So sieht die deutsche Schiesstandrealitaet aus

A

anonym

Guest
waldkauz schrieb:
- Mein Schießobmann meines KJV hat mich auch genau ein mal seit ich den Schein habe bei seinem Schießen gesehen und seither nie wieder. Obwohl ich mindestens 2x (in Worten: zwei mal) pro Woche auf dem Schießstand bin. Ich zähle also, trotz regelmäßigster Schießstandbesuche zu deinen 93%! Und ich kenne genug andere Jäger, die genauso verfahren.

Ich zum Beispiel.
Na und? Dann würdest Du also in 3 Jahren (*rechen* *kalkulier*) ca. 312 Gelegenheiten haben, Deinen Schießnachweis ohne Aufwand bescheinigen zu lassen; da Du ja ohnehin auf dem Stand bist. Probleme damit?

Mit etwas Kreativität bekommt man als Standbetreiber seine Pappenheimer auch zum Trainieren.

Nein. Bekommt man/frau nicht. Falsche Annahme. Kreativität allein reicht nicht aus.
Das kann in einem Sportverein klappen, klappt aber nicht bei den Jägers. Nicht, daß mensch es nicht versuchen sollte. Unbedingt sogar. Aber die unisono negativen Erfahrungsberichte hierüber haben wir im Forum schon oft genug lesen können, über die Jahre hinweg.

Dessen ungeachtet ist es völlig richtig, daß es eine der Aufgaben des Schießwarts / Schießobmanns / Übungsleiters ist, attraktive Angebote zu machen. Der Schieß(leistungs)nachweis ist ja nur ein Minimum, das so oder so kommen wird, und um dessen vernünftige, tragbare Ausgestaltung es sllein geht. Uns obliegt es, das Schießen als solches zusätzlich anziehend zu machen, wenn man nicht über den Schieß(leistungs)nachweis hinaus noch ein *echtes* Pflichtschießen provozieren wollte (das in seiner Zeit, als es existierte, übrigens jeweils bei den Jägersleut recht beliebt war - aber das nur am Rande),

auch nicht zwingend notwendig.

Es ist zwingend notwendig, daß Jäger das Schießen üben. Darin sind sich auch alle Verbände einig. Da sie es aber in ganz großer Mehrheit nicht freiwillig tun (worüber wir beide uns einig sind), werden sie zumindest einmal irgendwann zwecks Nachweis auf dem Stand erscheinen müssen. Und selbst das - so wenig es ist - ist schon ein erheblicher Vorteil und Fortschritt.

Daraus aber gleich eine staatlich geforderte Pflicht zu machen halte ich, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, für übertrieben.

Eine erzwingbare rechtliche Pflicht zum regelmäßigen, periodischen Übungsschießen wird ja auch - schon aus praktischen Umsetzungsgründen - von niemandem gefordert. Außer es will jemand (wie so manche Lodenjockels) zum glorreichen Reichsjagdgesetz zurück... 8)

Carcano
 
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carcano ich beende hiermit die Diskussion meinerseits. Du willst etwas in deinen Augen unabwendbares mitgestalten und hoffst, dass dabei noch etwas Gutes rauskommt. Damit kann ich leben. Da ich aber der Meinung bin, dass der Schießnachweis im besten Fall nichts bringt, im schlimmsten Fall vieles verschlechtert, bin ich dagegen.

Immerhin hast du mir noch immer nicht wiedersprochen, dass es die Schießleistung nicht nachhaltig verbessern wird, somit haben wir doch eine ziemliche Übereinkunft erzielt, auf deren Grundlage sich auch die Anderen, die diese Diskussion verfolgen, eine eigene Meinung bilden können.

Oliver

P.S.: Mir war eh klar, dass wer einen Carcano schießt bestimmt nicht zu seinem KJV, oder wie das auch immer beim Ökonomischen Jagdverein heisst, zum Üben geht. Carcanoschützen sind sogar mir als Oberordonnanzschütze suspekt :wink: gleichzeitig bin ich aber neugierig genug mal mir einem solchen schießen zu wollen... (Wink, Zaunpfahl, Baumstamm) :lol:
 
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Es ist zwingend notwendig, daß Jäger das Schießen üben.
Na, das bestreite ich mal ganz energisch, zumindest wenn es um den klassischen aufgelegten oder angestrichenen Büchsenschuss auf verhoffendes Wild geht.

Für das Schießen auf sich bewegendes Wild laß ich das gerne gelten, aber die wenigsten Jäger hier treiben sich dauernd auf Drück- oder Treibjagden herum.

Nicht böse sein, aber ich glaube nicht, daß man groß üben muß, um wie oben genannt auf 100 m ein Fünfmarkstück zu treffen und damit ein Reh o.ä. sauber erlegen zu können.

Jedes Jahr ein paar (wenige) Kontrollschüsse und gut isses.

Grüße
 
A

anonym

Guest
waldkauz schrieb:
Immerhin hast du mir noch immer nicht wiedersprochen, dass es die Schießleistung nicht nachhaltig verbessern wird,

*Achselzuck* Nein, keine Übereinkunft. Ich widerspreche, wo es sinnvoll ist, nicht dort, wo es überflüssig ist, weil die Prämisse schon eh' nicht paßt.

:wink: gleichzeitig bin ich aber neugierig genug mal mir einem solchen schießen zu wollen... (Wink, Zaunpfahl, Baumstamm) :lol:

Das Problem ist die Munition. Die alte 6,5x52 Militärmunition (1930er bis 1950) schießt besser als jede neue Zivilfertigung. Rückstoß: etwas milder als 6,5x55 Schwedisch und härter als die 6,5x58 Port.

Carcano
 
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Auch ich verabschiede mich hiermit,
es ist ja noch recht amüsant, sich mir gizmo und promilo zu kabbeln, aber was carcano hier einbringt ist nun einmal jenseits von gut und böse.
 

M03

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gizmo schrieb:
....

muss dir jetzt ein halbosmane die deutsche sprache näher bringen?

:shock:

Kannste ruhig machen, ist schließlich nicht meine Muttersprache.

Dafür bring ich dir dann was anderes bei :roll:
 
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na? was willst du mir denn beibringen? da bin ich ja direkt gespannt... :lol: 8)
 
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gizmo schrieb:
eine statistik, ihr spezialisten, kann NIE nur aus den zahlen nur eines jahres bestehen....das wissen aber bereits vorschulkinder!
womit willst du die denn dann vergleichen? mit dem mondkalender von 1718?
und wenn wir hier von DEUTSCHLAND sprechen, dann dürfte es für den geneigten beobachter wenig erhellend sein, die zahlen EINES jahres, aus EINEM bundesland zu haben......
google mal nach "statistik" , und lerne! :roll:

Es wäre für den geneigten Beobachter etwa 10.000 mal (vorsichtig geschätzt) erhellender als alles was Du bisher geliefert hast. Daher schrieb ich ja schon mal, ich würde auch einen hohen Unsicherheitsfaktor gelten lassen. Aber Du lieferst ja absolut rein gar nichts.

Ich frage nochmal (diesmal ganz unabhängig von irgendwelchen Zahlen). Wie will denn der Nachsucheführer etwas zur Ursache von schlechten Treffern sagen können, wenn er doch bei der Schussabgabe gar nicht dabei ist?

Ganz konkret, woraus will der Nachsucher oder Du ableiten, daß ein schlechter Treffersitz nicht aus einem der folgenden Gründe entstanden ist und somit zwar durch jagdliche Erfahrung und Selbstdiziplin aber niemals durch Schießstandtraining oder gar ein albernes Pflichtschiessen zu beeinflussen wäre:
- Wild springt ab
- Seitenwind
- Entfernung falsch eingeschätzt
- Hindernis in der Flugbahn
- Geschwindigkeit (des Wildes) falsch eingeschätzt
- Bockfieber
- ...

Woher wissen das die Hirschmänner?

Krieg ich wenigstens das mal erklärt?
 
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gizmo schrieb:
dafür reicht ein blick in die presse, und eine blick auf nachsuchenstatistik des verein hirschmann....da hast du dann deine zahlen....dazu nimmst du mal ein auge von der decke deines jagdschiessstandes, und vergleichst das mit den teilnehmerzahlen bei jagdlichen schiessen der hegeringe....

aber freut mich, das ich dir helfen konnte.... 8)

Ah, endlich was hilfreiches, ja das leuchtet ein! Aber ich hätte es gern noch etwas detaillierter, schließlich bin ich ja auch vom (Statistik-) Fach.

Ich schaue also in die Presse (egal in welche). Das liefert mir welche Zahl?

Dann schaue ich in die Hirschmann-Statistik. Das liefert mir welche Zahl?

An der Decke meines Schießstandes kleben gar keine Augen, aber ich kann ja hilfweise die Einschußlöcher zählen. Das liefert mir welche Zahl?

Und dann zähle ich die Teilnehmer von Hegeringschiessen. Das liefert mir (verglichen mit dem Auge der Schießstanddecke) welche Zahl?

Und aus diesen 4 Zahlen kann ich jetzt wie genau professionell die Statistik erstellen, die die Notwendigkeit eines Pflichtschiessens zweifelsfrei belegt?
 
A

anonym

Guest
Auf welche "Statistik" es ankommt, lieber Fritz1, habe ich Dir oben schon erklärt.
(Ergänzt) Nämlich: am 3.9.2007, 17:39

Carcano
 
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carcano schrieb:
Auf welche "Statistik" es ankommt, lieber Fritz1, habe ich Dir oben schon erklärt.

Carcano

Nein hast Du nicht! In keinster Weise!

Mir geht es um die Statistik die belegt, daß ein Zwangsballern dem Wild nützt! Dem Wild! Was alleine ein Pflichtschiessen begründen könnte.

Nicht den Munitionsherstellern und nicht den Schießstandbetreibern.
 
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Fritz1 schrieb:
Ganz konkret, woraus will der Nachsucher oder Du ableiten, daß ein schlechter Treffersitz nicht aus einem der folgenden Gründe entstanden ist und somit zwar durch jagdliche Erfahrung und Selbstdiziplin aber niemals durch Schießstandtraining oder gar ein albernes Pflichtschiessen zu beeinflussen wäre...

Gestern abend hatten wir beim Nachbarn ein 500m-Nachsuche auf ein schwaches Damkalb. Treffersitz gaaanz tief, Kammer angeritzt.

Kommentar des Schützen : Muss wohl an den neuen Patronen liegen, da is' wohl weniger Pulver drin *achselzuck* . Mit der alten NORMA hatte ich das jedenfalls nie, aber die Dinger sind ja so teuer geworden.

Waidgerechtigkeit 2007.

basti
 
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basti schrieb:
Kommentar des Schützen : Muss wohl an den neuen Patronen liegen, da is' wohl weniger Pulver drin *achselzuck* . Mit der alten NORMA hatte ich das jedenfalls nie, aber die Dinger sind ja so teuer geworden.
Obwohl das erneut ein nicht auf 300.000 Jäger zu verallgemeinernder Einzelfall ist, gut, nehmen wir mal diesen Patient.

Durch den Schießnachweis kriegst Du ihn einmal auf den Stand und eine seiner Waffen ist dann (vielleicht) ordentlich eingeschossen. :?
 
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basti schrieb:
Gestern abend hatten wir beim Nachbarn ein 500m-Nachsuche auf ein schwaches Damkalb. Treffersitz gaaanz tief, Kammer angeritzt.

Kommentar des Schützen : Muss wohl an den neuen Patronen liegen, da is' wohl weniger Pulver drin *achselzuck* .

Und Du meinst, der wäre beim Pflichtschiessen aufgefallen? Nur, wenn er den Mun-Wechsel nicht NACH dem Schiessstermin durchführte. Sorry, ich weigere mich, mich durch die Ignoranz solcher Leute zu etwas zwingen zu lassen was ich nicht brauche (weil ich hoffentlich weiss, wann ich den Finger gerade zu lassen habe) und was mich nur Geld kostet ...

Viele Grüße,

Joe

Edith sagt: Frodo war schneller.
 
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basti schrieb:
Fritz1 schrieb:
Ganz konkret, woraus will der Nachsucher oder Du ableiten, daß ein schlechter Treffersitz nicht aus einem der folgenden Gründe entstanden ist und somit zwar durch jagdliche Erfahrung und Selbstdiziplin aber niemals durch Schießstandtraining oder gar ein albernes Pflichtschiessen zu beeinflussen wäre...

Gestern abend hatten wir beim Nachbarn ein 500m-Nachsuche auf ein schwaches Damkalb. Treffersitz gaaanz tief, Kammer angeritzt.

Kommentar des Schützen : Muss wohl an den neuen Patronen liegen, da is' wohl weniger Pulver drin *achselzuck* . Mit der alten NORMA hatte ich das jedenfalls nie, aber die Dinger sind ja so teuer geworden.

Waidgerechtigkeit 2007.

basti

Wie hast Du reagiert?

Fällt das jetzt unter "Durch Pflichtschiessen beeinflussbar" oder unter "Musterbeispiel von Verantwortungslosigkeit, durch Schießpflicht nicht zu beeinflussen"?

Kommt er überhaupt mit dieser Waffe zum Pflichtschiessen?
Wenn doch, verwendet er die gleiche Munition, wie auf der Jagd?
 

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