Schweißarbeit: offene Fragen!

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


Nein. Er lernt, dass er der einen Fährte zu folgen hat, ob Orangensaft, Fischöl, Schweiß oder was auch immer. Die Fährte, auf die er angesetzt wird, muss er bis zum Ende verfolgen. Es ist meiner Meinung nach egal, mit was man den Hund einarbeitet, solange er dabei das Grundprinzip "Individualgeruch dieser einen Fährte - folgen- Erfolg" verknüpft hat. Lasse mich jedoch gerne belehren.
E
<HR></BLOCKQUOTE>

Von mir kommt keine Belehrung. Ich sehe das genau so.
Horrido
TicTac
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von der_mit_der_Bracke_jagt:
strafen bei der schweissarbeit?????? und dann auch noch wenn der hund nicht direkt auf der fährte arbeitet???
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hast schon mal gesehen wie ein hund die fährte problemlos 20 - 30 schritt unter wind arbeitet? warum soll er das nicht machen?
<HR></BLOCKQUOTE>

Es geht nicht um den Sinn. Es geht darum, warum generell Strafen bei der Schweißarbeit als Tabu gilt. Und gleichzeitig Schweißarbeit als Gehorsamsfach angesehen wird. Es geht auch nicht darum, den Hund zu strafen, wenn er bögelt, sondern wenn er Verleitungen anfallen will. Aber wie gesagt, nicht der Sinn ist der Grund der Frage, sondern ganz einfach:

Wenn Schweiß Gehorsamsarbeit ist - warum darf dann nicht gestraft werden?

Ganz einfache Frage - oder doch nicht?
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von der_mit_der_Bracke_jagt:

zum fährtenschuh... es findet eine grössere bodenverwundung statt wie wenn du nur normal dahinlatscht. damit tut sich der hund schon wieder leichter.
<HR></BLOCKQUOTE>

Halt. Das kann nicht der Grund sein, denn ein Schweißhund soll doch gerade schwierige Fährten arbeiten. das ist dann unlogisch, dass man aus diesem Grund den Fährtenschuh nimmt, denn wenn man auf andere Weise eine schwierigere Fährte herstellen kann, warum tut man es dann nicht?

Und wie gesagt: Der Individualgeruch bei der Färtenschuharbeit stammt eben nicht nur von den Schalen, sondern auch vom Fährtenleger. Auch noch nach 48 Stunden, wie der mantrailer beweist. Wozu also die Schalen, wenn der Führer-Individualgeruch doch auch ausreicht, um dem Hund das Grundprinzip der Schweißarbeit, nämlich das spurtreue Verfolgen einer Fährte beizubringen?

Zusatz: Nimmt man nicht den Schweiß des Stückes, von dem auch die Schalen sind, sondern beispielsweise Waidwerk Fährtenschweißkonzentrat, so entsteht doch auch eine ganz individuelle Fährte. Die kann der Hund doch auch genauso arbeiten.

Das einzige Problem, wenn Schalen und Schweiß
nicht vom identischen Stück stammen, sehe ich evtl. beim Verweisen. Aber auch das sollte möglich sein, wenns zwei verschiedene Herkünfte sind, nicht wahr?
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wisentbulle:


Habe mir Mühe gegeben, nach Möglichkeit richtig auf Deine Fragen einzugehen, also noch ein Versuch:

Zu 1: Wo soll der Sinn sein, den Hund nur auf der markierten Fährte arbeiten zu lassen? Das mag für eine Prüfung funktionieren, aber in der Praxis eben nicht und dann bricht der Hund wahrscheinlich ab, wenn er fürs Abkommen direkt bestraft wurde/wird. An bestimmten Stellen, wo viele Verleitungen vorhanden sind, der Untergrund wechselt oder z.B. Sauen gebrochen haben, brauchen die Hunde auch eine gewisse Freiheit, um die Fährte hier wiederzufinden. Da ist das Bögeln dann eben doch zwangsläufig nötig. Hierbei zu bestrafen kann nur nachteilig wirken.
<HR></BLOCKQUOTE>

So gerne ich es auch würde, ich will hier gar nicht über den Sinn diskutieren. Es geht darum, dass man auf der Schleppe einem nachlässig arbeitendem Hund beibringen kann (und zwar durch Zwang), dass er direkt auf der Schleppe arbeiten muss. Das ist Gehorsam.

Da Schweißarbeit, zumindest bei Übungsfährten, auch Gehorsam ist, müsste man doch einen Hund, der von der Fährte geht, ebenso strafen können/dürfen, wie bei der Schleppenarbeit. Sonst könnte ich ja auch sagen: "Bei der Schleppe ist es mir scheißegal, wo der Hund herläuft, und wenns ne freie Suche ist, Hauptsache, er bringt das Stück."

Das ist aber nicht egal. Bei der Schleppe hat er exakt zu arbeiten.

Warum soll er bei der heiligen Schweißarbeit nicht auch exakt arbeiten, zumindest bei den Übungen. Warum soll ihm gestattet werden, bei einer leichten Fährte mit bsp. 5-stündiger Stehzeit, rumzubögeln?

Schweiß ist Gehorsam oder nicht?

Warum soll er dann nicht auch, wie bei der Schleppe die Gehorsamsleistung bringen und auf der Fährte laufen? Das ist doch ohne weiteres möglich udn für den Hund kein problem, wenn man ihm deutlcih gemacht hat, was man von ihm will.

Versteht Ihr, worum es mir geht?

Ich will herausfinden, ob man Schweiß als Gehorsam definieren kann, denn das tut man ja in der Regel. Denn dann würde die Regel, dass ein Hund bei der Schweißarbeit bzw am Riemen nie zu strafen ist, keinen Sinn machen!

Es geht hier nur ums Prinzip, also dass es prinzipiell möglich ist, einen Hund, der bei der Schweißarbeit glaubt, machen zu können, was er will, zu strafen und ihn zu zwingen, der Fährte zu folgen. Ausbildungstheorie, die aber auch in der Praxis ihre Berechtigung hat.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wisentbulle:

Zu 2: Die Individualwitterung des Fährtenlegers dürfte meines Erachtens deutlicher aus den Fährten anderer Wildtiere herausstechen. Für den Hund ist das also bedeutend einfacher als wenn er nur geringfügige Abweichungen unterscheiden muss. Außerdem ist es einfach praxisnäher, auch wenn der Hund mit der Zeit durchaus merken kann, was echte Arbeit und was Übung ist. Die Individualwitterung des Menschen bringt mir bei einer echten Nachsuche verhältnismäßig wenig, auch wenn der Hund gelernt haben sollte, nur dieser zu folgen. Und zuletzt: Ist nicht auch die Wildwitterung deutlich interessanter für unsere Hunde als Menschenwitterung ?
<HR></BLOCKQUOTE>

1. Wildwitterung ist das eine - Duftpartikel von vertrockneten Schwanrzwildschalen, gemischt mit dem Duft der Bodenverwundung durch 1. Schalen und 2. Das Gewicht des Fährtenlegers und zusätzlich den Duftpartikeln des Fährtenlegers das andere.

Der Hund weiß doch ganz genau, dass das eine Übungsfährte ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund nur durch die Witterung der Schalen seine xte FS-Fährte immernoch mit Begeisterung arbeitet, wenn er doch genau weiß, dass es keine Hatz und nix dergleichen gibt. Nur die Schalen sind doch nicht die Motivation. Als primären Motivationsverstärker setze ich beispielweise besonderes Futter ein - und zwar sowohl in der Fährte, als auch am Ende. Der Hund ist völlig geil auf Fährtenarbeit, egal, wie die Fährte hergestellt worden ist. Mittlerweile laufe ich in Gummistiefeln durch den Wald und nur alle 20 Meter, oder vielleicht auch mal alle 50 Meter findet der Hund Schweiß. Das tut der Begeisterung keinen Abbruch. Das aber nur am Rande, es geht hier schließlich in erster Linie um die Theorie.

Wenn Du sagst, dass es für den Hund bedeutend einfacher ist, der Menschenwitterung zu folgen, als der Wildwitterung: Kein Argument für den Fährtenschuh. Die Menschenwitterung der beiden Fährtenleger dürfte sich kaum unterscheiden und steht noch nach zwei Tagen im Wald. Nur die auf der kalten Gesundfährte eines einzelnen Stücks Hochwild ausgebildeten Hunde folgen keiner Menschenwitterung. Das ist realistisch, aber alle Kunstfährten enthalten Menschenwitterung, ob FS oder konventionell.

Und v.a. wäre es interessant zu wissen, woran der Hund sich in Wirklichkeit orientiert:

- Individualwitterung des Stückes, die durch die Schalen abgegeben wird
- Individualwitterung des Fährtenlegers
- Duftstoffe im Schweiß
- Duftcocktail der Bodenverwundung
- bzw alles zusammen

Das interessiert mich.

im übrigen: ich habe selbst Fährtenschuhe von SfA und mit dem Hund auch viele Fährten damit gemacht, schon als er 4 Monate alt war. Für die Prüfungen habe ich ihn dann konventionell vorbereitet.
Da das Unterschnallen der Fährtenschuhe bzw das Laufen damit in unseren steinigen Steilhängen ein ganz schöner (und gefährlicher) Akt ist, bin ich halt darauf gekommen, ob nicht die Bodenverwundung der Stiefel ausreicht, um den Hund anzulernen.

Die entscheidende Frage: Braucht der Hund die Bodenverwundung oder braucht er die Schalen?

Ich bin der Meinung, dass die Bodenverwundung das Entscheidende ist.

Aber da kann ich auch völlig falsch liegen und deshalb freue ich mich über jden weiteren Foristi, der seine Meinugn bzw Erfahrung in diesen Thread einfließen lässt. Danke, Leute! Weiter gehts.
 
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Original erstellt von hubbert:
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Da Schweißarbeit, zumindest bei Übungsfährten, auch Gehorsam ist, müsste man doch einen Hund, der von der Fährte geht, ebenso strafen können/dürfen, wie bei der Schleppenarbeit. Sonst könnte ich ja auch sagen: "Bei der Schleppe ist es mir scheißegal, wo der Hund herläuft, und wenns ne freie Suche ist, Hauptsache, er bringt das Stück."

Das ist aber nicht egal. Bei der Schleppe hat er exakt zu arbeiten.

Warum soll er bei der heiligen Schweißarbeit nicht auch exakt arbeiten, zumindest bei den Übungen. Warum soll ihm gestattet werden, bei einer leichten Fährte mit bsp. 5-stündiger Stehzeit, rumzubögeln?

Schweiß ist Gehorsam oder nicht?


Villeicht sollten wir zur Vereinfachung mal klar trennen zwischen:

1. Übungs- und Prüfungsfährten und
2. Praxis

Für einen Hund, der nur stupide der künstlichen Fährte folgen soll, ist Deine Theorie mit Gehorsam und Strafe durchaus nicht verkehrt. Allerdings gebe ich auch hier eins zu bedenken: das Bögeln ist vielen Rassen angewölft und typisch. Dagegen kann man mit Strafe angehen, ob es sinnvoll ist, willst Du ja gerade nicht diskutieren.

Für einen Hund, der in der Praxis arbeiten soll, ist es allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verkehrt, Strafmittel einzusetzen. Hier muss nämlich das Bögeln gerade dazu genutzt werden, schwierige Fährten mit vielen Stunden Stehzeit und Verleitungen voranzubringen.

Bestimmt gibt es aber Hunde, die auch über Strafe zu guten Leistungen zu bringen sind, nur würde ich dann nicht jedes Abkommen von der Fährte bestrafen, da es in der Praxis häufig vorkommt, dass neben der eigentlichen (von uns vermuteten) Fährte gearbeitet wird.

Gruß und bis morgen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


...........
Das einzige Problem, wenn Schalen und Schweiß nicht vom identischen Stück stammen, sehe ich evtl. beim Verweisen. Aber auch das sollte möglich sein, wenns zwei verschiedene Herkünfte sind, nicht wahr?
<HR></BLOCKQUOTE>

hmmm... hundl sucht auf der fährte ein stück rehwild. bis hierher alles gut und schön, dann liegt am ende der schweissfährte auf einmal ein reh das aber gar nicht so riecht wie das das hundl gesucht hat.... warum soll hund DIESES reh verweisen????? er hat ja das das er sucht noch gar nicht gefunden. auf der einen seite wird das changieren verurteilt (zu recht) aber auf der anderen seite verlangt man vom hund mit einem fremden stück am "ende" der fährte zufrieden zu sein. ja himmel no amoi... was soll der hund jetzt? DAS stück suchen auf dessen fährte er gegangen ist oder ein x-beliebiges stück finden????
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ich hab schon mal geschrieben dass ich hunde erlebt habe die das stück am ende der fährte kurz bewindeten und dann versuchten die fährte wiederzufinden. zu recht, der schweiss und die schalen waren von einem anderen stück als das das dort in der gegend rumgelegen ist. was macht ihr bei einer drückjagd wenn zufällig auf der schweissfährte eines stückes ein anderes verendet ist???? die nachsuche des ersten abbrechen weil ja eh ein stück zustande gekommen ist????? NEIN, das macht sicher niemand, aber bei einer kunstfährte wird das meistens von dem hund verlangt
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[ 25. Oktober 2006: Beitrag editiert von: der_mit_der_Bracke_jagt ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von der_mit_der_Bracke_jagt:


hmmm... hundl sucht auf der fährte ein stück rehwild. bis hierher alles gut und schön, dann liegt am ende der schweissfährte auf einmal ein reh das aber gar nicht so riecht wie das das hundl gesucht hat.... warum soll hund DIESES reh verweisen????? er hat ja das das er sucht noch gar nicht gefunden. auf der einen seite wird das changieren verurteilt (zu recht) aber auf der anderen seite verlangt man vom hund mit einem fremden stück am "ende" der fährte zufrieden zu sein. ja himmel no amoi... was soll der hund jetzt? DAS stück suchen auf dessen fährte er gegangen ist oder ein x-beliebiges stück finden????
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Das ist alles richtig und logisch; ich bezog mich eher aufs verweisen von Pirschzeichen und nicht aufs verweisen des Stücks (was sicher in den Alpen und sehr unwegsamen Gelände nötig sein kann, bei uns wohl eher nicht.)

Das Verweisen von Pirschzeichen kannst Du dem Hund doch auch beibringen, ohne Schweiß vom Stück zu benutzen. Darum gings mir. Idealerweise wird man sicherlich Schweiß und Schalen von einem Stück verwenden udn am Ende der Fährte auch noch das Stück hinlegen. Habe ich im übrigen noch nie hinbekommen, nur bei Totsuchen gibt es diese Konstellation.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wisentbulle:
Original erstellt von hubbert:
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Villeicht sollten wir zur Vereinfachung mal klar trennen zwischen:

1. Übungs- und Prüfungsfährten und
2. Praxis

Für einen Hund, der nur stupide der künstlichen Fährte folgen soll, ist Deine Theorie mit Gehorsam und Strafe durchaus nicht verkehrt. Allerdings gebe ich auch hier eins zu bedenken: das Bögeln ist vielen Rassen angewölft und typisch. Dagegen kann man mit Strafe angehen, ob es sinnvoll ist, willst Du ja gerade nicht diskutieren.

Für einen Hund, der in der Praxis arbeiten soll, ist es allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verkehrt, Strafmittel einzusetzen. Hier muss nämlich das Bögeln gerade dazu genutzt werden, schwierige Fährten mit vielen Stunden Stehzeit und Verleitungen voranzubringen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Also halte ich fest: Schweißarbeit ist Gehorsam und ein Hund darf deshalb in der Ausbildung auch gestraft werden - warum auch immer.

Es geht nicht explizit ums Bögeln. Das kann er in einem gewissen Rahmen ja tun, aber es kann auch solche Ausmaße annehmen, dass man eher von einer Freiverlorensuche am Riemen sprechen kann. Darum gehts, das soll nicht sein.

Ich bezog das Strafen auch eher auf Hunde, die hartnäckig einer eindeutigen Verleitung folgen wollen, als auf solche, die mal 5 Meter neben der Fährte gehen.

Für mich ist damit diese Teilfrage beantwortet:

-> Schweiß ist in der Tat ein Gehorsamsfach und es gibt keinen Grund, aus Prinzip Strafe bei der Ausbildung auf Schweiß auszuklammern.
(Dass man dabei die Ausbildungsmethoden auf die Individualität eines jeden Hundes abstimmen muss, ist klar. Ein generelles Ausklammern der Bestrafung des Hundes am Riemen in gewissen Situationen ist jedoch nicht begründet.)

Gruß und danke für Eure Antworten, hubbert

PS: Die Fährtenschuhfrage ist noch immer nicht erklärt, weitere Beiträge bitte!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:



Schweiß ist Gehorsam oder nicht?

<HR></BLOCKQUOTE>

So steht es zwar überall, aber ich glaube es einfach nicht. Wenn der Hund das mit der Fährte von klein auf an richtig verknüpft hat , dann geht es dem Hund nur um das Finden und Fressen. Und da er die bessere Nase hat, bin ich hinten letztlich auf ihn angewiesen und er ist in dieser Situation der "Chef". Ich kann verbal auf ihn einwirken, wenn er sichtbar eine Verleitung annimmt, was er aber vielleicht nur macht, um sicher zu gehen und oft korrigieren sich die Hunde selbst. Kürzlich hatten wir eine kleine Totsuche auf Gams... sie war noch ca. 70 m den Hang runter gekugelt und blieb dann in den Latschen hängen. Ich wusste, wo sie liegt. Muck wurde mit "Such verwund" losgeschickt und er arbeitete erst mal Richtung Gesundfährte und kasperte rum. Problem hierbei ist, dass er auf den Riemen konditioniert ist und es in diesem steilen Gelände aber lebensgefährlich sein kann, den Hund an Leine oder Riemen zu haben. Er musste also frei suchen und da war es nötig, ihn mit einem "Zur Fährte" etwas ruhiger zu bekommen. Er hat dann den schwer zugänglichen Anschuss untersucht und das Stück auch zügig gefunden.

Was den Fährtenschuh angeht... ich habe ihn mit unterschiedlichem Wild getestet und als der Hund noch recht jung war, ist er z.B. bei Sau ganz zögerlich und vorsichtig gelaufen. Eigentlich ist diese ganze Überei ja für uns, damit wir den Hund lesen lernen.


Gruß Hikä
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


....... Habe ich im übrigen noch nie hinbekommen, nur bei Totsuchen gibt es diese Konstellation.
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was hast noch nie hinbekommen???? schweiss, schalen und das gleiche stück am ende der fährte?????? ja sag mal bist jäger oder nit? dann musst halt mal ein stückl für die eigene kühltruhe besorgen und schon klappts... zwar nicht mit der nachbarin aber ansonsten...
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arbeitendem Hund beibringen kann (und zwar durch Zwang), dass er direkt auf der Schleppe arbeiten muss. Das ist Gehorsam

Wie macht man das ?

Odin, leider kann ich nicht sehen ob Du weiter weg bist, ich will gerne die 100 € verlieren um eine gute Arbeit zu sehen und zu lernen.

Es macht mir Spaß diese Beiträge zu lesen, komme gerade von der Treibjagd und habe trotzdem gerne reingeschaut, na ja so ganz sehe ich den Bildschirm nicht so richtig???

Also das der Hund gerne weitersucht, hat mit dem falschen Stück am Ende aus meiner Sicht nichts miteinander zu tun. Auch bei Rehwildschweiß und einem Stück Rehwild am Ende wollte mein Zwergrauhhaar bei der Prüfung am Ende weitersuchen, er war besseres gewohnt.

Wie kommt es, dass ich 4 Hunde auf der Verbandsschweißprüfung im ersten Preis geführt habe, ( zweimal bin ich auch durchgefallen) und mit etlichen Teckeln auf der 24 Stundenfährte im ersten Preis gelaufen bin und gleichzeitig viele andere bei der Arbeit geholfen habe, hier aber anscheinend die Hunde in der Bundesliga arbeiten und alle die ich kenne nur 2 Kreisklasse sind?

Natürlich darf der Hund Bögeln, er muss es aber schaffen selbst die Fährte wieder zu finden. Zu oft wird hier geholfen. Einmal durch stehen bleiben, an der Leine ziehen, sich in der richtigen Richtung drehen.

Zum anderen Abkommen bei Verleitungen sehe ich überhaupt kein Problem energisch zu werden.

Einen schönen Abend noch!!!

Der Tag war gut!!! Auf den Rest freue ich mich.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wisentbulle:
Hallo Hubbert,

zu Deiner 1. Frage: Das mit dem Strafen bei der Schweißarbeit ist aus verschiedenen Gründen schwierig. Erstens tritt das Problem auf, dass die Hunde nicht immer nur stur auf der markierten Fährte arbeiten, sondern bögeln, durch Wind abseits der Fährte arbeiten, aber tatsächlich noch drauf sind. Für Dich ist es daher oftmals gar nicht sicher möglich, das Abkommen von der Fährte zu erkennen und damit wird auch der richtige Zeitpunkt des Bestrafens verpasst. Von daher sollte man es dann lieber gleich lassen. Zweitens sind viele Schweißhunde Sensibelchen und vertragen keine Bestrafung, sodass die Fährtenarbeit dann mit Negativerlebnissen verknüpft wird. Drittens kannst und solltest Du in der Praxis nie den Hund dafür strafen, wenn ein Stück nicht gefunden wird, da Du meist keine Kontrolle über die Fährte hast und dann wieder den falschen Moment erwischt hast.

zu Deiner 2. Frage: Bei der Verwendung des Fährtenschuhs wird die Fährte durch viele verschiedene Komponenten geprägt, das ist einmal die Bodenverwundung, aber zum anderen auch die für die Praxis unheimlich wichtige Individualwitterung des "Stückes", die durch die verwendeten Schalen erreicht wird. Der Hund soll gerade darauf eingearbeitet werden, eine bestimmte Individualwitterung auch und gerade dann zu verfolgen, wenn viele andere sehr ähnliche Witterungen (Verleitungen) dazukommen. Ich glaube, dass hier ein Unterschied zu der nur getupften Fährte besteht.

Gruß
<HR></BLOCKQUOTE>

Danke für Deine Antwort. Du gehst aber nicht richtig auf meine Fragen ein.

1. Wenn der Hund bögelt etc ist das nicht zwangsläufig nötig. Man kann nun mal den Hund dazu zwingen, exakt auf der Fährte oder auch auf der schleppe zu arbeiten. Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Er bögelt in der Regel nur dann, wenn man ihn lässt. Das Abkommen von der Fährte nicht zu erkennen liegt meist daran, dass diese nicht richtig markiert ist. Das ist also ein Führerproblem und hat nicht wirklich was mit der Möglichkeit zu tun, den Hund zu strafen. Denn wenn man davon ausgeht, dass die Fährte exakt markiert wurde, kann man auch den Hund im rechten Augenblick strafen. Hat die Meinung, dass man den Hund bei der Schweißarbeit nicht strafen soll, also wirklich nur mit Sensibelchen zu tun? Dann sollte die generelle Ausbildung aber ansers laufen, denn auf der schleppenarbeit wird ja auch massiv gestraft, dann muss es auf Schweiß beim Durchschnittshund auch möglich sein. Gehorsam auf der Schweißfährte - warum denn nicht?

2. Natürlich wirken beim Fährtenschuh mehrere Komponenten zusammen. Aber das ändert nix an der Tatsache, dass auch bei der konventionell gelegten Fährte eine Individualwitterung entsteht - die des Fährtenlegers. Daher ist das doch vergleichbar. Und nur die eingespannten Schalen machen doch wohl den Unterschied nicht aus, denn man kann doch auch was anderes als Schalen einspannen und der Hund arbeitet die Fährte genauso.
Das Funktionsprinzip "Fährtenschuh" konnte bisher niemand so recht erklären - mich interessiert insbesondere, warum so viele Schweißhundeführer exakt dieser Ausbildungmethode den Vorzug geben. Ich habe noch keine stichhaltige Argumentation gehört. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Hund, der ohne Schweiß auf der mit normalen Schuhen getretenen Fährte ausgebildet wurde, versagt, der mit Fährtenschuh eingearbeitete Hund aber nicht. Kühne These: Die Ausbildung mit dem Fährtenschuh hat nur deswegen so einen guten Ruf, weil die Schweißhundeführer, die damit arbeiten, einfach viel mehr Fährten mit ihrenm Hunden arbeiten, als der Durchschnittsführer. Also liegts demnach an der Menge der Arbeiten und weniger an der Ausbildungsmethode. Oder ist das falsch gedacht?

Wie gesagt:
- An den Schalen liegt es nicht
- Daran, dass kein Schweiß verwendet wird, auch nicht. Das kann man bei der konventionellen Fährte auch so machen.
- Eine Individualwitterung muss zwangsläufig bei jeder gelegten Fährte entstehen - egal ob Fährtenschuh, gespritzt, getupft oder wie auch immer. Denn immer geht ein Mensch durch den Wald, der Bodenverwundung verursacht und Hautschuppen verliert.

Also: Warum ausgerechnet den Fährtenschuh?
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Claas:
Nach zwei Tagen auf Asphalt einer Spur zu folgen, ich würde 100€ dagegensetzen, lass mich aber gerne überzeugen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn ich einen mantrailer mein Eigen nennen würde, wärst Du die Kohle los.
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Da ich bekanntlich nur einen "Rotznjaga"
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am Strick führe, sollte ich vermutlich in Trööts über Schweißarbeit ehrfürchtig schweigen.

Dennoch ein Gedanke zum "Strafen":
Im Realfall ist es doch besser, der Hund faselt offensichtlich, als dass er (zur Vermeidung von Sanktionen) vorgeblich angestrent irgendwas sucht. Seht Ihr diese Gefahr nicht auch?
 

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