Moin!
Selbst mit "Anhang" stellen wir Jäger maximal 1% der Wahlberechtigten. Wenn wir also der Meinung sind, dass es mit der Demokratie an sich schon seine Richtigkeit hat, müssen wir m.E. akzeptieren, dass die Mehrheit der Wähler, vielleicht auch mangels besseren Wissens, der Meinung sind, dass die Jagd einzuschränken ist und zwar auf ziemlich vielen Ebenen.
Was ist denn die Mehrheit der Wähler? Ein Blick in die
Fakten:
Landtagswahl in NRW 2012, Wahlberechtigte: 13.262.049 - davon tatsächliche Wähler: 7.901.268 (59,6% der Wahlberechtigten)
Die GrünInnen haben 723.581 Erststimmen (9,3%) und 884.298 Zweitstimmen (11,3%) erhalten.
Zum Vergleich: die Piraten haben 617.926 Erststimmen (7,9%) und 609.176 Zweitstimmen (7,8%) erhalten.
Trotz dieser Zahlen nahmen/nehmen die GrünInnen in NRW bei den Änderungen zum Jagdgesetz an, sie würden eine breite gesellschaftliche Bewegung vertreten! In Wahrheit stellen sie nur eine Minderheit und sind weit weg von dem was eine "Volkspartei" mit einem breiten gesellschaftlichen Konsens ist.
Die "Mehrheit" der SPD-Wähler wird ganz sicher nicht SPD gewählt haben, weil sie eine überbordene Einschränkung der Jagdausübung in NRW im Sinn hatte. Ich glaube sogar, daß die Mehrheit der GrünInnen-Wähler das überhaupt nicht im Fokus hatte. Die GrünInnen als Partei bzw. einige radikalisierte (= Sachargumenten nicht mehr zugänglich) "Führungskräfte" haben sich allerdings eine günstige Koalitionsposition zu Nutze gemacht, um ihre eigenen verworrenen Ansichten
durchzudrücken. Schau Dir bitte mal den offiziellen Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens in NRW an! Da mangelte es bei den Akteuren erheblich am Demokratie- und Diskursverständnis! Ich hätte in der "Experten-"anhörung im Landtag fast auf die Empore gebrochen, so ein Unfug ist dort erzählt worden.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Jagd, wie wir sie lieben, nur dann Bestand haben wird, wenn wir aktiv werden und den Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen, Themen frühzeitig aufgreifen und uns verändern.
Themen aufgreifen? - Ja.
Veränderungen - nur um der Veränderung Willen? - Nein.
Oder weil es tatsächliche, sachliche Gründe für Veränderungen gibt? - Ja, aber
nicht ohne Evidenz!
Es ist bereits viel gewonnen, wenn Jagd in der Öffentlichkeit so dargestellt würde, wie sie
wirklich ist. Hier sollten wir uns als Jägerschaft nicht länger die Meinungs- und Deutungshoheit aus der Hand nehmen lassen.
Glück Auf,
Schnepfenschreck.