So sieht die deutsche Schiesstandrealitaet aus

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gizmo schrieb:
ach so...je weniger leute auf dem jeweiligen stand schiessen, desto besser für den stand...nee, is klar...und ich dachte schon, ich hätte mal rechnungswesen in der schule gehabt...
ist vermutlich auch ökonomisch der richtige weg, am besten, man baut die schiesstände ohne eingangstüren, denn je weniger leute da schiessen gehen, desto besser für den stand...endlich hat das mal jemand so richtig plausibel erklärt...
:roll:

Wenn Schießstände geschlossen werden, hat das in den allermeisten Fällen weder etwas mit Ökonomie im Allgemeinen, noch mit Rechnungswesen im Besonderen etwas zu tun. Sie gehen nicht pleite, sie scheitern an Umweltauflagen. Ob du das begreifst oder nicht.
 
A

anonym

Guest
Du bist derjenige, der wenig begreift, Fritz.

Wenn und wo Schießstände geschlossen wurden, dann lag das an einer Verbindung von
1. Mangelndem Interesse von Seiten der Betreiber (vorrangiger Grund), und
2. Bodenverunreinigungsaltlasten.

Und *nicht* am Schießlärm.

Carcano
 
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gizmo schrieb:
@junger jäger, weil man sich dafür erst mal eingestehen müsste, das man eben nicht so perfekt ist, wie man es hier verkaufen will....
aber der deutsche jäger an sich ist ja über jeden zweifel erhaben, stets waidgerecht,trifft immer, sich seiner leistung bewusst, verschätzt sich nie....wozu sollte DER, als speerspitze der einzig wahren art zu jagen AUF DER WELT(!) trainieren? als deutscher jäger bist du per se unfehlbar!
denn nur so wie die dinge in deutschand laufen sind sie richtig! kommt übrigens bei JEDER diskussion über alles auf, was im ausland funktioniert, aber von den päpsten der waidgerechtigkeit abgelehnt wird.
lass dir mal von den schweisshundführern ein paar einsätze schildern, ohne das sie namen nennen, und ich sage dir, die deutsche jagd krankt an allen ecken und enden!
...aber es kann nicht sein, was nicht sein darf! :roll:

Kein Mensch hat irgendwas gegen Schießtraining. Ich glaube auch kaum, dass jemand der sich hier im Forum tummelt, zu wenig auf dem Stand trainiert. Es geht ausschließlich gegen von oben verordnete Zwänge. Denn Zwänge führen, wenn die innere Einstellung nicht stimmt, in den seltensten Fällen zu dem erwünschten Erfolg. Des Weiteren ist zu beachten, dass ein Schießstand Akrobat nicht unbedingt ein guter Jäger sein muss. Natürlich muss oder sollte ein Jäger sich weiterbilden, dies gilt aber nicht nur für das Schießen, deshalb haltet endlich die Füße still mit diesen Zwangsneurosen. Natürlich gibt es auch unter den Jägern schwarze Schafe, diese wird es aber bestimmt auch nach einen Schießnachweiszwang geben. Wenn die innere Überzeugung fehlt, bringt man das Unvermeidliche mit Hängen und Würgen halt irgendwie hinter sich, genauso wie man auch die Jagerprüfung hinter sich gebracht hat, am Gesamtbild wird oder würde dies aber nichts oder nicht viel verändern. Auf der anderen Seite würde so manchem eifrigen Schießstandgänger die Freude an seinem Hobby zunehmend vermiest und ich bin überzeugt, dass auch so manch braver Jäger, der von den Gängeleien die Nase voll hat, die Flinte irgendwann ins Korn werfen würde.
 
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wenn jemand , wie du sagst, einfach "keinen bock" auf schiesstraining hat, nur weil er diesmal einen nachweis darüber vorlegen muss, auf den kann JEDE jägerschaft gut verzichten....was der einzelne jäger davon denkt, ist völlig wumpe, hier geht es nicht um seine bequemlichkeit, sondern darum, ob auch nach seinem dahinscheiden, das hoffentlich nicht auf einer drückjagd durchschiesstrainingverweigerer xy eingeleitet wird, noch gejagt werden kann...wacht endlich auf, die regelungen werden kommen, es ist nur die frage, WER die bedingungen vorlegt!
erinnert euch an das grandiose versagen des djv bei der novelle des bjg, und dann sagt mir, das wir keine regelung brauchen!?
wer nicht mit der zeit geht, der wird mit der zeit gegangen!
 
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kurze zwischenfrage. wer fordert denn eigentlich einen schiessnachweis? und welche bundesländer sind in der konkreten planung bzw. wer fordert da was?

grüße
 
A

anonym

Guest
Schießnachweis (mit scharfem S auch nach neuer Rechtschreibung) gibt es im Saarland und in Berlin; die nächsten Länder werden voraussichtlich Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sein.

Carcano
 
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carcano schrieb:
Schießnachweis (mit scharfem S auch nach neuer Rechtschreibung) gibt es im Saarland und in Berlin; die nächsten Länder werden voraussichtlich Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sein.

Carcano

gut schärfe ich das s. :lol: ok, die bundesländer sind erst mal geklärt. ist die initiative dort von den landesjagdverbänden ausgegangen oder hat der gesetzgeber dort sofort fakten geschaffen. normalerweise wird doch ein gesetzesvorschlag, oft von lobbygruppen lanciert, in den landtag eingebracht, diskutiert und dann eventuell mal als gesetz novelliert. oder? keine ahnung so richtig.

grüße
 
A

anonym

Guest
Mbogo schrieb:
...bla...
Vielleicht nimmt die Zahl der Schießstände ab, weil den Vereinen die MItglieder & Nutzer ausgehen? (So besser, in Fett, mit der alten Brille? :lol: )
Weil eben die (schwindende) Mitgliederzahl bei den genehmigenden Behörden ein gewichtiges Argument ist, solche Anlagen kaputt zu reglementieren, ihnen die Genehmigung zu verweigern oder ihnen die Betriebserlaubnis zu entziehen?
Vielleicht weil "Die Sache mit der Jagd" und die mit dem Schießsport in zu wenigen Händen liegt, um öffentlichkeitswirksam umgesetzt werden zu können?
...

Schiestaende werden nicht mangels Nutzern geschlossen, sondern weil die "Umwelt"-Auflagen nicht mehr erfuellbar sind, weil neu zugezogene Nachbarn gegen den Krach klagen, etc.

Und dass gewisse museale Schiessportverbaende keinen Nachwuchs mehr kriegen, liegt neben den eingestaubten statischen Disziplinen auch an der immer weiter fortschreitenden Schikane der Schuetzen durch Gesetz und Co. So herum wird ein Schuh draus.
Weitere Schikanen bewirken keine neuen Staende, sondern noch weniger Schuetzen.
 
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Gerade jemanden, der viel trainiert, kann ich hundertprozentig verstehen wenn er sagt: Zwangsschießen? Ohne Mich!

Ich habe aber schon mehrere Jäger getroffen, die sich haltlos überschätzen(ich beziehe das auf niemanden hier, also bitte nicht zuschlagen ;) )
Für den waidgerechten Jäger braucht es keinen Schießnachweis, aber es gibt eben auch solche, die sagen: Das Wild schießt nicht zurück.
Und für die macht es schon Sinn einen solchen Zwang einzuführen. Wenn man alle drei Jahre einen Schein löst, muss man auf dem Stand zeigen, dass man mit der Waffe umgehen kann(beispielsweise nach den Prüfungskriterien). Für mich wäre das kein zu großes Opfer.

Wie gesagt: Den meisten Jägern traue ich einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Waffe zu, aber diejenigen, die die mehr krankschießen als erlegen, sollten auf diese Weise ihren JS abgeben müssen.
 
A

anonym

Guest
Ein Zwangsballern kann auch nicht mehr an der "waidmaennischen" Einstellung eines Jagdscheininhabers aendern, als es die Jaegerpruefung konnte.
Sie wird also NICHTS bringen.
Ich war heute zufaellig aufm Stand und hab nach dem Einschiessen meines neuen Munloses noch die Schiessnadel abgehakt.
Aber ich hab da aufm Stand Schnellfeuer aus der Acera losgelassen, wie ich es NIEMALS auf Wild loslassen wuerde. Und dabei 7 Schuss (von max 10 ) fuers Erfuellen gebraucht, weil ein Schuss in die 9 ging(Weil mri voeher beim einschiessen die Schaftkappe zerbroeselte, kein Witz!).

Stand ist eine Sache, wie man sich draussen im Revier verhaelt, eine andere. Da hilft kein Zwangsballern und kein noch so gutes performen am Stand.

Was das Zwangsballern bringt, ist , dass man damit viele zeitweise inaktive Jaeger fi**n kann und sie entwaffnen kann. Also eine Situation, wie sie in KEINEM als Beispiel fuers Zwangsballern angeuehrten Land besteht. Denk mal druebr nach.
 
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Schießstand ist keine Jagd, da stimme ich dir zu, aber die Grundlage muss vorhanden sein.
Wer nicht mal auf dem Stand trifft, hat auf der Jagd nichts zu suchen.
 
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Weitschüsse auf 300 m mit nicht eingeschossener Waffe sind waidgerecht - wie eine Drückjagd.
 
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Macht man weiter mit dem Geseiere und versaut dem Stand noch die letzten Freiheiten ohne zusätzliche Vorschriften.

Aber denkt mal an euren ersten Bock, Fuchs, Reh, Katze,.....

Wo war die Situation das die Waffe abgestellt erden musste weil man vor Aufregung nur noch zitterte. Frei heraus: Bei mir wars der erste Rotspießer, 3 mal absetzen, der Hirsch war zu groß fürs Absehen. So ging es vielen vor mir und auch nach mir. Gottlob oder auch sauschade, das "Fieber" ist komplett weg.

Jetzt können gerne die Möchtegerne mal stichhaltig belegen was nun in derartigen Situationen ein bekloppter Schießnachweis bringt. Theoretiker sind am Werk, das ist die Gefahr. Wer auf dem Stand 50 Ring schießt kann auf der Jagd die größte Pfeife sein, wer auf der Jagd spitze ist kann auf dem Stand die Oberniete sein. Dann gibt es das goldee Mittelfeld und so weiter.

Was bitte bringt Trap, Skeet oder Kipphase? Wem kommt die Taube in der Regelmäßigkeit von Skeet, bei Trap ists auch nicht anders, es sei denn jagdlich. Dann fallen 90% durch. Hupps, haben wir jetzt die passende Prüfung für Schrot? Toll, was bringts bei "Nur Kugelschützen"?

Ah, Schießkino, stets die selben Filmchen und Vorhaltemaße. Ist grad wie im Porno, nach 3 Durchgängen weiß man auch nach Jahren noch wann der Schuss bricht.

Aber manche raffen es nie und werden es auch nie begreifen wie dumm und unsinnig der Schrei nach Reglementierung ist.
 
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Junger_Jaeger schrieb:
Schießstand ist keine Jagd, da stimme ich dir zu, aber die Grundlage muss vorhanden sein.
Wer nicht mal auf dem Stand trifft, hat auf der Jagd nichts zu suchen.

Ich würde bei Skeet wohl nichts trefefn, bei Trap jagdlich auch nicht, Rollhasen kenne ich nicht.

Darf ich jetzt keine Sau mehr schießen? Blöder gehts ja wohl kaum an Argumentation. :roll:
 
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@Junger_Jaeger
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Jägers ist die Fähigkeit seine eigenen Grenzen zu erkennen und sein Jagdverhalten nach eben diesem Können auszurichten. Dies soll nun nicht heißen, dass man überhaupt nicht mehr zu trainieren braucht, sondern es soll verdeutlichen, dass es Grenzen gibt und immer geben wird. Was du nun lernen musst, ist, diese deine eigenen Grenzen zu begreifen, um sie - egal wo sie auch liegen mögen - während deines ganzen Jägerlebens zu respektieren und nie zu überschreiten.

Klingt eine bisschen kitschig, aber wenn dir wirklich soviel an der Kreatur liegt, nach deren Leben du trachtest, dann wäre dies der richtige Leitfaden für dein künftiges Jägerleben.
 

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