Moin, moin,
meine bescheidene Erfahrung bezieht sich zwar überwiegend auf Prüfungsvorbereitung und Schweissarbeit für den Hausgebrauch, trotzdem noch ein paar Sätze...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:
Ist es nicht einfach wichtiger, dass der Hund das Prinzip der Schweißarbeit versteht...? <HR></BLOCKQUOTE>
In diesem Punkt stimme ich Dir absolut zu.
Was die Einarbeitung betrifft - frühe Ausbildung und Prägung - sehe ich es so wie Hikä. Schweissarbeit ist für mich in dem Sinne kein Gehorsamsfach. Denn Gehorsam bedeutet für mich in dem Zusammhang auch Zwang. Wenn ich einem Hund mit Zwang beibringen muss einer Fährte zu folgen, möchte ich mich im Zweifel nicht auf einen solchen Jagdgefährten verlassen müssen. Ist einfach mein Gefühl, sieht mancher sicher anders. Ich muss meinen Hund lesen können, dazu muss er "frei" und ohne Druck arbeiten und zeigen können.
Bei der Ausbildung sollte m.E. schon die grösste Portion vom Hund ausgehen, den kleinen Rest kann ich mit entsprechender Einarbeitung steuern.
Mir bleibt bei der Diskussion in diesem Punkt die
Veranlagung des Hundes etwas auf der Strecke.
Ich weiss nicht, ob man alle Hunde so einfach in die "Schweisshundeform" pressen kann. Egal ob sie über eine hohe Arbeitsfreude, einen ausgepägten Beutetrieb und Spurwillen verfügen oder ob es sich um einen Dickschädel handelt, der lieber sein eigenes Ding dreht und mit hoher Nase in den Wind zieht oder stöbert, weil's ihm mehr Spass macht. Für 'ne VGP reicht es vielleicht irgendwie hin, aber ob daraus ein guter Schweisshund zu formen ist, wage ich zu bezweifeln.
Eine Korrektur, d.h. eher ein "Hinweis" wie Hirschmann es beschreibt, wenn der Hund ganz offensichtlich einer Verleitung folgt, hat m.E. nichts mit Strafen zutun. Aber da gibt es wohl mal wieder, wie auch bei dem Wort Zwang, ein breites Spektrum der Auslegung...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:
Es wird halt oft argumentiert, dass der Hund, der auf FS eingearbeitet wird, sich an der Bodenverwundung orientiert, der konventionell eingearbeitete Hund dagegen am Schweiß. Wer sagt denn, dass das stimmt? Ich behaupte: Auch ohne Fährtenschuh kann man den Hund so einarbeiten, dass er sich an der Bodenverwundung orientiert. <HR></BLOCKQUOTE>
Ich trete meinem Hund manchmal "zum Spass" (er arbeitet eben gerne
) eine Fährte mit FS. Ab und zu ein Spritzer Schweiss dazwischen, zum Verweisen oder als Bestätigung, wie ich mir einbilde.
Zu Beginn war ich sehr skeptisch, weil er bis dato als Kunstfährte nur das übliche Rinderblutgeklecker kannte. Drei, vier kürzere Naturfährten, auch mit sehr wenig für mich sichtbaren Schweiss, (bis 200m) hatte er zu dem Zeitpunkt zwar schon gemacht.
Die FS-Fährte (~500m, aufgetaute Frischlingsschalen, Waidwerk-FS mit Alu-Halter, alle 20-30m Schweisstropfen) stand über Nacht knapp 20 Std.
Der Hund lief wie auf Schienen! Die Fährte war für ihn deutlich leichter zu halten als die übliche nur gespritzte.
Ich denke ganz einfach im Gegensatz zur üblichen Fährte kam hier ja neben meiner Spur eine deutliche Bodenverwundung durch die Schalen dazu. Der Schweiss war zwar weniger aber die "Schienen" offensichtlich gut zu lesen.
Daraus mag man nun schliessen was man will. Der FS ansich, egal ob der Holzschuh oder ein Aluhalter, hinterlässt aber ebenso einen großen Abdruck wie ein Gummistiefel bei der gespritzten Fährte. Der Schalenabdruck kommt dazu. In wie weit der wenige Schweiss seinen Beitrag geleistet hat, kann ich nicht beurteilen. Werde am We mal eine ohne treten...
Eine praxisnahe Alternative zum Schuh wären vielleicht Fährtenstelzen... oder eben ein abgerichtetes Sofa-Schwein...
Gruß
nikon