Lange überlegt ob ich das hier schreiben soll, aber sowas gehört eben auch dazu:
Nach meinem ersten,beinahe erfolgreichen Pirschversuch bekam ich wieder eine Nachricht der Kirrungskamera.
Also Ausrüstung aufgenommen und los gings.
Am gleichen Tag hatte ich mit dem WBV Gerät einige erfolgreiche Probeschüsse abgegeben.
10 Minuten später sehe ich wieder die Sauen, 4 starke und ca 25 Frischlinge an der Kirrung, Entfernung 160 Meter. Leichter Regen.
Das Pirschen klappte wieder, bei 70 Meter entschloss ich mich zu schießen.
Im Wärmebildvorsatz bot sich folgendes Bild: die 4 stärkeren Schweine standen hinter der Kirrung, im Vordergrund ein leuchtender Pulk Frischlinge, einzelne Stücke nicht identifizierbar.
Links davon stehen 2 Überläufer. (hier hätte ich nachdenken müssen. Diese Rotte hat keine Überläufer)
Beim äusseren Überläufer Ziel aufgenommen, am Vorderlauf hoch leicht unter der Mitte.
Schuß bricht, ich sehe das Stück vorne einbrechen und dann ohne erkennbare Behinderung mit der Rotte flüchten. Nachschuss ging fehl.
Da ich mir sicher war gut abgekommen zu sein an den Anschuss. An der Kirrung nichts, garnichts!
Nach 90 Minuten abgebrochen.
Bei Tageslicht wieder hin, nichts gefunden.
Hab dann langsam angefangen zu zweifeln ob ich das Zeichnen wirklich gesehen habe.
Bin dann von der Kirrung zu dem Punkt gelaufen an dem ich den Schuss abgegeben hatte um die Hülsen zu holen.
35 Meter vor dieser Stelle liegt ein Knochensplitter!!!! (Röhrenknochen)
Ich hatte durch das WBVG die Entfernung vollkommen falsch eingeschätzt!
Der Überläufer war in Wahrheit ein 12 Kilo Frischling wie alle anderen!
Durch die geringe Entfernung bin ich natürlich tiefer abgekommen und hab den Lauf getroffen!!!
So ein verfluchter Mist!
Nachsuche mit firmem Hund brachte absolut nichts.
Der erfahrene Nachsucheführer meinte, es könne durchaus sein, dass das Stück mit der Rotte mithalten kann und evtl. in einigen Tagen wieder an der Kirrung auftaucht.
Gestern, nach einer Woche waren die Schweine wieder an der Kirrung, ich hoffe ich kann die Sache beenden.
Fazit: mein Mistrauen in die WBVG Technik hat sich auf üble Weise in Realität verwandelt.
Immerhin bin ich mir sicher den Fehler gefunden zu haben.
Werde in Zukunft erstmal beim Restlichverstärker bleiben, wenns zu dunkel dafür ist, dann ist das halt so.
War in meine 4. Jagdjahr übrigens das erste mal das der Treffer nicht dort war wo ich ihn haben wollte. Mist, elendiger!