Stöberhunde, wie haltet ihr es damit oder wie sind eure

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Gute und berechtigte Frage. Aber mein Hund ist noch im Wachstum, da würde eine Schutzweste vermutlich in 4 Wochen nicht mehr passen. Und das er mit 7 Monaten so extrem an die Sauen geht bezweifle ich auch. Da er sehr führerbezogen ist, mein Mann nennt ihn meinen Schatten, bin ich mir 99% sicher das er zurück kommt.
 
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Gute und berechtigte Frage. Aber mein Hund ist noch im Wachstum, da würde eine Schutzweste vermutlich in 4 Wochen nicht mehr passen. Und das er mit 7 Monaten so extrem an die Sauen geht bezweifle ich auch. Da er sehr führerbezogen ist, mein Mann nennt ihn meinen Schatten, bin ich mir 99% sicher das er zurück kommt.

Wenn du jetzt schon weißt, dass du nicht ohne Hund nach Hause kommen kannst, weil es für dich nicht vorstellbar ist deinem Kind zu erklären, dass der Hund nicht mehr wiederkommt, dann lass ihn zu Hause.

Sowohl ich als auch meine Kinder sind mit Hunden und mit dem Fakt, dass abends eben nicht alle Hunde wieder da waren bzw. auch nach Tagen nicht wiederkamen, großgeworden.

Das gabs, gemessen an der Zahl der Jagden und der damit verbundenen Gefahren, zwar relativ selten aber es kam vor.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Man sollte sich bei der Anschaffung eines Jagdhundes darüber im klaren sein, wofür man sich diesen Hund zulegt und welche Risiken damit verbunden sind.Klar ist, wer seinen Hund vom Strick lässt, setzt ihn erhöhten Risiken aus, ebenso, wer auf wehrhaftes Wild und/oder in unzugänglichen Terrain (inkl. Bau) mit ihm arbeitet. Es gibt Risiken, die kann ich beeinflussen, andere weniger... Traurig ists immer, wenns der Risiko-Faktor "Mensch" ist, der versagt.
Ich weiß zwar nicht warum, aber ich für meinen Teil jage nunmal gern mit Hunden auf wehrhaftes Wild. hab als 13jähriger mit Terriern und Baujagd angefangen, bis diese Jagdart stark von den Stöberjagden abgelöst wurde. Als die Baujagd noch das übergewicht hatte, freute ich mich auf jede Drückjagd, weil da das Risiko, dass der Hund erschossen wird mir für vernachlässigbar erschien. Als dann die Zeit der Bewegungsjagden kam, war ich mir dessen gar nicht mehr so sicher...Ich habe aber den Eindruck, als wenn sich der "Hype" etwas beruhigt hätte...
Aber eines bin ich mir bewusst: mit jeder Jagd steigt statistisch das Risiko, dass ich ohne Hund heim komme, dass er überfahren, erschossen, tödlich geschlagen wird oder sich einen Virus einfängt. oder schlicht nicht wieder kommt. Was tu ich dagegen? Wenn ich es für nötig halte, bekommt der Hund eine Schlagschutzweste, ist mit Ortungsgerät ausgestattet, wird nicht in der Nähe von Straßen geschnallt. Risikojagden mit vermeindlichen Hitzköpfen meide ich. Organisiere ich Jagden, sind die Schützen handverlesen, achte ich auf Straßensperren (vollsperrung! mind. aber Absperrposten.) und leihe auch weitjageraspiranten meine Garmit etc. Nach Möglichkeit lade ich Tierärzte mit ein, mit einem Stand, der gutes Handynetz hat und auch gefahrlos verlassen werden kann. Irgendwelche Gewichtsrestriktionen gibts nicht, von wegen keine Sau über 50kg.

Wo ich das sinkende Risiko-Verhalten kritisch sehe, ist aus züchterischer Sicht. Für die Zucht brache ich Hunde, die sich im harten Jagdbetrieb bewähren. über glänzenden Orientierungssinn verfügen und sicher auch am wehrhaften Wild arbeiten. Das kann ich jedoch kaum feststellen, wenn mit dem Hund nicht viel gearbeitet wird. Wenn der Hund auf 100 Jagden in 99 Fällen totsicher auch nach langen Hatze zurückkommt hat das eine andere Aussagekraft, wie wenn ein Hund nach 5 Jagden auf 4 zurückkommt...

Ich habe in den letzten 10 Jahren drei Hunde verloren. Zwei binnen drei Wochen. Den ersten beim spazierengehen. vier Terrier in eine Drainage, Dachs drin, einer ist nach 5 Tagen eingegangen. drei wochen drauf die Hündin anläßlich einer DJ im Bau. Hatte sich im Einröhrenbau mit einen toten Fuchs den Rückweg versperrt. 5 Jahre später deren beiden Sohn. Hatte schon ne angeknackste Niere. Nach einem schweren Sauschlag mit Pneumothorax und entsprechender massiver Medikation hat die Niere den Geist aufgegeben.

Und trotzdem jage ich weiter. Manches kann man besser machen, manches nicht. ich versuch aus allem zu lernen.

Irgendwo hab ich mal den Satz gelesen: "Es soll Hunde geben, die an Verfettung sterben....zynisch?"
 
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Ich lese hier mit Spannung mit. Soll ich doch am 08.11.14 mit meinem Hund durchgehen. Er ist jetzt 7 Monate, ein Heideterrier. Gemischte Gefühle sind es schon, die ich habe. Sollte er doch eigentlich auch "nur" zur Nachsuche ausgebildet werden.

Wenn das sein zukünftiges Arbeitsfeld sein soll, dann bilde ihn doch auch ersteinmal dahingehend aus.

Viel aussagen tut das nicht, aber ich hoffe er schaut sich die Stöberjagd von den anderen eingesetzten Hund ab.

Das wäre, im Blick auf konzentrierte gründliche Nachsuchenarbeit oder die Ausbildung dahin, meiner Meinung (und Erfahrung) nach erstmal der völlig falsche Weg!
 
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Da scheiden sich hier die Geister. Der eine sagt: unbedingt alles so früh wie möglich. Der nächste sagt: unbedingt spezialisieren. Frag 10, bekommst du 20 Meinungen!

Allerdings schaeu ich mir gerade einfache GPS-Tracker an, um im Falle des Wegbleiben des Hundes ihn wieder zu finden. Er ist sehr freundlich und aufgeschlossen auch fremden Menschen gegenüber und ließe sich vermutlich von jedem einfangen.
 
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Da scheiden sich hier die Geister. Der eine sagt: unbedingt alles so früh wie möglich. Der nächste sagt: unbedingt spezialisieren. Frag 10, bekommst du 20 Meinungen!

Allerdings schaeu ich mir gerade einfache GPS-Tracker an, um im Falle des Wegbleiben des Hundes ihn wieder zu finden. Er ist sehr freundlich und aufgeschlossen auch fremden Menschen gegenüber und ließe sich vermutlich von jedem einfangen.

Alles so früh wie möglich kennenlernen!
Aber wenn der Hund erstmal auf den Jagden lernt, dass er hinter dem Wild herrennen kann und von einer frischen Fährte auf die nächste kommt und wo andere Hund sind, auch der meiste Spaß ist, dann verliert er schonmal gern die Führerbindung aus den Augen und lässt sich auch hinterher bei der Nachsuche gern mal ins Stöbern fallen, wenn er mal nen paar Meter lang nichts findet und eigentlich die Krankfährte ausarbeiten soll.

Ist ja auch eigentlich nur logisch, oder?
Ich habe bisher auch nur Nachsuchenführer kennengelernt, die Nachsuchen vom Stöbern klar trennen und das auch früh in der Ausbildung tun!
Hier und da gibts wirklich Hunde, die dasselbstständig gut trennen können, aber das fängt in der Regel nicht mit 7 Monaten an.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Da scheiden sich hier die Geister. Der eine sagt: unbedingt alles so früh wie möglich. Der nächste sagt: unbedingt spezialisieren. Frag 10, bekommst du 20 Meinungen!

Allerdings schaeu ich mir gerade einfache GPS-Tracker an, um im Falle des Wegbleiben des Hundes ihn wieder zu finden. Er ist sehr freundlich und aufgeschlossen auch fremden Menschen gegenüber und ließe sich vermutlich von jedem einfangen.

Verkompliziert doch das ganze nicht so... Der Welpe sollte von Anfang an überall dabei sein. Gerade Spur- und Fährtenarbeit lernt er zeitig kennen. Ich zeig ihn, wo ein Hase abgesprungen ist, der Hund nimmt bei Reviergängen Wechsel an, und geht Fährten nach. So sollte eigentlich der Hund bis zu den ersten Jagden auch schon eigenständig gejagt und wieder zurückgefunden haben... wenn man den Hund natürlich bis zum Herbst steril hält wird das nix...

Ich muss mir nur im klaren sein, was ich will und wo der Hund evtl mehr negatives als positives mitnehmen kann. Ich vermeide also Entenjagden, wenn der Hund im Apport noch nicht durch ist, vermeide wehrhaftes Wild, wenn der Hund noch nicht reif ist, vermeide große Jagden, wenn der Hund noch nicht sicher im zurückkommen ist, sich gern fremden Treibern und Hunden anschließt oder erlegtes Wild nicht mehr verlässt oder gar anschneidet... "Der Brei für den kleinen Bären!" Ich werde jedoch keine Möglichkeit auslassen, ihn an sein zukünftiges Arbeitsfeld heranzuführen. Will ich mit dem Hund durchgehen, dann tu ich das auch zeitig. Erfahrungsgemäß ist das bei den Terriern mit 6-7 Monaten nicht zu früh...aber man muss seinen Hund kennen. Der Hund bestimmt wann!
 
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Verkompliziert doch das ganze nicht so... Der Welpe sollte von Anfang an überall dabei sein. Gerade Spur- und Fährtenarbeit lernt er zeitig kennen. Ich zeig ihn, wo ein Hase abgesprungen ist, der Hund nimmt bei Reviergängen Wechsel an, und geht Fährten nach. So sollte eigentlich der Hund bis zu den ersten Jagden auch schon eigenständig gejagt und wieder zurückgefunden haben... wenn man den Hund natürlich bis zum Herbst steril hält wird das nix...

Ich muss mir nur im klaren sein, was ich will und wo der Hund evtl mehr negatives als positives mitnehmen kann. Ich vermeide also Entenjagden, wenn der Hund im Apport noch nicht durch ist, vermeide wehrhaftes Wild, wenn der Hund noch nicht reif ist, vermeide große Jagden, wenn der Hund noch nicht sicher im zurückkommen ist, sich gern fremden Treibern und Hunden anschließt oder erlegtes Wild nicht mehr verlässt oder gar anschneidet... "Der Brei für den kleinen Bären!" Ich werde jedoch keine Möglichkeit auslassen, ihn an sein zukünftiges Arbeitsfeld heranzuführen. Will ich mit dem Hund durchgehen, dann tu ich das auch zeitig. Erfahrungsgemäß ist das bei den Terriern mit 6-7 Monaten nicht zu früh...aber man muss seinen Hund kennen. Der Hund bestimmt wann!


:thumbup: Alles auf den Punkt gebracht!
 
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Klar hat Hyps absolut recht!!!

Aber für mich klang das so, als dass die "Jägerin" gerade von Bekannten zum Durchgehen überredet wird ("Ich soll mit dem Hund durchgehen").
Sich also der Sache schonmal nicht richtig sicher ist und obendrein der Hund dann doch in Zukunft sowieso "nur" Nachsuchen arbeiten soll.

Dann machts meiner Meinung nach (auch wenns in der Regel anders ist), in diesem Fall keinen Sinn, mit ihm im Alter von 7 Monaten durchzugehen.
Ich weiß wie son Hund dann abgehen kann, wenn er mit 7 Monaten schon an Wild kommt und selbst auf kleinen Jagden "mitdurchgeht".
Habe den Fall zu Hause...(Auch wenns jetzt nen spezieller Fall ist und wieder nicht auf alle übertragbar)
Aber der macht dann das Fach 'Schweiß' zur Geduldsprobe.
Darum wird unsere Brandlbracke (welche ausschließlich nur Nachsuchen soll) auch nicht auf DJ geschnallt und auch nicht mit ihr durchgegangen.


Soll aber jeder selber wissen, gell;-)
 
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z/7

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Logiophob und Hypsilon :thumbup::thumbup::thumbup:

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt, wie viele Erstlingshundeführer einen jungen Hund aus dem Stand auf große Stöberjagden mitnehmen wollen. Das ist jetzt die ichweißnichtmehrwievielte derartige Aussage, die ich allein diesen Herbst lese.

Bisher mache ich die Beobachtungen, das der Kleine sehr schnell und flink ist. Er entfernt sich bei Gassigängen nicht weit von mir, gesichtetes Wild wird mir gezeigt, Vögel werden am Boden kurz angejagt aber bei Erkennen der Ausscihtslosigkeut wird sofort kert gemacht. Viel aussagen tut das nicht, aber ich hoffe er schaut sich die Stöberjagd von den anderen eingesetzten Hund ab.

Man hat keine Ahnung, wie der Hund sich verhält, wenn er im Wald geschnallt wird, der Hund wird in eine ihm völlig fremde Situation ausgesetzt, man hat keinerlei Einfluß auf die Erfahrungen, die er dort machen wird, aber man probiert es halt mal.

Hat der Hund schon jemals ne Hasenspur gearbeitet? Wenn ja, wie weit? Ist er übehaupt laut, wenn ja, sicht oder spur? Wie verhält er sich am Stück, lebend oder tot? Wie verhält er sich an Sauen? Schlieft er in Baue? usw.

Von der Grundsatzentscheidung, die ausbildungstechnisch zu fällen ist, ganz zu schweigen. Logiophob und Hypsilon haben es ja schon geschrieben: soll der Hund vernünftig auf Schweiß arbeiten, ist freies Stöbern mit extremer Vorsicht zu genießen. Insbesondere, wenn die Rasse nicht wirklich auf Schweiß ausgelegt ist.

Er sollte eigentlich "nur" zur Nachsuche ausgebildet werden
heißt dann wohl auch, daß er irgendwann einfach an nem Anschuß angesetzt wird und mach mal? Oder kann man in der Beziehung von nem Ausbildungstand sprechen, der das Stadium x erreicht hat?

Dann könnte man sagen, jetzt stöbern ja oder nein. Im kleinen Rahmen. Allein mit dem Hund oder zwei drei sehr guten DJ-Schützen. In der Nähe einer Dickung, wo garantiert ein paar Rehe oder Hasen stecken. Am besten Frühmorgens, wenn die Fährten vom Einwechseln noch frisch sind.

Erst wenn das sitzt, ich weiß, was der Hund tut und was er läßt, erst dann nehm ich den mit auf ne etwas größere Jagd. Sagen wir mal ein Dutzend Schützen, ne Handvoll andere Hunde. Oft bietet sich auch das Nachmittagstreiben an, wenn einige Schützen schon wieder weg mußten und die anderen Hund nicht mehr so energiegeladen, und die Morgenfährten etwas älter. Aber das geht nur, wenn der Hund bereits motiviert sucht.

Was einen guten von einem schlechten Stöberhund unterscheidet ist nicht das Hinterherrennen können, sondern das Weggehen und Finden-Wollen.

Auch ein Terrier, der beim Durchgehen mitgenommen wird, muß sich mal 50 bis 100 m vom Führer entfernen, um was zu finden. Sonst wird der Führer immer selbst durch die Dornen schliefen. Und Terrier jagen gern zu mehreren. Wenn der nicht vorher gelernt hat, mit seinem Führer zusammen Beute zu machen, wird er sich schneller als dem Durchgeher lieb ist, anderen Hunden beischlagen und mit denen zusammen jagen gehen. Dann steht der Durchgeher ohne Hund da, und kann allein durch die Dornen kriechen.

Auch und gerade Stöberhundausbildung ist extrem aufwendig. Da braucht man mehr Infrastruktur als für jede popelige Schweißfährte. Wär schön, wenn sich das allmählich mal rumspräche.
 
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Ich habe bei meinem Steirer mit Hasen- und Fuchspur angefangen. Nebenbei habe ich unzählige Stunden im Wald gesessen und den Hund seine Umgebung erkunden lassen. Der Spurlaut kam mit 6,5 Monaten. Mittlerweile ist er 10 Monate und durchstöbert die umliegenden Dickungen sehr zuverlässig. Findet er eine frische Fährte oder Wild jagt er laut und ist derzeit ca. 10 Minuten später wieder da. Welches Wild er jagt kann ich in 80% der Fälle sehen. Zwischendurch haben wir 2 Übungstage im Saugatter eingeschoben.
Nächste Woche wird nun der erste "scharfe" Einsatz auf einer eher kleineren Drückjagd sein.
 
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5 Jul 2011
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Danke an alle die hier geschrieben haben, ist schon interessant was für verschiedene Meinungen hier vertreten wurden.
Weiterhin viel Waidmannsheil und abends nach der Jagd einen gesunden Hund am Strick.
Gruss fuchshaken :bye:
 

obi

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@ diejägerin
ich habe derzeit eine 6 monate alte adbr. -ist mein erster hund.
wenn ich im wald unterwegs bin (arbeiten) hat sie hin und wieder gejagt und ist immer zu mir zurück gekommen (binnen 15-30 min)
gibts bei euch so wenig wild oder warum jagt dein terrier nicht?- kann halt auch sein dass meine "kleine" so übermäßig gerne jagt


gruß
obi
 

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