Waidmannsheil den Erlegern!
Gestern hat's nach "etwas" längerer Abstinenz endlich mal wieder geklappt.
Nachdem ich mal wieder am kniehohen Mais angesessen hatte, auf dem ich in den letzten Wochen immer mal wieder eine Bache mit Frischlingen und einige einzelne, schwerere Stücke abfährten konnte, war doch etwas die Luft raus und ich wollte heim und nochmal in den Kessel einschieben.
Auf dem Heimweg dann seh ich auf knapp 800m mit bloßem Auge ein einzelnes, schweres Schwein auf einer kleineren Wiese, genau zwischen zwei Rapsfeldern. Naja, das wird probiert, wäre nicht die erste angepirschte Sau... Nachdem ich dann am Raps angekommen bin, war die Sau natürlich längst weg. Auf der Wiese dann mehrere Schadstellen und immer wieder mal Rascheln im Raps. Als ich den Raps entlang gehe, winkt 50m vor mir plötzlich ein Pürzel aus dem Raps. Am Ende des Rapsschlages, entlang eines Gerstenackers, war wohl die Sonnenterasse der Bande, zumindest was die Wechsel und Kessel in der Gerste anging. Beim Umdrehen dann sehe ich gerade, wie ein Keiler am Raps Wind holt. Die Bockbüchsflinte war stehend freihändig sofort drauf. Bumm. Der Keiler zeigt keine Reaktion, dreht sich in aller Seelenruhe um und marschiert in den Raps.
Gefehlt? So schlecht abgekommen? Langsam bin ich zum vermeintlichen Anschuss, kann Eingriffe und Schweiß erkennen. Okay, Anschuss markieren, Auto holen, Kameraden verständigen. Telefonierend spazier' ich über die Wiese, Hund organisiert der "Scheff". Während ich am Anschuss warte und im Raps immer wieder die Sau und das Kollabieren der Lunge hören kann, wechseln mich ganz frech vom Raps gegenüber zwei Frischllingsbachen frontal an und verharren sichernd etwa 40m vor mir. Was soll mitten auf der Wiese schief gehen? Bumm, um. Bache liegt am Platz.
Als dann die Helfer aufschlagen, stehen sie etwas fragend vor mir und der Sau. Ist die doch noch aus dem Raps gewechselt? Leider nein, das Klagen ist verstummt und der Hund muss her. Nach einer etwas komplizierten Nachsuche (und Bergung) liegt im klitschnassen Raps der Keiler keine 40m vor uns. Beim Aufbrechen war dann gemütliche Jagd-Vollversammlung, es waren meine Sau 4 und 5 in diesem Jagdjahr.
Beim Aufbrechen dann noch eine weitere Überraschung, Unter der Schwarte steckte das 11,2g SPCE-Geschoss:
Für die Statistiker:
Merkel B4
7x57R, 11,2 g SPCE
Keiler, Entfernung ca. 70m, 55kg
Einschuss siehe Bild, Geschoss ist durchs Zwerchfell durch den mit milchreifer Gerste gefüllten Waidsack, kein Ausschuss.
Bache, Entfernung ca. 40m, 37kg
Einschuß zwischen den Lichtern, kein Ausschuss