Sauen meiden evolutionstechnisch nicht das Licht

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Und natürlich gibt es Jäger, die übertreiben, ist ähnlich wie bei den Schussentfernungen.
Sind doch dann meistens die, die zwar den Schaden haben, aber nicht die Sauen. Da läuft zweimal in der Woche eine große Rotte durch, buddelt ein paar Löcher, und dafür wird dann jeden Tag Mais rausgekarrt. Und das ist dann wirklich ein Teil des Problems. Irgendwo zwar menschlich verständlich, aber nicht gut.
 
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Das stimmt, es mus zusätzlich auch im Feld durch Einzeljagd an Schadflächen abgeschöpft werden.

Nein, du hast offensichtlich 0,00 Erfahrung in diesem Bereich. Sonst wüsstest du, dass die hin und wieder erlegte Sau an der Schadfläche einen gewissen Vergrämungseffekt hat....sicher jedoch völlig unbedeutend für die Bestandsregulierung ist.

Oh nein jetzt ziehst du wieder das letzte Register mit der Ethik.... :no:. Aber es sei dir belassen....
Du wirst es sicher schrecklich finden, dass ich in einem Januar bei leichtem Schnee vor einigen Jahren 17 Sauen an Kirrungen erlegt habe....auf 350 Hektar. Also von fehlender Effektivität kann keine Rede sein auch wenn du da in Lodenjockelmanier von den armen Tierchen heulst.
Die relevante Maismenge musst du wie folgt berechnen: Gesamtausbringungsmenge - Verlust durch Mäuse/Dachs etc. - von männlichen Stücken aufgenommene Menge - von Stücken aufgenommene Menge die vor Fortpflanzung erlegt wurden.
Und glaub mir, da bleibt nicht mehr viel und die Strecke ist hoch.
Dass irgendwer die Kirrung zur Fütterung missbraucht ist kein Argument. Genauso wenig wie es ein Argument gegen Drückjagden ist, wenn manche da die wilde Sau mit Fehlschuss/abschussfestival geben.
 
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Klingt ja fürchterlich :lol:
....Aber um einfachere Gemüter zu beeindrucken, kann man schon mal mit solchen Zahlen operieren...

Du möchtest belastbare Zahlen haben?

Bitte sehr: "....Dann ergibt sich bei 798.000 ha bejagbarer Waldfläche in Rheinland-Pfalz eine geschätzte Gesamtmenge, die zwischen 524 Tonnen (Mastjahrund nur 0,4 kg) und 1.384 Tonnen (Fehlmastjahr und 0,8 kg) Kirrmais pro Jahr in Rheinland-Pfalz liegen dürfte (das sind pro 100 ha Waldjagdfläche zwischen 66 bis 173 kg Kirrmais im Jahr (...) Es handelt sich hierbei selbstverständlich nur um grobe Größenordnungen, aber nur darauf soll es hier ankommen. Die berechneten Zahlen deuten an, dass die Menge ausgebrachten Kirrmaises zumindest seit in Krafttreten der Kirr- und Fütterungsverordnung in Fehlmastjahren ungefähr der des aufgenommenen Feldmaises aus der Landwirtschaft inRheinland-Pfalz entspricht. Dies sind Werte, die sich in dieser Dimension auch bei einer Jägerbefragung der Wildforschungsstelle in Aulendorf in Baden-Württemberg für staatliche Jagdbezirke ergaben (Ellinger et al. 2001). Dort wurden in Schwarzwildvorkommensgebieten den Angaben zufolge im Staat 147 kg Mais pro 100 ha Waldfläche pro Jahr ausgebracht. In privaten Schwarzwildrevieren waren es allerdings 406 kg Mais pro 100 ha Waldfläche pro Jahr. Für Mecklenburg-Vorpommern gaben Jagdpächter nach Keuling (2006) sogar an,1000 kg Kirrmais pro 100 ha Jagdfläche auszubringen..."


Quelle

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Du meinst so klug wie die Leute die hinter deinem link stecken??
Nehmen wir mal 250kg pro Jahr und 100 Hektar an. 50kg werden von Mäusen/Dachsen geklaut. Von den 200 gehen 60% an männliche Stücke, bleiben noch 80. Von den 80 landen 30 in den Sauen die man im Jahresverlauf erlegt. Macht 50kg....selbst wenn es etwas mehr sind.
Weiter muss man noch mindestens 25% abrechnen weil er in Zeiten gutem Fraßangebots aufgenommen wird und damit keine Zusatzenergie darstellt.
Aber ich weiß, da ist der Beton in deinem Kopf schon längst trocken geworden. Ist ja auch ok.
Hatte grade die Fantasie wie du irgendwann auf dem Sterbebett deine letzten Worte röchelst...."verbietet endlich das Kirren"....:biggrin:
Ich hoffe du verstehst Spaß....;-)
 

Fex

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Du möchtest belastbare Zahlen haben?

Bitte sehr: "....Dann ergibt sich bei 798.000 ha bejagbarer Waldfläche in Rheinland-Pfalz eine geschätzte Gesamtmenge, die zwischen 524 Tonnen (Mastjahrund nur 0,4 kg) und 1.384 Tonnen (Fehlmastjahr und 0,8 kg) Kirrmais pro Jahr in Rheinland-Pfalz liegen dürfte (das sind pro 100 ha Waldjagdfläche zwischen 66 bis 173 kg Kirrmais im Jahr (...) Es handelt sich hierbei selbstverständlich nur um grobe Größenordnungen, aber nur darauf soll es hier ankommen. Die berechneten Zahlen deuten an, dass die Menge ausgebrachten Kirrmaises zumindest seit in Krafttreten der Kirr- und Fütterungsverordnung in Fehlmastjahren ungefähr der des aufgenommenen Feldmaises aus der Landwirtschaft inRheinland-Pfalz entspricht. Dies sind Werte, die sich in dieser Dimension auch bei einer Jägerbefragung der Wildforschungsstelle in Aulendorf in Baden-Württemberg für staatliche Jagdbezirke ergaben (Ellinger et al. 2001). Dort wurden in Schwarzwildvorkommensgebieten den Angaben zufolge im Staat 147 kg Mais pro 100 ha Waldfläche pro Jahr ausgebracht. In privaten Schwarzwildrevieren waren es allerdings 406 kg Mais pro 100 ha Waldfläche pro Jahr. Für Mecklenburg-Vorpommern gaben Jagdpächter nach Keuling (2006) sogar an,1000 kg Kirrmais pro 100 ha Jagdfläche auszubringen..."

Belastbar?

"geschätzte Gesamtmenge"
"
liegen dürfte"
"deuten an"


 
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Klingt ja fürchterlich :lol:

In der Praxis ist man von diesen theoretischen Mengen weit entfernt, weil zum einen nicht jeden Tag im Jahr gekirrt wird, zum anderen die Anzahl der Kirrungen ja beschränkt ist und auch die Sauen nicht jeden Tag an jeder Kirrung allen Mais wegfressen.

Aber um einfachere Gemüter zu beeindrucken, kann man schon mal mit solchen Zahlen operieren. Und natürlich gibt es Jäger, die übertreiben, ist ähnlich wie bei den Schussentfernungen.

:thumbup:Die Kirrmengen für die "Sauenexplosion" ins Feld zu führen ,ist hausgemachter Käse. Es gibt Berechnungen,wieviel Ernterückstände bei der Maisernte liegenbleiben und im Boden landen.Wer sowas behauptet,sollte sich mal etwas genauer damit befassen !Rechnen kann ja fast jeder.Da die Sau in der Regel nicht auf den abgeernteten Feldern seine Ruhephase verlebt,sucht sie sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den nächsten Wald oder die nächste Feldholzinsel oder dergleichen aus.Befindet sich dort nahe eine lukrative Kirrung ,wo`s in letzter Zeit auf die Sau oder ihre Rotte geknallt hat,nimmt die diese auch an, leicht zu erreichender Fraß. Gibts Eichelmast,was ja immer häufiger als früher vorkommt,gehts unter die Eichen,die Kirre verweist.Knallts auf dem Feld und die Rotte wird von einer Bache geführt,ist dort Ruhe.Waldjagd ist da auch gefragt.Und wenns dann tags darauf im Wald knallt,wechselt die Rotte nicht wieder aufs Feld,sondern besucht die nächste Kirre oder zieht im Streifgebiet umher.Eichelmast/Buchenmast statt Kirrungsslalom ,Kirrungsslalom statt Feldverwüstung.
Allein die draußen verbliebenen Ernterückstände ,zu Zeiten der nachwachsenden Rohstoffe(Mais/Susu) reichen aus ,ganze Heere von Sauen zu ernähren. Auf Kirrgut ist keine Sau angewiesen.
Hier und da sind auch im Frühjahr schon mal Frischlingsverluste zu verzeichnen,aber nicht durch Kälte,sondern durch kalte Nässe. Überall spricht man vom Klimawandel,bei der Sauenreproduktion blendet man die Tatsache aus. Fakt ist,heutzutage sind weniger Frischlingsabgänge als vor 20 Jahren zu verzeichnen. Dabei führe ich nicht mal die Tatsache ins Feld,daß ein Teil der Kessel heutzutage in den Sommermonaten gebaut wird. Wo soll da noch ein Frischling an Lungenentzündung sterben ?
Mögliche Seuchenabgänge als Bsp. für Regulation anzuführen,braucht nicht weiter zu diskutiert werden,allein die Reprorate läßt dieses Argument platzen. Und außerdem wurde der kurzzeitige Verlust im Zeitalter der modernen Tiermedizin immer nur in begrenzten Territorien wirksam.
Wer meint,die Sauenbestände durch Jagdruhe im Wald im März/April in den Griff zu kriegen,denkt falsch. Unter den derzeitigen(!!!) Bedingungen wäre das fatal !
 

Fex

Moderator
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Kannst Du auf neuere Untersuchungen mit Zahlen verweisen, die erkennbar genauer recherchiert wurden? ;-)

Nein, warum sollte ich? Solche Untersuchungen bringen genau das Ergebnis, das man haben will. Und da ja der Anbau von Energiemais nicht vermehrungsfördernd ist, muss es wohl die zur Kirrung ausgebrachte Menge Mais sein.

Und mit Meinungen und "Argumenten" von bekennenden Jagdgegnern zu argumentieren, ist ungefähr so wertvoll wie die Studie zur Unschädlichkeit des Rauchens von Dr. Marlboro :lol:
 
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"Exekution von Sauen an der Kirrung" in Notzeiten ?

Also ich hab selbst in äußersten Notzeiten beim Winteransitz bei tiefem SChnee und auch frost tagsüber über mehrere Tage/Wochen hinweg nicht das Gefühl, dass die armen Schweine aus Hunger angedackelt kommen und ich nur noch den Henker spielen muss. Also das finde ich jetzt sehr an den Haaren herbeigezogen, und entspricht nicht meinen Erfahrungen.;-)

Ich geb dir wiegesagt Recht, dass das falsche Kirren, nämlich mit zu viel Mais, ein Problem ist.
Aber, s.o. mein letzter Beitrag, ich sehe KEIN PROBLEM bei der korrekt ausgeführten maßvollen kirren ... da der Lockeffekt und der damit verbundene Abschuss weit über dem etwaigen Fütterungseffekt liegt.
Das sage nicht nur ich, auf der Basis meiner Erfahrungen in unserem sehr schwarzwildstarkem revier, sondern viele Jäger mit reichlich Sauenbestand.
Von der Alpengrenze bis Flensburg.

Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass die reine Saujagd an Schadflächen nur einen Vergrämungseffekt hat, und insgesamt aufgerechnet den geringsten Teil der Jahresstrecke bringt.
Da würde ich sagen, im Schnitt kommen knapp die Hälfte des Sauenabschusses über DJ, die andere Hälfte durch Ansitz zustande. Der Abschuss durch Schwarzwildpirsch oder auf Schadflächen in der Feldflur macht einen eher geringen Gesamtanteil an der Jahresstrecke aus.

Ich bin auch ein absoluter Gegner von sogenannten "Fütterkirrungen", die null Sinn machen und kontraproduktiv sind. Da bin ich absolut dagegen.
ABer die richtig ausgeführte Kirrungsjagd, hat eher geringe Fütter Effekte , die insgesamt nicht ins Gewicht fallen.
Sondern sorgt für STrecke und selektiven Sauenabschuss.



Meiner persönlichen Meinung nach sind ganz andere Gründe für die üppigen Sauenbestande verantwortlich:
- der große Landwirtschaftliche Maisanbau ! Die Sauen gehen schon viel feister in den Winter als noch vor 50Jahren, und haben pro Bache signifikant mehr Frischlinge als früher, da die SOmmermonate (und damit unsere moderene Landwirtschaft) ein überangebot an Nahrung bereitstellen
- falsche Sauenabschüsse ! Es muss selektiv und je nach Jahreszeit Abschuss gemacht werden, va in der Jugendklasse, aber auch gezielt in der reproduktionsbiologisch relevanten Überläuferklasse im Herbst und Winter ! Das Thema Rauschchaos und einzelne junge Bachen mit ANhang brauche ich glaube ich nicht extra ausführen.
- das sogenannte "falsche Kirren", was eher füttern heißen sollte, mit zuviel Mais, und falscher Bejagungsstrategie.


ein paar Maiskörner auf Kirrungen, macht da das Kraut nicht fett, wenn man umgekehrt dort VIELE Sauen schiesst und die RICHTIGEN.
 
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.....Wer sowas behauptet,sollte sich mal etwas genauer damit befassen....

Also, Freunde, ich finde es schon recht mager von euch, einfach alle unbequemen Ergebnisse von veröffentlichen Studien erst mal als "falsch" oder "manipuliert" zu unterstellen, ohne selbst anerkannter Experte für diese Disziplin zu sein und nicht mal mit entgegenstehendem Zahlenmaterial aufwarten zu können!

M. E. ist der Verfahrensansatz in der Studie dieses Links logisch und die Zahlen und Berechnungen nachvollziehbar. Außerdem ist für mich erkennbar, dass die Autoren sich wesentlich besser damit auskennen, als alle "fexischen Waldgeister im zweiten Frühling" hier zusammen! :p
 
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1.)....Also ich hab selbst in äußersten Notzeiten beim Winteransitz bei tiefem SChnee und auch frost tagsüber über mehrere Tage/Wochen hinweg nicht das Gefühl, dass die armen Schweine aus Hunger angedackelt kommen ...

2.)... da der Lockeffekt und der damit verbundene Abschuss weit über dem etwaigen Fütterungseffekt liegt....

zu 1.) dann haben wir völlig unterschiedliche Erfahrungen gesammelt und empfinden auch verschieden.

zu 2.) ich schätze Deine Meinung und Erfahrung, aber hier liegst Du m. E. falsch. Hast Du die Untersuchungsergebnisse aus meinem Link mal komplett gelesen?
 

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