Die Geschichte vom vergessenen Geschmack von Rehrücken - oder aus Rehrücken mach eine Sau am Spieß
Liebe Alle,
voller Freud ekann ich bekannt geben, daß Diana endlich mal wieder ein Einsehen mit mir hatte. Seit Mai will es nicht klappen, kein Bock, kein Schmalreh. Entweder zu weit, zu dunkel, zu spitz oder alles zusammen. Und am nächsten Morgen kannst du sie dann als Verkehrsopfer bergen. Großartig.
Ich hab mir mühsam einen Abend "frei" geschaffen, packe meine Sachen und mache mich mit den neuen - endlich halbwegs brauchbaren - Jagdgefähr auf den Weg. Mein Ziel war der Sitz am Ententümpel, genau 200 Meter weiter, wo ich mim März meine erste angesessene Sau erlegen konnte.
Der sitz steht am Ende eines kleinen Tals, der Weiher liegt auf einer kleinen Wiese von ca. 150 x 100 Metern. Sehr malerisch, letztens habe ich dort lange einer Wildkatze zusehen können.
Ein Mitjäger hat dort vor etwa 14 Tagen einen Bock erlegt, also dachte ich mir - weil reichlich Rehwild - ein guter Platz. Um etwa 19 Uhr beziehe ich die Kanzel, richte mich ein, lasere ein paar Entfernungen ab, suche die Salzlecke, inspiziere die Kirrung vor mir, schauee den Enten beim Baden zu.
Wie üblich tut sich nix. Es wird 9 Uhr, kene Regung im Wald, totenstill. Ich schreibe eine Nachricht in die Heimat, erfahre, daß die HUnde schon versorgt sind und daß ich ruhig noch ein bissi sitzen bleiben kann. Das war so gegen viertel vor 10.
Ich beginne mich mit dem Gedanken abzufinden, daß das mit dem Bock heute wieder nix wird, aber harre noch ein wenig, weil ich wieß, daß so ab 10 Uhr mit Sauen zu rechnen ist.
Der Bachlauf führt reichlich Wasser, also ist es mit dem oft beschriebenen "Knack" "Krack" "tapTapTap" "Grunz" "Quiek" etwas schwierig. Gegen 10 nach 10 kommt Bewegung in das Geschehen. Wie aus dem Nichts tauchen Sauen auf. (klar wie aus dem Nichts, sie melden sich vorher nicht an) Peletor auf, Glas greifen, Situation erfassen. 4 oder 5 nicht allzugroße Sauen. Das "Nachmessen" am geeichten "Nachmessinstument" ergibt, die haben zw. 30 u.. 40 Kilo. Das geeichte Nachmessinstrument ist ein Baumstumpf. Oberkante Baumstumpf = Rückenline Sau Gewicht Sau zw. 30 u. 40 Kio. Perfekt also.
Ich beobachte die Sauen noch etwa 10 Minuten, es werden nicht mehr, Streifenhörnchen tauchen auch keine auf, ich entschließe mich zum Schuß.
Spätstens jetzt war der Moment gekommen, in dem ich mich verflucht habe, daß ich kein Autan genoommen hatte, aber dazu später mehr.
Glas weg, 98er nehmen. Sauen im Glas erfassen,, Entfernung etwa 35 Meter. Das Absehen findet seinen Platz, steht ruhig, die Sau auch für einen Moment. Das war der Fehler. Einstechen, schießen, repetieren. Großes Durcheinander, Sauen flüchten, durch´s ZF sehe ich eine Sau liegen. Ich bin nooch einen kurzen Moment mit dem LP drauf geblieben, keine Regung, sichern, LP aus, Waffe wegstellen, durchatmen, Fernglas nehmen, ja, Sau liegt.
Peletor ab, aus dem Rucksack die Flasche Bier für "danach". MIt noch leicht zittrigen Fingern die Flasch öffnen, einen Schluck nehmen, Nachricht heim - es wird ein bissi später, denke bin um 12 da. SMS an den Revieraufseher, Sau tot. (ich glaube, zu diesem Zeitpunkt hat der ähnlich gelegen, wie meine Sau. Daheim vorm Fernseher)
Und nun zum Thema Autan. Ich hab´s einfach vergessen. In einer sumpfigen Wiese ist das nicht gut. Bis zu diesem Zeitpunkt waren es geschätzt erst 10 Stiche.
Ich trete von hinten an meine Sau ran, 98er im Anschlag, aber Sau ordentlich tot. Ich ziehe die Sau zum Sitz, greife den Rucksack und weiter geht´s zumm AUto. Etwa 150 Meter, die mir unendlich weit vorkommen.
Ich will mich ans Aufbrechen machen und stelle fest, daß die Batterien in der Stirnlampe alle sind. Mahlzeit. Jetzt zahlt es sich aus, daß ich am neuen tauglichen Jagdgefährt in er Umfeldbeleuchtung und in der Funzel in der Heckklappe anständig helle LED´s verbaut habe. die MiniMagLite aus dem Rucksack gekramt, zwischen die Zähne, Sau aufbrechen, ausspülen (die 1,5 Liter-Flaschen stilles Mineralwasser ausm Lidl für 19 Cent eignen sich hervorragend dafür), mich selber soweit sauber machen, daß ich mich auf den Weg machen kann.
Ich komme ohne Probleme über den Zoll (EM, Grenzkontrollen, Frankreich), die Gendarmen sind schon lange heim. Über die Grenze an der Tanke hab ich mir noch eine Flasche Bier geholt, daheim, nachdem die Sau in der Kühlunng war. Das mit der Kühlung war auch nicht so einfach, ist im Dorfgasthaus, und wg Fußball gibg es dort recht eng zu. Also noch Kühhaus räumen.
Um 1 Uhr war ich aus dem Bad, um halb 2 im Bett und um 5 kräht der Hahn. Scheißegal, das ist Jagd. Am nächsten Morgen die übliche Procedur, Sau zum Metzger, dort an den Haken, Gartenschlauch, Sau ordentlich ab/ausspülen, Probe abgeben, nach dem dritten Telefonat war die Sau verkauft. Um halb 10 morgens hab ich die Probe abgegeben und mittags hatte ich die Freigabe.
UNd noch kurz was zum Thema Autan. Nach dem Aufbrechen waren es geschätzt 30 Stiche. Weil - wo ich bin, wird niemand anderes gestochen, die Plagegeister sind alle bei mir....
Achso... Batterien für die Stirnlampe und Autan hab ich dann noch besorgt....