Steinbrück und sein Modell

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Du verwechselst Ursache und Wirkung.
Kohl hatte so weit abgewirtschaftet bis es auch der letzte begriffen hat und sie nicht mehr gewählt wurden.
Anschließnd sollten sämtliche Fehlentwicklungen während einer oder zwie Amtsperioden ausgebügelt werden , in einer zeit wo es im Ausland auch nicht gut lief.
Absurd.
Das bei Rot-grün im Überschwang der Gefühle Fehler gemacht wurden ist keine Diskussion.

Apropos Wiedervereinigung. Denk noch mal drübner nach.
Es ging nicht darum eine Wiedervereinigung zu verhindern, sondern darum sie so zu gestalten, daß allen gedient war und nicht Rentner aus eine System zu versorgen, in das sie nie eine müde Mark einbezahlt hatten oder Umtausch von AluminiumGeld in harte Währung im Verhältniss 1:1 als normal anzusehen.
Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Aber das sind die Gründe woran es ausgerechnet in Deutschland hängt.
Andere sog. Industriestaaten wären wahrscheinlich bei der Belastung schon untergegangen.
und das muß sich der Hr. Kohl vorhalten lassen.
Von den Einwanderern aus Kasachstanoder sonst woher, wollen wir hier gar nicht anfangen.
Vor 400 jahren war mal ein deutscher Schäferhund in der Blutlinie und heute bekommt man in Deutschland dafür Rente.
 
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Servus Dompfaff,

guter Beitrag.

Einverstanden mit der theoretischen Betrachtung und vorallem mit der Analyse,
dass es in unserem Land an dynamischen,
jungen Unternehmen mangelt, die u.a. über
Innovationen die Wirtschaft beleben. Du
hast es dargestellt, wenn auch meiner Meinung
nach nicht genug unterstrichen, dass nämlich
das Kapital für Unternehmensgründungen kaum
zu erlangen ist. Früher haben Banken diese
wichtige Aufgabe übernommen, heute, speziell
im Rahmen der Basel II Kriterien, fehlt der
Kapitalgeber. Z.B. in den USA ist das
anders, dort gibt es eben Unternehmen die
bei Erfüllung bestimmter Kriterien unbürokratischStartkapital zur Verfügung
stellen. Den Aspekt, dass erfolgreiche
Unternehmer kein gutes Ansehen haben, halte
ich für schon lange nicht mehr gegeben.

Jetzt aber zu meinem Widerspruch, sonst
wird es langweilig.

Du beschreibst im ersten Teil Deiner
Ausfürhung, dass Unternehmen wie z.B.
die DB Mitarbeiter freisetzen, weil die
Wirtschaftslage das erforderlich macht.
Dies gilt für Unternehmen, die eine
Überzahl von Mitarbeitern "mitschleppen"
und damit ihren wirtschaftlichen Erfolg
gefährden, da würde ich mal z.B. VW
nenne wollen, aber die DB? Rekordgewinne
und Entlassungen gehen da Hand in Hand
und da stimmt etwas nicht mehr. Sicherlich,
wenn man wirtschaftlichen Erfolg nur Jahr
für Jahr an Rekordgewinnen und Börsennotierungen fest macht und nicht
mittelfristig denkt, dann mag das sogar
erklärbar sein, aber langfristig birgt
das ein großes Risiko. Exkurs: Fachkräftemangel! Das liegt u.a. auch in
der Verantwortung der Unternehmen, es ist
zwar legitim bei schlechter Ertragslage
die Ausbildung von zukünftigen Facharbeitern
zurückzufahren, aber jetzt zu "quicken" und
dem geamten Bildungssystem die Schuld in
die Schuhe zu schieben, im gleichen Atemzug
zu behaupten man hätte alles Mögliche unternommen um Ausbildungsplätze zu schaffen,
das ist a. eine Lüge und b. ein gutes Beispiel dafür wohin kurzfristiges Personalmanagement führen kann, nämlich zur nachhaltigen Schwächung der Produktivität,
so gesehen ist Deine rein theoretische Betrachtung des "Faktors Arbeiter" (allgemein
gefasst) nicht ganz zutreffend, Mitarbeiter
einzustellen, sie eventuell für
einen gewissen Zeitraum durchzufüttern (immer
im Rahmen der Möglichkeiten) kann ein Investment in die Zukunft sein.

Bringen wir einen weiteren Aspekt ins Spiel,
nicht der tatsächlich gezahlte Lohn ist
eigentlich die Belastung sondern die unglaublich hohen Lohnnebenkosten sind eine
Belastung für unsere Unternehmen, nur das
zu ändern, dazu fehlt der politische Wille.

Glaubst Du jetzt immer noch, dass ich
Juso Parolen schwätze?
icon_wink.gif


Grüße,

Michi
 
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hmmmm, MurmelMichi das die Bahn, oder Telekom Angestellte "freistellt" ist schade, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht vielleicht sogar vernünftig. Wenn man nun aber weiß, mit welchen Mitteln das umgesetzt wird ist das meiner Meinung nach fast schon so was wie kriminell: Da werden dann reihenweise Bahn-, oder Telekommitarbeiter zu Psychiatern geschickt um über den Umweg "Burn-Out-Syndrom", Psychose, Schitzophrenie etc. in Frührente gehen zu können - und den Firmen nicht mehr zur Last zu fallen und vor allem: keine Abfindungen zahlen zu müßen....

Das ist keine der im Internet üblichen Verschwörungstheorien, sondern lt. einem guten Bekannten (Psychologe) und einem guten Freund (ehemaliger Telekommitarbeiter - inzwischen Frührentner
icon_mad.gif
) gängige Praxis!

Gruß, epsylon
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Murmel Michi:
Servus Dompfaff,

guter Beitrag.

.... Du hast es dargestellt, wenn auch meiner Meinung
nach nicht genug unterstrichen, dass nämlich
das Kapital für Unternehmensgründungen kaum
zu erlangen ist. Früher haben Banken diese
wichtige Aufgabe übernommen, heute, speziell
im Rahmen der Basel II Kriterien, fehlt der
Kapitalgeber. ...<HR></BLOCKQUOTE>

Nehm es mir nicht übel, aber das ist 180 Grad falsch. Die Banken haben noch nie Gründungs- oder Risikokapital zur Verfügung gestellt in Deutschland. NOCH NIE. Darüber hinaus gibt es heute mehr staatliche, halbstaatliche und private Eigenkapital- und Gründungskreditprogramme als je zuvor. Das Problem ist nicht das fehlende Geld sondern fast schon, daß keiner durch die Vielzahl der Programme mehr durchblickt.

Glaub mir bitte ohne Diskussion: Das Geld ist da. Die Venture-Capital-Fonds sitzen auf Milliarden Kapital, welches mangels Gelegenheit nicht investiert wird. Bei der KFW wird nur ein Bruchteil der Gründermittel abgerufen, so daß ein Teil jetzt schon in den etablierten Mittelstand umgeleitet wird, damit es bei der KFW nicht verstaubt.

Du versuchst schon wieder, den Banken, und damit Herrn Ackermann die Hauptschuld für ein Problem anzuhängen (Mangel an jungen Unternehmen und Gründern), welches diese nicht zu verantworten haben.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Du beschreibst im ersten Teil Deiner
Ausfürhung, dass Unternehmen wie z.B.
die DB Mitarbeiter freisetzen, weil die
Wirtschaftslage das erforderlich macht.
Dies gilt für Unternehmen, die eine
Überzahl von Mitarbeitern "mitschleppen"
und damit ihren wirtschaftlichen Erfolg
gefährden, da würde ich mal z.B. VW
nenne wollen, aber die DB? Rekordgewinne
und Entlassungen gehen da Hand in Hand
und da stimmt etwas nicht mehr. Sicherlich,
wenn man wirtschaftlichen Erfolg nur Jahr
für Jahr an Rekordgewinnen und Börsennotierungen fest macht und nicht
mittelfristig denkt, dann mag das sogar
erklärbar sein, aber langfristig birgt
das ein großes Risiko. Exkurs: Fachkräftemangel! Das liegt u.a. auch in
der Verantwortung der Unternehmen, es ist
zwar legitim bei schlechter Ertragslage
die Ausbildung von zukünftigen Facharbeitern
zurückzufahren, aber jetzt zu "quicken" und
dem geamten Bildungssystem die Schuld in
die Schuhe zu schieben, im gleichen Atemzug
zu behaupten man hätte alles Mögliche unternommen um Ausbildungsplätze zu schaffen,
das ist a. eine Lüge und b. ein gutes Beispiel dafür wohin kurzfristiges Personalmanagement führen kann, nämlich zur nachhaltigen Schwächung der Produktivität,
so gesehen ist Deine rein theoretische Betrachtung des "Faktors Arbeiter" (allgemein
gefasst) nicht ganz zutreffend, Mitarbeiter
einzustellen, sie eventuell für
einen gewissen Zeitraum durchzufüttern (immer
im Rahmen der Möglichkeiten) kann ein Investment in die Zukunft sein.<HR></BLOCKQUOTE>

Das kann man in Einzelfällen durchaus so sehen. Stimme ich ohne Vorbehalt zu. Wiedeking hat vor ca. fünf Jahren selbstkritisch eingeräumt, daß an dem jetzigen Ingenieurmangel nicht zuletzt der Maschinen- und Fahrzeugbau selber Schuld ist, der Anfang der 90er keinen Ing von der Uni eingestellt hat und somit hauptschuldig war für zurückgehende Zahlen von Studienanfängern. Aufgrund der durchschnittlichen Studiendauer bei den Ings(je nach Uni 13-15 Semester) rächt sich das erst jetzt.

Trotzdem: Du stellst die falschen Fragen. Die Frage ist nicht "macht die Industrie immer alles richtig", sondern die richtige Frage lautet: "Sollen wir die Pädagogen, Gewerkschaftsfuzzis und Parteijuristen im Bundestag an Stelle der Unternehmen entscheiden lassen, per planwirtschaftlich-gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungsquoten, mehr Kündigungsschutz und mehr Mitbestimmun? Geht es der Wirtschaft dann insgesamt besser?"

Die Antwort darauf kann für jeden Gegner des Etatismusses und Freund subsidiärer Entscheidungen nur sein: Nein, es geht uns nicht besser wenn wir mehr staatlich eingreifen.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Bringen wir einen weiteren Aspekt ins Spiel,
nicht der tatsächlich gezahlte Lohn ist
eigentlich die Belastung sondern die unglaublich hohen Lohnnebenkosten sind eine
Belastung für unsere Unternehmen, nur das
zu ändern, dazu fehlt der politische Wille.<HR></BLOCKQUOTE>

Einverstanden, absolut.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Glaubst Du jetzt immer noch, dass ich
Juso Parolen schwätze?
icon_wink.gif


Grüße,

Michi<HR></BLOCKQUOTE>

Ganz ehrlich: Ja. Weil Du Fehler bei Unternehmern und angestellten Managern suchst, diese natürlich auch findest und dann indirekt nach staatlicher Kontrolle rufst. Du glaubst, daß es dann besser ginge, weil Du freie Wirtschaft, Unternehmertum und Management in der Tendenz weniger bewunderst und beklatschst als kritisch siehst. Du glaubst, daß die Wirtschaft eine eher stramme Leine braucht. Dir fehlt das Vertrauen in den Markt.

Das ist klassisch etatistisches Denken, in weiten Teilen der SPD und Teilen der CDU verbreitet. Die Republik wird diese in 50 Jahren mühsam herangezüchteten Geister auch so schnell nicht mehr loswerden, denn die Deutschen haben Angst vor der Freiheit. Sie brauchen Sicherheit und Kontrolle.

Dompfaff

[ 23. August 2006: Beitrag editiert von: Dompfaff ]
 
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Servus Dompfaff,

wenn ich Basel II erwähne, sollte klar
sein, dass ich nicht den Banken eine
Schuld zuweise, sondern Euro-Bürokratismus
für diesen Fehler verantwortlich mache.

Da schiebe ich den Banken gar nichts in
die Schuhe.

Banken haben noch nie Unternehmensgründungen
finanziert? Ups, halt auf, bevor ich widerspreche, da muss ich mich erstmal
schlau machen.

Wo liest Du bitte, dass ich nach mehr staatlicher Kontrolle rufe? Wenn ich
die DB/Herrn Ackermann kritisiere impliziert
das doch keinen Ruf nach mehr staatlicher Kontrolle.

Ich plädiere für Abbau von hemmenden Bürokratismus denn ganz ohne Zweifel ist das
extrem wichtig.

Kann es sein, dass Du die Kritik eines
von Dir zweifelsfrei geschätzen Managers
mit dem Vorwurf des Bürokratismus vermengst?

Ehrlich, ich kann nicht erkennen, warum Du
mich Aufgrund meiner Postings in den Haufen
von Bürokraten einordnest, den Du am Ende
Deines Postings beschreibst.
icon_confused.gif


Um Deine Frage zu beantworten in eine
Regierung gehören kompetente Vertreter
des Volkes, wobei die Betonung auf
kompetent liegt und damit schließe ich
ideologisierte Berufspolitiker aus, wobei
ich Ausnahmen anerkenne. Übrigens gilt
dieses Statement in vollem Umfang auch
für die FDP (Rexrodt, der Lump mit der Krücke, der Fallschirmspringer ohne Fall-
schirm, alles kompetente Ehrenmänner?
icon_biggrin.gif
)

Grüße,

Michi
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von promillo:
Die Menschen merken wirklich kaum noch, wie sie von der Nomenklatura verarscht und ausgepresst werden. Jagdhelfer hats schon gut beschrieben. Nicht der Buerger, der Moloch Staat muss zurueckstehen, damits wieder aufwaerts geht.

... Nunja, wir bekommen, was wir waehlten. Wer Sozialismus waehlt, der kriegt eben Normenerhoehung (Urlaubskuerzung), Lohnsenkung (massive Steuererhoehungen) und Entmuendigung (Gesetze fuer jeden nur denkbaren Furz). Das ganze wir gewuerzt mit prinzipiell nicht fuinktionierenden umlagefinanzierten (illegales Schneeballsystem!!!) "Versicherungen", die in Wahrheit (Siehe Arbeitsamt) nur noch dazu dienen, ein Heer an Beamten zu alimentieren, die das Geld der Zwangseinzahler veruntreuen.

Und wir wollens, wir waehlens doch immer wieder.
icon_sad.gif


Das was wir heute braeuchten, waeren
1. masive Steuersenkungen in allen Bereichen und fuer allle. Mehrwertsteuer runter auf 12%, Flattax von max 20%, "Oeko"steuer weg, dito ruecknahme von Tabak.- und Alksteuer, von KFZ-Steuer, Maut weg, u.v.m. Dafuer ein ganz einfaches System, in dem eben auch der Konzern seine 20% zahlt von seinem Gewinn, genau wie der Baecker und der Bandarbeiter.
2. Die Zerschlagung und Privatisierung aller staatlicher Zwangsversicherungen, komplett weg mit dem Arbeitsamt, die Rente privatisieren und aus der Zwangsrente nur noch die heutigen Einzahler, aber keinen neuen mehr, per Steuern befriedigen. Gesundheit rein privat mit Kontrahierungszwang fuer die Versicherer.
3. Echte Subventionen weg. Nicht nur die dahergelogenen Werbungskostenabschreibungen fuer AN (Pendlerpauschale und co).
4. Ueberzogene Gesetzgebung ausmisten, sprich, kein neues Gesetz mehr bis nicht mind. 50% der heutigen in der Rundablage gelandet sind.

Wenn das gemacht wuerde, waeren wir in ein paar Jahren in der Lage, dass wir nicht mehr wuessten, wohin mit dem geld. Ja, wir buerger...der Staat muss eben sparen. Der muss nicht jeden Mist machen, der soll seine Kernaufgaben erledigen und den Buerger sonst in Ruhe lassen.
Ach, ich reg mich nur wieder auf, wenn ich an dieses Elend denke...
<HR></BLOCKQUOTE>

Es ist immer wieder schön dich zu lesen!
icon_wink.gif

Wie sind denn die Menschen in Zeiten des staatlichen Zusammenbruchs klar gekommen.
Eigenverantwortung heißt das Wort der Stunde und dafür bedarf es Freiheit zum Handeln und Konsequenzen aus dem eigenen Handeln. Solange alles solidarisiert wird, geht es auch solidarisch vor die Hunde.
 

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