Ich habe mich lange mit der Frage auseinandergesetzt. Bei uns kommen ja die Sauen erst und es ist absolut schrecklich, wenn man beobachtet, was läuft. Das fängt bei FLG auf vielen Jagden an, geht über Vorstehhunde zur Nachsuche, keine Westen, keine Meuten, aufgestellt wird, wie bei Fasanentreiben, kein Versicherungsschutz usw.
Ich habe die einzige Bracke hier und war auf diversen Jagden. Das war. Heute nehme ich sie nicht mehr mit. So lange es keine weitgefassten Tagesversicherungen für Hunde gibt, so lange keine deutlichen Ansagen zu verwendeten Waffen kommen, sehe ich nicht ein, den Hund einem zusätzlichen Risiko auszusetzen.
So halte ich es auch mit Nachsuchen. Kommt hier schon im Vorfeld Firlefanz, dann bleibe ich zuhause. Ja, ich bin sogar so weit, dass ich dann ganz klar sage, dass es mir schxxxegal ist, was da im Wald wegen irgendeiner Null liegt, die meinem Hund schon im Vorfeld gute Chancen vermasselt hat und ich nicht der Zauberer bin, der sich anschließend ausrichten läßt, wenn der Hund keinen Erfolg hat. Sicher habe ich Hunde zur Jagd. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich sie verheize, nur weil manche zu schwach / dämlich / knausrig sind, die Umfeldbedingungen für Risikominimierung zu schaffen oder bei der Nachsuche erst selbst rumstöpseln, das Tier hochmachen usw.
Es ist hier nicht anders, als früher auf den Baujagden. Man steht und wartet auf den Hund, während die Horde im Gasthaus sitzt. Man hat schlaflose Nächte, während andere sagen "dann war er schlecht ausgebildet, veranlagt, etc.". Stirbt er, gleiche Kommentare. Von irgendwelchen Bierdümpeln in grüner Montur. Stehe ich in der TK und sehe in die Augen des geschlagenen Hundes, dann geht`s mir nicht mal um`s Geld, sondern dann weiß ich, dass es MIR das alles nicht wert ist. Und schon gar nicht für so manche Idioten. Siehe oben.
Ich habe viele Jagden mit Hunden mitgemacht, habe tw. sehr professionellen Standard gesehen (bei colchicus zum Beispiel, was mich sehr beeindruckt hat), aber ich habe noch öfter das Gegenteil gesehen. Und ich habe in die Gesichter derer gesehen, die immer alles besser wissen, und selbst zu knausrig sind, sich eine anständige DJ-Waffe zu kaufen.
Ich definiere mich nicht über den Hund, muß niemandem `was beweisen, habe zwei Hunde auf der Jagd verloren, einen davon selbst notgetötet. Mir reicht es. Ich habe keinen Bock mehr, ohne Hund nach Hause zu kommen und zu weinen wie ein kleines Kind. Für die vielen Blödköpfe und die schwachen Ausrichter ganz sicher nicht mehr.
Das ist meine ehrliche Meinung.