Letzte Nacht habe ich meinen ersten Keiler erlegen können.
Ich konnte das Erlebnis mit einem Menschen teilen, den ich zuerst als Arbeitskollegen kennenlernte und wir mittlerweile auch Jagdkameraden und gute Freunde sind.
Das Ganze mit ihm teilen zu können freut mich sehr, war er es doch der mich zu meiner Jagdgelegenheit brachte und quasi für mich "bürgte".
Zum Ablauf:
Bei uns im Revier, dem ein odere anderen wird es bekannt vorkommen, drehen die Schweine aktuell gerne die Wiesen um.
Unser Pächter findet das ,verständlicherweise, nicht ganz so schmackhaft wie die Schwarzkittel also ging es gestern Nacht raus zur Schadesbegrenzung/ Prävention.
Wir machten eine kleine Pirschrunde durch einen anderen Revierteil bis wir am eigentlich Revierteil mit den Schäden ankamen.
Der Plan war eigentlich sich auf eine Kanzel mit super Übersicht zu setzen und im Ereignisfall die Stücke anzupirschen..
Nur soweit kamen wir garnicht erst..
Auf dem Weg zur Kanzel konnten wir eine einzelne Sau beim Brechen auf einer der Wiesen ausmachen.
Nach kurzem Anpirschen und Ausrichten hatten wir scheinbar irgendwie ein komisches Gefühl bei dem Stück verursacht, woraufhin es sich locker in den Wald trollte..
Verdammt, da waren wir scheinbar zu langsam oder doch irgendwie zu laut.
Weil die Sau aber nicht wirklich "dringend" abgesprungen war, beschlossen wir uns etwas zurückzuziehen und nochmal nachzuhalten.
Unsere Geduld wurde nach etwa 15 Minuten belohnt und das Schwein betrat wieder die Wiese und tat sich genüßlich..
Nach einer kurzen Positionsverbesserung unsereseits wurde der Entschluss gefällt; ich werde schießen und mein Freund "spottet". Wenn wir zusammen unterwegs sind wechseln wir uns in der Regel einfach ab.
Die Sau stand breit, die Rahmenbedingungen passten und ich ließ den Schuss brechen.
Durch das Vorsatzgerät konnte ich die Sau gut zeichnen sehen und sie trat die (Tod)Flucht an, welche nach 100-150 Metern auf freiem Feld endete.
Erstmal ordentlich durchatmen und nachhalten auf dem Stück.
Mein Jagdkamerad meinte nur "Das ist kein kleines Schwein".
Ich wunderte mich, war im Glauben einen ~30kg Überläufer beschossen zu haben. Ich tue mich teilweise noch schwer mit der Einschätzung.
Beim Herantreten wurden dann meine Augen größer, hatte mich scheinbar ganz gut verschätzt.
Vor uns lag ein 55kg (aufgebrochener) Keiler, mein erster Keiler überhaupt.
Die Freude war natürlich riesig.
Ich hoffe ihr seht mir Bild nach, die Aufregung war groß.
Für die Freunde der harten Fakten:
55kg Keiler (aufgebrochen)
~3 Jahre alt
Vorsatz: TH35Pc
.308 S&B 180grns.
Ein und Ausschuss kurz hinter dem Blatt, doppelter Lungentreffer