- Registriert
- 10 Mai 2015
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Ich hab damals in den 2000ern verweigert, weil man mir trotz möglicher Tauglichkeitsstufe 1 ("Wenn Sie tief Luft holen, kann ich sie guten Gewissens mit 1,xxm eintragen...") und vorhandenem Skilehrerschein nicht sicher zusagen konnte, bei den Gebirglern zu landen. Fand ich fair, das so transparent zu handhaben. Heutzutage hätt ich womöglich anders entschieden. Aber wenn man gerade 19 Lenze zählt und eine hübsche Freundin hat, hat man eben andere Prioritäten...
Meinen Zivildienst als "Zivi für alles" auf einer Behindertenwohngruppe, wo ich mich hauptsächlich um Hausaufgabenbetreuung, Schreibhilfe und "Alltagsbegleitung" gekümmert habe, möchte ich nicht missen. Plötzlich war ich (nicht alleine, aber auch) für den geregelten Alltag von etwa Gleichaltrigen (13-21) zuständig. Habe viel über den Umgang mit anderen Menschen, natürlich auch mit Behinderung, gelernt. Aber auch viele Probleme unseres Gesundheits- und Sozialsystems aus erster Hand erlebt.
Heutzutage ist für mindestens die Hälfte meiner damaligen Tätigkeiten weder Geld noch Personal da - z.B die Behinderten mal ins Kino bringen etc...so das zwar (noch) alle pflegerisch-medizinischen Boxen getickt werden, aber der Mensch an sich und alles, was das Leben lebenswert macht, komplett auf der Strecke bleiben.
Ich persönlich bin für eine allgemeine, wie auch immer geartete Dienstpflicht. Aber bitte Männlein und Weiblein und alle anderen auch. Details wie spätere Steuervergünstigung, Rentenpunkte, Studienplatzanrechte etc... kann man ja klären. So können z.B. spätere Entscheidungsträger (Beamte, Versicherer, etc...) vorher mal die Auswirkungen ihrer Entscheidungen kennen lernen, oder man lernt generell mal "das echte" Leben kennen, wenn man aus eher behüteten Verhältnissen kommt.
Andererseits denke ich auch, dass die breite Akzeptanz eines solchen o.g. Dienstes eher gegeben wäre, wenn wieder mehr Leute unseren Staat als lebens- und schützenswert erleben würden. Da sieht es, insbesondere bei vielen Leistungsträgern oder einfach Leuten, die "die den Laden am Laufen halten", doch eher mau aus. Wenn man sich nur noch wie ein "Zahlautomat" oder eine "Arbeitsbiene" vorkommt, will man diesem System nicht auch noch die eigenen Kinder schenken. Eine egoistische, "ver-ichisierte" Spaßgesellschaft, in der auch Vereine, Jungendfeuerwehr, Jungschar, etc... und andere "Gemeinschaftsprojekte" Nachwuchssorgen haben, tut ihr übriges dazu, ein Gemeinschaftsgefühl nicht aufkommen zu lassen (wo sollen es die Kids denn lernen?) Als langjähriger Jugendleiter in diversen Organisationen könnt ich noch viel mehr schreiben, lasse es aber. Ist eh wieder lang geworden...
Viele Grüße an alle, die irgendeinen Dienst gemacht haben und um es mal auszusprechen: Meinen Dank und Respekt an alle, die bei/trotz unseren gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Bundeswehr ihren Dienst tun oder taten!
Meinen Zivildienst als "Zivi für alles" auf einer Behindertenwohngruppe, wo ich mich hauptsächlich um Hausaufgabenbetreuung, Schreibhilfe und "Alltagsbegleitung" gekümmert habe, möchte ich nicht missen. Plötzlich war ich (nicht alleine, aber auch) für den geregelten Alltag von etwa Gleichaltrigen (13-21) zuständig. Habe viel über den Umgang mit anderen Menschen, natürlich auch mit Behinderung, gelernt. Aber auch viele Probleme unseres Gesundheits- und Sozialsystems aus erster Hand erlebt.
Heutzutage ist für mindestens die Hälfte meiner damaligen Tätigkeiten weder Geld noch Personal da - z.B die Behinderten mal ins Kino bringen etc...so das zwar (noch) alle pflegerisch-medizinischen Boxen getickt werden, aber der Mensch an sich und alles, was das Leben lebenswert macht, komplett auf der Strecke bleiben.
Ich persönlich bin für eine allgemeine, wie auch immer geartete Dienstpflicht. Aber bitte Männlein und Weiblein und alle anderen auch. Details wie spätere Steuervergünstigung, Rentenpunkte, Studienplatzanrechte etc... kann man ja klären. So können z.B. spätere Entscheidungsträger (Beamte, Versicherer, etc...) vorher mal die Auswirkungen ihrer Entscheidungen kennen lernen, oder man lernt generell mal "das echte" Leben kennen, wenn man aus eher behüteten Verhältnissen kommt.
Andererseits denke ich auch, dass die breite Akzeptanz eines solchen o.g. Dienstes eher gegeben wäre, wenn wieder mehr Leute unseren Staat als lebens- und schützenswert erleben würden. Da sieht es, insbesondere bei vielen Leistungsträgern oder einfach Leuten, die "die den Laden am Laufen halten", doch eher mau aus. Wenn man sich nur noch wie ein "Zahlautomat" oder eine "Arbeitsbiene" vorkommt, will man diesem System nicht auch noch die eigenen Kinder schenken. Eine egoistische, "ver-ichisierte" Spaßgesellschaft, in der auch Vereine, Jungendfeuerwehr, Jungschar, etc... und andere "Gemeinschaftsprojekte" Nachwuchssorgen haben, tut ihr übriges dazu, ein Gemeinschaftsgefühl nicht aufkommen zu lassen (wo sollen es die Kids denn lernen?) Als langjähriger Jugendleiter in diversen Organisationen könnt ich noch viel mehr schreiben, lasse es aber. Ist eh wieder lang geworden...
Viele Grüße an alle, die irgendeinen Dienst gemacht haben und um es mal auszusprechen: Meinen Dank und Respekt an alle, die bei/trotz unseren gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Bundeswehr ihren Dienst tun oder taten!
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