Sauen meiden evolutionstechnisch nicht das Licht

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Ja ist wirklich eine sinnvolle und funktionierende Strategie für alle Regionen mit geringem Schwarzwildvorkommen und mäßig idealen Lebensbedingungen.
Dass ich in riesigen Waldgebieten mit relativ wenig masttragenden Beständen mit dieser Minimalstrategie klar komme bezweifle ich nicht. Wächst der Bestand, wandert der Überschuss halt in bessere Reviere ab.
Und dass man z.b. bei OVS Bedingungen im eigentlich sauenleeren Wald nicht kirren braucht ist auch klar.
Aber schon bei Revieren wie Dianas (kenne es nur von Schilderungen) versagt die romantische Besserwisserstrategie vollständig. Noch schlimmer wirds in Regionen mit viel Schwarzwild, milden Wintern, mediterranen Sommern, ohne Ende Mastbäume und reichlich Landwirtschaft. Dort ist eine solche "Strategie" am Ende sicher relevant im Hinblick aufs Tierschutzgesetz.
Es würde zu einer Dauerexplosion des Bestandes führen der dann in den seltenen sehr harten Wintern zu qualvollen Massensterben führt. Tolle Strategie!!!
Danach wachsen die Bestände dann wieder in Rekordzeit in Rekordhöhen.
Mann Leute macht für euren Mikrokosmos die beste Bejagung und lasst andere Leute ihre Arbeit machen.
Es schickt sich nicht wenn Eltern die ein Kind haben anderen Familien mit 4 Kindern vorschreiben wollen wie sie ihre Kinder zu erziehen haben. Nichts anderes passiert hier....:thumbdown:
 
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....Es würde zu einer Dauerexplosion des Bestandes führen der dann in den seltenen sehr harten Wintern zu qualvollen Massensterben führt. Tolle Strategie!!!....

Was glaubst Du eigentlich, welche natürlichen Prozesse Bestände jenseits deutscher Revierverhältnisse begrenzen?

Wenn die ASP erst mal hier angekommen ist, wirst Du erleben, wie DEINE tolle SW-Strategie von diesen miesen klitzekleinen Antagonisten gegen Überpopulationen von Wildschweinen glatt überrollt wird.
 
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Was glaubst Du eigentlich, welche natürlichen Prozesse Bestände jenseits deutscher Revierverhältnisse begrenzen?

Wenn die ASP erst mal hier angekommen ist, wirst Du erleben, wie DEINE tolle SW-Strategie von diesen miesen klitzekleinen Antagonisten gegen Überpopulationen von Wildschweinen glatt überrollt wird.

Hmmh jetzt wünschst du denen die die Sache (etwas) anders sehen (denn so weit liegen wir ja gar nicht auseinender) schon die Pest an den Hals. Stoeberjäger das ist echt nicht dein sonstiges Niveau!!
Und so wie es aussieht wird die Pest nicht nur gegen "die Überbestände" wüten...
Was ist überhaupt ein "Überbestand"...? Jeder der sich mal ein wenig mit Populationsökologie beschäftigt hat weiß, dass eine Population immer nach einem relativ gleichen Schema sein Habitat besiedelt und die Dichte durch bestimmte Parameter eingegrenzt wird (Klima, Fraßangebot, Feinde etc.)
Die menschliche Bejagung ist nichts anderes als ein solcher Parameter. Unsere einzige Diskrepanz besteht darin, dass du der Meinung bist, dass die ordnungsgemäß durchgeführte Kirrung sich steigernd auf die insgesamte Populationsdichte auswirkt. Ich sage, dass das nicht stimmt weil die erlegten Stücke den eventuellen Energieinput (den ich bereinigt berechnet extremst gering einschätze) um ein vielfaches, mindestens jedoch sehr bedeutend übersteigen.
Dass es unsinnig ist in Gebieten mit eher wenig Sauen, diese durch Fütterung heran zu züchten ist selbstverständlich. Das Eine hat jedoch mit dem Anderen nichts zu tun.
Das Argument, dass besonders in Notzeiten die Kirrung für mehr Vermehrung sorgt ist ebenfalls nicht korrekt. Denn in solchen Zeiten werden die Kirrungen sehr extrem angenommen und genauso leicht ist dann dort die Erlegung und die Strecken sind extrem hoch. Ich war nun schon ein paar Mal daran beteiligt einen durch Eichelmast explodierten Bestand wieder herunter zu regulieren, glaub mir ich erzähl keine Märchen.
Dagegen spielt die Kirrung in Phasen in denen sie nicht angenommen wird eh keine Rolle, genauso wenig wie in den Zeiten in denen sie trotz genügend sonstigem Fraß angenommen wird.

Ach so: Und bitte lass das die "Argumentation" mit irgendwelcher "Ethik" denn das ist ein sehr individuell auslegbarer Begriff und nicht nur jeder hier, sondern auch unsere "Freunde" die Jagdgegner können diesen Begriff jederzeit "argumentativ" auch gegen deine bevorzugten Jagdstrategien verwenden. Das halte ich absolut nicht für zielführend.
 
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Hmmh jetzt wünschst du denen die die Sache (etwas) anders sehen (denn so weit liegen wir ja gar nicht auseinender) schon die Pest an den Hals. ...

Auf keinen Fall! Wenn die ASP bei euch zuschlägt, geht es den Sauen bei uns wohl nicht besser!

Es soll nur erinnern, dass Seuchen ein Mittel der Natur sind, die "Bäume" nicht in den Himmel wachsen zu lassen. Deshalb sind Selektionsverluste in harten Wintern der Sache wesentlich dienlicher, als durchgefütterte Hungerformen.
 
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Jeder der sich mal ein wenig mit Populationsökologie beschäftigt hat weiß, dass eine Population immer nach einem relativ gleichen Schema sein Habitat besiedelt und die Dichte durch bestimmte Parameter eingegrenzt wird (Klima, Fraßangebot, Feinde etc.)...
Bei den Parametern hast du die "modernen saisonalen" vergessen: Landwirtschaft, Freizeitdruck, Wintersport, Zerschneidungen, Straßenverkehr,...

Was bleibt, sind unkalkulierbare Habitate, in dem eine zufällige Besiedlung nur noch von außen nach "störend" und "nicht störend" gesteuert werden kann. Ökologische Regelkreise kann ich da kaum mehr erkennen.

Im Wald sieht es da teilweise noch etwas besser aus, weil zumindest der Erntestress wegfällt und ganzjährig mehr Rückzugsräume zur Verfügung stehen.

Nicht weit von mir ist ein kleines Moor-Naturschutzgebiet, in dem ich ziemlich zuverlässig Schwarzwild tagaktiv beobachten kann. Und Hochsitze stehen da auch rum.

basti
 
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@Stoeberjäger: Durchgefütterte Hungerformen gibt es kaum, weil der Bestand nach einem harten, mastarmen Winter sehr weit herunterreguliert wird. Man muss sogar irgendwann aufhören, denn auch die letzte Sau würde ohne großes Zögern noch die Kirrung besuchen.
Der Realfall ist sowieso eher so geartet, dass es nur wenige tatsächliche Todesfälle durch verhungern gibt. Die allermeisten Sauen kommen durch....wir sind ja nicht in Sibirien und die Sauen sind keine Waschweiber. Der Hauptgrund warum nach mastarmen Wintern die Bestände regelmäßig stark sinken ist die große Strecke vor allem an den gut besuchten Kirrungen.
Selbstverständlich kommt dann noch die bei vielen Sauen ausbleibende Rausche dazu aber dieser Effekt betrifft ja eher das folgende Jahr.

@Basti: Es ist halt die Frage ob die menschgemachten Parameter nicht doch einfach mit einzuberechnen sind. Mit den Störungen können sie mMn gut leben, es gab ja Zeiten mit natürlichen Fressfeinden die immer und überall auftauchen konnten. Da war nix mit absolut sicheren Tageseinständen wo allerhöchstens 1-2 mal im Jahr jemand rein kommt. In Anwesenheit von Großraubtieren muss ständig mit einem Angriff gerechnet werden. Ich denke nicht, dass der menschliche Jagddruck mehr Stress verursacht aber fragen kann man die Sauen ja leider nicht was ihnen lieber ist.
In vielen Regionen Deutschlands ist die Situation doch wie folgt: Fließendes Wasser oder im Notfall Schnee sind flächendeckend vorhanden, abgelegene relativ trockene Einstände auch, das Klima bringt sehr selten mal länger als wenige Tage Dauerfrost, bei Vorhandensein von Landwirtschaft ist das Fraßangebot im Spätsommer unbegrenzt, selbst im Herbst ist des meistens noch, Im Winter gibts Eicheln, Buchecker, Raps und wenn der Boden nicht gefroren ist (und er ist oft nicht gefroren) noch allerhand anderes, Kirrmais steht auch zur Verfügung, führt allerdings zu schweren Verlusten. Sollte das Nahrungsangebot einmal etwas knapper werden, so bleibt dies nur bis etwa März der Fall ab da ist der Boden nicht mehr gefroren und es geht mit der Landwirtschaft wieder los. Angesichts solcher Bedingungen ist das Nahrungsangebot praktisch keine Begrenzung, es würden noch viel mehr Sauen satt werden....
Der begrenzende Faktor ist der Fressfeind Mensch, es liegt an ihm wie viel Verluste die Sauen hinnehmen müssen und da die Populationswachstumstendenz wegen den bei weitem nicht ausgeschöpften Ressourcen sehr hoch ist muss auch der Eingriff des Menschen sehr hoch sein. Aus diesem Grund halte ich es für absolut kontrainduziert auf sehr effektive Methoden zu verzichten
Anders ist es natürlich dort wo das Nahrungsangebot geringer ist, das gibt es in Deutschland ja auch. Große zusammenhängende, nadelbaumdominierte Waldgebiete werden den Bestand fast von selbst beschränken. Dort kann sicher auch die menschliche Einflussnahme gering gehalten werden.
Interessant wäre sicher auch einmal zu untersuchen ob das Ansteigen der Gesamtschwarzwildstrecke mit der (Wieder)Besiedlung von zeitweise schwarzwildfreien Habitaten zusammen hängt oder ob die Strecken in den "normalen" Schwarzwildrevieren steigen. Ich vermute ersteres, denn in den mir bekannten Schwarzwildregionen sind die Strecken seit Jahren (bis auf die üblichen Schwankungen) konstant.
Und das Nutzen einer idealen ökologischen Nische wird man nie verhindern können, geeignete Habitate die noch schwarzwildfrei sind werden ziemlich sicher noch besiedelt, das sind Naturgesetze auf die die Jagd einen sehr eingeschränkten Einfluss hat.
 
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Meiner Meinung nach kommt es sehr auf die Art der Kirrung an, ob dieses sinnvoll oder Kontraproduktiv im Hinblick auf die SW-Vermehrung.

"Gut", im Sinne von wirkt sich begrenzend aufs SW aus:
- wenig Mais an den Kirrungen (max 500g-1kg) , pro 100ha nur 1 Kirrung.
- Kirrungen so einrichten, dass nach dem Schuss die Sauen im Revier bleiben (d.h. nicht direkt am Einstand). So ist es möglich, dass man über den Herbst/Winter aus einer Rotte ziemlich viele Schweine herausschiessen kann. (stichwort standorttreue vom SW)
- Wenn man viele Sauen im Revier hat, täglich an wenigen aber ausgefeilten Kirrungen wenig Mais, damit man die Sauen hält und gleichzeitig konstant Abschuss macht
- wenn man Sauen nur als Wechselwild im Revier hat, dann 1-2 gute Kirrungen, die nur beschickt werden wenn auch SW ins Revier eingewechselt hat.
- nur bei optimalen Bedingungen ansitzen, auch in Gemeinschaftsansitzen !

"Schlechte Kirrung", im SInne von eher anfüttern und Mast von Schweinen:
- nur 1-2mal pro WOche Kirren, dabei viel Mais auf Vorrat bunkern.
- mehr als 1 Kirrung pro 100ha im Wald: dient eher als Sauenbüffet und damit eher fütternder als lockender Effekt
- schlecht angelegte Kirrungen: man schiesst nur 1 Schwein dort, danach weiß die Rotte bescheid und wechselt Einstand,Kirung etc. Man erreicht damit nur umhergeisternde Rotten bzw gesprengte Rotten, die man wenig kennt und man erlegt signifikant weniger
- Kirrungen zu nah an der Feldflur. Sorgt dafür dass die Sauen sich sattfressen, und nebenbei auch noch die Wiese als protein-buffet interpretieren. (eine echte Ablenkkirrung muss deutlich im Waldinneren liegen !! Sonst hat man einen UMkehreffekt: Sauen suchen Einstand in der Feldflur/Feldgehölzen, und wechseln zum fressen an die Kirrung. Ist ja eigentlich umgekehrt gedacht !)
- Kirrungen falsch angelegt (zu viel Mais, ungünstige Faktoren wie Mondlaufbahn, Hauptwindrichtungen etc nicht bedacht, nicht wetterfest etc...)
- häufiges Ansitzen bei suboptimalen Bedingungen oder zu frühes Abbaumen : Sauen werden vorsichtig, vergrämungseffekte: weniger Strecke.

Meine persönliche Meinung ist, dass die korrekte Kirrungsjagd va in den ausgehenden Wintermonaten unverzichtbar für den SW Abschuss sind, da bei korrekter Ausführung kein Fütterungseffekt vorliegt. Die geringen Mengen Mais (max 1kg für eine größere Rotte !) die sie dort aufnehmen werden kaum über das Überleben eines Stücks im Winter entschieden können, dafür bleibt pro Sau an der Kirrung zu wenig Nahrung.
Wie schon beschrieben wurde, gerade in harten Wintern wechseln die Sauen oft sehr kompromisslos die Kirrung an, und man hat gute Möglichkeiten sehr viele Sauen zu schiessen.

Eine andere wichtige Sache ist m.E. nach eine gut geplante DJ im Jahr, nach vorangegangener Jagdruhe. Bei guter Planung und guten Schützen kann man da an einem Tag sehr viel Sauen zur STrecke bringen.

Meiner Erfahrung nach sind vor allem Gemeinschaftsansitze bei der Kirrungsjagd sehr erfolgreich ! Rein statistisch tauchen bei irgendjemandem an irgendeiner Kirrung irgendwann in der Nacht die Sauen auf. Motto irgendwo müssen sie ja auftauchen.
So sind bis zu 5 Sauen pro Wochenende drin, sehr effektiv.


Die Kirrungsjagd ist m.E. eine sehr effektive Jagdmethode, aber nur wenn sie korrekt und mit Plan dahinter ausgeführt wird.
Ansonsten artet es in Fütterei bei gleichzeitig zu wenig Abschuss aus.
Gerade in Sauenstarken Revieren (va Waldrevieren) ein unverzichtbares Mittel um die Sauenpopulation in Schach zu halten.
 
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Hallo zusammen.

Nach meiner Auffassung wurde bereits sehr viel richtiges über die Bejagung der Sauen hier geschrieben. Ein wenig vergessen wurden allerdings die örtlichen Gegebenheiten.
So ist nicht überall eine (revierübergreifende) Bewegungsjagd möglich. Bei uns wird sie durch eine Landstraße ausgeschlossen, welche der Länge nach über ca. 6 km durch den Wald führt.
Die eine Drückjagd als Streckenlieferant ist auch immer ein Risiko, da sie aus unkalkulierbaren Gründen (z.B. Wetter) nicht immer den gewünschten Erfolg bringt. Bei spät angesetzten Terminen ist dann eine Wiederholung selten möglich.

Die Bejagung im Feld ist mit fortgeschrittener Jahreszeit sehr schwierig. Neben schlechterem Licht durch die niedrige Mondlaufbahn verdecken die Pflanzen viel vom Wild. In den Kartoffeln sieht man vielleicht noch die Bache, die Frischlinge sind aber nicht zu sehen.
Im Mais sieht man sie gleich alle nicht mehr. Ob sie sich dann dort einschieben oder irgendwo auswechseln ist meist schwer voraus zu sagen.

Ein Punkt wurde noch gar nicht angesprochen: was sollte geschossen werden?
Herr Happ und viele andere Fachleute propagieren den Frischlingsabschuss "bis zum letzten erreichbaren Stück". Wann und wo sollen diese Stücke gestreckt werden?
Bei Schäden im Feld ist ein geschossener gestreifter Frischling sicher effektiv im Sinne von Vergrämung. Was bedingt ein solcher Abschuss im Wald? Wenn es sinnvoll ist diese auch dort zu erlegen, warum geschieht dies nicht in den Staatsforsten oder anderen größeren Waldbesitzungen?

Ich selbst glaube, es gibt nicht die eine richtige Methode. Ein Gemisch aus den rechtlichen und praktiablen Möglichkeiten sind das Mittel der Wahl.
Leider bedarf es dann hierzu meist eine Zusammenarbeit mehrerer zusammenhängender Reviere, an der es häufig mangelt.

Nach meiner Erfahrung ist die Jagd nur ein geringes Mittel der Bestandsregulierung. Wetter und Seuchen sind viel effektiver. Leider werden wir hieran nicht viel ändern können.

wipi
 
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...Nach meiner Erfahrung ist die Jagd nur ein geringes Mittel der Bestandsregulierung. Wetter und Seuchen sind viel effektiver....

:thumbup:

So ist es!

Das müssen wir aber nicht noch verschärfen, indem wir den Bestand künstlich aufpäppeln und dann den Tieren in harten Wintern noch zusätzlichen Energieverlust durch Nachstellen antun.
 
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Entschuldigt bitte aber das ist ja lächerlich. Über 400.000 erlegte Sauen.....
Man kann doch schon verlangen, dass man wenigstens kurz überlegt bevor man völlig aus der Luft gegriffene, subjektive Ansichten verbreitet. Zumindest wenn das auch noch ernst meint.
400.000 Sauen bei 250% Zuwachs.....
Wobei zugegeben werden muss, dass der Eingriff ausschließlich per Drückjagd tatsächlich zu geringen Einfluss hat.
 
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....Meine persönliche Meinung ist, dass die korrekte Kirrungsjagd va in den ausgehenden Wintermonaten unverzichtbar für den SW Abschuss sind, da bei korrekter Ausführung kein Fütterungseffekt vorliegt. Die geringen Mengen Mais (max 1kg für eine größere Rotte !) die sie dort aufnehmen werden kaum über das Überleben eines Stücks im Winter entschieden können, dafür bleibt pro Sau an der Kirrung zu wenig Nahrung....

Theoretisch vielleicht, in der Praxis funktioniert es nicht. Erstens betreibt eben nicht jeder Jäger die Kirrungen mit nur ganz wenig Mais, zweitens ist auch ganz wenig Mais mal der gigantischen Zahl an betriebenen Kirrungen (1kg/Tag/100ha=3,65 Tonnen/Jahr im 1000ha-Revier!!) dann doch viel, drittens wird nicht in jedem Revier auch viel an den Kirrungen erlegt, so dass die Sauen bei fehlender Mast jede Nacht einen "Kirrungsslalom" abreißen, der auch die Hungerformen noch überleben lässt.

Der gedanklich Fehler für jeden begeisterten Kirrungsjäger mag sein, dass er/sie nur die eigenen paar Kirrungen und die eigene Jagdpraxis vor Augen hat. Außerdem wird dann natürlich "aus dem Bauch" mit Klauen und Zähnen verteidigt, was man liebt.

Persönlich finde ich es ausgesprochen unsympathisch, zumindest in harten Wintern die Not der Tiere so schamlos auszunutzen, sie kunstlos an einem Futterhaufen zu exekutieren. Das käme niemals für mich in Frage. DAS ist doch definitiv keine Jagd mehr! ;-)
 
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Ich sehe die Reviere und Jäger, wo ordnungsgemäß und mit Sachverstand in Kleinmengen gekirrt wird, nicht als Teil des Problems, sondern als essentiellen Teil der Lösung.
 

Fex

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Theoretisch vielleicht, in der Praxis funktioniert es nicht. Erstens betreibt eben nicht jeder Jäger die Kirrungen mit nur ganz wenig Mais, zweitens ist auch ganz wenig Mais mal der gigantischen Zahl an betriebenen Kirrungen (1kg/Tag/100ha=3,65 Tonnen/Jahr im 1000ha-Revier!!) dann doch viel, drittens wird nicht in jedem Revier auch viel an den Kirrungen erlegt, so dass die Sauen bei fehlender Mast jede Nacht einen "Kirrungsslalom" abreißen, der auch die Hungerformen noch überleben lässt.

Klingt ja fürchterlich :lol:

In der Praxis ist man von diesen theoretischen Mengen weit entfernt, weil zum einen nicht jeden Tag im Jahr gekirrt wird, zum anderen die Anzahl der Kirrungen ja beschränkt ist und auch die Sauen nicht jeden Tag an jeder Kirrung allen Mais wegfressen.

Aber um einfachere Gemüter zu beeindrucken, kann man schon mal mit solchen Zahlen operieren. Und natürlich gibt es Jäger, die übertreiben, ist ähnlich wie bei den Schussentfernungen.
 

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