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anonym
Guest
Der fromme Metzger schrieb:Zunächst: Bleiben wir doch bei der (rechtlich) korrekten Unterscheidung von Drogen, Alkohol, Rauchware und Medikamnte. Wir können aber der Einfachheit halber gerne den Überbegriff "Hilfsmittel" verwenden.Ithaqua schrieb:Aber eine Frage: Was bezweckst Du eigentlich damit, dass Du Drogen und den Konsum von Drogen auf eine Stufe mit den Konsum lebensnotwendiger Rohstoffe setzt?
Ich stelle Hilfsmittel deshalb mit lebensnotwendigen Rohstoffen auf eine Stufe, weil ich diese Hilfsmittel in mehr oder weniger regelmäßigen auftretenden Lebenssituationen ebenfalls als lebensnotwenig erachte.
Freilich, in einem idealen Leben wären sie es nicht, im echten Leben wird jeder darauf zurückgreifen müssen. Je weniger, desto besser, aber ganz ohne geht es bei keinem. Zu den Hilsmitteln zähle ich übrigens auch Aktivitäten, die nicht von der Einnahme extrener Stoffe abhängig sind, wie Sport, Meditation, Shoppen oder soziale Verhaltensweisen wie etwa Gleichgültigkeit o.ä.
Daher steht nicht die Frage der Abhängigkeitstärke im Vordergrund, sondern wie das Hilfsmittel auf mich wirkt, bzw. wie kompatibel es mit meiner Umwelt und meinem täglichen Leben ist.
Da Drogen eben nur im On/Off-Modus ohne Zwischenstufen funktionieren, halte ich sie für absolut ungeeignet.
Bei manchen Medikamenten verhält es sich ähnlich, aber die werden zumindest mit Apsprache und unter Aufsicht eines Arztes verodnet.
Mit dieser Begründung stellst Du Dir selber ein Bein.
Alkohol = Droge. Nicht Genussmittel, dieser Status ist sowohl medizinisch als auch gesellschaftlich definiert.
Nikotin = Droge. Ebenfalls Definition der Medizin und der Gesellschaft.
Arzneimittel sind von Haus aus "Drogen" ... unabehängig von dem Sucht- oder Rauschfaktor.
Kann man alles wunderbar in der Fachliteratur nachlesen, wie Drogen definiert sind und was als Droge gilt.
Und schon alleine vom Faktor Medizin, viele der sucht- und rauschverursachenden Drogen haben etliche erwünschte Wirkungen mit denen schwere Erkrankungen therapiert werden können - einzig die Betäubungsmittelgesetzgebung steht dem entgegen. Ein Kritikpunkt der von vielen Medizinern weltweit stark kritisiert wird, weil die pharmazeutisch hergestellten Austausmedikamente teilweise sehr starke Nebenwirkungen haben und bei weitem nicht so effizient sind wie die natürlichen "Drogen"... Diesen Umstand haben die USA z. B. schon erkannt und versuchen gerade etliche auf natürliche Substanzen umzustellen.
Aber wie gesagt eine Kriminalisierung verhärtet die Situation oftmals nur - wodurch es so viele Opfer gibt, die in ihrem Leben noch keine Drogen konsumiert haben, wohl aber Opfer der Banden oder der Abhängigen werden.
Wenn man mal eine Jugendgruppe geleitet hat, muss man sich zwangsläufig mit der Drogenproblematik befassen - ob man will oder nicht. Die beste Quelle an Informationen sind da Ärzte und Leute die im Beruf täglich mit den Opfern umgehen. Nicht die Bildzeitung, der Spiegel oder meinetwegen Focus.