Servus liebe Whisky-Liebhaber,
heute eine kleine „Kolumne“ zum
Thema „strategische Trinkreserve“:
Wie komme ich dazu?
Vor einiger Zeit habe ich in Youtube ein Verkostungsvideo des sehr leckeren Bladnoch 14 Release 2023 gesehen. Dabei wurde die Frage aufgeworfen „Besser Vorrat anlegen?“ und „Der letzte seiner Art?“. Der 2023er dürfte rein rechnerisch das finale Release vor der letzten Schließung bei Bladnoch sein. In meinen Gedanken hier geht es weniger um den Youtube-Kanal sondern viel mehr was diese Fragen in mir auslösten. Sie führten mich unweigerlich zur „strategischen Trinkreserve“.
Was für eine bedeutungsvolle Begrifflichkeit „strategische Trinkreserve“! Rational betrachtet muss das sehr wichtig sein, sofort fallen einem strategische Trink
wasserreserven ein die für Krisen- bzw. Notzeiten angelegt werden/wurden, Talsperren u.s.w. Es geht also um Dinge die unser aller Überleben bei Bedarf helfen zu sichern!
Besonders in Whisky-Foren bzw. unter Whisky-Nerds begegnet einem die „strategische Trinkreserve“ in etwas abgewandelter Form
. Aber auch hier wird der Grundcharakter der „Vorsorge“ bemüht, zwar weniger um Trinkwasser o.ä. sondern um Whisky. Auch hier ist das Ziel „safe“ zu sein. Argumente der „Krisen- bzw. Notvorsorge“ sind „den bekomme ich nie wieder oder den bekomme ich nie wieder zu diesem Preis, in der Qualität…..“.
Als ich in einem Whisky-Forum erstmals die bis dahin unbekannte Begrifflichkeit „strategische Trinkreserve“ las war meine allererste Reaktion „Häh…, was soll das sein?“ und die zweite Reaktion (als ich begriffen hatte
) war ein Schmunzeln, eigentlich eine „coole“ Umschreibung bei einer Liebhaberei.
Aber wie ging die Ausgangsgeschichte mit dem Video vom Bladnoch 14 für mich weiter?
Als Bladnoch-Liebhaber habe ich mehrere Flaschen des 14er im Bestand, alle bisherigen Releases unter neuer Regie. Aber vom 2023er habe ich tatsächlich nur eine Flasche lagernd. Da kam ich ins grübeln. Reicht das für die „strategische Trinkreserve“? Nur eine 2023er Flasche? Kann das gut gehen? Na gut von den vorherigen Jahrgängen wäre ja noch mehr da…. Hm….Irgendwann hatte ich mich wieder „beruhigt“ und für mich festgestellt „so a Schmarrn“!
Ich werde vielleicht noch gut 30-35 Jahre leben. Wie so manche Whisky-Liebhaber habe ich bereits hunderte Flaschen (an)gesammelt. Schon allein diese werde ich nie im Leben trinken können. Und wenn ich z.B. mal Lust auf Bladnoch habe habe ich bereits auch da eine recht umfangreiche Auswahl, selbst vom 14er sind etliche Flaschen da und ich trinke ja nicht nur den 14er…. Also eigentlich alles „Quatsch“ weitere Vorsorge hinsichtlich „strategischer Trinkreserve“ zu treffen.
Aber was folgere ich daraus für mich tatsächlich?
1. Trotzdem kein „Kauf-Zölibat“, ist für mich keine wirkliche Lösung, dafür gibt es noch viel zu viel zu entdecken.
2. ABER: Wenn ich meine nun über 25-jährige Whiskyleidenschaft betrachte habe ich „früher“ immer eine Flasche einer mich interessierenden Abfüllung gekauft. Und heute? Da kaufe ich ja dann oft mindestens 3 Flasche jeweils, nur weil z.B. der „Holländer“ den Royal Brackla 12 oder den Glen Garioch 15 Sherry verramscht! Totaler Schmarrn, ich trinke ja nicht nur Royal Brackla 12 oder den Glen Garioch. Hier habe ich mir vorgenommen diese Art der „falschen Vorsorge“ zukünftig zu unterlassen. 1 oder max.2 Flaschen jeweils tun es auch.
3. Auch ganz wichtig für mich: Ich muss meine „Öffnungshemmung“ von seltenen/teuren Flaschen leichter überwinden, schließlich kaufe/ansammle ich die Sachen ja nur für mich!
4. Ich muss auch mehr vom Bestand grundsätzlich trinken, natürlich im Rahmen….
Wobei mehr Whisky trinken hier in der warmen Jahreszeit ist schwierig. Als auch Biertrinker in Oberbayern mit den Biergärten…..
Fazit:
Strategische Trinkreserve ist grundsätzlich wichtig!
Bei unserer Liebhaberei verleitet diese nette Umschreibung aber durchaus zum Schmunzeln, denn letztendlich reden wir nur von „Schnaps“ und der dürfte nicht unbedingt das „Überleben“ sichern müssen…., so gesehen ist dieses Wording doch allgemein bei einer Liebhaberei etwas „überbewertet“, aber eben ein „nette“ Begrifflichkeit unter Nerds…. „Man“ weiß halt so wovon „man“ spricht.
Gruß