Schwarzwild 2019/2020

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.... auch von mir Waidmannsheil an alle ,... ich stell hier erstmal nichts mehr rein, ....
hoppel61
 
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Damit das hier nicht einschläft :oops:

Moin,

hatte Sonntagmorgen Waidmannsheil auf einen guten Keiler bei einer Bewegungsjagd. (Ich stelle den Post trotzdem mal unter Schwarzwild ein)

Nachdem Treiberwehr und Hunde meinen Stand passiert hatten, ließen die Rufe der Treiber Sau nach hinten meine Spannung steigen, keine Minute später war sie auch schon da, verließ fliegend die Dickung, querte meine „Schneise“ die mit dicht bestandenem mittelalten Baumbestand bewachsen war, um nach 20 m wieder in der nächste Dickung zu verschwinden. Mein schnell hingeworfener Schuss aus dem Drilling über Kimme und Korn ließ die ca. 60kg Sau etwas abdrehen und sie flüchtete weiter den gegenüberliegenden Hang aufwärts, wo dann noch 2 Schüsse fielen. Mist, bin eigentlich auf ca. 40m zwischen 2 dickeren Eichen gut abgekommen. Vorab, die anschließende Kontrollsuche ergab Fehlschuss auf die flüchtige Sau, Geschoss steckte im Baum. Die Sau wurde auch von meinem Nachbarn anschließend gestreckt, als sie seinen Stand passieren wollte. Meine Chance(n) war(en) vertan, ging mir durch den Kopf, denn bevor die Treiberwehr bei mir ankam, musste ich schon 3 Sauen passieren lassen, die mich auf etwa 10m passierten, aber hinter meinem Stand am Horizont entlang zogen und ich beim besten Willen keinen Kugelfang hatte. Schade, aber nicht zu ändern. Sicherheit geht vor Jagderfolg…

Längst hatte ich wieder auf meinem Sitzstock Platz genommen, die Treiber und Hunde waren nicht mehr zu hören, nur vereinzelt war der Spurlaut von Solojägern in weiterer Umgebung zu vernehmen und ab und zu hallten Schüsse durch den regenassen Wald. Meine junge DL Hündin neben mir, die ich eigentlich schnallen wollte, es letztendlich aber bleiben ließ, wegen einer eingespielten vorhandenen Hundemeute und vor allem weil es mir an diesem Stand strategisch kontraproduktiv erschien, da mein Ansteller beim Anstellen sagte, dass die Sauen hier ständig hin und herwechseln, was sich in der ersten Stunde nach Beginn des Treibens auch bewahrheitete. Trotz ihrer Jugend hält die DL- Hündin eine bemerkenswerte Standruhe, auch bei plötzlich auftauchendem Wild in unmittelbarer Nähe. Zudem vernimmt sie anwechselndes Wild durch das Anheben ihrer Nase, um Wind zu holen oder sie hört es früher als ich es zu tun vermag… so auch jetzt wieder, und es war sicherlich ein Vorteil, dass ich mich rechtzeitig von meinem Sitzstock erhob, den Zustand des Sauer- Drillings kontrollierte (Kugel eingerückt, entsichert und eingestochen) und die Waffe im Parcoursanschlag bereit lag. Jetzt ein leises Knacken und ein großer dunkler Klumpen, der sich schemenhaft dem Dickungsrand auf etwa 30 m näherte ließ meine Anspannung wachsen. Jetzt bloss keinen Fehler machen, denn da näherte sich ein Kasten von einer Sau. Bache oder Keiler war durch den dichten Bewuchs nicht eindeutig zu erkennen. Jetzt verhoffte die Sau am Dickungsrand, bevor sie diese Dunkelbrücke verlassen wollte um sie in etwa 40m Entfernung gegnüber wieder anzunehmen. Dann ging alles ziemlich schnell! Der Klumpen zog einen Sprint an und der massige Wildkörper schnellte aus der Deckung, das blitzende Gewaff gab Gewissheit, ein Keiler, und was für einer…mein Drilling fliegt an die Wange und als der Keiler hinter einer Eiche hervorkam schwang das Silberkorn des Drillings unter dem Teller des Bassen und der Schuss brach. Der Keiler brach sofort zusammen, rutschte noch ein Stück vorwärts, um anschliessend den Hang herunter zu purzeln. Er hatte den Knall wohl nicht mehr vernommen. Mich schüttelte nun etwas das Jagdfieber und ich hatte (mit 38 Jahresjagdscheinen) sichtlich Probleme die abgeschossene Hülse aus dem Drilling zu bekommen und eine neue 7x65R nachzuladen. Die meisten werden das marternde Gefühl kennen nun noch über eine Stunde auf dem Stand zu verharren, um an seine außergewöhnliche Beute herantreten zu können. Das Bergen des hauenden Schweins war, trotz Plackerei, eine Freude.

P.S. Die Freigabe auf der Jagdeinladung lautete (SW, Fuchs, Hase) deshalb Drilling geführt!

Bild von meinem Stand aus. Bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen, da mit Smartphone gezoomt (Hinter der Eiche in der Bildmitte lässt sich der erlegte Keiler erahnen!) Natürlich habe ich noch andere Bilder, aber ich möchte keinen Neid erwecken ;)
 

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Damit das hier nicht einschläft :oops:

Moin,

hatte Sonntagmorgen Waidmannsheil auf einen guten Keiler bei einer Bewegungsjagd. (Ich stelle den Post trotzdem mal unter Schwarzwild ein)

Nachdem Treiberwehr und Hunde meinen Stand passiert hatten, ließen die Rufe der Treiber Sau nach hinten meine Spannung steigen, keine Minute später war sie auch schon da, verließ fliegend die Dickung, querte meine „Schneise“ die mit dicht bestandenem mittelalten Baumbestand bewachsen war, um nach 20 m wieder in der nächste Dickung zu verschwinden. Mein schnell hingeworfener Schuss aus dem Drilling über Kimme und Korn ließ die ca. 60kg Sau etwas abdrehen und sie flüchtete weiter den gegenüberliegenden Hang aufwärts, wo dann noch 2 Schüsse fielen. Mist, bin eigentlich auf ca. 40m zwischen 2 dickeren Eichen gut abgekommen. Vorab, die anschließende Kontrollsuche ergab Fehlschuss auf die flüchtige Sau, Geschoss steckte im Baum. Die Sau wurde auch von meinem Nachbarn anschließend gestreckt, als sie seinen Stand passieren wollte. Meine Chance(n) war(en) vertan, ging mir durch den Kopf, denn bevor die Treiberwehr bei mir ankam, musste ich schon 3 Sauen passieren lassen, die mich auf etwa 10m passierten, aber hinter meinem Stand am Horizont entlang zogen und ich beim besten Willen keinen Kugelfang hatte. Schade, aber nicht zu ändern. Sicherheit geht vor Jagderfolg…

Längst hatte ich wieder auf meinem Sitzstock Platz genommen, die Treiber und Hunde waren nicht mehr zu hören, nur vereinzelt war der Spurlaut von Solojägern in weiterer Umgebung zu vernehmen und ab und zu hallten Schüsse durch den regenassen Wald. Meine junge DL Hündin neben mir, die ich eigentlich schnallen wollte, es letztendlich aber bleiben ließ, wegen einer eingespielten vorhandenen Hundemeute und vor allem weil es mir an diesem Stand strategisch kontraproduktiv erschien, da mein Ansteller beim Anstellen sagte, dass die Sauen hier ständig hin und herwechseln, was sich in der ersten Stunde nach Beginn des Treibens auch bewahrheitete. Trotz ihrer Jugend hält die DL- Hündin eine bemerkenswerte Standruhe, auch bei plötzlich auftauchendem Wild in unmittelbarer Nähe. Zudem vernimmt sie anwechselndes Wild durch das Anheben ihrer Nase, um Wind zu holen oder sie hört es früher als ich es zu tun vermag… so auch jetzt wieder, und es war sicherlich ein Vorteil, dass ich mich rechtzeitig von meinem Sitzstock erhob, den Zustand des Sauer- Drillings kontrollierte (Kugel eingerückt, entsichert und eingestochen) und die Waffe im Parcoursanschlag bereit lag. Jetzt ein leises Knacken und ein großer dunkler Klumpen, der sich schemenhaft dem Dickungsrand auf etwa 30 m näherte ließ meine Anspannung wachsen. Jetzt bloss keinen Fehler machen, denn da näherte sich ein Kasten von einer Sau. Bache oder Keiler war durch den dichten Bewuchs nicht eindeutig zu erkennen. Jetzt verhoffte die Sau am Dickungsrand, bevor sie diese Dunkelbrücke verlassen wollte um sie in etwa 40m Entfernung gegnüber wieder anzunehmen. Dann ging alles ziemlich schnell! Der Klumpen zog einen Sprint an und der massige Wildkörper schnellte aus der Deckung, das blitzende Gewaff gab Gewissheit, ein Keiler, und was für einer…mein Drilling fliegt an die Wange und als der Keiler hinter einer Eiche hervorkam schwang das Silberkorn des Drillings unter dem Teller des Bassen und der Schuss brach. Der Keiler brach sofort zusammen, rutschte noch ein Stück vorwärts, um anschliessend den Hang herunter zu purzeln. Er hatte den Knall wohl nicht mehr vernommen. Mich schüttelte nun etwas das Jagdfieber und ich hatte (mit 38 Jahresjagdscheinen) sichtlich Probleme die abgeschossene Hülse aus dem Drilling zu bekommen und eine neue 7x65R nachzuladen. Die meisten werden das marternde Gefühl kennen nun noch über eine Stunde auf dem Stand zu verharren, um an seine außergewöhnliche Beute herantreten zu können. Das Bergen des hauenden Schweins war, trotz Plackerei, eine Freude.

P.S. Die Freigabe auf der Jagdeinladung lautete (SW, Fuchs, Hase) deshalb Drilling geführt!

Bild von meinem Stand aus. Bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen, da mit Smartphone gezoomt (Hinter der Eiche in der Bildmitte lässt sich der erlegte Keiler erahnen!) Natürlich habe ich noch andere Bilder, aber ich möchte keinen Neid erwecken ;)

WH,
Neid hin oder her, stell doch bitte ein oder zwei Bilder von der Sau ein und vielleicht noch das Gewicht.

Gruß und Danke

Prinzengesicht
 
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Wmh ! .... ne Story für Dein zukünftiges Buch: "Hunsrück-Sauen". :giggle:
 
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Ich konnte heut früh mal wieder einen der zu spät einwechselnden "Bankettwühler" abpassen...nur eine halbe Std Zeiteinsatz, so gut passt es nicht immer.
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7 h 10 - Frili-Bache 30 kg, .30-06 10,7 TXRG, 25m im Knall
 
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@Busch Waidmannsheil!
Waidmannsdank! Auf Wunsch von, meiner bescheidenen Meinung nach, gestandenen Jägern, die wie ich, keinen Jagdneid zulassen, noch ein weiteres Bild.
Gewicht 109 kg, die Waffen ragen 7cm aus dem Unterkiefer (mache ich die Woche brettlfertig)

Kann mir jemand ein aktuelles Verfahren zur Altersbstimmung empfehlen? WMD.

IMG_0149.JPG
 
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@ Mitch: WMD ! Zur Überwindung von Durststrecken auf den Bewegungsjagden braucht man die Einzeljagd (wie auch zur Sauen-Bejagung...;))!
 
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@Busch Waidmannsheil!
Waidmannsdank! Auf Wunsch von, meiner bescheidenen Meinung nach, gestandenen Jägern, die wie ich, keinen Jagdneid zulassen, noch ein weiteres Bild.
Gewicht 109 kg, die Waffen ragen 7cm aus dem Unterkiefer (mache ich die Woche brettlfertig)

Kann mir jemand ein aktuelles Verfahren zur Altersbstimmung empfehlen? WMD.

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Waidmannsheil!

Altersfragen sind nicht einfach. War die Sau etwa nicht markiert? :p

Würde wohl zuerst die Nomogrammethode nach C. Stubbe und K.-W. Lockow anwenden, welche "lt. Literatur bis 6 jährige Stücke recht gut funktioniert".

Darüberhinaus anhand des Backenzahnabschliffs im Vergleich zu anderen Stücken verschiedener schriftlicher Quellen eine vorsichtige Schätzung vornehmen.

Das Zahnzementzonenverfahren soll nicht so zuverlässig sein, denn bei Schwarzwild kann mehr als eine Zone pro Jahr gebildet werden.

Als nicht zuverlässig zählt das Vermessen des Zahnabschliffs der Gewehre (1 cm pro Lebensjahr).

@hoppel61 Glaube, da lag ein Missverständnis auf den letzten Seiten vor. Es wäre schön, wenn du wieder Bilder von deinen Jagderlebnissen einstellst. Glaube der allg. Konsens ist eher, dass man sich mit dir freut. ;)(y)
 
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