Letzten Freitag konnte ich auch mal wieder was in die TKT packen!
Nach einigem Hinundher konnte ich mit Freund Willy eine abendliche Saupirsch ausmachen, gar nicht so weit von unserer Wohnstätte entfernt hatte er einen Freund, dessen Eltern eine grosse Farm bewirtschaften, auf der es reichlich Sauen geben sollte.
Also am Freitagnachmittag Willy abgeholt, mit VS-Repetierflinte und Hund. Selbst hatte ich meine 300er dabei. 28km Fahrt und schon waren wir da.
Kurzer Plausch mit dem Farmerssohn, der uns dann mit seinem Motorrad ein Stueckchen begleitete und einwies. Da fahrt ihr rauf, stellt den 4WD so hoch wie möglich ab, dann einfach weiterpirschen, ihr werdet schon was sehen. Und weg war er.
Das Rauffahren ging so grade noch, dank Allrad! Verdammt steil, zum Glueck war der Weg trocken. Ueberall ein ca. 4 Jahre alter Kahlschlag, der jetzt mit dichtem Busch bewachsen war, der eine Einsicht nicht gestattete. Sehen konnte man nur an den gegenueberliegenden Hängen was. Mit dem Auto dann erst mal ca. 200 Höhenmeter rauf, dann ging's nicht mehr - zu steil fuer meinen Nissan. Reifenspuren auf dem Weg zeigten, dass hier andere auch schon gescheitert waren. Also zu Fuss weiter, rauf, rauf, rauf!
Immer wieder stehenbleiben und glasen. Nach einigem Spähen kann ich den vermutlichen Hintern eines Frischlings ausmachen - irgendwas Schwarzes bewegt sich da unter dem Busch, aber nix Genaues ist zu sehen und verflixt weit ist es auch, gute 270 Meter sagt der Rangefinder. Und weg ist er auch, also weiter.
Willy geht ein paar Meter beiseite und winkt mich eilig zu sich. Tatsächlich, am gegenueberliegenden Hang bricht eine Sau in aller Seelenruhe, obwohl man in dem steilen Gelände eher Gams oder Tahr vermuten wuerde!
Wieder ganz schön weit - an die 180 Meter, und nix zum Anstreichen. Also den Hang runter, näher ran. Geht einigermassen, wenn auch recht laut in dem trockenen Gestruepp, aber der Ueberläufer scheint taub zu sein und ignoriert mich völlig. Na gut, mir solls recht sein. Da vorne ist eine Kiefer, aber rundherum ist das Gestruepp so hoch, dass ich kein Schussfeld habe - Mist!
Aber ich bin schon ein gutes Stueck näher, und freihändig muesste es eigentlich gehen. 110 Meter, das kann passen. Und breit steht der Bursche auch noch, also entsichern, sorgfältig hinterm Blatt anhalten... RRUUMMMS!!! hallt der Schuss durch die Hänge! Die Sau zieht sichtlich schwerkrank ein paar Meter weiter unter einen Busch, um ein paar Sekunden später mausetot wieder herauszurollen! Aus, Jagd vorbei, jetzt kommt der Spass - das Bergen!
Willy kommt runter zu mir, und wir beratschlagen, wie wir den Burschen am besten zum Auto kriegen. Aber erst mal hin, aufbrechen, dann sehen wir schon weiter. Den einen Steilhang runter - geht ganz gut, jede Menge Sauwechsel, die das Vorwärtskommen erleichtern. Unten dann durchs dichte Gestruepp, Brombeeren sind auch dabei. Willy, als echter Kiwi in kurzen Hosen, ist bald zerkratzt wie nach eine Schmusestunde mit einem Tiger! Den Hang wieder rau, man riecht ihn schon und der Hund hat ihn natuerlich schon lange in der Nase. Da liegt er ja, ein Ueberläuferkeilerchen mit vielleicht 30kg aufgebrochen!
Ein paar Fotos, dann wird aufgebrochen. Die 180gr FailSafe hat etwas schräg gepackt, und der Waidsack ist leider geplatzt - schnell raus mit der Sosse! Nach kurzer ueberlegung beschliessen wir, die Sau nicht nach Kiwimanier im Ganzen auf dem Buckel rauszuschleppen, sondern zu zerwirken und im Rucksack zu verstauen. Blätter, Keulen, Ruecken, Filets wandern in den Rucksack, und uebrig bleibt nicht viel: Haupt, Schwarte und Rueckgrat, aber immerhin bestimmt 15kg weniger zu schleppen! Beeindruckend die Dicke des Schildes bei so einer schwachen Sau, bestimmt 1,5cm! Aber kugelfest war sie trotzdem nicht...
Ich schultere den Rucksack, und Willy nimmt die Gewehre, und so krabbeln wir wieder berguner und bergauf, bis wir wieder am Weg sind. Auf dem Weg zum Auto hören wir nochmal Sauen, die sich keine 5 Meter von uns entfernt im Busch verkruemeln, aber die Sicht ist gleich Null, und sie entkommen ungeschoren - diesmal! Dafuer werden wir mit einem wunderschoenen Abendhimmel ueber dem Wairau Valley belohnt!
Zu Hause dann das Wildbret fertiggemacht, verpackt, ueber Nacht noch etwas ruhen lassen und ab in die TKT! Bald gibt's gegrillte Wildschweinrippchen!
Und natuerlich ein paar Bilder, jetzt wo ich weiss wie es geht!: