Schande ohne Ende: Kindermörder will Schmerzensgeld

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Gelöschtes Mitglied 6077

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cast schrieb:
Im Unterschied zu manchen anderen Ländern ist die freie Meinungsäußerung bei uns glücklicherweise durch den Paragraphen der Volksverhetzung eingeschränkt.
Ja, das haben wir glücklicherweise mit anderen fortschrittlichen Ländern wie Nordkorea, Libyen, Saudi Arabien und Cuba gemeinsam.

Auch dort leben viele regimetreue casts, die mit deinen Worten vor den Gefahren der Meinungsfreiheit und der Kritik an der reinen Lehre des Regimes warnen.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Redneck schrieb:
DUK schrieb:
....
Mit einer Rechtsordnung kann man ein KZ betreiben, mit Ethik nicht.

mit Ethik ist aber auch Folter unmöglich.
:wink:
Doch, wie ich weiter oben geschrieben habe sehr wohl. Um nach einer Abwägung größeres Leid eines unschuldigen Menschen zu vermeiden.

Ich bin ja ansonsten bei dir, Folter bringt nicht viel zur Wahrheitsfindung weil der Gefolterte immer das sagt, was der Folterknecht hören will. Aus diesem Grund hat Preussen ja 1740 auch die Folter abgeschafft, nicht aber die Todesstrafe.
 
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Lieber Cast,
ich habe die DDR miterlebt:
a) als Christ (Konfirmation und Jugendweihe ohne Gelöbnis(!))
b) als Kind von selbstständigen Eltern
c) als Tagesschau sehender (täglich)
d) als in der Schule gepeinigter (Stabü 5)
e) als Wehrdienstverweigerer, aber Bester im Wehrlager der 8. Klasse (meine halbe Familie war im Westen)
ich habe trotzdem die EOS besucht, und einen Studienplatz erhalten können obwohl mich offen für Veränderungen eingesetzt habe.

Keiner wünscht sich, als ein klar denkender Mensch die Zustände zurück, aber gesamtgesellschaftlich ist nun mal eine sanfte Diktatur das "first best". zumnindest entscheidungstheoretisch. Mit allen Vor - oder Nachteilen. Das ist übrigens nicht der Lehrstoff der DDR sondern meiner VWL Proffesoren nach de Wende. Der mathematische Beweis dafür war beliebter Übungsstoff.

Na was will ich nun damit sagen? Der für die Bundesrepublik geplante (auch auch sehr erstrebenswerte) Ordoliberalismus bedarf eines ganz, ganz, ganz sehr: die unbedingte Einhaltung eben der gesetzten Grenzen. Wenn das nicht erfolgt und das erleben wir täglich in vielen gesellschaftlichen Bereichen, geht der schützenswerte, liberale Bereich vor die Hunde. Der Schutz der freien Gesellschaft gelingt nur mit Null-Toleranz hinter ihren gesetzen Grenzen. (das gleiche gilt übrigens für sog. Marktwirtschaften ebenfalls)

Und da ich das freie Leben Derer schützen will, die sich im doch recht angenehmen liberalen Bereich aufhalten, bin ich um so widerborstiger und grausliger bezüglich Derer, welche den Rahmen bewusst verlassen und damit beschädigen.
 
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Ja, das haben wir glücklicherweise mit anderen fortschrittlichen Ländern wie Nordkorea, Libyen, Saudi Arabien und Cuba gemeinsam.


Armer Kerl, muss schwer sein, seine wahre Gesinnung immer verstecken zu müßen.
Du weisst sehr genau warum dieser Paragraph in unserem Strafgesetzbuch drinsteht.
 
A

anonym

Guest
Der Volksverhetzungs§ existiert bei uns aus den selben Gruenden, wie eben Folter und Todesstrafe abgeschafft sind.

Aber: Nicht alles, was jemand an Unsinn sagt oder schreibt, erfuellt auch schon den Tatbestannt der Volksverhetzung. Insb. auch in diesem Thread.
 
A

anonym

Guest
Redneck schrieb:
cast schrieb:
.....

Im Unterschied zu manchen anderen Ländern ist die freie Meinungsäußerung bei uns glücklicherweise durch den Paragraphen der Volksverhetzung eingeschränkt.

Ob das so glücklich ist?
Man kann es auch schlichtweg Zensur nennen...

Ein besonders unglückliches Beispiel, denn was gerade "Volksverhetzung" oder "gesundes Volksempfinden" ist, bestimmt üblicherweise der Zeitgeist.

Ansichten, die in Russland, Rumänien oder Südamerika als "common sense" gelten, sind in Deutschland strafbewehrt - wenn sie geäussert werden.

Schon in Frankreich oder England gelten Meinungen und ihre Äusserung als akzeptabel, die aktuell hierzulande einigen Ärger mit dem Staatsanwalt einbringen können.

Auch der Begriff "Toleranz" wird gerne bis zum kalten Kotzen missbraucht.

Tolerant muss man gegenüber dem sein, dass gerade "in" ist.

Natürlich ist es völlig in Ordnung, wenn Teile der Bevölkerung gegenüber dem Eigentümer eines Grundstückes intolerant sind, der dort ein Gebäude errichten will, wo sie ihr illegales Lager errichtet haben.

Die dürfen dann auch Moletov-Cocktails schmeissen.

Oder wenn ein seit 20 Jahren geplanter Bahnhof gebaut werden soll, der durch alle politischen Instanzen parteienübergreifend bewilligt worden ist - da muß man intolerant sein und Mülltonnen anzünden.

Und so weiter und so fort.
 
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DUK schrieb:
harm schrieb:
Wenn ich das alles so lese, dann frage ich mich wofür unzählige Menschen ihr Leben gelassen haben, um eine Welt zu schaffen, in der Folter und Tod endlich verschwunden sind (Zumindest mal in Europa)
Wow, in welchem Land haben denn die Menschen gekämpft und den Tod zum Verschwinden gebracht? Kann man da hinziehen?

Wenn du allerdings die TodesSTRAFE meinst, kamen die meisten Menschen, die ihr Leben gelassen haben um Europa vom mörderischen, deutschen NationalSOZIALISMUS zu befreien aus den Ländern USA und Russland, wo die Todesstrafe bei schweren Verbrechen noch angewendet wird bzw. wie in Russland aktuell durch ein Moratorium ausgesetzt ist.

Du ergießt Dich in billigster Polemik. Sagt viel über Deinen Anspruch an Dich selbst aus.
Ich meine Leute wie die Geschwister Scholl, die einen Unrechtsstaat bekämpft haben. Auch die wurden damals mit der Todesstrafe "bedacht". Übrigens völlig legal! War ja durchaus legitim die Todesstrafe zu verhängen. Da gabs den netten Herrn Freisler, der war genauso davon überzeugt solche "subjekte" aus der Gesellschaft entfernen zu müssen, wie Du es bei Herrn Gäfgen bist. Nach SEINER Ansicht hatten die wohl ihr Rechts auf Leben verwirkt! Na wenn dass mal nicht die gleiche ergebnisorientierte Rechtsprechung ist wie Du sie forderst!
Ein Staat stellt Regeln auf, an die auch er sich zu halten hat. Warum sind wohl die grundrechte als Abwehrrechte ggü dem Staat formuliert? Doch wohl aus historischen Gründen oder?
Bei mancher Ansicht hier frag ich mich ob wir uns in ein Paar Jahren auf dem Marktpkatz wieder mit Fackeln und Mistforken zum samstäglichen Lynchen per Volksentscheid treffen...
Um mal eines klar zu stellen: Ich habe zero Sympathie zu Herrn Gäfgen! Ich bin auch der Meinung, dass lebenslange Haft auch lebenslang sein sollte! Aber ein staatliches Töten von solchen Leuten ist wohl kaum die Lösung. Und dass Herr Gäfgen jetzt Geld bekommt (aber nur auf dem Papier) ist die Schuld von Herrn Daschner! Der auch noch nachher meinte mit seiner Aktion hausieren gehn zu müssen! Wie selten dämlich kann man denn wohl sein?
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Petra schrieb:
DUK, Frodo....1****

Danke!

Petra
Danke für das Lob. Wie von einem anderen Foristen schon beschrieben kann man vielleicht solche Fragen nur beurteilen, wenn man selbst Kinder hat. Damit ist man heute aber in der Minderheit.

Unserer Gesellschaft geht es heute wohl mehr um abstrakte Themen wie "Rechtsordnung", "soziale Gerechtigkeit" und "Multi-Kulti" als um ihre eigene Zukunft und um den Schutz der wirklich Schwachen, nämlich der Kinder.
 
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Safarischorsch schrieb:
harm schrieb:
Mal abgesehen davon: Die Todesstrafe hat keine Präventivwirkung. Das einzige Argument was sich hören lässt für die Todesstrafe ist der Rache Gedanke.

Den Senf habe ich mir in der Vorlesung auch imm er anhören müssen-

Da paßt aber die Situation in Singapur gar nicht zu. Todesstrafe ab einer gewissen Menge Drogen...

Die haben so gut wie kein Drogenproblem und das ist keine Systempropaganda...

Gehört vielleicht, verstanden wohl nicht. Drogenschmuggler/Händler sind ein rationaler Tätertyp, der das zum Gelderwerb macht. Da wird zwischen Nutzen und Risiko abgewogen. Tödungsdelikte sind oftmals stark emotional motiviert, wo eine solche Abwägung nicht stattfindet. Wie so mancher hier, der Rachemorde begehen wollen würde gerade eindrucksvoll demonstriert!
Eine Todesstrafe bei Drogendelikten oder Steuerhinterziehung (wie in China) mag vielleicht Generalpräventiv wirken. Bei Sexual- und Tötungsdelikten halte ich die Wirkung für verfehlt!
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
lexlupus schrieb:
Jungs, macht doch mal halblang und weniger emotional. Ich vertrete die Meinung, dass die Todesstrafe für gewisse schwerste Straftaten angemessen ist und ich würde diese meine Meinung auch in unserem Land befördern, denn dies ist legal und hat nichts mit Missachtung von Menschenwürde zu tun. Wem das nicht passt, ok darüber kann man streiten.

In einer direkten Demokratie könnte man darüber abstimmen lassen und hätte ein entsprechendes Ergebnis. Das Problem dabei ist, dass ein Großteil des Publikums durch singuläre Ergeignisse, mehr oder weniger, in ihrer Entscheidung beeinflusst werden und diese dann geäußerte Entscheidung nicht konsistent zur eingentlichen (Median-) Meinung der Person ist und das Ergebnis verzerrt und falsche Schlüsse zulässt.

Konsequenter wäre sich in eine öffentliche Diskussion zu begeben und die wunden Punkte klar und offen zu nennen und zu diskutieren. Ohne Verbrämung ohne Schutzspären und Tabus.

Wir töten im Namen unseres Volkes oder Landes, oder lassen töten. Oder denkt Ihr in Afghanistan spielen unsere Jungs mit ihren Zielpersonen Schach? Wir töten, wir stehen dazu, tragen die Verantwortung. Und das ist richtig und notwendig und gut (aus unserer Perspektive des Seins). Ja und ich habe mich auch über Bin Ladens Tod gefreut !

Und jeder der diese Verantwortung hat, duch eine bestimmte Handlung einen anderen Menschen zu töten, muss mit der Verantwortung, ab dem krümmen des Fingers, dafür leben und sich dafür auch irgendwann verantworten. Und bitte keinen Einwand, das sind ja Terrorsisten und das können man nicht vergleichen. Es sind auch Menschen die geboren wurden und die durch eine (unsere) Hand sterben. Es ist die gleiche Handlung und die gleiche Verantwortung. Der Taliban in Afgahnistan hat vielleicht 5 Menschen auf dem Gewissen und ein Kinderschänder hier nur eines. Auf der einen Seite billigen wir Tötung (weil diese so weit weg passiert?) auf der anderen Seite "ekeln" wir uns genau über die Durchführung der gleichen Tat in unserem Land.

Das ist kein Messen mit zweierlei Maß, das ist die Realität der wir als Gesellschaft ins Auge blicken müssen. Entweder wir stehen dazu, in bestimmten Situationen verantwortungsvoll humanes Leben zu töten oder wir sollten uns nochmal instensiv mit unserem Dasein als Staat beschäftigen, da hängt dann nämliche ein ziemlicher "Rattenschwanz" mit dran.

Sehr, sehr klug beobachtet und analysiert.
 
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Hm - man schützt die Schwachen indem man ihre Freiräume und ihre Abwehrrechte gegen den Staat wegnimmt?

Mir ist jedenfalls lieber "der Polizist" darf auch aus Kindern keine Geständnisse mittels Gewaltandrohung herausholen.

Das ist "Grüne" Logik, dessen bist Du Dir doch bewusst, oder?

@harm: Ob Daschner dämlich war oder ob wir ihm dankbar dafür sein sollten, dass er die Diskussion um Folter etc. angestoßen hat werden wir wohl erst in ein paar Jahren richtig beurteilen können.

Viele Grüße,

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
cast schrieb:
Armer Kerl, muss schwer sein, seine wahre Gesinnung immer verstecken zu müßen.

Sag' mal cast, kannst du auch debattieren ohne andere gleich zu beleidigen?

Das gleiche gilt übrigens auch für Gutmensch harms.
 
A

anonym

Guest
DUK schrieb:
Unserer Gesellschaft geht es heute wohl mehr um abstrakte Themen wie "Rechtsordnung", "soziale Gerechtigkeit" und "Multi-Kulti" als um ihre eigene Zukunft und um den Schutz der wirklich Schwachen, nämlich der Kinder.

Aber gerade das interessiert doch in Deutschland offenbar nicht wirklich jemanden.

Gestern gab es irgendwo einen Zeitungsbericht (ich müsste suchen) über einen Vergleich von Familienpolitik in Europa.

Deutschland steht dabei mit Abstand am Schlechtesten da - als ob der Staat gar nicht wollte, dass die Leute überhaupt Kinder bekommen.

Und auch die "Toleranz" gegenüber Kindern ist ja wohl nicht gerade ausgeprägt, wenn per Gerichtsurteil festgelegt werden muss, dass Kinderlärm kein Grund für die Wertminderung einer Immobilie ist.


DUK schrieb:
Sag' mal cast, kannst du auch debattieren ohne andere gleich zu beleidigen?

Das gehört hier zum guten Ton ...
 
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