Rückbau von Wirtschaftswegen als Niederwildhege

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Es gibt auch noch viele ehemalige Viehtriebtrassen, die oft parallel zu Feldwegen / strassen verlaufen und mangels Nutzung in Vergessenheit geraten sind.
Diese Viehtriebe befinden sich meist im Eigentum der Gemeinde, wurden aber von der Landwirtschaft einfach schamlos vereinnahmt und in die Intensivnutzung einbezogen.
Die könnten in hervorragende Biotopflächen für das Niederwild umgewandelt werden, man müsste nur den Bauern auf die Finger klopfen.
 
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bevor jemand anfängt einen Rückbau anzufragen und sich den Zorn ALLER Jagdgenossen auferlegt, sollte derjenige lieber mal schauen, die breit die Wegeparzellen tatsächlich sind und anfangen die eigentliche Breite wieder herzustellen und mit Wildkräutern oder ähnlichem zu bestellen und zu PFLEGEN.

Das bringt zwar auch Zorn aber vielleicht nicht von allen.

Wir haben Wege die acht Meter breit sind wovon nur noch 3 Meter stehen. Das sind zwei Arbeitsbreiten! mal 100 oder 200 Meter, das gäbe jede Menge Quadratmeter. An einem Acker haben wir mal exemplarisch ausgerechtet und kamen auf 2.500qm zu viel...

Leider ist das meist ein heißes Eisen und gut Ding will Weile haben, sonst fürchten wir um die Hochsitze. Aber früher oder später wird auch darüber zureden sein. Bringt jedenfalls viel mehr als sich über befestigte Wege auszulassen.
 
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Mein reden und genau dabei können Nabu, BUND und Vogelschutz große Hilfe sein. Das ganze dann noch an die grünen Gemeinderatmitglieder ran tragen und man kann was bewegen ohne selbst den Zorn der LW ab zu bekommen.
WH Paul
 
A

anonym

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Und was sät Ihr ein? Ich bräuchte im Wald speziell Saatgut, das man auf Rückegassen streuen kann und das keine besondere Bodenbearbeitung voraussetzt. Ziel. Äsung für Rehwild. Der Boden ist sauer und an einer anderen Stelle sandig (Ex-Kiesgrube). Die Rückegassen sind derart tief, daß man sie mit einem Traktor nicht mehr befahren kann.
 
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und die Fahrspuren abschieben? Ist es da dann auch ein bischen hell? Ganz ohne Sonne wächst nix.
 
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Bora schrieb:
Und was sät Ihr ein? Ich bräuchte im Wald speziell Saatgut, das man auf Rückegassen streuen kann und das keine besondere Bodenbearbeitung voraussetzt. Ziel. Äsung für Rehwild. Der Boden ist sauer und an einer anderen Stelle sandig (Ex-Kiesgrube). Die Rückegassen sind derart tief, daß man sie mit einem Traktor nicht mehr befahren kann.

Ich würde - wenn es wieder trockener ist - die tiefgefurchten Spuren mit Kompost (gibt's meist umsonst oder billig) auffüllen lassen, und dann eine Pioniermischung per Hand einsähen. Je nach ph-Wert noch ein bißchen Kalk, dann später einmal Hakaphos drüber. Nur Licht muß vorhanden sein.
 
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also ein Minimum an Sonne ist unabdingbar. Mitten in den Fichten brauchst Du gar nicht erst anfangen..

Eine Universal oder Pioniermischung mit Waldstaudenroggen, (Schwarz-)- Hafer und (mit Knöllchenbakterien geimpftem) Klee würde ich als erstes ausbringen. Und dann sehen, wie die kommt. (Gibt z.B. bei ODIN WIldäsung) Landwirt können auch Bodenuntersuchungen abgeben, vielleicht kannst Dich ja da beteiligen. Dann weiß man genau wie pH-Wert und Nährstoffversorgung sind.

Bei wenigstens Halbschatten würde ich immer Waldrandmischung (von Saatan-Zeller) nehmen. Die wird nicht so hoch (man sieht die Rehe noch), hat auch Leguminosen und bildet kleine Horste. Das gefällt auch den Hasen.

Du solltest bedenken, dass Du Deinen zukünftigen Äsungsstreifen auch pflegen mußt. Als wenigstens alle zwei Jahr mal abmähen oder mulchen. Wenn die Gasse nicht befahrbar ist, mußt Du per Hand mähen...

Also ich denke mit einem Räumschild abschieben wäre der einfachere Weg. Es findet sich sicher ein Landwirt in der Nähe, der das kann. Und dann muß das Saatgut auch AUF die Erde. Wenn da nur Tannennadeln oder Farne und Gräser sind bringt das nix. Eine Runde Scheibenegge hat noch nie geschadet. Der Mehraufwand lohnt sich.

Eventuell darfst Du ja auch dreieinhalb Bäume umlegen. Das macht Licht und die Stämme blockieren die Gasse gegen Spaziegänger.

Viel Erfolg!
 
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Bitte!

Hoffe Du berichtest bei passender Gelegenheit was Du gemacht hast, wie es gelaufen ist und was aus der Sache geworden ist.

(Und wenn Du nur einen Äsungsstreifen anlegst und dann eine Leiter davor stellst wird nach dem dritten Knall kein Wild mehr auf die Fläche gehen)

Mit Sicherheit findest Du noch jede Menge mehr Stellen im Revier. Ging mir so als ich endlich mal angefangen hatte die Augen aufzumachen... Ich nehm' alles ab 200qm
 
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Bora schrieb:
... meinst Du die vom Wildmeister C.?

Ja, genau die. Bei uns war eine Rückegasse nach dem Holzeinschlag richtig breit und tief ausgefahren (Wildverbiss dagegen lachhaft). Da habe ich diese Mischung ausgebracht, war gleich im ersten Jahr der Rehwildmagnet, auch tagsüber viel Anblick.

Jetzt kommt die nächste dran.
 
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Theo schrieb:
bevor jemand anfängt einen Rückbau anzufragen und sich den Zorn ALLER Jagdgenossen auferlegt, sollte derjenige lieber mal schauen, die breit die Wegeparzellen tatsächlich sind und anfangen die eigentliche Breite wieder herzustellen und mit Wildkräutern oder ähnlichem zu bestellen und zu PFLEGEN.

Das bringt zwar auch Zorn aber vielleicht nicht von allen.

Wir haben Wege die acht Meter breit sind wovon nur noch 3 Meter stehen. Das sind zwei Arbeitsbreiten! mal 100 oder 200 Meter, das gäbe jede Menge Quadratmeter. An einem Acker haben wir mal exemplarisch ausgerechtet und kamen auf 2.500qm zu viel...

Leider ist das meist ein heißes Eisen und gut Ding will Weile haben, sonst fürchten wir um die Hochsitze. Aber früher oder später wird auch darüber zureden sein. Bringt jedenfalls viel mehr als sich über befestigte Wege auszulassen.

Immer den Naturschutzbeauftragten vom Kreis vorschicken, dann verdirbt man sich nicht das Verhältnis mit den Jagdgenossen. Bei uns ist das glücklicherweise ein ehemaliger Berufsjäger :D
 
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Bei uns gibt es zwar viele Wege aber die wenigsten sind geteert. Allerdings vorbildlich geschottert.
Die wenigen die geteert sind sind Zufahrtswege zu Mess-, Wartungspunkten von Fernwasserleitungen etc. Da lässt sich nichts machen.

Bei uns gibt es die so genannten Feldgeschworenen. Die achten darauf, dass Marksteine am richtigen Ort sind. Überackern etc. kommt da nicht in Frage.
Allerdings wäre das sowieso nicht machbar, da dank der Flurbereinigung quasi kein Streifen mehr zwischen Weg und Acker ist.
Und selbst wenn dort einer wäre würde ich seine Sinnhaftigkeit zumindest bei uns stark in Frage stellen (zumindest bis zu einer Breite von 5 m) da er schlicht als Hundeklo benutzt werden würde und sicherlich keinerlei Nutzen hätte, außer, dass der LW eine bis ans Lebensende im Gedächtnis behält und das Gejammer über das einfliegende Unkraut einem den Schlaf rauben wird.
 
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nur mal so als Rechenbeispiel:

die Zahl der Hunde in einem Gebiet bleibt normalerweise in gleicher Höhe. Also auch die Anzahl der Haufen die sie beim Gassi gehen verteilen.

Nun erhöhe die Anzahl der Quadratmeter an Ackerrandstreifen oder die Breite der Wegeränder.

Und nun rechne die Wahrscheinlichkeit aus in einen Haufen zu treten. Vorher und hinterher...

Bei uns fressen nachts die Kaninchen und die Hasen an dem Grün wo tagsüber hunderte Hunde vorbeilaufen. Offenbar ist nicht alles zugekackt...
 
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Theo schrieb:
nur mal so als Rechenbeispiel:

die Zahl der Hunde in einem Gebiet bleibt normalerweise in gleicher Höhe. Also auch die Anzahl der Haufen die sie beim Gassi gehen verteilen.

Nun erhöhe die Anzahl der Quadratmeter an Ackerrandstreifen oder die Breite der Wegeränder.

Und nun rechne die Wahrscheinlichkeit aus in einen Haufen zu treten. Vorher und hinterher...

Bei uns fressen nachts die Kaninchen und die Hasen an dem Grün wo tagsüber hunderte Hunde vorbeilaufen. Offenbar ist nicht alles zugekackt...

Es geht mir nicht um die Haufenproblematik. Sie sollte lediglich für die Beunruhigung der Randstreifen darstellen. Und die ist Früh, Mittags und Abends beträchtlich. Und in der Zeit werden sicher auch keine Hasen in einem 5m breiten Streifen neben den Wegen liegen.
Wenn sie drüber hinaus gehen mag das sogar sein. Und vorrangig geht es mir um Nahrung und Deckung am Tag die sicher aufgesucht werden kann !
 

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