SIND DIE JUNGJÄGER VON HEUTE BESSER AUSGEBILDET?

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mister Magnum:
....Wo JJ aber noch formbar sind, sollte man versuchen, sie zu formen. Das ist für mich Teil der jagdlichen Ausbildung.<HR></BLOCKQUOTE>

Es ist kein Teil der Jagdscheinausbildung ist, erst recht aber ist das "Formen" kein Teil der jagdlichen Weiterbildung. Daran hapert es sicherlich manchen "Jagdherrn".
Kostet halt ´ne Menge Arbeit und erfordert eine gewisse Großzügigkeit, Abgeklärtheit und Neidfreiheit.
Hat auch nicht jeder.


PS: Da sich trotz mehrfacher Aufforderung keiner von denen aus meiner Stadt die die letzten beiden Lehrgänge mitgemacht haben wieder bei mir gemeldet hat, lad ich halt meine alten Hasen (von hier und anderswo) ein..... und ich muß (seufz) in Ermangelung von Hase/Kanin etc. immer direkt Fuchs/SW/RW/RoW freigeben.....hab ich´s nicht schwer?
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WH
Franz
 
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Die Ausbildung an sich sagt über die Qualitäten eines ( Jung-)Jägers ausgesprochen wenig aus. Absolut überfrachtet und das Notwendige kann sich wirklich jeder in überschaubarer Zeit einbimsen. Wirklich Lernen tut man in der Praxis und nicht beim Lehrgang. Ich kenne aber auch Leute mit 3 oder 4 Jahresjagdscheinen, die den meisten Jägern mit 20, 30 oder 40 Scheinen in wirklich allen jagdlichen Belangen haushoch überlegen sind.

Allerdings machen immer mehr Leute den Jagdschein die eigentlich keinen Bezug zur Jagd haben. Oft auch erst in fortgeschrittenen Alter. Da sind sicher auch passionierte " Spätberufene " dabei.

Für mich ist der Idealfall, wenn man von Kindesbeinen mit der Jagd zu tun hatte. Das sind in der Regel die die man am Besten brauchen kann. Die bringen schon sehr viel Grundsatzwissen mit. Das war meist schon vor dem Jagdlehrgang vorhanden.

[ 19. August 2004: Beitrag editiert von: AlterLohhäuser ]
 
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@ Zeigerfg
Nach all meinen Erfahrungen nenn´ ich das großzügig. Leider kann ich auf so ein wunderbaren Angebot NOCH nicht zusagen, wenn Du es aber im nächsten Jahr aufrecht erhalten kannst, komme ich gerne darauf zurück (sofern alles glatt läuft...). Solltest Du jedoch im Vorfeld mal ´nen jagdlichen Deppen zum Laufen lassen brauchen, guck mal ins Profil, vielleicht findet sich ja ´ne terminliche Schnittmenge.
Gruss,
eyjay
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von eyjay:
@ Zeigerfg, nach all meinen Erfahrungen nenn´ ich das großzügig. ....<HR></BLOCKQUOTE>

Na ja, ich gebe halt auch schon mal gerne Seehunde und Auerwild frei....
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.. macht sich halt gut auf der Einladung ...

Ansonsten könnten Dir auch einige von diesem famosen Gatter erzählen, in welches ich bei Erscheinen meiner liebsten Gäste alles vierläufige einsperre...
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Ne, mal im Ernst.
Ich halte nix davon einen JJ in Punkto Freigabe zu sehr einzuschränken, der/die Ärmste traut sich doch sonst im Leben nicht.

Und zeig mir einer den der noch keinen Fehler gemacht hat, Mensch lernt halt durch Fehler am besten.
Allerdings sollte niemand denselben Fehler zweimal machen (zumindest nicht grob fahrlässig oder mit Vorsatz).

WH
Franz
 
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Wenn man die Stundenzahl des 4-Wochen-Kurses im Saarland mit den 18 Monaten vergleicht stellt man voll Verwunderung fest, daß der Crashkurs etwa doppelt so viele Ausbildungsstunden hat. Da in der kurzen Zeit naturgemäß weniger wieder vergessen wird sind die Prüfungsresultate deutlich besser (gilt auch innerhalb des Saarlandes, da werden beide Varianten angeboten).

Ausreichende Praxis kriegt man bei beiden Ausbildungskonzepten nicht. Zweimal Aufbrechen ist zuwenig um es wirklich zu können. Spätestens vor dem ersten Stück Rotwild steht der Jungjäger dann doch wie ein Depp (ging mir jedenfalls so).

Zu den Jagdgelegenheiten:
Das Gejammere ist nach meiner Erfahrung nicht gerechtfertigt, es gibt genug Jagdgelegenheit auch für Jungjäger. Dabei gibt es eine ganz simple Regel:
Zahlen oder Arbeiten! Wenn ein Jungjäger bereit (und in der Lage) ist einen vierstelligen Hegebeitrag zu leisten findet immer etwas, ohne daß ihm Frondienste abverlangt werden. Wenn ein Jungjäger bereit (und in der Lage) ist zu arbeiten, dann findet er etwas für kleines Geld oder ohne zu zahlen. Einladungen wie die o. g. auf Tauben sollte man auch nicht vergessen. Wer allerdings glaubt zwei Tage nach der Prüfung ohne finanziellen Einsatz einen Ier erlegen zu können, dem ist halt nicht zu helfen.

Ich bin ein Stadtmensch und hatte vorher keinen Bezug zur "Jagdszene". Trotzdem sind meine Erfahrungen positiv: Ich bekam problemlos Jagdmöglichkeit und ich wurde vom Jagdherrn auch unterstützt (beim ersten Stück Schalenwild nahm er mir das Messer aus der Hand und zeigte mir, wie das besser zu machen ist). Im ersten Jagdjahr konnte ich dort 3 Schalenwildarten erlegen. Frei hatte ich "was der Jagdschein erlaubt".

Eine gute Möglichkeit für Jungjäger ist die staatliche Regiejagd. Die Förster kennen keine "Zukunftsböcke", die werden nur sauer, wenn der "Rebock" ein Kolbenhirsch ist, oder eine führende Ricke.

[ 20. August 2004: Beitrag editiert von: Wildschuetz ]
 
A

anonym

Guest
Bei der aktuellen Altersentwicklung der Jaegerschaft und dem nachlassenden Interesse des Nachwuchses werden wir in einigen Jahren ueber beinahe JEDEN Interessierten an der Jungjaegerausbildung froh sein.
 
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Ich meine Jungjäger ist keine Bürde, welche man mit der Geburt erwirbt. Ebenso, wie Jagdpächter bzw. Revierinhaber. Wenn man den Jagdschein macht, soll man sich auch Gedanken machen, wie es anschließend weiter geht. Es gibt nur sehr wenige Reviere, die sich rechnen und ich glaube wir sind uns alle einig, dass der JAB finanziell zu zahlt. Warum soll man als Revierinhaber die Welt verbessern und den armen Jungjägern unentgeltlich Abschüsse auf Schalenwild freigeben. Wenn sich jemand finanziell beteiligt oder entsprechende Arbeit einbringt, wird er gerne nach allen Kräften unterstützt. Soll man wirklich Abschüsse verschenken, damit andere das Jagdhandwerk lernen. Wie schon oben gesagt, wer Geld für den Jagdschein hat, soll auch sehen wie es weiter geht. Da werden Sie geholfen. So und nun fallt über mich her.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wildschuetz:
Zu den Jagdgelegenheiten:
Das Gejammere ist nach meiner Erfahrung nicht gerechtfertigt, es gibt genug Jagdgelegenheit auch für Jungjäger. Dabei gibt es eine ganz simple Regel:
Zahlen oder Arbeiten! Wenn ein Jungjäger bereit (und in der Lage) ist einen vierstelligen Hegebeitrag zu leisten findet immer etwas, ohne daß ihm Frondienste abverlangt werden. Wenn ein Jungjäger bereit (und in der Lage) ist zu arbeiten, dann findet er etwas für kleines Geld oder ohne zu zahlen. Einladungen wie die o. g. auf Tauben sollte man auch nicht vergessen. Wer allerdings glaubt zwei Tage nach der Prüfung ohne finanziellen Einsatz einen Ier erlegen zu können, dem ist halt nicht zu helfen.
[ 20. August 2004: Beitrag editiert von: Wildschuetz ]
<HR></BLOCKQUOTE>


Und es gibt solche Reviere wo man nur arbeitet und in 6 Jahren nur 1x Stück Rehwild frei bekommt. Und das in nem wirklich gut besetzten Revier. "Großzügigerweise" darf ich wenigstens Füchse schießen. Nur machts keinen Spaß mehr. Da lob ich mir wirklich die Forstreviere. Die Förster freuen sich wenn man mit nem starken Bock vom Ansitz kommt. An sowas dürfte ich hier nichtmal denken. Und DAS kann auch nicht der richtige Weg sein.
Daher beschränkt sich meine jagdliche Aktivität mittlerweile nur noch auf eine kleine Möglichkeit in einem Harzer Forstrevier. Und da war ich dieses Jahr bis dato genau 2x. Traurig aber wahr, im Rheinland scheints "normale" Jagdpächter nimmer zu geben. Ist nicht persönlich gemeint, nur die Erfahrung der letzten 7 Jahre.

Was die JJ-Ausbildung angeht so möchte ich für meinen Teil behaupten gut ausgebildet worden zu sein. Sowohl praktisch als auch theoretisch. Wenn ich mir dann allerdings die Leute anschaue die an der FH (Forst) ihren Jagdschein machen, so muß ich sagen das dieser m.E. geschenkt ist. Sowohl praktisch als auch theoretisch. Ich hätte die Prüfungen aus dem Stehgreif mitmachen können und trotzdem bestanden. Erfahrung hin oder her, für Theorie muß man immer lernen... nur da eben nicht. Und das werden dann die Förster über die sich die Jagdpächter dann (oft zurecht) aufregen.

Gruß
Sebastian
 
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@Magnus
Die Situation in NRW kenne ich nicht, aber in Hessen und Bayern gibt es beim Staatsforst Jagdgelegenheit satt. Da kommt jeder zum Zug, der einen Jagdschein in der Tasche hat. Seit einiger Zeit jage ich selbst bei Hessen-Forst, das paßt zu meiner beruflichen Situation. Ich muß keine Verpflichtungen eingehen und jage dann wenn ich Zeit dafür habe.
 
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@ Wildschuetz:

Die Jagdbetriebskosten in NRW sind m.E. (noch) viel zu hoch. Für die 4 Monate im Jahr in denen ich im Rheinland bin, rentiert sich das nicht. In Nds könnte ich beim Land kostenlos jagen (Forststudent). Nur allein auf den Hochsitz steigen und n Stück Wild zu erlegen ist für mich noch nicht Jagd. Zur Jagd gehört für mich auch eine gewisse Geselligkeit. Die geht leider Gottes in vielen Forstrevieren verloren. Ich hatte das Glück das ich noch welche gefunden habe, nur ist es aufgrund der Distanz (in den Vorlesungsfreien Zeit (Köln - Harz = 400km)) halt nicht machbar mal eben zur Jagd zu gehen wenn man Lust und Laune verspürt.
Ich arbeit gerne im Wald und hab auch kein Problem damit die meiste Arbeit allein zu machen, nur wenn dann unterm Strich im Jahr 10 Füchse und 1/6 Reh (1 Reh in 6 Jahren) rauskommt, ist mir das deutlichst zu wenig. Um nicht zu sagen es ist unverschämt. Dabei gehts nichtmal um einen Trophäenträger, aber ich denk das man da auch mal n Reh schießen kann und es in die eigene Gefriertruhe wandert wenn man schon allen scheiß allein macht.
Oder seh ich das irgendwie falsch?

Gruß
Sebastian

PS: Selbst das eine Reh was ich in diesem Revier schießen durfte mußt ich mit 7DM/kg damals bezahlen und den Rücken mußt ich abliefern ...
 
A

anonym

Guest
Magnus, solche "großzügigen" Jagdgelegenheiten meinte ich mit meinen obigen Posts. Traurig, aber wahr, dass sich manche Jagdherren so aufführen. Und das in einer Zeit, wo man kaum genug Sauen und Rehe schießen kann.
 
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@Magnus

Ich bewundere deine Geduld. Das Spiel hätte ich noch nicht mal ein Jahr mitgespielt. Als Student sieht es mit der Variante "bezahlen" natürlich schlecht aus, das reduziert die Möglichkeiten. Was Du da beschreibst ist aber jenseits von gut und böse. Bei Begehungsscheinen gegen Arbeit im Revier ist es hier in der Gegend üblich Sauen, weibliches Rehwild und einen Bock pro Jahr freizugeben. Wenn es gut läuft ist auch mal ein Stück Rotwild drin, über Raubwild braucht man ohnehin nicht zu diskutieren.

Dafür ist natürlich auch was zu leisten. Das Beschicken der Kirrungen und Hilfe bei Bau und Instandhaltung der jagdlichen Einrichtungen ist angesagt.

[ 21. August 2004: Beitrag editiert von: Wildschuetz ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wildschuetz:
@Magnus

Bei Begehungsscheinen gegen Arbeit im Revier ist es hier in der Gegend üblich Sauen, weibliches Rehwild und einen Bock pro Jahr freizugeben. Wenn es gut läuft ist auch mal ein Stück Rotwild drin, über Raubwild braucht man ohnehin nicht zu diskutieren.
<HR></BLOCKQUOTE>

@ Wildschuetz:

Schön wärs, hab vor 2 Wochen hier jetzt auch endgültig "die Flinte ins Korn geschmissen". Zum Glück bin ich allerdings ab Ende September wieder regelmäßig im Harz. Hab Rotkahlwild (mit n bisschen Glück auch n 3b), w. Muffel (mit Glück auch hier n 3b), Rehwild und Sauen frei. Kanns kaum erwarten, vor allem wenns dann auf die Brunft angeht. Und die Leuts da sind mindestens genauso happy wenn ich was schieße wie ich das bin.
Nur hab ich halt jetzt nix mehr "vor der Haustüre" für die 4 Monate die ich da bin.
 
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@realtree

Es geht ja nicht darum, dass der Jungjäger komplett alles umsonst bejagen kann.
Aber nachdem sie oder er praktisch zwei Jagdjahre als Helfer dabei war muss der arme Jagdherr ja nicht gleich den ersten Bock verrechnen. Und je nach Einsatz und Möglichkeiten lässt sich meistens schon ein Weg zwischen Geld und Arbeit finden.
Und je nachdem, ob sich abzeichnet, dass der Jungjäger dem Revier erhalten bleibt oder nicht kann man ja dann die Zunkunft gestalten.

Servus
 
A

anonym

Guest
Man kann es vielleicht am einfachsten auf den Punkt bringen, indem man sagt: Leistung und Gegenleistung müssen ausgewogen sein.
 

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