Standschnaller - Die Einarbeitung des Stöberhundes

z/7

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Wie oft kommt der Hund zum Stand, in welchen zeitlichen Abständen, wie reagiert er auf Treiber u.ä., wie weit sucht er, wie weit jagt er das Stück dann und so weiter 😁
Abgesehen vom Thema Lösen vom Stand an sich ist die Art des Stöberns weitgehend genetisch bestimmt. Die Hunde lernen im Lauf der Erfahrungen allerdings auch ein bissl dazu. Z. B.die übliche Dauer von Treiben. Bogenreinheit. Was auf welche Jagdart hindeutet. Alles aber nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Einem extremen Weitjager wird die Dauer des Treibens auch weiterhin egal sein. Ein Schweineverrückter wird trotz Ansage Reh eher nach Schweinen suchen.
 

Rotmilan

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Habe das (wenige) OT gelöscht, falls jemand etwas vermisst, bitte PN an mich.

Es darf gerne weiter geschrieben werden. (y)
 
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Ein paar gute Ideen hab ich - vor allem in den ersten Posts - mitgenommen, aber sicherlich hat der ein oder andere Brackenführer noch nen Tipp für meinen Brackerich übrig:
Mein Kleiner (2,5Jahre) hat letztes Jahr seine erste Saison durch, seine zweite startet gerade.
Er löst sich auf Drückjagden am Anfang extrem gut und sucht weit und kompromisslos bis er was findet. Das kann nach 10 Metern oder nach 1000 Metern der Fall sein, er will das. Das gefundene Schalentier ;) oder Hasi jagt er zwischen 20 und 60+ Minuten bis es scheppert oder ers verliert. Im Regelfall kommt er dann wieder zu mir zurück, entweder auf seiner eigenen Fährte oder er kürzt ab und kommt auf direktem Weg zurück. (Außer er läuft über ne frische Fährte und muss nochmal jagen.)
Jetzt fängt das Problemchen an:
Er will dann oft nicht mehr von mir weg und meint mich vor anderen Hunden oder Durchgehern warnen zu müssen. Das ist unabhängig davon, ob bei mir bereits Beute liegt oder nicht.

Eine Lösung war bis jetzt, dass ich Ihn für 10 Minuten anhänge und dann erneut schicke. Allerdings ist das vom Klettersitz aus nicht so ohne weiteres möglich oder praktikabel.

Habt ihr da Tipps wie ich dem Brackerich erklären kann, dass er gerne nochmal suchen und jagen darf?
 
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Oft erlebtes Verhalten... bei solojagenden Bracken vom Stand. Sie glauben nunmal, daß außerhalb ihrer Solo-Jagd nichts existiert. ;)

Du hast die Lösung selbst gefunden, zwischendurch aufkoppeln, warten bis Unruhe vorbei.
Dann wieder schnallen...wenn sich wieder Wild im nahen Einstand eingeschoben hat, geht der Hund schon wieder ! Nachdem er ja sein erstes selbstgefundenes Stück so gut jagte. Grundsätzlich hast Du einen Hund, der sich gut löst und weiß, was zu tun ist.

Dann mußte halt mal auf Deinen "Kletterich" verzichten.

Ich wollte niemals auf so einem Teil angeschnallt sein, wenn mein Hund arbeitet. Es gibt immer Situationen, in denen man mal vom Stand runter muß.
Dazu ist man als Hundeführer legitimiert und auf gut organisisierten Jagden wird das so angesagt.

Ich mußte schon standnahen Standlaut angehen, Beißereien trennen (die nicht mein Hund anfing), Wild an den Stand ziehen, bevors andere Hunde auffressen...
 
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Oft erlebtes Verhalten... bei solojagenden Bracken vom Stand. Sie glauben nunmal, daß außerhalb ihrer Solo-Jagd nichts existiert. ;)

Du hast die Lösung selbst gefunden, zwischendurch aufkoppeln, warten bis Unruhe vorbei.
Dann wieder schnallen...wenn sich wieder Wild im nahen Einstand eingeschoben hat, geht der Hund schon wieder ! Nachdem er ja sein erstes selbstgefundenes Stück so gut jagte. Grundsätzlich hast Du einen Hund, der sich gut löst und weiß, was zu tun ist.

Dann mußte halt mal auf Deinen "Kletterich" verzichten.

Ich wollte niemals auf so einem Teil angeschnallt sein, wenn mein Hund arbeitet. Es gibt immer Situationen, in denen man mal vom Stand runter muß.
Dazu ist man als Hundeführer legitimiert und auf gut organisisierten Jagden wird das so angesagt.

Ich mußte schon standnahen Standlaut angehen, Beißereien trennen (die nicht mein Hund anfing), Wild an den Stand ziehen, bevors andere Hunde auffressen...

Danke für die Antwort und Bestätigung.

Diese Unterstützung musste ich bis dato noch selten geben, und bis jetzt war ich immer schnell genug unten um einzugreifen.
 
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z/7

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Statt anzubinden könntest Du ihn auch einfach zum Ablegen auffordern und nach einer Weile erneut schicken. Viele Hunde machen eine kurze Pause am Stand, bevor sie wieder losziehen. Meist hilft es schon, sie gar nicht weiter zu beachten.
 
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Ich würde auch gerne mal ein paar gute Ratschläge haben ;):
Mein DBr Rüde ist jetzt 2,5 Jahre alt, AP und FSP (letztes Jahr) liefen sehr gut, im letzten Jahr sind wird dann auf 12 DJ gewesen, bis auf einmal immer Standschnaller mit ganz wenigen Treibern. Leider löst sich der Hund nicht gut vom Stand, er geht ca. 200 m und kommt dann auf seiner Fährte zurück. Wenn in der Nähe Action ist, geht er laut mit und ist dann auch mal 20 Minuten weg. Das Problem ist aber, dass der Hund nicht von sich aus lang anhaltend stöbert. Ich habe ihn ein paar mal im Wald geschnallt und bin stehen geblieben, er geht dann 150-200m und sucht etwas und ist nach ein paar Minuten wieder am Stand, dann läßt er sich erneut schicken. Wenn er Wild findet (also eher drüber stolpert...) dann jagd er laut und auch 10 Minuten. Mein Problem ist nun: wie bekomme ich den Hund dazu weiter zu gehen und länger zu jagen? Auf der DJ ist es natürlich etwas nervend, wenn der Hund den Stand bewacht, statt zu arbeiten...
Im Alltag gehe ich jeden Tag die Hunderunde im Wald, dort immer an der 12 m Feldleine, weil es nicht mein Revier ist. Wir sehen dort häufiger mal Dam- oder Rehwild, auch mal Sauen oder Rotwild und der Hund ist dann immer interessiert. Ich kann ihn da aber nicht los lassen oder mit dem Hund an der Leine in den Bestand. Ist da eine falsche Verknüpfung entstanden? Gibt es etwas anderes, was in diesem Zusammenhang falsch laufen kann? Oder ist es einfach der Mangel an (positiver) Erfahrung? Die den Hund so kurz macht.

Schöne Grüße, Volker
 
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Ich würde auch gerne mal ein paar gute Ratschläge haben ;):
Mein DBr Rüde ist jetzt 2,5 Jahre alt, AP und FSP (letztes Jahr) liefen sehr gut, im letzten Jahr sind wird dann auf 12 DJ gewesen, bis auf einmal immer Standschnaller mit ganz wenigen Treibern. Leider löst sich der Hund nicht gut vom Stand, er geht ca. 200 m und kommt dann auf seiner Fährte zurück. Wenn in der Nähe Action ist, geht er laut mit und ist dann auch mal 20 Minuten weg. Das Problem ist aber, dass der Hund nicht von sich aus lang anhaltend stöbert. Ich habe ihn ein paar mal im Wald geschnallt und bin stehen geblieben, er geht dann 150-200m und sucht etwas und ist nach ein paar Minuten wieder am Stand, dann läßt er sich erneut schicken. Wenn er Wild findet (also eher drüber stolpert...) dann jagd er laut und auch 10 Minuten. Mein Problem ist nun: wie bekomme ich den Hund dazu weiter zu gehen und länger zu jagen? Auf der DJ ist es natürlich etwas nervend, wenn der Hund den Stand bewacht, statt zu arbeiten...
Im Alltag gehe ich jeden Tag die Hunderunde im Wald, dort immer an der 12 m Feldleine, weil es nicht mein Revier ist. Wir sehen dort häufiger mal Dam- oder Rehwild, auch mal Sauen oder Rotwild und der Hund ist dann immer interessiert. Ich kann ihn da aber nicht los lassen oder mit dem Hund an der Leine in den Bestand. Ist da eine falsche Verknüpfung entstanden? Gibt es etwas anderes, was in diesem Zusammenhang falsch laufen kann? Oder ist es einfach der Mangel an (positiver) Erfahrung? Die den Hund so kurz macht.

Schöne Grüße, Volker

Wie wurde die Art der Suche bei der AP bewertet?
Welche Erfolge hatte der Hund (i.S..v wurde bereits von ihm gejagtes Wild vor ihm erlegt?)

Leider ist "Anschieben" immer schwieriger als "Bremsen".
 
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Auf der AP gab es 15 Punkte, Suche & Fährtenwille 4, Fährtensicherheit 3. Aus meiner Sicht eine sehr positive Bewertung, ich hätte ihm für die Suche vielleicht auch nur eine 3 gegeben. Auch bei der Fährtenarbeit bögelt er starkt, findet aber doch so gut wie immer das Stück.

Er hat letztes Jahr auf der DJ ein von mir leider krank geschossenes Kitz aus dem Wundbett hoch gemacht, laut verfolgt, gestellt und gehalten. Als ich nach ein paar Minuten in der Aufbrechpause zum Stück kam war es verendet und die letzen 10 m Flucht konnte ich reichlich Haar aus der Keule auf der Fährte sehen. Er hat das Stück also gefasst und niedergezogen. Die gesamte Flucht war 180 m, das fand ich schon klasse. Ansonsten ist vor dem Hund noch kein Stück erlegt worden, wenigstens nicht von mir.
 
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Auf der AP gab es 15 Punkte, Suche & Fährtenwille 4, Fährtensicherheit 3. Aus meiner Sicht eine sehr positive Bewertung, ich hätte ihm für die Suche vielleicht auch nur eine 3 gegeben. Auch bei der Fährtenarbeit bögelt er starkt, findet aber doch so gut wie immer das Stück.

Er hat letztes Jahr auf der DJ ein von mir leider krank geschossenes Kitz aus dem Wundbett hoch gemacht, laut verfolgt, gestellt und gehalten. Als ich nach ein paar Minuten in der Aufbrechpause zum Stück kam war es verendet und die letzen 10 m Flucht konnte ich reichlich Haar aus der Keule auf der Fährte sehen. Er hat das Stück also gefasst und niedergezogen. Die gesamte Flucht war 180 m, das fand ich schon klasse. Ansonsten ist vor dem Hund noch kein Stück erlegt worden, wenigstens nicht von mir.

"Art der Suche" gibt den Hinweis, ob der finden WILL, daher ist für mich dieses Teilfach das Wesentliche und unverfälschteste bei der AP.
Wenn Dein Hund in der letzten Saison bei den Jagden noch etwas kurz war, kann das natürlich ausch daran liegen, dass er im Kopf noch nicht ganz frei war, zumal Du ihn ja nach der AP zur FSP etwas enger an Dich gebunden hast. Ich würde daher einfach mal abwarten, wie er sich jetzt in dieser Saison entwickelt.
 

MSP

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Möglicherweise hat der Hund noch nicht seine Aufgabe erfasst. Ich würde bei den nächsten Jagden mit dem Hund durchgehen, statt Standschnallen. Beim Durchgehen würde ich den Hund möglich oft oder komplett schnallen und wenig heranrufen (GPS nicht vergessen). Beim Durchgehen ist die Chance höher, dass der Hund positiv verknüpft, dass er sich lösen soll.
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Möglicherweise hat der Hund noch nicht seine Aufgabe erfasst. Ich würde bei den nächsten Jagden mit dem Hund durchgehen, statt Standschnallen. Beim Durchgehen würde ich den Hund möglich oft oder komplett schnallen und wenig heranrufen (GPS nicht vergessen). Beim Durchgehen ist die Chance höher, dass der Hund positiv verknüpft, dass er sich lösen soll.
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:oops::oops::rolleyes: Ähhh, nein, eigentlich gerade nicht! Beim Durchgehen lernt der Hund primär, dass er potentielle Beute vornehmlich in der Nähe des HF finden kann...
Man sollte lediglich darauf achten, dass die Stände, von denen aus man den Hund schnallen soll, möglichst nahe an einer "fängischen" Dickung liegen.
 
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:oops::oops::rolleyes: Ähhh, nein, eigentlich gerade nicht! Beim Durchgehen lernt der Hund primär, dass er potentielle Beute vornehmlich in der Nähe des HF finden kann...
Man sollte lediglich darauf achten, dass die Stände, von denen aus man den Hund schnallen soll, möglichst nahe an einer "fängischen" Dickung liegen.

Durchgehen würde ich nur auf 1-2 Jagden, die anderen (10-12 schaffe ich vielleicht noch) werden vom Stand geschnallt. Beim Bundesforst habe ich wenig Einfluss auf den Stand, bei unserem Forst kann ich sicher darum bitten in der Nähe des Einstands zu sein.
Was ist von der Idee zu halten mit dem Hund immer am Wochenende in die Buchenverjüngung zu fahren und ihn dort zu schnallen? Sich mit Klappstuhl dahinzusetzen und zu warten? Ich habe das mal gemacht, aber der Hund geht dann kurz und sitzt anschließend treu bei mir. Soll ich da wirklich stur sitzen bleiben? Oder lieber immer wieder 100 m weiter gehen? Soll ich ihn zwischendruch aufkoppeln oder ihn völlig ignorieren? Oder soll ich mit ihm mal 100m reingehen und dann wieder zurück zum Platz? Was tun??

Gruß, Volker
 
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Durchgehen würde ich nur auf 1-2 Jagden, die anderen (10-12 schaffe ich vielleicht noch) werden vom Stand geschnallt. Beim Bundesforst habe ich wenig Einfluss auf den Stand, bei unserem Forst kann ich sicher darum bitten in der Nähe des Einstands zu sein.
Was ist von der Idee zu halten mit dem Hund immer am Wochenende in die Buchenverjüngung zu fahren und ihn dort zu schnallen? Sich mit Klappstuhl dahinzusetzen und zu warten? Ich habe das mal gemacht, aber der Hund geht dann kurz und sitzt anschließend treu bei mir. Soll ich da wirklich stur sitzen bleiben? Oder lieber immer wieder 100 m weiter gehen? Soll ich ihn zwischendruch aufkoppeln oder ihn völlig ignorieren? Oder soll ich mit ihm mal 100m reingehen und dann wieder zurück zum Platz? Was tun??

Gruß, Volker

Ich würde gerade in dieser Phase ent oder weder agieren und ich würde auch bei Bundesforsten angeben, dass ich Standschnaller sein will.
Was Deine Idee mit der Buchenverjüngig betrifft, ja, die ist grundsätzlich gut, hättest Du aber früher mit anfangen sollen; jetzt ist zudem Saison. Die Alten haben für solche Aktionen immer ne Flasche Wein und ne Brotzeit dabei...
 
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Auf keine Fall mit dem Hund viel durchgehen. Er muß positiv die eigenständige Suche auf frischer Fährte/Spur mit dem Heben des Stücks und der anschließenden lustigen Jagd verbinden !

Machs übungshalber allein mit ihm in Einständen, wo er auch Seitenwitterung usw bekommt. Aber selbst am Platz bleiben. Und immer loben, wenn er loszieht und gar nicht loben, wenn er zurück kommt...;)
 

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