Waidmannsheil zusammen,
konnte am 15.11. nochmals eine Sau strecken und erlebte gleich zwei Auffälligkeiten.
Saß gegen 20:00 an unserer Kirrung im Eichenhochwald an. Es herrschten Temperaturen von ca. -2° und es lag kein Schnee. Der zunehmende Mond "leuchtete" den Hochwald jedoch ausreichend aus.
Gegen 20:45 hörte ich Wild anwechseln. Konnte den Lärmverursacher jedoch erst nicht ausmachen und vermutete schon durchziehendes Rotwild, als eine einzelne Sau in mein Sichtfeld trollte. Entfernung ca. 70m und noch gut 50m bis zur Kirrung. Wind war passend, also fertig machen!
Die einzelne stärkere Sau sicherte ständig und zog immer wieder hin und her ohne näher zukommen bzw. mal innerhalb eines Schussfeldes zu verhoffen.
Gegen 21:00 war die Sau fast an der Kirrung angelangt und mittlerweile hatte ich die Sau u.a. aufgrund des buschigen Pürzels als Keiler ansprechen können.
Als sie dann in einer Schussschneise verhoffte entlies ich die Kugel aus dem Lauf. Ohne Regung trollte die Sau weiter. Nachdem die Augen sich vom Mündungsfeuer erholt hatten, konnte ich die Sau nach rechts weitertrollen sehen, konnte aufgrund der Hochsitzgeometrie aber nicht nachschießen, also rechtes Fenster auf, Waffe raus und ich sehe die Sau im Hochwald verschwinden. Ich war mir sicher gut abgekommen zu sein. Also noch 15 Minuten gewartet und runter zum Anschuss, den ich mir aufgrund eines Holzstoßes sehr gut hatte merken können und dennoch fand ich außer Kugelriss keine Schusszeichen und keinen Schweiß.
mmh??? Zweifel kamen auf. Also zum Auto den Jagdfreund mit Hund kontaktiert und die große Taschenlampe und Auto zum Anschuss holen. Während ich zum Auto ging, hörte ich Rascheln aus der Fluchtrichtung der Sau. Also Waffe hoch und siehe da, eine Sau im Zielfernrohr, entsichern, stechen und dann ziehen Frischlinge ins Sichtfeld! Waffe runter, auf den Frischling umschwenken und... Ich entschied mich nicht zu schießen, um dem Hund die Arbeit nicht durch eine eventuelle zweite Krankfährte zu erschweren. Schließlich bekam die Rotte Wind von mir und ging ab.
Als der Jagdfreund mit Hund ankam, machten wir uns fertig und setzten den Hund am vermeintlichen Anschuss an. Der Rauhhaardackel zog sicher auf der Fährte des Keilers und wir fanden nach 70m ersten Lungenschweiß, welcher nun mit jedem Meter mehr wurde. Nach ca. 150m fanden wir den mittlerweile verendeten Keiler.
Ich war knapp hinter dem Blatt abgekommen und der Feist des jungen 75kg Keilers hatte den sauberen Lungenschuss nach außen wieder verschlossen.
Für mich war diese Totsuche einmal mehr eine Bestätigung jeden Anschuss nachzusuchen, auch wenn die Schusszeichen noch so auf einen Fehlschuss hinweisen. Weiterhin beweist dies wieder, das Rotten durch einen Schuss nicht immer vergrämt werden, wie es oft behauptet wird.
Waffe Repetierer Steyr-Mannlicher Goiserer Ausführung Kaliber 8x57 IS RWS H-Mantel