Halli hallo,
ich bin bin seit August 2013 frisch gebackener Jungjäger und habe im Odenwald die Möglichkeit regelmäßig zu jagen.
Gestern Abend um etwa 20.00 konnte ich bei ausgehendem Licht mein erstes Stück Schalenwild erlegen! Die Überläuferbache kam in einer 5 Kopf starken Rotte ohne Frischlinge angewechselt. Besagter Wechsel wird seit einigen Wochen in direkter Nähe zu Wohnhäusern (ca. 300m) hoch frequentiert von Sauen genommen und bringt die Anwohner etwas in Rage. Entsprechend wurde eine mobile Ansitzleiter von 4m Höhe 25m vom Wechsel entfernt aufgestellt und bei jedem möglichen Licht angesessen. Das Gestrige versprach eigentlich nicht besonders viel Aussicht auf Erfolg. Die Sauen kündigten sich erst kurz vor Überwechseln des Waldwegs an und mir blieb nicht viel Zeit mich zu positionieren. Entsprechend musste ich freihändig ohne Auflage schiessen. Ich ließ die Leitbache passieren und nahm das erste schwache Stück, dass direkt nach ihr den Weg relativ zügig überquerte. Zuerst haderte ich bei dem flotten Tempo der Rotte mit einem Schuss, überwandt mich dann aber, da die Möglichkeit doch zu verlockend war.
Ich kam vorne auf der Kammer ab, was aber noch zu wenig war und der erste Schuss entsprechend leider weidwund ging. Die Sau überfiel den Weg und verschwand stark klagend in den angrenzenden Buchenrauschern. Ich dachte mir gleich, was passiert war und verbot mir noch einen Schuss auf die anderen Stücke, die sich sicher noch eine Minute lang in dem vor mir liegenden Hang aufhielten.
Ich konzentrierte mich auf die krank geschossene Sau, konnte sie aber von meinem Ansitz aus nur noch hören, nicht aber sehen.
Nach etwa 5 Minuten, als die Rotte weiter gezogen war, baumte ich ab und lief langsam und leise den Weg hinab, da ich vermutete, dass die Sau sich niedergetan hatte. Dann konnte ich sie auf einmal auf 20m Entfernung sehen, entsicherte und trug den Fangschuss auf die Kammer des an einen Baumstamm gelehnten Stückes an. Den Schuss quitierte die Sau mit einer kurzen Todesflucht, die 30m weiter unter einer umgebrochenen Buchenkrone ihr Ende fand.
Auf den ersten, schlechten Schuss im Eifer des Gefechts bin ich nicht stolz, aber dass ich den Fangschuss antragen und das Tier schnellstmöglich erlöen konnte, versöhnt mich wieder mit dieser ersten erfolgreichen Jagd!
Das Aufbrechen war aufgrund des Schusses ins kleine Gescheide nicht besonders spassig, aber machbar und ich hoffe, dass das Fleisch und besonders die Keulen nicht allzuviel abbekommen haben. Aufgebrochen wog die Sau nur 22kg.
Letzendendes bin ich froh, dass das Stück liegt und meine ersten Schüsse auf lebendes Wild keine große Qual hervorgerufen haben und das elfte weidgerecht erlegte Stück Schwarzwild für dieses Jagdjahr auf der Strecke liegt.
Waffe: Frankonia Forest (98er System)
Kaliber: 7x57
Geschoss: Hornady Interbond