Spießer frei, aber in dem Revierteil nicht vorhanden?

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Hallo zusammen,

ich habe in einem Revier einen Spießer frei.

Wie wahrscheinlich ist es, dass dort im Laufe des Jahres noch welche kommen?

Dafür müssten sie doch einen der vermutlich stärkeren 2-3 jähringen Sechser vertreiben, da diese doch ihr Territorium verteidigen. Kommt das vor oder kann ich davon ausgehen, dass das nicht mehr passiert?

Mir fehlt dafür die Erfahrung, in meinem Umfeld konnte mir niemand etwas dazu sagen.

Das sind keine Rehböcke.....

Da wird kein Territorium verteidigt, die kommen als Junggesellenverband und sind friedlich zueinander,....

Geht's zur Brunft, ändert sich das, aber bis dahin ist dein Spießer hoffentlich schon tot.

Wenn nicht, in der Brunft hat er nichts zu melden, und die findet eh nicht bei dir satt....

Mal die Bücher zur Jägerprüfung rauskramen,.... da kann man das nachlesen.


Gruß

HWL
 
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In sechs Wochen beginnt die Blattzeit. Da dürfte es mit dem Blatter einfacher sein, einen "wollüstigen Jüngling" aus einem anderen Revierteil herbeizublatten. ;)
 
G

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Guest
Hallo zusammen,

ich habe in einem Revier einen Spießer frei. Jährling, nicht im Bast, unter Lauscher hoch. Darüber freue ich mich sehr.

Ich darf 4 Ansitze nutzen, diese sind jeweils in Sichtweite und bilden eine rauten ähnliche Anordnung. Dieser Revierteil ist von zwei Landstrassen vom restlichen Revier "getrennt" und direkt an das Nachbarrevier angrenzend. Ich habe bereits Mitte April begonnen das Rehwild anzusprechen, um bereits am 1. Mai eine Übersicht zu haben. Dort waren auf das männliche Rehwild bezogen 3 x Sechser. Damals noch im Bast. Nun kam der erste Mai und seitdem 8 weitere Ansitze, verteilt auf die Hochsitze. Ich habe Ricken, Schmalrehe und die 3 x Sechser fast jedesmal ansprechen könnnen. Ich kenne inzwischen auch die Einstände und die Äsungsstellen und hatte die Möglichkeit das Rehwild lange zu beobachten. Teilweise kam es auf 50m ran und verweilte dort recht lange. Die Ansitze waren mitunter sehr lang (längster 8 Stunden). Insgesamt rund 35 Stunden.

Nun zu meiner Frage. In diesem Revierteil konnte ich bisher keine Spießer ansprechen. Daher gehe ich davon aus, dass es dort zurzeit keine gibt.

Wie wahrscheinlich ist es, dass dort im Laufe des Jahres noch welche kommen?

Dafür müssten sie doch einen der vermutlich stärkeren 2-3 jähringen Sechser vertreiben, da diese doch ihr Territorium verteidigen. Kommt das vor oder kann ich davon ausgehen, dass das nicht mehr passiert?

Mir fehlt dafür die Erfahrung, in meinem Umfeld konnte mir niemand etwas dazu sagen.
Traurig das es immer noch Pächter gibt die so schwachsinnige Freigaben machen entweder sind Böcke frei oder nicht.
Aber gut das hilft dir nicht wirklich wenn dort im Bereich 3 Böcke gehen wird es mit dem Freigegebenen nix werden dein Jagdherr verarscht dich.
 
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Laß mich mal raten: Die nächste Pachtperiode hat da ein anderer Pächter (meist aus HH) gehockt, da der den Preis der nun guten HW-Jagd so hochbieten konnte, daß dein Bekannter nicht mehr mithalten konnte. :cautious:

Oder war dein Bekannter so schlau zu wissen, daß wer so eine Jagd pachtet und über längere Zeit (mehrere Pachtperioden) halten will, "offiziell" kein oder kaum Wild darauf hat. ;)

Das ist leider so einmal passiert.... das zweite Mal war er schlauer.
Interessanter Weise hatte dann der neue Pächter, der feine Herr aus HH, nur einen mäßig motivierten und vor allem jagdlich recht unerfahrenen Kirrdödel im Dorf gefunden und dann an seinen "Jagdwochenenden" mit den stilvoll in Landlord-Style-Loden-Karos gewandeten Kumpels in den heiligen Ruhe- und Einstandszonen rum gelärmt... das Revier war dann schnell wieder runter gewirtschaftet.

Dafür hat das Konzept dann im seinem neuen Revier wieder funktioniert und auch mir hat der alte Jäger für mein Revier immer wieder sehr wertvolle Tipps gegeben... vor allem in Sachen Ruhezonen und der "Lenkung" von Wild durch eine interessante Reviergestaltung. Der versteht sein Handwerk schon.

@Dergerl : Eigentlich bescheißt sich der Pächter selber. Wenn er einen motivierten Jäger zu einem kompetenten und klug jagenden und hegenden Begeher heran zieht und nicht nur kurzfristige, finanzielle Interessen hegt, dann hat er davon viel mehr für die Zukunft.

Bin mir aber sicher, dass auch in dieser "Raute" noch passende Stücken vorbei ziehen, auch wenn dort erstmal nur "gelbe Gemsen" frei gegeben wurden...
 
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Das sind keine Rehböcke.....

Da wird kein Territorium verteidigt, die kommen als Junggesellenverband und sind friedlich zueinander,....

Geht's zur Brunft, ändert sich das, aber bis dahin ist dein Spießer hoffentlich schon tot.

Wenn nicht, in der Brunft hat er nichts zu melden, und die findet eh nicht bei dir satt....

Mal die Bücher zur Jägerprüfung rauskramen,.... da kann man das nachlesen.


Gruß

HWL


Bei allem Respekt, halte ich diese Aussagen für falsch. Die älteren Böcke haben ihre Gebiete bereits "festgelegt" und verteidigen diese gegen andere mehrjährige Böcke in unterschiedlicher Intensität. Jährlinge werden i.d.R. stänsig geduldet, auch wenn sie schon mal aus dem unmittelbaren Umfeld vertrieben werden. Auf 100 ha werden mehrere Jährlinge ihre Fährten ziehen. Ob was passendes dabei ist bleibt abzuwarten.

Die dir auferlegten Regeln wirken abstoßend und befremdlich und keineswegs modern. Ich bin heilfroh mich nicht mit solchen engen Einschränkungen herumschlagen zu müssen.

Ich finde daran nix abstoßendes, zumindest ohne nähere Kenntnisse der Umstände. Vielleicht ein Niederwildrevier, wo halt nur ein paar Böcke geschossen werden? Vielleicht will der Pächter aber auch den Jungjäger "schützen". Vor einem Fehlabschuss (zumindest nach alter Väter Sitte), vor einem Abschuss, dem nach der ersten Freude mal auch ein wenig Kopfschütteln kommt.
Es kann aber auch sein, dass er schaut, wie der junge Mann sich der Aufgabe stellt. Verliert er die Geduld, macht unsinnige "Übungen" oder zieht doch die richtigen Schlüsse und ist erfolgreich.

Wer denn glaubt das dies alles nur "Lodenjockelmentalität" sei, kann es meinetwegen tun. Aus meiner Sicht ist das erstmal alles normal. Ich hatte als Jungjäger ähnliche Freigaben und habe es am Ende hinbekommen. Zwischendurch konnte ich dem Pächter noch einen wirklich guten Bock bestätigen, den er auch erlegt hat. Hat mich, aber auch ihn besonders gefreut.
Heute muss ich nicht die besten Böcke im eigenen Rever erlegen. Ein richtiger Knopfer freut mich mehr als ein guter Sechser. Ein alter Bock, vielleicht schon zurückgesetzt, freut mich aber auch. Ärgern würde ich mich über Abschüsse gut veranlagter Böcke, die maximal dreijährig sind. Kann passieren und tut dem Bestand keinen Abbruch, wäre aber für mich selbst ein Ärgernis.

@Se3astian: bleib bei der Stange, übertreibe es nicht mit den Ansitzen oder dem Ausbringen irgendwelcher Hilfsmittel und dann wird es auch klappen. Da werden Jährlinge unterwegs sein!

wipi
 
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man sollte Jungjägern keine Flausen in den Schädel setzen, wenn man die Hintergründe nicht kennt ! :mad:
Bestimmen tut immer noch der Jagdpächter, was er wem frei geben will.

Jawohl Herr KaLeu!

Ich gebe meinen Jungjägern prinzipiell nur weibliche Jungfüchse frei. Nach 9 Stück kann man mal über nen Knopfbock nachdenken.
 
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Ich bin mir auch ganz sicher, dass keine bösen Absichten dahinter stecken. Ich bin sehr dankbar für die mir gebotenen Möglichkeiten. Das gewähren dieser spricht ja schon für sich!

Allerdings bin ich bei der Einschätzung solcher Situationen halt noch zu unerfahren. Mir stellt sich dann die Frage: Bin ich zu ungeduldig oder ist es aussichtlos? Allerdings zeigt die Vielfalt der Antworten, dass die Erfahrungen und Sichtweisen sich auch hier durchaus unterscheiden.

Daher an alle nochmal ausdrücklich: Vielen Dank für eure Beiträge!

Wenns finanziell passt, besorg Dir eine Wildkamera und häng die an einen gut frequentierte Wechsel im Wald. Ich tausche bei mir wöchentlich die SD-Karten (hab noch 3 Kameras, die nicht senden), das Auswerten der Bilder ist mittlerweile sogar ein Ritual für die ganze Familie geworden. :LOL:

Hab 2 von denen, die sind einfach und gut. Klick
2 SD-Karten a 8 Euro (Klick), und einen Satz Akkus dazu (Klick) und Du weißt nach 3-4 Wochen, was da alles geht.

Wmh
Flo
 
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Jawohl Herr KaLeu!

Ich gebe meinen Jungjägern prinzipiell nur weibliche Jungfüchse frei. Nach 9 Stück kann man mal über nen Knopfbock nachdenken.
Das ist deine ganz freie und eigene Entscheidung.
Du wirst dich dann bestimmt freuen, wenn der JJ eines Tages ankommt und deine Entscheidung in Frage stellt (y) Selbstverständlich wurde er vorher in einem Jagdforum dazu beraten :whistle:

Edit, lass uns diese persänliche Ebene besser erst gar nicht beschreiten!
 

steve

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Ich finde die Freigabe nicht zwingend falsch. Es gibt keine wildbiologische Begründung und bei einem erfahreneren Jagdfreund fände ich die Freigabe auch affig. Bei einem Jungjäger ist sie durchaus nachzuvollziehen. In einem normalen Revier einen x-beliebigen Rehbock zu erlegen ist kein Kunststück. In dem beschriebenen Revierteil sich einen in die Freigabe passenden Bock rauszupicken, dazu gehört schon ein bissl was und das übt ungemein. Ich finde das für den Anfang gar nicht verkehrt, zumal es das Erlebnis für ihn besonderer macht als wenn er einfach einen Bock erschießt. Ich freue mich selbst auch noch nach über zwei Jahrzehnten sehr darüber wenn es denn klappt mal einen so geringen Bock zu bestätigen und zu erlegen, zumal das bei dem normalerweise sehr starken Rehwild hier in Rheinhessen wirklich eine krasse Ausnahme ist.
 
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BAL

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Ich sehe das wie Steve, bin in einer ähnlichen Situation wie S3bastian. Ich habe seit letztem Samstag Spießer und Schmalrehe frei (zuvor nur Schwarzwild). Ein Schmalreh konnte ich gestern erlegen, nachdem es am Sonntag mangels Kugelfang nicht geklappt hat. Böcke jenseits des Spießers sehe ich in "meinem" Revierteil immer wenn ich rausgehe. Einen Spießer hatte ich noch nicht vor. Mein Jagdherr hat bislang 2 Knopfböcke gestreckt. Das weckt den Ehrgeiz - selbst wenn ich auch starke 6er frei hätte.
 
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Das ist deine ganz freie und eigene Entscheidung.
Du wirst dich dann bestimmt freuen, wenn der JJ eines Tages ankommt und deine Entscheidung in Frage stellt (y) Selbstverständlich wurde er vorher in einem Jagdforum dazu beraten :whistle:

Edit, lass uns diese persänliche Ebene besser erst gar nicht beschreiten!

Hallo Bärensattler,
vielen Dank für deine Beiträge und deine persönliche Einschätzung. Darum genau hatte ich gebeten!
Sollte die Bemerkung "Du wirst dich dann bestimmt freuen, wenn der JJ eines Tages ankommt und deine Entscheidung in Frage stellt.." auf mich gemünzt sein. Es war nicht mein Anliegen die Entscheidung in Frage zu stellen, sondern eher meine Einschätzung zu hinterfragen und zur Diskussion zu stellen. So lerne ich persönlich am besten und für mich hat diese Diskussion bereits einen großen Mehrwert dargestellt. In der aktuellen (Coronageprägten) Zeit sind Unterhaltungen zu solch einem Thema in der digitalen Welt einfach unkomplizierter.
 
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Ich sehe das wie Steve, bin in einer ähnlichen Situation wie S3bastian. Ich habe seit letztem Samstag Spießer und Schmalrehe frei (zuvor nur Schwarzwild). Ein Schmalreh konnte ich gestern erlegen, nachdem es am Sonntag mangels Kugelfang nicht geklappt hat. Böcke jenseits des Spießers sehe ich in "meinem" Revierteil immer wenn ich rausgehe. Einen Spießer hatte ich noch nicht vor. Mein Jagdherr hat bislang 2 Knopfböcke gestreckt. Das weckt den Ehrgeiz - selbst wenn ich auch starke 6er frei hätte.

Da sag ich Waidmannsheil!
 
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Interesant finde ich das er die alten im Anblick hat aber keine jungen. Die Alten treten idr. am Abend spät raus und sind vorsichtiger.
Probier doch mal eine andere Zeit zum ansitzen aus. Ich sitze am liebsten am Morgen auf Rehwild an. Das funktioniert auch recht gut, aber die alten Böcke habe ich immer am Abend erlegt, wenn kaum noch Licht vorhanden ist.

100ha sind jetzt auch nicht gerade viel für 3 Böcke. Bei uns hat das 1 alter Bock allein. In Hecken und Sträuchern tummeln sich aber auch Jährlinge die Früh erst nach 6 Uhr austreten und am Abend auch schon relativ früh aktiv sind.
 
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Hallo Bärensattler,
vielen Dank für deine Beiträge und deine persönliche Einschätzung. Darum genau hatte ich gebeten!
Sollte die Bemerkung "Du wirst dich dann bestimmt freuen, wenn der JJ eines Tages ankommt und deine Entscheidung in Frage stellt.." auf mich gemünzt sein. Es war nicht mein Anliegen die Entscheidung in Frage zu stellen, sondern eher meine Einschätzung zu hinterfragen und zur Diskussion zu stellen. So lerne ich persönlich am besten und für mich hat diese Diskussion bereits einen großen Mehrwert dargestellt. In der aktuellen (Coronageprägten) Zeit sind Unterhaltungen zu solch einem Thema in der digitalen Welt einfach unkomplizierter.
Nein, dieses Ansage ist absolut nicht auf dich gemünzt!

Es ist nur die Klarstellung im Kontext an @Alpinist, auf seine eigentlich lächerliche Antwort an mich, weil ich bemängle, dass man dir rät, das Gespräch wegen Erfolglosigkeit mit dem Jagdpächter zu suchen und um Erweiterung der Freigabe zu fragen.
Ich persönlich halte das für den falschen Weg! Nicht nur das Posting von @steve bestätigt mich in meiner Ansicht.

Ich habe es dir ja in meinem ersten Posting geschrieben: übe dich in Geduld, unverhofft kommt oft!
Du wirst den Knopfer, den Geringen, schon erlegen. Es ist alles nur eine Frage der Zeit und des Lernens. Lasse dich einfach nicht beirren.
 
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