Rückbau von Wirtschaftswegen als Niederwildhege

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ich sehe keine Hasen am Taag, die liegen in Deckung gebenden Wäldchen, Hecken oder leeren Pferdekoppeln.

Aber je mehr Struktur und unterteilte Stücke da sind, desto besser. Früher gab es extra Geld für Streifen am Ackerrand...

Rebhühner, Bienen und jede Menge andere Tiere sind auf die Kräuter angewiesen die abseits des gesptizten Ackers wachsenb. Wo wenn nicht am Ackerrand haben die denn noch einen Platz? Also je breiter die grünen Bänder sind desto besser für alle.

Die Äcker werden sowieso gespritzt. Wir hatten das Beispiel mit einem Acker voller Disteln. Den Spritzzeitpunkt verpaßt und es standen flächendeckend Ackerkratzdisteln über denm Getreide. Bei der Ernte hat der Landhändler eine alte Annahmestelle wo sofort gereinigt wird und eine neue, viel schnellere, wo das Getreide nach Qualitäten eingelagert wird und erst vor dem Verkauf gereinigt wird.

Dort wird dem Landwirt pauschal 2% als Besatz abgezogen. Das Zeug kommt dann beim Landhändler ins Revier ;-)

Nun wurden die Wagen voller Distelverunkrautung an die alte Annahme gefahren und sofort gereinigt und der mußte die abgesackten Reste gleich wieder mitnehmen. Und aha es machte nur 1,3% am Gewicht aus. Und der Acker sah echt schlimm aus.

Wozu machen sich dann die Landwirt so einen Kopp? Wegen zwei Kräutlein am Ackerrand...
 
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Theo schrieb:
ich sehe keine Hasen am Taag, die liegen in Deckung gebenden Wäldchen, Hecken oder leeren Pferdekoppeln.

Kommt auf die Jahreszeit an.

Bei uns haben die Hasen in einem Revierteil leider keine Hecken etc. mehr.
Dort werden wir versuchen einen Acker zu bekommen. Randstreifen zum Weg würde den Hasen dort nicht ausreichen.

Desweiteren würde ich mal gerne sehen wie die Landwirte die Streifen respektieren.
Man muss ja schließlich irgendwo wenden und wenn eine Distel oder eine Quecke gefunden wird geht man ein bisschen großzügiger mit der Spritze drüber. Hatten wir hier schon bei einigen Heckenstreifen. Die leuchteten auf einmal in schönem braun !
Das kann man nie verhindern außer man kann die Besteller wirklich überzeugen.

Theo schrieb:
Aber je mehr Struktur und unterteilte Stücke da sind, desto besser.

Dem stimme ich natürlich zu. Nur sollte man sich überlegen, wo man seine Kräfte und Energie investiert.
Und mit der Aktion (das weiß ich aus jugendlichem Leichtsinn) macht man oft mehr kaputt als man damit erreicht.

Theo schrieb:
Rebhühner, Bienen und jede Menge andere Tiere sind auf die Kräuter angewiesen die abseits des gesptizten Ackers wachsenb. Wo wenn nicht am Ackerrand haben die denn noch einen Platz?

Bei uns definitiv nicht am Ackerrand. Das kannst Du Dir bei uns heute schon anschauen.

Theo schrieb:
Also je breiter die grünen Bänder sind desto besser für alle.

Auf jeden Fall.

Aber die Akzeptanz vom Landwirt muss auch da sein sonst wird dir das nichts bringen.
Daher rate ich ehr dazu einen schmalen Streifen am Ackerrand zwischen Acker und Acker anzupachten und den mit einer Frucht oder einem Gemisch mit einzusähen.
Am besten macht das noch der gleiche Landwirt dem der angrenzende Acker gehört.
Dann noch eine ordentliche Furche gezogen und er lässt den Streifen in Ruhe und die Hunde sind kein Problem.
Geht aber eben leider nicht überall
 
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da hast Du Recht, eigene Flächen sind das Beste. Aber wie überall gibt es auch bei den Landwirten solche und solche. Manche kann man fortbilden und einige machen irgendwann die Augen auf und andere sind beratungsresistent. Der normale Durchschnitt eben.

Die Bauern haben vor allem Angst vor dem Landwirtschaftsamt. Dort wird alles mögliche sofort unter Strafe gestellt. Lieber keinen Ärger mit dem Amt, sonst kontrollieren die nur verstärkt.

Und Wildtiere kommen im Agrardenken nicht vor. Da geht es um Märkte.
 
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Theo schrieb:
Aber wie überall gibt es auch bei den Landwirten solche und solche. Manche kann man fortbilden und einige machen irgendwann die Augen auf und andere sind beratungsresistent. Der normale Durchschnitt eben.

Na ich würde mal sagen der normale Durchschnitt bezogen auf Landwirte. Absolut gesehen ist die Gauß'sche Kurve da sicher ein bisschen verschoben :lol:
 
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Nein, einer der Landwirt die die Augen aufgemacht haben. Ich kann nicht säen und fotografieren gleichzeitig ;-)
 
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Jfgpm schrieb:
Theo schrieb:
ich sehe keine Hasen am Taag, die liegen in Deckung gebenden Wäldchen, Hecken oder leeren Pferdekoppeln.

Kommt auf die Jahreszeit an.

Bei uns haben die Hasen in einem Revierteil leider keine Hecken etc. mehr.
Dort werden wir versuchen einen Acker zu bekommen. Randstreifen zum Weg würde den Hasen dort nicht ausreichen.

Desweiteren würde ich mal gerne sehen wie die Landwirte die Streifen respektieren.
Man muss ja schließlich irgendwo wenden und wenn eine Distel oder eine Quecke gefunden wird geht man ein bisschen großzügiger mit der Spritze drüber. Hatten wir hier schon bei einigen Heckenstreifen. Die leuchteten auf einmal in schönem braun !
Das kann man nie verhindern außer man kann die Besteller wirklich überzeugen.

Theo schrieb:
Aber je mehr Struktur und unterteilte Stücke da sind, desto besser.

Dem stimme ich natürlich zu. Nur sollte man sich überlegen, wo man seine Kräfte und Energie investiert.
Und mit der Aktion (das weiß ich aus jugendlichem Leichtsinn) macht man oft mehr kaputt als man damit erreicht.

Theo schrieb:
Rebhühner, Bienen und jede Menge andere Tiere sind auf die Kräuter angewiesen die abseits des gesptizten Ackers wachsenb. Wo wenn nicht am Ackerrand haben die denn noch einen Platz?

Bei uns definitiv nicht am Ackerrand. Das kannst Du Dir bei uns heute schon anschauen.

Theo schrieb:
Also je breiter die grünen Bänder sind desto besser für alle.

Auf jeden Fall.

Aber die Akzeptanz vom Landwirt muss auch da sein sonst wird dir das nichts bringen.
Daher rate ich ehr dazu einen schmalen Streifen am Ackerrand zwischen Acker und Acker anzupachten und den mit einer Frucht oder einem Gemisch mit einzusähen.
Am besten macht das noch der gleiche Landwirt dem der angrenzende Acker gehört.
Dann noch eine ordentliche Furche gezogen und er lässt den Streifen in Ruhe und die Hunde sind kein Problem.
Geht aber eben leider nicht überall

Leider ist bei uns die Ackerfläche so knapp, daß kein Landwirt einen m2 herausrücken will. Im Gegenteil, die würden sich noch beim Nachbarn beschweren, wenn der einen Streifen an den Jäger und nicht an sie verpachtet hat.
 
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Wautzebautz schrieb:
Leider ist bei uns die Ackerfläche so knapp, daß kein Landwirt einen m2 herausrücken will. Im Gegenteil, die würden sich noch beim Nachbarn beschweren, wenn der einen Streifen an den Jäger und nicht an sie verpachtet hat.

Da steckt viel Wahrheit drinnen :lol: oder besser :cry:
 
A

anonym

Guest
In Anbetracht des harten Winters zur Zeit kursieren mal wieder die Straßenschäden und deren hohe Sanierungskosten durch die Medien !

Für mich mal wieder ein Anreiz, an einen möglichen Rückbau vieler Wirtschaftswege auf dem Lande zur erinnern.
Bewachsene Feldwege stellen wertvolle Grenzlinien dar, und vernetzten Biotope in der ausgeräumten Feldflur untereinander . Auf bewachsenen Feldwegen und an ihren Rändern können Ackerwildkräuter, Insekten und Co. gedeihen und sie sind somit auch gute Äsungs- und Erholungsbereiche ( trockene Stellen zum Sandbaden z.B.) für das Niederwild und sonstige Wildtiere der Agrarlandschaft.

Vielleicht liest ja der ein oder andere Gemeinde- , Kreis- oder Stadtpolitiker hier mit, dessen öffentliche Kasse nach diesem Winter mal wieder durch hohe Straßenbaukosten balastet wird ??!! Da könnte man schonmal auf den Gedanken eines Rückbaus von manchem Feldweg kommen. Bei vielen Gewässerbiotopen hat es doch auch geklappt !!

von
vorher:

http://www.buecher-wiki.de/uploads/Buec ... rm_pix.jpg


zu
nachher:

http://pixapool.com/wp-content/gallery/ ... eldweg.jpg

;)
 
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es würde ja shcon teilweise ausreichen wenn einige Landwirte bereitwären 50cm am Wegrand Grünfläche stehen zulassen, aber selbst das ist bei uns meistens nicht gegeben, stattdessen wird bis an die Spurgesät und wenn alles abgeerntet ist der Wegrand noch einmal gespritzt... da bleibt keine kornblume stehen
 
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Rückbau von Feldwegen wäre auch wünschenswert, damit diese Wahnsinnigen nicht mit 100 durchs Revier brettern können und Hase und Kaninchen nicht unters Auto kommen.

Ich vermute aber einmal, daß ein Rückbau teurer kommt als die Sanierung von ein paar Löchern. Außerdem werden sich sicher Anwohner beschweren, wenn die Teerstraße nicht bis vor das Gartentor führt. Deutschland einig Autoland.
 
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[quote
Ich bin ja eh der Meinung, man sollte mit den Grünen viel mehr "zusammen" arbeiten.
WH Paul[/quote]
Hört, hört!
Solche Worte hier.
Wenn ehrlich gemeint ist: Chapeau!
M
Jetzt noch die Anführungszeichen weg......
 
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Ich durfte 2009/2010 als BÜ eine Flurbereinigungsmaßnahme begleiten.
Aufgrund von einem kleinem Bestand an Rebhühnern mussten 10m breite Streifen mit einer Grünmischung angelegt werden. Im ganzen so 1,5 - 2km.
Mussten zwar im September bestellt werden aber besser als garnicht.
Frei Flur, keine Bäume weit und breit.
Ich dachte noch, da hat sich einer was bei gedacht.

Am Ende der Flurbereinigung wurden diese Flächen in die Obhut der Stadt übergeben und die mussten aufgrund einer Straße noch Bäume setzen.

Jetzt steht in diesen 10 m Streifen alle 50 -100m eine Eiche mit einer Höhen von ca 2-2,5m. :twisted:

Ist schon toll wenn Fachmänner (Fachfrauen) in die Planung mit einbezogen werden. :evil:

Gruß Mahonie
 
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Mahonie schrieb:
Ich durfte 2009/2010 als BÜ eine Flurbereinigungsmaßnahme begleiten.
Aufgrund von einem kleinem Bestand an Rebhühnern mussten 10m breite Streifen mit einer Grünmischung angelegt werden. Im ganzen so 1,5 - 2km.
Mussten zwar im September bestellt werden aber besser als garnicht.
Frei Flur, keine Bäume weit und breit.
Ich dachte noch, da hat sich einer was bei gedacht.

Am Ende der Flurbereinigung wurden diese Flächen in die Obhut der Stadt übergeben und die mussten aufgrund einer Straße noch Bäume setzen.

Jetzt steht in diesen 10 m Streifen alle 50 -100m eine Eiche mit einer Höhen von ca 2-2,5m. :twisted:

Ist schon toll wenn Fachmänner (Fachfrauen) in die Planung mit einbezogen werden. :evil:

Gruß Mahonie

Ja, solche Baumreihen scheinen wieder in Mode zu kommen. Holzte man sie vor nicht mal 15-20 Jahren ab da sie eine Gefahr für die PKW Fahrer darstellten pflanzte man als bald an jeder .... Umgehung und jedem Radweg Perlenschnüre von Bäumen. Es ist zum heulen !
 

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