Soll ich Pirat werden?

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anonym

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Formica schrieb:
Ist nur eine Konsequente Auslegung des Freiheitsgedankens. Man kann natürlich auch in die andere Richtung gehen und Alkohol und Zigaretten verbieten.

Man kann das sicherlich beides unterstützen. Ob du es unterstützen willst musst du wissen.

Ist dem so?

Ich halte es für gefährlich Drogen wie z. B. Cokain oder Heroin freizugeben.

Aber wie Du schon treffend geschrieben hast - ich halte auch Alkohol und Tabak für durchaus gefährliche Drogen... zudem gibt es noch die Medikamentenabhängigkeit, und wenn man es genau betrachtet sogar noch viel mehr Möglichkeiten für eine Realitätsflucht.

Es kommt nicht von irgendwoher, dass es Menschen gibt, die einen Hang zur Drogen-, Spiel-, Arbeits- oder Konsumsucht haben.

Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass man Drogen liberalisieren sollte - wenn dann gibt es nur einen einzigen vernünftigen Grund dazu: Steuern auf die Drogen erheben, die legalisiert werden und den Konsumenten entkriminalisieren, während man die Beschaffungskanäle (die mafiösen Strukturen die dahinter stehen) zunehmend austrocknet und den Schmuggel mit den Substanzen an den Staat vorbei zehnmal höher bestraft (Allerdings nach den Gesetzen des Herkunftlandes des jeweiligen Drogenkartells).

Problematisch ist dabei jedoch die Korruption der Staatsorgane, welche bereits in diese Kartellspiele verwickelt sind (ja, auch dass gibt es) - zum Glück sind solche Fälle in Deutschland aber noch relativ selten.

Die Piraten haben einige sehr gute Konzepte - aber leider auch schon einige Mitglieder oder Mitwirker, deren Teilnahme an dem Projekt nichts gutes verheißt.
 
D

Der fromme Metzger

Guest
Thersites schrieb:
Alg_de schrieb:
Die Piraten sind keine Alternative. Segeln unter falscher Flagge. Im Parteiprogramm steht seitenweise linker Mist. Sind nur weitere Internationalisten. :22:
Da hätte ich mal gern die Definition von "Internationalist".
Ist das das Gegenteil von Nationalist?
Bei den einen müssen alle mitspielen,
bei den anderen dürfen die anderen nicht mitspielen.
Kommt paradoxerweise auf's selbe heraus.
 
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Ithaqua schrieb:
Ich halte es für gefährlich Drogen wie z. B. Cokain oder Heroin freizugeben.

Sicherlich, ich wollte auch mit meinem Kommentar weder Pro noch Contra argumentieren, sondern nur die Oberflächlichkeit des zitierten Kommentars verdeutlichen. Ich trinke ab und zu gerne mal ein Bierchen. Ich kann damit umgehen, aber wenn man sich die Negativbeispiele rauspickt und sich anschaut was Alkohol mit manchen Menschen anstellt müsste man es aus dem selben Grund auch verbieten aus dem man andere Drogen auch verbietet. Um Menschen die damit nicht umgehen können vor sich selbst zu schützen. Fänd ich aber blöd, was wird dann aus meinem Feierabend Weizen?

Da es im Parallelfaden mit dem Waffengesetz verglichen wurde will ich das mal zum Anlass nehmen analoges ein Beispiel zu konstruieren. Auch wenn der Vergleich insoweit hinkt, dass Waffen im gegensatz zu den meisten Drogen auch für andere eine Gefahr darstellen. Aber es verdeutlicht soll verdeutlichen, wieso ich das ganze etwas seltsam finde.

"Wir verbieten alle Waffen, da diese potentiell gefährlich sind. Außer Revolver, die könnt ihr ab 16 in jedem Supermarkt gegen Vorlage des Ausweises kaufen.
Ab 18 bekommt ihr dann auch Repetierer ohne Probleme. Alles andere ist verboten (HA, VA., Flinten etc.), ihr könnt sie aber weiterhin und ohne Probleme illegal beim Hehler kaufen aber ohne, dass die Sicherheit auf dem Beschussamt kontrolliert wurde."
 
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anonym

Guest
Formica schrieb:
und sich anschaut was Alkohol mit manchen Menschen anstellt müsste man es aus dem selben Grund auch verbieten aus dem man andere Drogen auch verbietet.

Es gibt viel mehr (und viel bessere) Gründe für ein Verbot von Alkohol als von Cannabis.

Was nicht heißt, dass man Alkohol verbieten sollte.

Carcano
 
D

Der fromme Metzger

Guest
Das man in einem Thread über die Piratenpartei bei einer Diskussion über Drogen landet, sollte einem vielleicht zu denken geben.

Aber ein Argument, das für mich als Nicht-Alkohol-Konsument ganz persönlich gegen Canabis (u.a. Drogen) spricht, ist die Geschwindigkeit, mit der die Wirkung einsetzt.
Sitze ich mit einem Bier trinkenden Kumpel in der Kneipe, so kann ich mit ihm problemlos eine Stunde oder länger vernünftig unterhalten, bis das 3 oder 4 Bier bei ihm zu wirken anfängt und das Gespräch langsam sinnlos wird (sofern der Kumpel überhaupt soviel trinkt).
Sitze ich mit einem Kumpel in der Kneipe der eine Tüte raucht, dann kann man ein Gespräch schon nach 2 Minuten knicken.

Leider oft genug erlebt.
Sobald man in entspannder Runde oder Zweisamkeit beieinandersitzt, bauen sich die Kifferkumpels erst mal einen Joint und damit stirbt sofort jede Form von vernünftiger Unterhaltung. Das hat dazu geführt, dass ich mich schon in jungen Jahren von solchen Leuten verabschiedet habe, auch wenn wirklich nette Jungs und Mädels dabei waren.
Die Alternative wäre gewesen, dass ich selber kiffe, um auf dasselbe "Gesprächsniveau" komme. Auch das habe ich bei anderen, charakterlich etwas unstabileren Menschen, leider oft genug erlebt.

Will man bei Kiffern also irgendwie dazugehören, muss man kiffen um dazuzugehören und kriegt auch gleich die volle Ladung ab. Während ich in einer Runde mit Trinkern an einem oder zwei Bier rumlutschen kann, ohne dass ich groß dabei auffallen würde.
 
A

anonym

Guest
Der fromme Metzger schrieb:
Das man in einem Thread über die Piratenpartei bei einer Diskussion über Drogen landet, sollte einem vielleicht zu denken geben.

Findest Du?

Ich nicht. Das sind Begehrlichkeiten, die wir auch von anderen Parteien kennen. Insofern haben die Piraten sich schon zu einer gewissen linken politischen Strömung gewandelt. Man könnte natürlich auch argumentieren, dass auch der Drogenkonsum ein Anliegen der Liberalen gewesen ist, tatsächlich waren einige liberale Vordenker oder "Figureheads" auf die eine oder andere Droge fixiert. Neben Alkohol gab es viele die sich Morphium spritzten, Hanföl benutzten oder aber eine der anderen Substanzen inkorporierten.

Spricht aber nicht wirklich für die Partei. Warum? Ein interessantes Beispiel aus dem arabischen Raum:

Kath ist in etlichen arabischen Ländern eine vom Staat tolerierte Droge obwohl nach strenger Auslegung des Islam haram (verboten), wird aber von den jeweilig vorherschenden Lehre der Staaten gerechtfertigt. Wirtschaftlich verursacht Kath schon mit dem Anbau erhebliche Schäden, diese werden durch den Konsum noch verstärkt (ab Mittag sinkt die Produktivität in den Ländern mit Kathverzehr erheblich) ... Und Kath hat viele Nebenwirkungen: Geradezu anekdotisch wirkt die Beschreibung in einem medizinischen Handbuch von einem LKW-Fahrer aus dem Jemen, der einen monatlang durch den Kathverzehr unkontrolierbare Erektionen und Ejakulationen hatte - nach Ablauf dieser Zeit jedoch eine permanente erektile Dysfunktion und dauerhafte Zeugungsunfähigkeit eintraten. Die psychische Abhängigkeit von Kath ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Es gibt seit Jahren Bestrebungen den Konsum dieser Substanz einzugrenzen - mit mäßigem Erfolg.

Aber ein Argument, das für mich als Nicht-Alkohol-Konsument ganz persönlich gegen Canabis (u.a. Drogen) spricht, ist die Geschwindigkeit, mit der die Wirkung einsetzt.
Sitze ich mit einem Bier trinkenden Kumpel in der Kneipe, so kann ich mit ihm problemlos eine Stunde oder länger vernünftig unterhalten, bis das 3 oder 4 Bier bei ihm zu wirken anfängt und das Gespräch langsam sinnlos wird (sofern der Kumpel überhaupt soviel trinkt).
Sitze ich mit einem Kumpel in der Kneipe der eine Tüte raucht, dann kann man ein Gespräch schon nach 2 Minuten knicken.

Leider oft genug erlebt.
Sobald man in entspannder Runde oder Zweisamkeit beieinandersitzt, bauen sich die Kifferkumpels erst mal einen Joint und damit stirbt sofort jede Form von vernünftiger Unterhaltung. Das hat dazu geführt, dass ich mich schon in jungen Jahren von solchen Leuten verabschiedet habe, auch wenn wirklich nette Jungs und Mädels dabei waren.
Die Alternative wäre gewesen, dass ich selber kiffe, um auf dasselbe "Gesprächsniveau" komme. Auch das habe ich bei anderen, charakterlich etwas unstabileren Menschen, leider oft genug erlebt.

Will man bei Kiffern also irgendwie dazugehören, muss man kiffen um dazuzugehören und kriegt auch gleich die volle Ladung ab. Während ich in einer Runde mit Trinkern an einem oder zwei Bier rumlutschen kann, ohne dass ich groß dabei auffallen würde.

Auch bei Alkoholikern ist die "Mitnahme"-Problematik weit verbreitet. Es gibt da einen sog. Peer-Pressure, der mitunter eine gewisse Eigendynamik entwickeln kann - auch das kann bei labilen Menschen (mit Alkoholkonsum) zu einer dauerhaften Abhängigkeit führen. Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit sind genauso schwer zu therapieren wie Menschen mit einer beliebigen anderen Sucht. Die der Sucht zu Grunde liegende Labilität kann nur durch eine langanhaltende Therapie aufgearbeitet und verstanden werden - erst mit dem Verstehen der Hintergründe kann eine Therapie mit variablen Erfolg angewandt werden.

Übrigens, Ärzte werden mittlerweile immer öfters darauf hinweisen (zu Recht) das Nikotin einen etwa zehnmal höheren Abhängigkeitsvektor hat als Heroin - nur mal so als Denkanstoß...

Aber: Verbote und Kriminalisierung haben immer dazu geführt, dass Schattenwirtschaften florieren und die Kriminalität im Bereich Beschaffung steigt. Politiker sind halt eben genau wie der Rest der Menschheit von eingeschränkter Lernfähigkeit beseelt.
 
D

Der fromme Metzger

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Ithaqua schrieb:
Auch bei Alkoholikern ist die "Mitnahme"-Problematik weit verbreitet. Es gibt da einen sog. Peer-Pressure, der mitunter eine gewisse Eigendynamik entwickeln kann - auch das kann bei labilen Menschen (mit Alkoholkonsum) zu einer dauerhaften Abhängigkeit führen. ...
Das ist nicht anzustreiten, die Gefahr halte ich im Falle Alkohol aber für wesentlich geringer, weil man sich nicht in den Zustand des Vollrausches versetzen muss, um bei Trinkern dazuzugehören, während es bei Drogenkonsum nur die Zustände On/Off gibt.

Ithaqua schrieb:
Übrigens, Ärzte werden mittlerweile immer öfters darauf hinweisen (zu Recht) das Nikotin einen etwa zehnmal höheren Abhängigkeitsvektor hat als Heroin - nur mal so als Denkanstoß...
Man kann sich Drogen natürlich schönreden, wenn man will und irgendwelche Vergleiche heranziehen, bis es halt passt.
Der Abhängigkeitsvektor ist überhaupt nicht ausschlaggebend. Ich bin ja auch abhängig von Sauerstoff, und zwar total. Was zählt, ist, was die Droge mit mir macht und wie sie dies anstellt.

Wenn Kiffer mit der Abhängigkeit Alkohol vs. Canabis argumentieren, dann impliziert das ja schon, das man damit eigentlich aufhören sollte, zumindest sollen könnte. Und von vorne weg darüber zu reden, wie schnell oder gut ich mit etwas aufhören kann, was ich ja eigentlich genießen will, ist irgendwie total daneben.
 
A

anonym

Guest
Der fromme Metzger schrieb:
Ithaqua schrieb:
Auch bei Alkoholikern ist die "Mitnahme"-Problematik weit verbreitet. Es gibt da einen sog. Peer-Pressure, der mitunter eine gewisse Eigendynamik entwickeln kann - auch das kann bei labilen Menschen (mit Alkoholkonsum) zu einer dauerhaften Abhängigkeit führen. ...
Das ist nicht anzustreiten, die Gefahr halte ich im Falle Alkohol aber für wesentlich geringer, weil man sich nicht in den Zustand des Vollrausches versetzen muss, um bei Trinkern dazuzugehören, während es bei Drogenkonsum nur die Zustände On/Off gibt.

Die Gefahr ist nicht geringer. Sie ist gleichhoch. Alkoholismus beginnt, wenn das Feierabendbier zur Wiederholungstat wird - ist übrigens schon seit Jahr und Tag in der Therapierung von Alkoholkranken ein wichtiger Punkt zum Nachhaken... Was glaubst Du wohl warum (und das sind bestimmt nicht alles Befürworter von Drogenkonsum) von sehr vielen Fachleuten gefordert wird Alkohol, Nikotin und diverse andere Substanzen auf eine Liste von Einstiegsdrogen zu setzen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens das Buch "Drug Use and Abuse - A Comprehensive Introduction" von Howard Abadinsky aus dem Verlagshaus Thompson Wadsworth. Das befasst sich mit den verschiedenen Komponenten, die dem Drogenkonsum zugrunde liegen, nicht nur irgendwelchen populistischen Forderungen oder Meinungen. Es wird da unter anderem von sogenannten "Club-Drogen" gesprochen - deren Ächtung nur von einer vorherrschenden falschen Meinung verhindert wird.

Ithaqua schrieb:
Übrigens, Ärzte werden mittlerweile immer öfters darauf hinweisen (zu Recht) das Nikotin einen etwa zehnmal höheren Abhängigkeitsvektor hat als Heroin - nur mal so als Denkanstoß...
Man kann sich Drogen natürlich schönreden, wenn man will und irgendwelche Vergleiche heranziehen, bis es halt passt.
Der Abhängigkeitsvektor ist überhaupt nicht ausschlaggebend. Ich bin ja auch abhängig von Sauerstoff, und zwar total. Was zählt, ist, was die Droge mit mir macht und wie sie dies anstellt.

Wenn Kiffer mit der Abhängigkeit Alkohol vs. Canabis argumentieren, dann impliziert das ja schon, das man damit eigentlich aufhören sollte, zumindest sollen könnte. Und von vorne weg darüber zu reden, wie schnell oder gut ich mit etwas aufhören kann, was ich ja eigentlich genießen will, ist irgendwie total daneben.

Aber natürlich ist der Abhängigkeitsvektor ausschlaggebend (um Deine Worte zu verwenden). Sauerstoff, Wasser, Nahrung sind zum Leben notwendig. Drogen nicht! Außer im medizinischen Bereich unter streng kontrollierten Bedingungen.

Wenn man mal genau darüber nachdenkt wie bedenkenlos z. B. Steroide eingesetzt werden, dann sollte man schon eine sehr viel genauere Typisierung und Klassifizierung vornehmen - was ja auch von Kriminologen, Pharmazeutikern und Soziologen gemacht wird.

Aber eine Frage: Was bezweckst Du eigentlich damit, dass Du Drogen und den Konsum von Drogen auf eine Stufe mit den Konsum lebensnotwendiger Rohstoffe setzt?
 
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Ich finde es logisch, dass man im Zusammenhang mit Piraten oder Liberalen auch auf das Thema "Drogen" zu sprechen kommt. Das ist nun mal mit das typischste Thema bei dem die Freiheit des einzelnen brutal verletzt wird mMn.
Es ist doch schon eine grundsätzliche Frage der Richtung in die man denken will. Wählt man den Weg des Verbotes (zum Schutz der Menschen vor sich selbst blabla) dann muß man leider wohl auch damit leben, dass dieser Weg auch bei anderen Themen brutal angewendet wird. Wir leben ja momentan in einer Zeit in der wir richtig Fahrt aufnehmen in Sachen "Schutz vor uns selbst und allem möglichen".
Und irgendwann ist es dann soweit, dass es einen ganz persönlich trifft,bei den Sportschützen sind es dann die Waffen die er nicht mehr zu hause haben darf und die Großkaliberdisziplin von der er sich verabschieden muß. Weil....wir wissen ja alle, Waffen können tödlich sein und man kommt schnell in Bedrängnis, wenn man solchen Vorgehen in einem anderen Bereich munter zugestimmt hat aus den gleichen Gründen, z.b. ja Drogen können gefährlich sein.
Es ist in beiden Fällen gleich, wendet man sachgemäß an, ist alles ok....wenn nicht wirds gefährlich. die, die munter am verbieten sind werden nie halt machen. Haben sie wieder eine Bevormundung durchgestzt fiebern sie erst recht motiviert der nächsten entgegen. Ich traue ihnen zu, dass sie sogar in so grundlegende Dinge wie unsere Ernährung noch genau nach ihren Wahnvorstellungen regeln werden.
Und genau weil ich die Dinge so sehe, entscheide ich mich für den anderen Weg, der für mich bedeutet, dass man jedem Menschen so viel Eigenverantwortung zugestehen sollte wie irgend möglich, vor allem wenn niemand durch sein handeln gefährdet werden kann außer ihm selbst. Das paradoxe ist ja, dass uns von der Politik ja von Kindestagen an vorgegaukelt wird die westliche Welt würde nach dem Prinzip der Freiheit funktionieren. Mag sein, dass es in den USA so ist, hier jedenfalls ist der Weg zur totalen Unfreiheit längst eingeschlagen. Das schlimme ist, dass sowohl die Linken als auch die Konservativen diesen Weg wählen...allein die Motive sind andere.
Die Piraten sind eine kleine Hoffnung, leider vermute ich, dass sie von wie einer schrieb "frustrierten Grünen und Linken" durchseucht werden und die liberale Idee schneller beim teufel ist als man es sich wünschen würde.

Nur noch ganz kurz ein letztes Wort zum Thema Drogen. Ich habe in meiner Jugend ziemlich begeistert konsumiert, nun praktisch seit einigen Jahren nicht mehr (es paßt einfach nicht mehr ins Leben, vielleicht in der Pension wieder).
Aber unbrauchbare Gespräche kenne ich nur von Volltrunkenen oder von Amphetaminkonsumenten die eine Logorrhoe ausbilden. Unter Cannabiseinfluß ist in aller Regel der Intellekt nicht eingeschränkt, es sei denn vielleicht man dosiert brutal über.
Manch Substanzen werden ja extra eingesetzt um Rhetorik und Redefluß zeitweise zu bessern (Kokain, Amphetamin).
Man kann darüber denken was man will und gesund ist es sicherlich nicht Drogen zu konsumieren aber wo will man die Grenze ziehen? Alle Drogen zu legalisieren ist mMn nicht der geschickteste Schachzug. Cannabis und eventuell MDMA schon aber bei Opioiden hört sicher auf. Allerdings sollte in jedem Fall eine Regelung gefunden werden die den Konsum so entkriminalisiert, dass 1. nicht mehr die Gerichte mit Millionen von Kleinkonsumverfahren verstopft sind und 2. Niemand mehr nur wegen dem Konsum von Substanzen einer sozialen Ausgrenzung ausgesetzt wird, die weder medizinisch noch ethisch begründet ist.
Naja lange Rede kurzer Sinn. Im grunde würde es nicht schaden wenn man an jedem Landesparteitag der Piraten mit 50 Jägern an Bord wäre, vielleicht kann man da wirklich noch was bewegen.
 
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Die Leute hier im Forum würden bestimmt alle sofort los rennen und sich bis zur Halskrause eindecken, wenn es kein Gesetz gäbe, daß sie vor sich selbst schützt.
 
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Der fromme Metzger

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Ithaqua schrieb:
Aber eine Frage: Was bezweckst Du eigentlich damit, dass Du Drogen und den Konsum von Drogen auf eine Stufe mit den Konsum lebensnotwendiger Rohstoffe setzt?
Zunächst: Bleiben wir doch bei der (rechtlich) korrekten Unterscheidung von Drogen, Alkohol, Rauchware und Medikamnte. Wir können aber der Einfachheit halber gerne den Überbegriff "Hilfsmittel" verwenden.

Ich stelle Hilfsmittel deshalb mit lebensnotwendigen Rohstoffen auf eine Stufe, weil ich diese Hilfsmittel in mehr oder weniger regelmäßigen auftretenden Lebenssituationen ebenfalls als lebensnotwenig erachte.
Freilich, in einem idealen Leben wären sie es nicht, im echten Leben wird jeder darauf zurückgreifen müssen. Je weniger, desto besser, aber ganz ohne geht es bei keinem. Zu den Hilsmitteln zähle ich übrigens auch Aktivitäten, die nicht von der Einnahme extrener Stoffe abhängig sind, wie Sport, Meditation, Shoppen oder soziale Verhaltensweisen wie etwa Gleichgültigkeit o.ä.

Daher steht nicht die Frage der Abhängigkeitstärke im Vordergrund, sondern wie das Hilfsmittel auf mich wirkt, bzw. wie kompatibel es mit meiner Umwelt und meinem täglichen Leben ist.
Da Drogen eben nur im On/Off-Modus ohne Zwischenstufen funktionieren, halte ich sie für absolut ungeeignet.
Bei manchen Medikamenten verhält es sich ähnlich, aber die werden zumindest mit Apsprache und unter Aufsicht eines Arztes verodnet.
 
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Die Freiheit ist zwar das höchste Gut, aber es ist nicht nur die Freiheit...
Gerade heute lese ich: Die CDU plant eine neue Steuer wegen Alterung der Gesellschaft.
Als ob die gesetzliche Rentenversicherung gepaart mit den regelmäßigen Anhebungen des Rentenalters noch nicht Steuer genug wäre.

Zukünftig soll ab einem gewissen Alter der kleine Arbeitnehmer, neben saftigen Rentenbeitragszahlungen, eines immer höher werdenden Rentenalters, einer zusätzlichen privaten Rentenversicherung - um im Alter nicht zu verarmen, nun auch noch eine zusätzliche Alterssteuer stemmen.

Jungs, wenn sich nicht bald was ändert, sind wir am Arsch.
Nur, was sollte sich ändern, wenn es keine politische Partei gibt, die unsere Interessen vertritt und auch sonst keiner was dagegen tut.
Wer sollte was dagegen tun? Die, die arbeiten haben keine Zeit, um sich politisch zu engagieren, und die, die nicht arbeiten, haben einen anderen Fokus, wie: Juchtenkäfer, Fledermäuse, Castoren usw.
Auch jucken solche Steuern diejenigen, die von der Wohlfahrt oder dem Staat leben, überhaupt nicht, da sie Sozial und die Steuern zum Leben brauchen.

Verdammt noch einmal, ich kann das ganze Gelabber von Sozial einfach nicht mehr hören. Was ist das für eine Sozialstaat der seine schrumpfende arbeitende Bevölkerung zugunsten einer immer größer werdenden Schmarotzergemeinde (inkl. EU u. Beamtentum) ausbeutet?

Die CDU ist nicht mehr wählbar, die FDP erledigt - es sieht trübe aus!
 
Registriert
19 Sep 2011
Beiträge
39
Sonderbar das jede Diskussion über irgendwelche Parteien zu einer Diskussion über die Freigabe von Drogen wird :21: .

Also eines vorneweg, ich werde die Piraten in absehbarer Zeit nicht wählen. solange die keinerlei Aussagen über die wirklich wichtigen Themen unserer Gesellschaft (Arbeitsmarkt, Soziales, Kapitalbesteuerung etc.) machen können, kann ich sie unmöglich wählen.
Davon abgesehen, finde ich es aber sehr gut und erfrischend für die Politik, das es da nun endlich mal ein paar Leute gibt, für die mehr Freiheit und Mitspracherechte für die Bürger einfordern wollen. Schliesslich sind wir der Staat und nicht die 600 Deppen im Bundestag.
Und zu eurem Dauerthema: soweit ich das bisher verstanden habe, wollen weder die Piraten noch sonst irgendeine Partei eine "Freigabe" von Drogen jedweder Art.
Wie in vielen andern Ländern, unter anderem sogar in den stockkonservativen USA (der Schwarzeneggerstaat Kalifornien preschte da voran), sieht man ein das der Kampf gegen den Drogenhandel verloren ist.
Das kostet jedes Jahr Milliarden, ein Ende ist nicht in Sicht weil die Gewinnspannen durch die Kriminalisierung einfach zu verlockend sind. Macht man so weiter wie bisher, wird es auch weiterhin die Beschaffungskriminalität geben, Tote durch verunreinigte Drogen, Bandenkriege und und und... Und natürlich ein paar reiche Kolumbianer, Mexikaner, Taliban(er) :41: und weiss ich was noch.
Durch eine Entkriminalisierung und die staatlich kontrollierte Ausgabe an die Abhängigen wollen nun eben die eine oder andere Partei diesen Sumpf austrocknen. Und, was unsere Politiker natürlich niemals zugeben würden, die Einnahmen durch besteuerte Drogen wären natürlich eine nette Zugabe für die Staatskasse :41: .
Also, nix Freigabe sondern Kontrolle durch den Staat, genauso wie bei Tabak, Alkohol, Arzneimittlen.
Die Idee ist so genial, das sie fast von mir sein könnte :18: , zumindest in der Theorie.
 

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