Stöbern steht beim ECS in Deutschland seit 1911 in der Prüfungsordnung. Das Basteln geschah also kurz nachdem man durch allerlei Anstrengungen den Wachtelhund als ersten Stöberhund gebastelt hat. Es war einfach die Zeit in der Hunderassen für ihre Einsatzzwecke gebastelt wurden.
Grund dafür ist eben dass man für die in Deutschland wichtige Waldjagd einen geeigneten Hund wollte, die englische Art zu jagen ist hier nicht flächig möglich.
Den drittbesten Stöberhund überhöre ich geflissentlich. Der ECS ist ein ausdauernder, sauber lauter Stöberhund mit mittlerer Schärfe und hervorragender Nase. Sauen bringt er regelmäßig auf die Läufe, Rehwild wird laut angejagt. Waidlaut, anschneiden, Selbstgefährdung und ähnliche aus Übermotivation geborene Faxen sind ihm fremd.
Im Vergleich zum Wachtel bleibt er sehr deutlich näher beim Führer, je nach Reviergegebenheit ein Vorteil. Schärfe ist auch moderater, auch das ist auf der Stöberjagd kein Nachteil. Wie der Wachtel ist er ein Allrounder der auch apportiert und vor allem am Wasser oft sehr passioniert ist.
Tatsächlich hat der passionierte Drückjagdfreund der 40 mal im Jahr in weitläufigen Waldgebieten unterwegs ist von einem Wachtel wahrscheinlich mehr. Ich bin jetzt nicht so der übermäßige Drückjäger, ich nutze den Hund um im, von Straße und Bahn durchzogenen Waldrevier, Sauen aufzuspüren damit ich weiß wo sie aktuell sind und an Wechseln sitzen kann. Und als Bergehilfe natürlich. Ein paar mal im Jahr gehen wir zusammen durch.
Nicht zu vernachlässigen sollte man auch den weiteren Praxisfaktor. Die Hunde gehen bei Revierarbeiten nicht weitläufig stiften sondern bleiben beim Führer. Die Größe ist praktisch, die Akzeptanz im Alltag hoch. Nachbars Katze steht zwar auf der Wunschliste aber der Topspeed reicht nie um ihrer habhaft zu werden.
Für mich, der in der Stadt wohnt, im nahen Erholungswald, durchzogen von Straßen und Bahn, zum jagen geht ist es der beste Stöberhund. Wachtel hat mir zuviel Dampf, mit einer Bracke wüsste ich echt nichts anzufangen. Die Alternative wäre für mich noch ein Parson, aber nur weil der im Flugzeug mit in die Kabine darf und in der Bahn ohne Ticket unter den Sitz.