umlegt. Für mich schreibt hier der spätberufene, im Wirtschaftsleben erfolgreiche Mittfünfziger, der Schwierigkeiten damit hat, mal der Befehlsempfänger zu sein.
Erfolgreich ja, mitte 50 nein ;D. Das war doch kein Befehl. Es hieß ein Auge drauf, damit war für mich ein Hauptaugenmerk aber eben kein Auschluss. Ich kann sehr wohl mit Kritik und Ansagen umgehen. Ansage: Nur schwaches Wild bis unter Lauscher und dann hätte ich diesen Bock nicht erlegt.
Ich selbst tat meine ersten jagdlichen Schritte bei einem absoluten ÖJV-Freak, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mit fast religiösem Eifer JJ zu erziehen. In ersten Jahr durften wir im Mai ausschließlich Schmalrehe erlegen. Da kam ich ganz schön ins Schwitzen, mein lieber Herr Gesangsverein! Er hatte uns aber auch nochmal explizit geschult, sogar mit Schulungsmaterialien. Ich schwöre: Ein Fehler ist mir dabei nie unterlaufen, toitoitoi.

Das ist eine seltsame Freigabe, besser wäre erst einmal jagen lernen bevor man auf ausschließlich weibliches Wild losgelassen wird. Aber bei dir scheint es ja geklappt zu haben!
 
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FTB

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Moin,
viel Erfolg beim Gespräch.
Mein Tipp: "Ihr habt das falsch kommuniziert und hättet das klarer sagen müssen" kommt nicht so gut wie "Entschuldigung, ich habe das falsch verstanden, ich hätte besser nachfragen sollen".
 
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Grade den Thread durchgelesen und etliche Male lauthals gelacht. Solche Fäden machen das Forum unterhaltsam. :)

Der Bock ist natürlich hinten und vorne kein Jährling, was wohl ein Blinder mit Krückstock sehen müsste. Dass in den letzten Postings des Delinquenten jetzt immer noch so relativierende Wörter wie "wohl" vorkommen, zeigt mir das Problem: Es fehlt einfach extrem an einem Minimalmaß von Erfahrung, was man aber auch nur gewinnen kann, wenn man nicht gleich selbstbewusst alles umlegt. Für mich schreibt hier der spätberufene, im Wirtschaftsleben erfolgreiche Mittfünfziger, der Schwierigkeiten damit hat, mal der Befehlsempfänger zu sein....wes' Brot ich ess', des Lied ich sing!...Trotzdem sind natürlich auch anders gelagerte Freigaben zwingend einzuhalten!
Ich hab's mal auf die Punkte eingekürzt, die mir auch sofort in den Sinn kamen ( bis auf das Lebensalter, da gehe ich eher von Generation "Z" aus.
Da ich merke, dass ich lange Posts nicht mehr vollständig lese, zumal wenn ich vorher weiß, keine wirklichen Informationen zu bekommen, versuche ich es im nächsten Post mal mit einer Metapher. Das nimmt die jagdliche Seite mit ihren Facetten Trophäe/Schussneid/Altersansprache/Hegeziele etc. etwas heraus. Vielleicht kann sich der Themenstarter ( eigentlich ja ein Nichtjäger in Bezug auf Gebräuche) dann eher reindenken.
 
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23 Mai 2024
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Dazu kommt die Trophäe zum abkochen wegzugeben...
Jagdherrenallüren.
Was ist denn daran falsch bzw. "fällt aus dem Rahmen"? Es gibt doch für vieles Dienstleister und ich kann es eben bisher nicht. Werde mich da ggf. mal reinfuchsen und das dann mal selber probieren.

Wenn Du Dein Auto in die Werkstatt gibst - sind das dann Rennfahrerallüren? ;) oder muss man alles selber können?!
 
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