Endlich hat es gestern bei mir auch mal wieder geklappt. Und die Art und Weise der Erlegung wird mir noch lange in Erinnerung bleiben...
Die letzte Sau hatte ich im Mai letzten Jahres geschossen. Ich war zwar weiterhin immer wieder draußen, aber es hat einfach nie geklappt. Die kalte Waffe war dieses Jahr bisher erfolgreicher als die Schusswaffe :lol:
Die ganze Woche saß ich mir bei Schnee und zunehmendem Mond den Hintern platt. Egal ob im Bestand, an bekannten Wechseln, auf Wiesen oder einmal an der Kirrung. Es wollte nicht klappen. Am nächsten Tag, sah ich dann immer das sie natürlich genau dort waren wo ich nicht saß.
Als ich Donnerstag Nacht abbaumte und Richtung Heimat fuhr, vielen mir im Schweinwerfer-Licht 2 Sauen auf einer Wiese auf, auf welcher ein paar Apfelbäume stehen. Natürlich waren die Sauen nachdem ich das Auto an der nächstbesten Stelle geparkt hatte, schon auf und davon. Aber zumindest wusste ich wo ich es Freitag Abend versuchen wollte.
So kam es dann, das ich gestern um 19 Uhr an einer fahrbaren Kanzel an besagter Stelle aufbaumte. Schräg hinter mir die Apfelbäume, vorne eine Wiese die an einen Heckenstreifen und Fichtenbestand angrenzt und rechts ein Maisstoppelfeld.
Es war am Winden wie bescheuert (Im Westerwald pfeift der Wind ja sprichwörtlich des öfteren schonmal recht kalt ;-)) und das angekündigte Blitzeis legte sich auf alles in meiner Umgebung. Ich konnte den vorbei fahrenden Autos beim rutschen zugucken und sah außer Hase und Fuchs erstmal nichts.
Die Zeit verging und da die Kälte zunehmend in die Füße kroch, dachte ich langsam ans abbaumen. Die Uhr zeigte kurz nach 1 Uhr, als ich auf den Maisstoppeln 3 schwarze Klumpen erkennen konnte. Glas hoch: Sauen! Eine große und 2 kleine. Bache mit Frischlingen. Die Entfernung beträgt ca 150m. Für mich zu weit, vorallem bei dieser Witterung und der bisher nur auf dem Stand getesteten neuen Waffe (Blaser 700/88).
Jetz oder nie denk ich mir. Die Sauen haben mich bereits passiert und halten auf ein Weihnachtsbaumgatter zu. Direkt darunter liegt ein weiteres und ich glaube zu ahnen oder hoffe das sie durch dieses 2.te nicht mehr gänzlich eingezäunte Gatter zu den Apfelbäumen wollen.
Also raus aus der Kanzel, im Eilschritt die Straße runter geschliddert und durch den knirschenden Schnee an das Ende des 2.ten Gatters. Hier könnten sie rauskommen denk ich mir und während ich das denke schieben sich die 3 vor mir aus den Fichten. Ich erstarre zu Stein. Der Wind passt und weht mir eisig ins Gesicht. Die Sauen bekommen keine Notiz von mir und kommen bis auf geschätzte 4m an mich heran. Bis sie so glaube ich zumindest, mein nicht zu überhörendes Herzklopfen wahrnehmen und kurz in die Fichten ziehen. Das nutze ich um die Waffe von der Schulter zu nehmen. Sowohl auf mir, als auch auf Waffe und Fernglas liegt inzwischen eine feine Schicht aus gefrorenem Regen. Stapfen im Schnee kündigt die Sauen wieder an und auf 15 m ziehen sie wieder aus den Fichten. Ich gehe in Anschlag und sehe nur Borsten. Mist! Die Vergörßerung des Zielfernrohrs steht noch auf 8-fach. Langsam mit der linken runtergedreht auf 3-fach, einen der Frischlinge ins Absehen genommen und fliegen lassen. Die 3 spritzen auseinander und laufen über die freie Fläche zwischen den Gattern davon. Doch eine wird nach 30,40 m langsamer und bleibt schließlich liegen. Ein paar mal schlegeln und dann ist die Ruhe.
Puh, erstmal durchatmen und die Waffe nachladen. Dann zum auf dem weißen Schnee unübersehbaren schwarzen Klumpen gehen und ich bin mit der Welt wieder zufrieden. Es liegt ein strammer Frischlings-Keiler von 36kg aufgebrochen. Der Schuss sitz tief Blatt und der Ausschuß ist wie auf den Bildern zu sehen zwischen den Beiden Vorderläufen am Bauch
Die 500m zum Auto mit der Sau auf dem Rücken und dem nachwievor nicht nachlassenden Regen, lassen mich ganz schön ins schwitzen kommen. Für die Strecke nach Hause, brauche ich Aufgrund des Wetters dann 40 anstatt der üblichen 8-10 Minuten.
Ein geniales Jagd-Erlebnis.
Der letzte Bissen fiel mir erst nach dem Foto ein...
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